Doppelmord von Rosenheim:Eine Spur führt in den Wald

Wo ist Franz M.? Fieberhaft sucht die Polizei nach dem Verdächtigen im Doppelmord von Rosenheim - inzwischen auch mit Fahndungsfoto. Ein Passant hat den Beamten einen Tipp gegeben.

Der Doppelmord von Rosenheim erschüttert die oberbayerische Stadt. Fieberhaft sucht die Polizei derzeit nach dem verdächtigen Ex-Mann der 37 Jahre alten Frau, die am Montagabend - ebenso wie ihr dreijähriger Sohn - tot in einem Mehrfamilienhaus gefunden wurde. Jetzt hat die "Soko Hochgern" offenbar eine Spur.

Doppelmord Rosenheim - Fahndung nach Ex-Ehemann

Mit diesem Fahndungsfoto sucht die Polizei nach Franz M., dem geschiedenen Ehemann der in Rosenheim getöteten 37-Jährigen. Der Mann gilt als dringend tatverdächtig, die Frau und den gemeinsamen dreijährigen Sohn umgebracht zu haben.

(Foto: dpa)

Am Mittwoch durchsuchten zahlreiche Beamte ein Waldstück am westlichen Stadtrand von Rosenheim. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera begleitete sie - bis zum Nachmittag blieb die Suche aber ohne Ergebnis. Ein Passant will den gesuchten Franz M. in dem Waldstück gesehen haben, sagte ein Polizeisprecher. "Wir gehen jedem Hinweis nach, egal ob er eher vage oder konkret ist. Es wird alles erdenklich mögliche getan, um den Verdächtigen schnell zu fassen", zitiert das Online-Portal rosenheim24.de die Polizei.

Seit Dienstagabend wird auch international nach dem 48-Jährigen gesucht. Die Suche dürfte sich auch auf Rumänien ausdehnen, wo sich derzeit nach polizeilich nicht bestätigten Informationen zwei weitere Kinder des geschiedenen Ehepaares aus früheren Beziehungen aufhalten.

Die Beamten schließen nicht aus, dass Franz M. bewaffnet ist. Die Behörden hatten ihm verboten, die Frau und das Kind zu sehen. Ob diese Kontaktsperre ein mögliches Motiv für den Doppelmord sein könnte, ließen die Beamten jedoch unbeantwortet. Für die Polizei scheint der 48-Jährige jedenfalls kein unbeschriebenes Blatt zu sein. Dass der getrennt lebende Mann den Behörden als gewalttätig bekannt ist und auch schon verurteilt wurde, wollte die Staatsanwaltschaft nicht bestätigen.

Am Montag hatte die Polizei die Leichen der Mutter und ihres kleinen Sohnes im Keller des Wohnblocks in der Rosenheimer Hochgernstraße entdeckt. Ein Anrufer hatte die Polizei über "verdächtige Vorkommnisse" im Keller des Mehrfamilienhauses informiert. Beamte äußerten sich betroffen über die besonders brutale Vorgehensweise des Täters. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen zweifachen Mordes.

Die Bewohner des Hochhauses sind fassungslos. Eine Mieterin erinnert sich im Online-Portal rosenheim24.de: "Die Frau durfte rein gar nix, man hat sie selten gesehen." Und eine gute Freundin der ermordeten Frau erzählt: "Es gab oft Streit, das hat man bis unten gehört. Vor allem, wenn er fernsehen wollte und der Kleine quengelte." Die Mordkommission hofft nun, dass bei dem 48-Jährigen nicht zuletzt durch Hinweise aus der Bevölkerung möglichst rasch die Handschellen klicken.

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