Der Bau von Windrädern ist in Bayern weiter stark rückläufig. Nach einer Statistik des Branchenverbandes BWE wurden 2016 nur noch 124 neue Windräder im Freistaat aufgestellt. Im Jahr davor waren es noch 143 und 2014 - dem bisherigen Rekordjahr - 154. Damit drehen sich derzeit 1061 Windräder mit zusammen 2233 Megawatt Leistung in Bayern. Die rückläufige Entwicklung in Bayern steht im Gegensatz zum bundesweiten Trend. Mit Ausnahme der Stadtstaaten und Sachsens war die Windkraft auch 2016 weiter stark auf dem Vormarsch.
Als Hauptgrund für den Einbruch gilt nach wie vor das Abstandsgesetz, das der Landtag auf Betreiben von Ministerpräsident Horst Seehofer im November 2014 beschlossen hat. Danach muss der Abstand zwischen Windrädern und Wohnsiedlungen das Zehnfache der Anlagenhöhe betragen. Bei einer Turmhöhe vom Fuß bis zur Rotorspitze von 200 Metern, die technischer Standard sind, sind das zwei Kilometer. Die Anlagen, die 2016 aufgestellt wurden, waren in der Regel vor Erlass des Abstandsgesetzes genehmigt worden. BWE-Landeschef Raimund Kamm nennt es deshalb "wenig verwunderlich", wenn der Ausbau noch weiter schrumpft.