Entwicklungshilfe der Staatsregierung:598 Millionen Euro für Nordbayern

Deutschland, Nürnberg, Bayerisches Staatsministerium fuer Landesentwicklung, Finanzen und für Heimat Amtssitz Markus Soeder, Finanzminister von Bayern (CSU)

Heimatminister Markus Söder hat mit einer Außenstelle seines Hauses erstmals einen Nebensitz der Regierung in Nürnberg geschaffen. Nun tagt auch das Kabinett hier.

(Foto: Peter Roggenthin)

Mit einer eigenen "Nordbayern-Initiative" will die Bayerische Staatsregierung Entwicklungshilfe innerhalb des Freistaats betreiben. Für die wirtschaftliche Entwicklung bis 2018 werden nach SZ-Informationen 598 Millionen Euro bereitgestellt.

  • Die Staatsregierung will die wirtschaftliche Entwicklung Nordbayerns bis 2018 mit 598 Millionen Euro anschieben.
  • Vier große Behörden sollen im Laufe der nächsten fünf bis zehn Jahre dorthin umziehen. Außerdem können sechs Landkreise und 57 einzelne Gemeinden in Nordbayern künftig mit mehr Fördermitteln rechnen.
  • An diesem Dienstag soll die Initiative bei der letzten Kabinettssitzung vor den Sommerferien in Nürnberg beschlossen werden.

598 Millionen für Nordbayern

Die Staatsregierung will die wirtschaftliche Entwicklung Nordbayerns bis 2018 mit einem dreistelligen Millionenbetrag anschieben. Nach SZ-Informationen handelt es sich um 598 Millionen Euro. Mit Hilfe von 60 Projekten vor allem in Wissenschaft und Forschung soll ein Technologienetzwerk in den drei fränkischen Regierungsbezirken und der nördlichen Oberpfalz gefördert werden. "Das wird ein wuchtiger dreistelliger Millionenbetrag bis 2018", sagte Finanzminister Markus Söder (CSU) am Montag. Die Staatsregierung will den Nordbayern-Plan an diesem Dienstag bei ihrer letzten Kabinettssitzung vor den Sommerferien in Nürnberg beschließen.

Die Initiative ist der Kern der sogenannten "Heimatstrategie", die die CSU-Staatsregierung mit einigem Pomp in Kraft setzen will. Das Kabinett tagt dazu eigens in Nürnberg, wo Heimatminister Markus Söder mit einer Außenstelle seines Hauses erstmals einen Nebensitz der Regierung geschaffen hat. Bei den Vorhaben geht es um den Auf- und Ausbau von Instituten, Studiengängen und Forschungseinrichtungen in Städten wie Würzburg, Regensburg, Neumarkt oder auch Hof, Kronach, Amberg und Aschaffenburg. Es tauchen aber auch schon bekannte Kulturprojekte wie die Restaurierung des Markgräflichen Bayreuther Opernhauses oder die Instandsetzung der Bamberger Residenz auf.

Vier Behörden sollen umziehen

Zweiter Teil des Plans ist nach Söders Worten die Verlagerung von vier großen Behörden im Laufe der nächsten fünf bis zehn Jahre. Damit will die Staatsregierung gezielt strukturschwache Regionen stärken. Söder betonte, dass das sozial- und familienfreundlich umgesetzt werden soll: "Es wird keine Zwangsversetzungen geben." Für die Mitarbeiter soll es bei einem Umzug an den neuen Standort Beförderungsmöglichkeiten geben. Um welche vier Behörden es sich handelt, soll aber erst im Herbst entschieden werden.

Räume "mit besonderem Handlungsbedarf"

Außerdem können sechs Landkreise und 57 einzelne Gemeinden in Nordbayern künftig mit mehr Fördermitteln rechnen: Sie sollen zu Räumen "mit besonderem Handlungsbedarf" erklärt werden, wie Söder sagte. Künftig gehören damit 28 der 71 bayerischen Landkreise in diese Kategorie. Und vierter Bestandteil des Nordbayernplans: "Wir wollen das Regionalmarketing stärken", sagte Söder.

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