Süddeutsche Zeitung

Die Woche:Helden der Woche

Aus der Stadt Schweinfurt kommen elementare Dinge, wer wollte das bestreiten? Für Wälzlager bekommt man vielleicht keinen Schönheitspreis, aber ein SUV läuft eben ohne so was nicht und auch sonst kaum irgendwas. Und um seine Schlachtschüssel wird Schweinfurt auch überall in der Welt beneidet, grundsätzlich zumindest. Das ist schon mal nicht schlecht, aber noch nichts gegen eine Erfindung, die künftig von Schweinfurt aus um die Welt gehen soll: der Schweini-Robo. Louis van Gaal darf gerne sitzen bleiben, es geht dabei nicht um ein praktisches Surrogat für verletzungsanfällige deutsche Nationalspieler in Diensten von Manchester United. Es geht, mit Verlaub, um viel Größeres. Am besten lässt man sich das von Moesha Miller erklären. Sie ist neun Jahre alt, besucht die dritte Klasse der Schweinfurter Auen-Grundschule und sagt: "Der Roboter kommt dahin, wo die Kacke liegt, sammelt sie auf und fährt weiter in die Waschstraße." Wobei mit Kacke hier nicht allgemeines Ungemach gemeint ist, das wäre womöglich was für nachfolgende Klassen, sondern ganz konkret Hundehaufen. Über die haben sich die Schulgänger aus der 3a und 3b geärgert, haben eine App fürs Handy, Solarzellen für Schweini-Robo und eine Waschstraße entwickelt, letztere bisher allerdings erst aus Pappe. Aber egal: Dafür gibt es den ersten Preis beim Weltretter-Wettbewerb des Zeit-Verlags. Schön.

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SZ vom 05.03.2016 / prz
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