Eichstätt:Umstrittener Diakon zum Priester geweiht

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat am Samstag drei junge Männer zu Priestern seines Bistums geweiht. Unter ihnen war auch ein 30-jähriger Franke, der vor fünf Jahren nach antisemitischen Vorfällen aus dem Würzburger Priesterseminar entlassen worden war. Der Kandidat hatte KZ-Witze erzählt und Adolf Hitler parodiert. Im Bistum Eichstätt erhielt er eine zweite Chance.

Am Vortag der Weihe hatte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, seine Kritik an der Entscheidung des Eichstätter Bischofs bekräftigt. "Das gute Verhältnis, das Miteinander der katholischen Kirche mit jüdischen Gemeinden in Deutschland sind durch diesen Vorgang geschädigt", sagte er dem BR. Vor einem Monat hatte der 30-jährige Geistliche erstmals öffentlich Reue bekundet. Vor Journalisten sprach er von "Bockmist" und bat die dadurch von ihm verletzten Menschen um Verzeihung. Über seine Zulassung zur Priesterweihe war bereits mit der Diakonweihe des Mannes im Juni 2017 entschieden worden. Unterdessen deutet sich ein Stühlerücken in bayerischen Bistümern an: Nach einem Bericht des BR ist der Passauer Bischof Stefan Oster einer der Favoriten für die Nachfolge von Bischof Konrad Zdarsa in Augsburg. Der wird im Juni 2019 75 Jahre alt und dann routinemäßig beim Papst seinen Rücktritt einreichen.

© SZ vom 23.04.2018 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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