G-7-Gipfel in Garmisch-Partenkirchen:Abschlussprüfung mit Polizeischutz

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Dort könnten die Schülerinnen und Schüler gewiss in aller Ruhe ihre Abschlussprüfungen schreiben: das Hotel Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen. Allerdings ist dieser Ort Politikern aus aller Welt vorbehalten - und drumherum ist ziemlich viel Polizei. (Foto: dpa)

Wenn sich Politiker aus aller Welt zum G-7-Gipfel in Elmau treffen, ist ein paar Tage alles anders. Nur an die Schüler hat offenbar niemand gedacht.

Glosse von Sonja Hößl

Vor sieben Jahren konnten sich Schüler im Landkreis Garmisch-Partenkirchen noch über den G-7-Gipfel in Elmau freuen. Zwei Tage länger Pfingstferien! Die Wiederauflage des internationalen Treffens bereitet Real- und Wirtschaftsschülern der Abschlussklassen in Garmisch-Partenkirchen diesmal eher Bauchweh. Von 26. bis 28. Juni wird der G-7-Gipfel erneut den Landkreis lahmlegen. Genau dann, wenn die Prüfungen anstehen.

Die ganze Welt wird auf den Landkreis blicken, Garmisch-Partenkirchen wird voller Polizisten und Demonstranten sein. Aber wie soll man sich auf Englisch, Betriebswirtschaftslehre oder Mathe konzentrieren, wenn vor den Schulfenstern der Proteststurm tobt? Besonders betroffen: Die Schüler der Zugspitzrealschule, die in Containern unterrichtet werden. Die stehen an der Bahnhofstraße, durch die 2015 laute, teils gewaltbereite Demonstranten durch die Marktgemeinde zogen.

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Während in die Organisation des G-7-Gipfels etwa 166 Millionen Euro gesteckt und keine Mühen gescheut werden, um die Sicherheit der Staats- und Regierungschefs zu gewährleisten (2015 wurden 3600 Gullideckel versiegelt), hat man die Werdenfelser Prüflinge anscheinend vergessen.

Im Landkreis ist das Missgeschick inzwischen ein Politikum. Es kursieren die kuriosesten Ideen zur Lösung. Die erste lautet: Die Schüler könnten für ihre Tests in den nördlichen Landkreis gefahren werden. Aber wer garantiert, dass dort alles friedlich bleibt?

Und was passiert, wenn die Bundesstraße 2 und die Bahnstrecke nach Garmisch-Partenkirchen aus Gründen der Sicherheit gesperrt werden? Dann kommen Schüler aus dem südlichen Landkreis nirgends hin. US-Präsident Joe Bidens Helikopter werden sie sich wohl kaum ausleihen dürfen. VIP only. Ein weiterer Vorschlag: Die Prüfungen könnten bayernweit verschoben werden - als wären Schüler durch die Pandemie nicht schon genug geplagt.

In Garmisch-Partenkirchen grübeln sie noch über einen Ausweg nach. Dabei scheint die einfachste Lösung auf der Hand zu liegen: Irgendwo auf dem riesigen Gelände von Schloss Elmau fänden sich bestimmt Räume, in denen die Jugendlichen ihre Prüfungen schreiben könnten. Schön ruhig ist es da. Und sicher. So könnten Staatschefs und Schüler ihren Aufgaben nachgehen, ohne sich gegenseitig zu stören. Abgeschirmt vom Rest der Welt. Mit inspirierendem Bergblick.

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