Drei Tote:Lastwagen-Unfall

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Das Führerhaus eines Lastwagens, der in den Unfall verwickelt war, wurde völlig zerstört. (Foto: Ralf Hettler/DPA)

Autobahn stundenlang gesperrt, Feuerwehr bespritzt Gaffer

Bei einem Lastwagen-Unfall auf der Autobahn 3 im Spessart sind drei Menschen ums Leben gekommen. Ein 54-Jähriger sei am frühen Donnerstagmorgen mit seinem Laster in einer Baustelle ins Schlingern und auf den Grünstreifen geraten, teilte die Polizei mit. "Daraufhin hat sich der mit mehreren Tonnen Kies beladene Lkw aufgeschaukelt und ist auf die Seite umgekippt", sagte ein Sprecher.

Ein nachfolgender Laster, der Briefe und Pakete geladen hatte, krachte bei einem Ausweichversuch durch die Mittelleitplanke und stieß auf der Gegenfahrbahn mit einem Kleintransporter zusammen. Ein dritter Lastwagen fuhr auf der Fahrbahn bei Weibersbrunn (Landkreis Aschaffenburg) auf den Kiestransporter auf.

Der Fahrer des Kieslasters überlebte den Unfall nicht. Auch Fahrer und Beifahrer des Posttransporters kamen ums Leben. Einer starb noch an der Unfallstelle, sein Kollege erlag später seinen schweren Verletzungen. Der Fahrer des Kleintransporters kam mit leichten Verletzungen davon. Ein weiterer Lastwagenfahrer wurde leicht verletzt. "Kies, Pakete und Briefe haben sich auf der gesamten Fahrbahn verteilt. Das ist schon ein großes Trümmerfeld. Man sieht schon, welche Kräfte da gewirkt haben und mit welcher Wucht der Zusammenprall erfolgt ist", beschrieb der Sprecher die Unfallstelle. Warum der Kieslaster-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte, war zunächst unklar.

Die Autobahn blieb in beide Richtungen für viele Stunden gesperrt. Im Laufe des Mittags konnten die ersten Fahrzeuge blockweise auf der Gegenfahrbahn an der Unfallstelle vorbeifahren. Dabei hatten zahlreiche Gaffer gefilmt und fotografiert, auch als die Leichen aus den Fahrzeugen geborgen wurden. In einem Fall habe ein Lkw-Fahrer sogar quer im Führerhaus gelegen, um bessere Aufnahmen machen zu können. Um das zu unterbinden, griff die Feuerwehr zu einem ungewöhnlichen Mittel: Sie spritzte mit einem Schlauch Wasser auf die Lastwagen, die sehr langsam an der Unfallstelle vorbeifuhren oder sogar stehen blieben. "Die Einsatzkräfte haben mit dem Wasser in Richtung dieser Lkw gespritzt, um die Fahrer auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen", sagte ein Polizeisprecher Die Polizei ermittelte gegen mehr als zehn Lastwagenfahrer und nahm ihre Personalien auf. Sie sollen ein Bußgeld zahlen.

© SZ vom 10.11.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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