Die Woche:Das war

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(Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

Bayern gilt zwar als Vorstufe zum Paradies, aber ein paar Dinge könnte man sich dort trotzdem von anderen Bundesländern abschauen. Dachten zumindest die S tadträte der ÖDP in Würzburg, als sie vorschlugen, den öffentlichen Nahverkehr in der schönen Stadt am Main um Schiffe im Linienverkehr zu verstärken. Als Vorbild nannten sie das Wassertaxi in Potsdam. Würzburgs Stadtverwaltung war bereit, die Idee näher zu prüfen, der zuständige Ausschuss des Stadtrats lehnte das aber ab.

Noch ungewiss ist dagegen, was aus der Initiative des unterfränkischen CSU-Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab wird. Der

ist offensichtlich recht begeistert davon, wie viele Gemeinden in Baden-Württemberg mit fest installierten Blitzgeräten die Geschwindigkeit auf ihren Straßen überwachen, und möchte, dass bayerische Kommunen das auch dürfen. Stationäre Radarfallen in kommunaler Hand sind hierzulande bisher die Ausnahme: Laut Schwab gibt es im Freistaat nur zwei Dutzend, die meisten davon in München und Umgebung. Er hat nun bei der Staatsregierung beantragt, die Kriterien zur Aufstellung der festen Blitzgeräte zu lockern.

Schon beschlossen ist eine Aktion, die sich Nürnbergs zweiter Bürgermeister Christian Vogel ebenfalls in Baden-Württemberg abgeschaut hat. Dort geht unter anderem die Stadt Mannheim mit Bußgeldern gegen Raucher vor, die ihre Zigarettenstummel einfach auf den Boden werfen . Wer dabei in der Mannheimer Innenstadt erwischt wird, muss 75 Euro zahlen - die Kippen werden als illegal entsorgter Müll gewertet. Ganz so teuer wird es in Nürnberg vorerst nicht. Je nachdem, wie einsichtig sich der schmutzende Raucher zeigt, soll er für seine Ordnungswidrigkeit zwischen 15 und 35 Euro bezahlen. Im Herbst will Vogel das vom kommunalen Außendienst bei einer mehrtägigen Kontrollaktion verstärkt durchsetzen lassen. Nachhaltiger als der finanzielle Abschreckungseffekt ist wohl der durch soziale Ächtung. Daran wurde diese Woche fleißig gearbeitet. So hat sich in den Nürnberger Zeitungen der "Kippen-Schnipser"als Feindbild und angemessen zwielichtig klingende Täterbeschreibung etabliert.

© SZ vom 20.07.2019 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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