Durchsuchung im Unterallgäu:Mann bietet Präparate geschützter Tiere an

Staatsanwaltschaft und Polizei haben am Mittwochmorgen Räume eines 65-Jährigen durchsucht und dabei zahlreiche Tierpräparate sichergestellt. Der Mann, der von Beruf Tierpräparator ist, wird sich nun wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Artenschutzrecht und das Bundesnaturschutzgesetz verantworten müssen. Offenbar vermittelt der Geschäftsmann seine Präparate an Museen und Ausstellungen, darunter zahlreiche Vögel wie zum Beispiel Eulen, aber auch Bären, Wölfe und ein Luchs - also Präparate streng geschützter Tierarten.

Dem Einsatz am Mittwoch vorausgegangen war ein Hinweis aus dem Landratsamt Unterallgäu. Ein Ermittlungsrichter erteilte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen nun die Durchsuchungsbeschlüsse für drei Wohn- und Lagerräume des 65-Jährigen im Landkreis Unterallgäu und in München. Die Fahnder stellten dabei auch zahlreiche Unterlagen sicher, welche Rückschlüsse auf die Vermarktung von Präparaten streng geschützter Tierarten zulassen. Die Staatsanwaltschaft muss jetzt prüfen, inwieweit für die Vermittlung dieser Tierpräparate Genehmigungen vorlagen. Auch ein Sachverständiger ist eingeschaltet, die Untersuchungen werden wegen des großen Umfangs der beschlagnahmten Unterlagen einige Zeit in Anspruch nehmen. Offenbar sind die Präparate schon älter, es sind nach aktuellem Kenntnisstand also keine jüngst geschossenen Tiere unter den sichergestellten Stücken.

© SZ vom 26.09.2019 / ffu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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