Petitionsausschuss im LandtagÄrztin mit drei Kindern darf bis Schuljahresende bleiben

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Sie dürfen vorerst bleiben. Aber die Lage der Ärztin aus Kasachstan und ihrer drei Kinder bleibt schwierig, sagt Flüchtlingshelferin Monika Hoenen (links).
Sie dürfen vorerst bleiben. Aber die Lage der Ärztin aus Kasachstan und ihrer drei Kinder bleibt schwierig, sagt Flüchtlingshelferin Monika Hoenen (links). (Foto: Nina von Hardenberg)

Die Ärztin aus Kasachstan mit drei Kindern, die abgeschoben werden soll, darf nach einer Entscheidung des Petitionsausschusses nun bis Ende des Schuljahres bleiben. Dann soll sie gehen und mit einem Visum wiederkommen. Was einfach klingt, ist für eine alleinerziehende Mutter kaum zu schaffen.

Die Ärztin Nazgul Z. aus Kasachstan darf mit ihren Kindern bis zum Sommer in Dinkelsbühl bleiben. Damit die Kinder das Schuljahr beenden können, wird die Familie vorerst nicht abgeschoben. Danach aber müssen sie ausreisen. Die Mutter soll versuchen, mit einem Visum legal wieder einzureisen. Zu dieser Entscheidung kam am Mittwoch der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags, der sich auf Antrag des Dinkelsbühler Helferkreises mit dem Fall der kleinen Familie befasste, die Deutschland verlassen muss, obwohl beide Eltern gesuchte Fachkräfte sind. Die SZ hatte zuvor berichtet.

Die Kinderärztin Nazgul Z., die nur mit abgekürztem Namen genannt werden möchte, war ihrem Mann folgend als Asylsuchende nach Deutschland gekommen. Sie und die Kinder hatten sich schnell eingelebt. Ihr Asylgesuch aber war aussichtslos. Für den Mann, einen IT-Techniker, war Bulgarien zuständig, er wurde bereits dorthin zurückgeschoben. Mutter und Kinder sollten nun nach Kasachstan ausreisen. Eine unverhältnismäßige Härte, fand man in Dinkelsbühl, die Mutter könne doch als Ärztin in Kürze gut auf eigenen Beinen stehen, denn Ärzte würden gebraucht.

Der Petitionsausschuss habe sich bemüht, einen Weg aufzuzeigen, sagt die Grünen-Landtagsabgeordnete Ursula Sowa. Mehr habe man für die Familie nicht tun können. „Vielleicht gelingt es ja, im Turboverfahren das Visum zu erreichen, was wir der Familie alle wünschen würden.“ So einfach aber wird es nicht, weiß Unterstützerin Monika Hoenen. Um als Ärztin zu arbeiten, reicht das Deutsch der Mutter noch nicht. Eine Ausbildungsstelle als Pflegerin habe sie dagegen gefunden. Das Ausbildungsgehalt aber decke die nötige Sicherheitsleistung für sich und die drei Kindern nicht, die das Visum erfordere – eine Zwickmühle. Hoenen hofft deshalb, dass sich private Unterstützer finden, die der Familie über die Runden helfen, bis die Mutter als Ärztin arbeiten kann oder der Vater die Einreise als IT-Fachkraft geschafft hat.

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