Etat für Stipendien:Heubisch spart bei der Elite

Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch will den Etat für Stipendien zusammenstreichen. Die Mittel sollen von 8,6 auf 4,6 Millionen Euro gekürzt werden.

Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) will bis 2012 die landeseigenen Forschungsstipendien kürzen. Doktoranden und Postdoktoranden sollen heuer vom "Elitenetzwerk Bayern" gar keine neuen Stipendien mehr erhalten.

Eine Ministeriumssprecherin bestätigte damit einen Bericht der Wirtschaftswoche. Beim "Elitenetzwerk" sollen die Mittel bis 2012 von 8,6 Millionen Euro auf 4,6 gekürzt werden. Ab 2013 erwarte man aber wieder den ursprünglichen Ansatz von 8,6 Millionen Euro, sagte die Sprecherin. Zudem habe es noch Haushaltsreste gegeben, die für das Netzwerk verwendet würden. So stehe nun insgesamt nicht wesentlich weniger Geld als bisher zur Verfügung.

In diesem Frühjahr seien noch 55 Forschungsstipendien zuerkannt worden, die Vergabe im Herbst 2011 entfalle jedoch. Das sei mit den Hochschulen abgestimmt worden. 2012 würden wieder Forschungsstipendien vergeben, allerdings weniger als bisher.

Das bei den Forschungsstipendien eingesparte Geld will das Ministerium in das "Max-Weber-Programm" des "Elitenetzwerks" stecken, das Studierende fördert. Damit wolle man auch bei der Eliteförderung dem doppelten Abiturjahrgang Rechnung tragen, teilte das Ministerium mit. In diesem Jahr sollen 400 Abiturienten statt wie bisher 200 in das Programm aufgenommen werden.

Erst kürzlich hatte sich Heubisch damit gebrüstet, bei den gerade erst abgeschlossenen Haushaltsverhandlungen mehr Geld für seinen Etat herausgeholt zu haben. Doch Heubisch bezuschusst vor allem teure Miet- und Baumaßnahmen, durch den doppelten Abiturjahrgang in diesem Jahr drängt eine Flut an Schulabgängern an die Hochschulen.

Außerdem entfällt die Wehrpflicht, sodass weitere Abiturienten ein Studium aufnehmen werden. Bei den Umschichtungen im Etat haben die Elite-Studenten das Nachsehen. Viele Forschungsanliegen stehen damit dem Wirtschaftswoche-Bericht zufolge vor dem Aus.

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