So viele Menschen wie noch nie haben 2024 in Bayern die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Das teilte das Landesamt für Statistik am Donnerstag in Fürth mit. Insgesamt seien es 54 518 Personen gewesen, eine Steigerung um mehr als 51 Prozent im Vergleich zu 2023. Verglichen mit den Jahren 2021 und 2022 habe sich die Zahl der Einbürgerungen damit etwa verdoppelt, mit Blick auf 2014 gar vervierfacht. Der Trend wurde den Angaben zufolge durch das im Juni 2024 in Kraft getretene Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts weiter verstärkt.
Die Neubürger teilten sich auf 26 802 Frauen und 27 716 Männer auf. Gut die Hälfte habe bei der Einbürgerung eine europäische Staatsbürgerschaft gehabt, etwas mehr als ein Drittel eine asiatische. Mit deutlichem Abstand seien die meisten Eingebürgerten aus Syrien gekommen (17 Prozent), gefolgt von der Türkei (acht Prozent) und Russland (sechs Prozent).

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Einen besonders deutlichen Anstieg der Einbürgerungszahlen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Landesamt für Personen, die zum Zeitpunkt der Einbürgerung im Besitz einer Staatsangehörigkeit aus einem Nicht-EU-Land waren. Bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes sei eine Einbürgerung für Personen aus diesen Staaten in der Regel nur unter Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit möglich gewesen.
Etwas mehr als jeder fünfte Neubürger war laut der Auswertung jünger als 18 Jahre. Drei von fünf seien zwischen 18 und 44 Jahren alt gewesen. Das Durchschnittsalter habe bei 31 Jahren gelegen. Rund zwei Drittel aller Einbürgerungen seien auf die Großstädte München, Nürnberg und Augsburg entfallen.