Nachdem die Polizei im oberfränkischen Eggolsheim einen 73-jährigen Mann wegen des Verdachts festgenommen hat, eine verschwundene 40 Jahre jüngere Frau getötet zu haben, ist nun ein weiterer Vermisstenfall bekannt geworden, mit dem der Tatverdächtige Joseph Georg H. im Zusammenhang stehen könnte. Wie zuerst die Nordbayerischen Nachrichten Forchheim berichteten, ermittelte die Polizei bereits 1994 gegen ihn infolge des Verschwindens der damals 32-jährigen Sabine F. aus Forchheim.
Die Frau wurde zuletzt in der Nacht auf den 30. Januar des Jahres nach einem Faschingsball im Forchheimer Gasthaus „Schlößla“ gesehen. Der Fall ist bis heute nicht geklärt, die Frau verschwunden. Derzeit werde geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen bestehe, teilte die Staatsanwaltschaft Bamberg auf SZ-Anfrage mit.
Polizisten nahmen H. in der vergangenen Woche wegen des Verdachts des Totschlags der Bulgarin Katina K. fest. Bekannte aus Norddeutschland hatten die Frau, die nach Polizeiangaben im Rotlichtmilieu arbeitete, am 1. August als vermisst gemeldet, nachdem der Kontakt zu ihr abgerissen war. An diesem Tag wurde die Frau zuletzt lebend im Eggolsheimer Ortsteil Bammersdorf gesehen, wo der Mann lebte und sie ihn besucht haben soll. Den Anlass des Treffens ermittelt die Polizei noch; ebenso, in welcher Beziehung H. und K. zueinander standen. Eine mehr als 30-köpfige Sonderkommission überprüft überdies weitere Vermisstenfälle aus der Region, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft, es gilt die Unschuldsvermutung.