Eslarn in der Oberpfalz, 2700 Einwohner, viel Wald, wenig Menschen, nahe der tschechischen Grenze. Am Marktplatz steht eine mächtige Kirche, gegenüber das Rathaus, klein und flach. Der Wind weht eisig. Draußen, aber irgendwie auch drinnen. Beim Metzger etwa, der einzige Ort, der mit seinem heißen Leberkäs ein wenig Wärme verspricht. Die Stimmung im Ort? „Kein Kommentar“, sagt eine Frau, nimmt ihre Wurstpakete und geht. Kaum jemand will sprechen und wenn doch, dann bitte nicht den Namen nennen, denn: „Dann hast du gleich einen Feind.“
Bürgerentscheid in Eslarn:„Dieses Namensschild macht uns zum zweiten Mal zu Opfern“
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Am 24. November entscheiden die Eslarner, ob eine Straße weiter nach einem Missbrauchstäter benannt sein soll. Für die Opfer geht es um Gerechtigkeit. Verständlich? Nicht für die Bewohner der Georg-Zimmermann-Straße. Zu Besuch in einem gespaltenen Ort.
Von Lisa Schnell, Eslarn

Katholische Kirche:Missbrauchsopfer reicht Millionenklage gegen Bistum Regensburg ein
Als Junge wurde Matthias Podszus im Vorschulinternat der Regensburger Domspatzen auf grausame Art und Weise misshandelt. Er sagt, die Kirche hätte sein Leid verhindern können. Mit einer „Anerkennungsleistung“ der Kirche von 50 000 Euro möchte er sich nicht abfinden.
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