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Energie - München:Strompreis verdoppelt sich vielerorts zum Jahreswechsel

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München (dpa/lby) - Zum Jahreswechsel wird für viele Haushalte in Bayern der Strom etwa doppelt so teuer. Unter anderem in München, Nürnberg, Fürth, und Augsburg werden nach Angaben der kommunalen Unternehmen am 1. Januar die Preise steigen. Die sehr hohen Beschaffungspreise wirkten sich zunehmend auf die Kosten für Kundinnen und Kunden aus, hieß es von den Stadtwerken München (SWM).

In München legen die Preise laut SWM um 122,7 Prozent zu: Die Jahreskosten für einen Haushalt mit zwei Personen steigen dann auf durchschnittlich 1675,67 Euro. Der Preis pro Kilowattstunde (kWh) verteuert sich im Schnitt von 24,97 Cent auf 61,89 Cent. SWM-Chef Florian Bieberbach betont: "Wir werden niemandem den Strom abstellen, der sich bei uns meldet und sich um eine konstruktive Lösung bemüht."

In Nürnberg erhöht sich der Preis beim meistgewählten Produkt nach Angaben des Netzbetreibers N-Ergie im Schnitt von 23,49 Cent auf 44,77 Cent pro kWh. Für einen Haushalt, der in diesem Tarif pro Jahr 3500 kWh verbrauche, beliefen sich so die monatlichen Mehrkosten auf rund 63 Euro.

Das Fürther Versorger Infra betont, dass die Erhöhung je nach Tarif leicht variieren könne. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3000 kWh zahle im neuen Jahr etwa 140 Euro im Monat für Strom - vor dem Jahreswechsel kostete die gleiche Menge noch rund 73 Euro pro Monat. Durch eine langfristige Einkaufsstrategie sei ein Teil der Steigerungen vermieden worden.

In Augsburg erhöhen sich die Preise für einen durchschnittlichen Haushalt, der jährlich rund 2400 kWh verbraucht, auf 1424 Euro im Jahr, wie ein Sprecher der Stadtwerke sagte. 2022 beliefen sich die Kosten beim gleichen Verbrauch auf rund 885 Euro. Sollten die geplanten Entlastungen sowie die Strompreisbremse wirksam werden, könnten diese Kosten bei sparsamen Haushalten auf rund 932 Euro sinken, hieß es. Zurzeit seien aber viele Details spekulativ.

Etwas weniger kräftig ist die aktuelle Preiserhöhung bei den Würzburger Stadtwerken WVV ausgefallen. Das kommunale Unternehmen hat den Strompreis für Privathaushalte schon zum 1. Dezember brutto um 17,2 Cent erhöht. Laut aktuellem Preisblatt berechnen die WVV nun 43,03 Cent pro Kilowattstunde, das entspricht einer Preiserhöhung von gut zwei Drittel. "Die Preisanpassung gilt für alle unsere Kunden gleichermaßen, egal ob Bestands- oder Neukunde", teilte eine WVV-Sprecherin mit.

Die Strompreisbremse soll im nächsten Jahr Haushalte entlasten. Sie erhalten 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs zu einem garantierten Bruttopreis von 40 Cent pro kWh. Die Bremse soll ab März gelten. Dann sollen auch die Entlastungsbeträge für Januar und Februar ausgezahlt werden.

© dpa-infocom, dpa:221125-99-655913/4

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