Mittelfranken:"Hater" des Drachenlords vor Gericht

Mittelfranken: Der "Drachenlord" Rainer Winkler stand vor Gericht - Anti-Fans von ihm, sogenannte Hater, allerdings auch.

Der "Drachenlord" Rainer Winkler stand vor Gericht - Anti-Fans von ihm, sogenannte Hater, allerdings auch.

(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Haft und Geldstrafen: Nicht nur der Youtuber selbst, auch Anti-Fans von Rainer Winkler beschäftigten zuletzt die Justiz.

Der Streit zwischen dem Youtuber "Drachenlord" und seinen Gegnern hat erneut die Justiz beschäftigt. Das Amtsgericht im mittelfränkischen Neustadt an der Aisch verhandelte im Mai allein in zehn Verfahren gegen mehrere Schaulustige wegen Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten vor dem ehemaligen Haus des Videobloggers in Altschauerberg. Dabei sei es hauptsächlich um Körperverletzungen gegen den "Drachenlord" gegangen, teilte Gerichtssprecher Friedrich Weitner am Donnerstag mit.

"Da jedes Verfahren individuell behandelt werden muss, war der Ausgang auch sehr unterschiedlich", sagte er. In einem Fall sei eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung ausgesprochen worden. Außerdem habe es Verurteilungen zu Geldstrafen gegeben. Ein Verfahren sei gegen eine Geldauflage eingestellt worden, weil der Angeklagte ebenfalls verletzt worden sei. Die Verfahren sind nach Angaben des Gerichts teils noch nicht rechtskräftig abgeschlossen.

Der "Drachenlord" streitet sich seit Jahren mit seinen Gegnern, sogenannten Hatern, im Internet. Immer wieder tauchten diese vor seinem Haus im Dorf Altschauerberg auf, um ihn zu provozieren. Die Polizei musste über Jahre mehrmals täglich unter anderem wegen Ruhestörung, Sachbeschädigung und Körperverletzung ausrücken. Das Haus hat der Youtuber inzwischen verkauft und ist weggezogen. Er streamt von unterwegs.

Nach dem Wegzug "pilgerten" seine Hater, wie sie es nennen, weiter zum Haus, um sich Erinnerungsstücke, teils auch Steine aus dem Gemäuer zu sichern. In der Szene galt als mutig, wer sich in das verlassene Gebäude traute und davon Videos ins Netz stellte. Die Gemeinde bereitete dem ein Ende, indem sie das Haus abreißen ließ. Seither ist im Ort Ruhe eingekehrt.

Bei den ständigen Besuchen war auch der "Drachenlord" gewalttätig geworden und musste sich vor Gericht verantworten. In einer Berufungsverhandlung verurteilte ihn das Landgericht in Nürnberg im März zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr. Das Urteil ist rechtskräftig.

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