Digitale Hightech-Radargeräte:Super-Blitzer sollen Raser bremsen

Herrmann stellt Geschwindigkeitsmesssystem vor

An der A 99 bei Aschheim gibt es seit Montag einen Super-Blitzer.

(Foto: dpa)

Unauffällig und präzise: Mit digitalen Radarfallen will Bayern den Druck auf Raser erhöhen. Der erste Super-Blitzer für 230 000 Euro wurde nun an der Autobahn 99 bei Aschheim installiert, weitere sollen folgen.

Sie sind unauffällig und besonders präzise: Mit digitalen Radarfallen will Innenminister Joachim Herrmann (CSU) den Druck auf Raser erhöhen und für mehr Verkehrssicherheit in Bayern sorgen. An diesem Montag ist das Geschwindigkeitsmesssystem TraffiStar S 330 nach einer erfolgreichen Probephase im Freistaat eingeführt worden.

Der Startschuss fiel an der Autobahn 99 bei Aschheim (Kreis München). Die Anlage ist Bayerns Pilotprojekt und kostet nach Ministeriumsangaben etwa 230.000 Euro. Weitere Super-Blitzer sollen nun etwa an Schilderbrücken über Autobahnen angebracht werden, teilte das Ministerium mit. Wo, steht noch nicht fest.

Das Messsystem TraffiStar S 330 berechnet die Geschwindigkeit der Fahrzeuge mittels Weg-Zeit-Messung. Hierfür werden vor der Messanlage im Abstand von jeweils einem Meter drei Drucksensoren in den Fahrbahnbelag eingelassen. Deren Signale werden ausgewertet. Das Messsystem macht Fotos in einer höheren Qualität als bisherige Geräte. Bei jeder Auslösung entstehen zwei Bilder, eines vom Fahrer und eines vom Kennzeichen des Wagens.

Die Blitz-Technik im Infrarotbereich bleibt laut Hersteller für das menschliche Auge nahezu unsichtbar. Die Fahrer werden so nicht geblendet, was vor allem nachts und im Tunnel vorteilhaft ist. Allerdings gibt es auch Kritik an der Technik: Weil Fahrer den Blitz nicht mehr bemerken, tappen sie vielleicht Tag für Tag wieder in die Falle - ein Lerneffekt könnte also ausbleiben.

Raserei ist die häufigste Ursache bei Unfällen mit Toten und Schwerverletzten. 2013 starben 200 Menschen auf Bayerns Straßen in Zusammenhang mit überhöhter Geschwindigkeit. Andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bremen und Thüringen nutzen das neue Messsystem bereits.

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