Energiewende:Allianz für dezentrale Stromversorgung

Der Bund Naturschutz (BN) und sechs kommunale Energieversorger haben sich zu einer neuen "Allianz für eine dezentrale Energiewende" zusammengeschlossen. Außerdem fordert das Bündnis mehr Anstrengungen für den Klimaschutz. Mitglieder der Allianz sind neben dem BN der Nürnberger Energieversorger N-Ergie, die Stadtwerke in Neuburg an der Donau, in Rosenheim, in Wunsiedel und in Haßfurt sowie die Überlandzentrale Lüsfeld. Eine dezentrale Stromversorgung habe deutliche Vorteile gegenüber den alten zentralen Strukturen auf dem Strommarkt, erklärten N-Ergie-Chef Josef Hasler und BN-Chef Hubert Weiger. Sie stärke die regionale Wertschöpfung, sei effizienter und kostengünstiger. Außerdem müsse das Leitungsnetz nicht so massiv ausgebaut werden wie vorgesehen. Eine dezentrale Stromversorgung eröffne aber auch Möglichkeiten für die Bevölkerung, die Kommunen und die Stadtwerke, sich stärker für die Energiewende zu engagieren. Zugleich forderten sie, dass Bund und Länder endlich wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz ergreifen müssten, damit das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werde, den weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die neue Allianz ist ein Beleg dafür, dass der BN nach wie vor nicht willens ist, den Bau der Stromautobahnen Südlink und Südostlink aus Nord- und Mitteldeutschland nach Bayern zu akzeptieren, und weiter dagegen mobilisiert. Freistaat und Bund, aber auch die Grünen halten sie indes für unverzichtbar.

© SZ vom 16.02.2018 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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