Drogenskandal im Allgäu:Polizistin vom Dienst suspendiert

Seit Februar sitzt Kemptens oberster Drogenfahnder in Untersuchungshaft, weil 1,6 Kilo Kokain bei ihm sichergestellt wurden. Nun hat die Polizei auch die Wohnung und das Büro seiner Kollegin durchsucht.

Der Kokain-Skandal um den Chef der Kemptener Rauschgiftfahndung zieht weitere Kreise: Am Dienstag durchsuchten Beamte des Bayerischen Landeskriminalamtes die Wohnung und dienstlichen Räume einer Polizeibeamtin aus Kempten.

Wie die zuständige Staatsanwaltschaft München I mitteilte, steht die 43-Jährige im Verdacht, im Zusammenhang mit dem Drogenbesitz ihres Kollegen zu stehen. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hat die Beamtin vorläufig vom Dienst suspendiert. Seit Mitte Februar sitzt Kemptens oberster Drogenfahnder in Untersuchungshaft.

Nach einem Angriff auf seine Ehefrau war der 52-jährige Erste Kriminalhauptkommissarfestgenommen worden. Bei der Durchsuchung seines Büros wurden 1,6 Kilo Kokain sichergestellt. Wie der Beamte in dessen Besitz kam, ist weiterhin unklar. Der Fahnder beteuerte, das bei ihm gefundene Kokain auf dienstlichem Wege erhalten und nur zu Schulungszwecken verwendet zu haben.

Für Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch ist diese Darstellung jedoch nicht plausibel, denn dafür sei die Drogenmenge viel zu groß. Aus ermittlungstaktischen Gründen macht die Staatsanwaltschaft momentan keine weiteren Angaben zum Verfahren.

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