NS-Medizinverbrechen:Gesten gegen das Massensterben

NS-Medizinverbrechen: Die historische Heil- und Pflegeanstalt muss zum größten Teil einem Max-Planck-Zentrum weichen. Die sogenannte HuPfla wurde in der Nazi-Zeit zum Ort von NS-Medizinverbrechen, der "Euthanasie".

Die historische Heil- und Pflegeanstalt muss zum größten Teil einem Max-Planck-Zentrum weichen. Die sogenannte HuPfla wurde in der Nazi-Zeit zum Ort von NS-Medizinverbrechen, der "Euthanasie".

(Foto: Olaf Przybilla)

In einer Erlanger "Heilanstalt" wurden kranke Menschen zu Tode gehungert. Aber es gab auch die junge Ärztin Annemarie Wettley, die das offenbar zu sabotieren versuchte - und trotzdem nach dem Krieg von Kollegen diffamiert worden ist.

Von Olaf Przybilla, Erlangen

Am 18. November 1948 erschien in der Süddeutschen Zeitung eine Notiz in der Rubrik "Bayern-Chronik", Ortsmarke Erlangen. "Unter dem Verdacht, unheilbaren Geisteskranken eine fett- und fleischlose Aushungerungskost verabreicht zu haben, wurden der stellv. Direktor der Heil- und Pflegeanstalt, Medizinalrat Dr. Heinrich Tschakert, der ehemalige Leiter der Anstalt, Dr. Wilhelm Einsle, und die Aerztin Dr. Annemarie Wettley verhaftet."

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