Europa-Kandidatur:Rückendeckung für Hohlmeier

CSU-Generalsekretär zu Guttenberg und Bayerns Europaministerin Müller sprechen sich trotz des Widerstandes für eine Europa- Kandidatur Hohlmeiers aus.

CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg macht sich ungeachtet des Widerstands in den eigenen Reihen für eine Kandidatur von Strauß-Tochter Monika Hohlmeier (CSU) bei der Wahl zum Europaparlament für den CSU-Bezirk Oberfranken stark.

Europa-Kandidatur: Oberbayerin mit oberfränkischen Ambitionen: Strauß-Tochter Monika Hohlmeier

Oberbayerin mit oberfränkischen Ambitionen: Strauß-Tochter Monika Hohlmeier

(Foto: Foto: dpa)

Die Oberfranken könnten "nur durch eine bayernweit bekannte, profilierte Persönlichkeit einen sicheren Listenplatz erreichen", argumentierte Guttenberg, der gleichzeitig auch oberfränkischer CSU-Bezirkschef ist, laut einem Vorabbericht der Welt am Sonntag.

Guttenberg betonte, die Spitze des CSU-Bezirks habe sich in den vergangenen Monaten intensiv um Erfolg versprechende oberfränkische Persönlichkeiten bemüht, "aber - so bitter es ist - lediglich höfliche Absagen erhalten".

Großes Gewicht

Der Anreiz, in das EU-Parlament zu wechseln, sei offenbar nicht ausgeprägt. Er räumte allerdings ein, dass sich der Entschluss, Hohlmeier in das Auswahlverfahren zu bitten, "sehr kurzfristig" ergeben habe. Die Kandidatin sei aber bestens in Brüssel vernetzt, spreche drei Fremdsprachen und gelte "europaweit als politisch erfahrenes großes Gewicht".

Guttenberg will dem Blatt zufolge in einem Brief an alle Mitglieder des Bezirksverbandes, der noch vor Weihnachten verschickt wird, um Verständnis für die Personalie werben.

Auch Bayerns Europaministerin Emilia Müller (CSU) sprach sich für die Europa-Kandidatur Hohlmeiers aus. Die CSU müsse offener für Frauen werden, forderte Müller am Samstag. "Ich erwarte vom Parteivorsitzenden, dass für die EU-Wahlen Frauen auf der Liste deutlich stärker und prominenter vertreten sind, als das bisher der Fall war."

Frauen in führenden Rollen müssten auch in der CSU noch mehr zur Selbstverständlichkeit werden, sagte die Vorsitzende der Frauen-Union. "Deshalb begrüße und unterstütze ich die Bereitschaft von Monika Hohlmeier, sich für Bayern in Europa zu engagieren."

Für Montag bestellte CSU-Chef Horst Seehofer überdies die CSU-Bezirkschefs und die stellvertretenden Parteivorsitzenden nach München. Dann werde noch einmal über das EU-Personaltableau samt Hohlmeier diskutiert. Die endgültige Entscheidung über die Kandidatenliste soll auf der Landesdelegiertenversammlung am 17. Januar fallen.

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