Tennenloher ForstKatastrophenfall wegen Waldbrand ausgerufen – Neun verletzte Einsatzkräfte

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Flughelfer befüllen einen Löschsack mit neuem Wasser.
Flughelfer befüllen einen Löschsack mit neuem Wasser. (Foto: Pia Bayer/dpa)

Der Waldbrand im Tennenloher Forst, einem ehemaligen Truppenübungsplatz, ist nach wie vor nicht unter Kontrolle. Bei den Löscharbeiten haben sich nun Einsatzkräfte verletzt.

Neun Einsatzkräfte haben sich bei dem seit Tagen wütenden Waldbrand im Tennenloher Forst bei Erlangen nördlich von Nürnberg leicht verletzt. Sieben davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie eine Sprecherin des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt mitteilte. Sie zogen sich die Verletzungen demnach während der Löscharbeiten zu.

Seit Mittwoch stehen Zehntausende Quadratmeter Wald bei Erlangen in Flammen. Das Feuer sei nach wie vor nicht unter Kontrolle. Am gestrigen Freitag hatte Landrat Alexander Tritthart den Katastrophenfall ausgerufen, um weitere Hilfskräfte sowie Ressourcen hinzuziehen zu können.

Die Löscharbeiten werden erschwert, weil das Gelände nach Angaben des bayerischen Innenministeriums mit Munitionsresten belastet ist und Feuerwehrleute das Areal nur bedingt betreten können. Auf dem Areal war früher ein Truppenübungsplatz angesiedelt. Die Löscharbeiten erfolgten bisher unter anderem mit Hubschraubern aus der Luft. Auch Bodentruppen seien im Einsatz, sie würden von Tanklastern sowie zwei Wasserwerfern der Polizei unterstützt. Die Wasserwerfer fungieren dabei lediglich als Tankwagen, da sie jeweils rund 8000 Liter Wasser in das Gebiet bringen können.

Feuerwehrfahrzeuge stehen in Bereitschaft am früheren Truppenübungsplatz nahe Erlangen.
Feuerwehrfahrzeuge stehen in Bereitschaft am früheren Truppenübungsplatz nahe Erlangen. (Foto: Ralph Goppelt/vifogra/dpa)

Es seien nun auch sogenannte Kreisregner im Einsatz, sagte die Sprecherin. Diese Wasserverteiler könne man sich wie große Rasensprenger vorstellen. Ob der angekündigte Regen am Wochenende einen Beitrag dazu leistet, den Brand unter Kontrolle zu bekommen, bleibt offen. Die Hoffnung sei da, so die Sprecherin des Landratsamtes. Allerdings sind laut Kreisbrandmeister Sebastian Weber mehrere Stunden andauernder starker Regen notwendig, und dieser sei derzeit nicht in Sicht.

Inzwischen sei eine Fläche von rund 40 000 Quadratmetern betroffen, sagte Weber am Freitag. Die Feuerwehr geht derzeit davon aus, dass die Löscharbeiten noch mehrere Tage andauern werden, bis wirklich alle Glutnester gelöscht sind. Aufgrund des andauernden Einsatzes müssten die Kräfte nach und nach abgelöst werden. Die Ausrufung des Katastrophenfalls soll dies für Kräfte aus der Region und darüber hinaus ermöglichen, sagte Weber.

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Der Brand war am Mittwochnachmittag auf einer Fläche von 15 000 bis 20 000 Quadratmetern ausgebrochen. Nach Angaben des Landkreises sind bislang mehr als 200 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Technischem Hilfswerk und Rettungsdienst im Einsatz. Das betroffene Gebiet um den Sebalder Reichswald soll von der Bevölkerung weiträumig gemieden werden.

Joachim Herrmann lässt sich von Polizei und Feuerwehr die Lage erklären.
Joachim Herrmann lässt sich von Polizei und Feuerwehr die Lage erklären. (Foto: Ralph Goppelt/vifogra/dpa)

Bis zum späten Mittwochabend sei das Feuer zunächst eingedämmt worden. Der Brand sei schwierig zu erreichen gewesen, da der nächstgelegene Weg rund einen Kilometer von den Flammen entfernt sei. In der Nacht hielten die Einsatzkräfte eine Brandwache ab, wie der Feuerwehrsprecher berichtete. Auf den Wegen rund um den Tennenloher Forst standen einsatzbereite Löschfahrzeuge. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war bereits am Mittwochabend und auch am Donnerstagmorgen vor Ort.

Anwohnerinnen und Anwohnern wird empfohlen, bei Brandgeruch Fenster und Türen geschlossen zu halten und auch ihre Nachbarinnen und Nachbarn zu informieren.

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