Einbruchserie:Polizei fasst Dieb nach 37 Einbrüchen in Hochschulen

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Die Ludwig-Maxilians-Universität in München (hier ein Blick in den Lichthof) war eines der Ziele des Serientäters. (Foto: Robert Haas)
  • In Würzburg hat die Polizei den Mann verhaftet, der bis zu 37 Einbrüche an Universitäten in ganz Bayern begangen haben soll.
  • Außer in München soll der 40-Jährige auch in Augsburg, Nürnberg, Landshut und Erlangen in Universitätsgebäude eingestiegen sein.

Von Martin Bernstein

Die Polizei hat einen Mann gefasst, der möglicherweise für fast 40 Einbrüche allein in München verantwortlich ist. Der Täter suchte ausschließlich Hochschulen heim. Seit Ende Juni brach er zahlreiche Büros, Automaten und Spinde auf.

Bereits im Januar hätte ihn die Polizei beinahe erwischt, als der 40-Jährige im Geschwister-Scholl-Institut kurz vor 9 Uhr plötzlich im Büro eines Dozenten stand. Der mutmaßliche Einbrecher konnte dem Großaufgebot der Polizei jedoch entkommen. Jetzt ist der aus Norddeutschland stammende Mann in Würzburg verhaftet worden.

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Um in die Büros zu gelangen, brach er laut Polizei Schlüsselkästen auf oder knackte "mit brachialer Gewalt" die Türen auf. Aus den Büros entwendete er Bargeld. Getränke- und Speiseautomaten wurden von dem Tatverdächtigen aufgehebelt. Auch bei den Spindaufbrüchen in den Umkleide- oder Aufbewahrungsräumen entwendete er Bargeld.

Betroffen waren Einrichtungen der Ludwig-Maximilians-Universität am Geschwister-Scholl-Platz, in der Oettingen-, Zentner- und der Akademiestraße, das Klinikum Großhadern sowie Gebäude der Technischen Universität in München und Garching.

Möglicherweise hatte er als nächstes die Uni in Würzburg im Visier. Der dort am vergangenen Donnerstag in einem Hotel verhaftete Mann kommt laut einem Polizeisprecher für insgesamt 17 Taten im Bereich München und Garching infrage. Zu weiteren 20 Fällen dauern die Ermittlungen der Kriminalpolizei noch an. Außerdem werden dem 40-Jährigen weitere Einbrüche in Augsburg, Nürnberg, Landshut und Erlangen zur Last gelegt. Immer in Hochschulgebäuden. An mehreren Tatorten hatte der Mann Fingerabdrücke und DNA-Spuren zurückgelassen.

Die Polizei fahndete seit Monaten nach dem Tatverdächtigen. Offenbar war bereits bekannt, um wen es sich handelte. An der Münchner Universität kursierten schon Ende vergangenen Jahres Warnungen vor dem Einbrecher. Als er am 12. Januar in einem Dozentenbüro gesichtet wurde, alarmierte das Institut sofort die Polizei. Zwölf Streifenwagen und 70 Polizisten waren mit Suchhunden und einer Reiterstaffel im Einsatz. Über dem Englischen Garten kreiste ein Hubschrauber. Mehr als 200 Räume wurden abgesucht. Doch der Täter konnte noch einmal entkommen. Genau fünf Wochen danach wurde er jetzt gefasst.

© SZ vom 23.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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