Fahndungserfolg:Weiterer Verdächtiger im Fall Königsdorf gefasst

Von Claudia Koestler, Königsdorf

Im Fall des brutalen Raubmordes in Höfen bei Königsdorf hat die Polizei einen dritten Tatverdächtigen festgenommen. Allerdings handelt es sich nicht um den international gesuchten, 43-jährigen Robert Pludowski, sondern um den Sohn jener polnischen Pflegekraft, die seit knapp zwei Wochen in Untersuchungshaft sitzt. Damit hat sich der Kreis der Tatverdächtigen überraschend erweitert.

Der 23-jährige Sohn der Pflegerin wurde nach Polizeiangaben am Dienstag in seinem Heimatland festgenommen. Im Lauf der Ermittlungen haben sich Polizeisprecher Jürgen Thalmeier zufolge die Indizien verdichtet, dass an dem Gewaltverbrechen mindestens drei Personen unmittelbar beteiligt waren: der 23-Jährige, dessen 43-jähriger Onkel Pludowski und ein weiterer 32-jähriger polnischer Staatsbürger. Die 49-jährige Pflegekraft selbst steht im Verdacht, mit dem Hinweis auf das Haus Beihilfe zum Mord begangen zu haben.

In dem Haus in Höfen waren in der Nacht zum 23. Februar eine 76-jährige Frau aus Hessen und ein Mann, 81, aus Nordrhein-Westfalen ermordet worden. Beide waren Bekannte der Hausbesitzerin, 76. Diese überlebte schwer verletzt und liegt nach wie vor in einer Klinik.

Der 32 Jahre alte Tatverdächtige war bereits am 16. März in der südostpolnischen Stadt Rzeszow von der Polizei aufgegriffen worden. Er wurde zunächst als Zeuge gesucht. Den Sohn der Pflegerin setzten die Beamten nun in Stettin fest. Die Auslieferung der beiden ist nach Angaben von Sprecher Thalmeier beantragt. Robert Pludowski, der Bruder der Pflegekraft, befindet sich derweil noch immer auf der Flucht und wird ebenfalls in Polen vermutet. "Diesbezüglich sind intensive Fahndungsmaßnahmen in Abstimmung mit dem bayerischen Landeskriminalamt eingeleitet", erklärt Thalmeier.

© SZ vom 24.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: