"Die mordende Magd hat mich nicht mehr losgelassen", sagt Ulrike Hofmann. Sie ist Historikerin und Archivoberrätin am Staatsarchiv München. 2016, als sie eine Lesung für den "Tag der Archive" vorbereitete, stieß sie auf die Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft mit dem Aktenzeichen 1 KL-SO 59/42: der Mordfall Leonhard Eder. Eder, 59 Jahre alt, Fuhrmann im Dienst des Mühlen- und Sägewerksbesitzers Rupert Stemmer in Bachmehring bei Wasserburg am Inn, war am 2. Februar 1942 tot in seiner Schlafkammer aufgefunden worden. Todesursache: Verbluten nach Durchtrennung der Halsschlagader. Drei Monate später wird die 25-jährige Dienstmagd Cäzilie Bauer festgenommen. Nach anfänglichem Leugnen gesteht sie, den Fuhrmann getötet zu haben. Am 15. Oktober wird sie vom Sondergericht München zum Tode verurteilt, am 22. Dezember stirbt sie unter dem Fallbeil.
Kriminalgeschichte:Die mordende Magd
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25 Jahre ist Cäzilie Bauer alt, als sie 1942 hingerichtet wird, weil sie ihren mutmaßlichen Liebhaber umgebracht hat. Die junge Frau gesteht, widerruft und gesteht erneut.
Von Hans Holzhaider, München
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