Süddeutsche Zeitung

Die Woche:Das war

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In der Woche nach einer Wahl sind meist größere und kleinere Erdbeben zu erwarten, nach der Europawahl ringt jetzt auf Bundesebene die SPD um Führung und die CDU um Fassung. Bei der CSU scheint Markus Söder Coolness verordnet zu haben. Geistige Eruptionen hat aber der Erfolg der Grünen ausgelöst - und zwar in der Bayernpartei . Regina Schropp, stellvertretende Generalsekretärin, fordert für den Landkreis Weilheim-Schongau, wo sie im Kreisrat sitzt, ein Einreiseverbot für den Grünen-Chef Robert Habeck. "Wegen bayernfeindlicher Äußerungen" sei er unerwünscht. Der Bayernpartei-Vositzende Florian Weber legte noch nach: "Bayernfeindlichkeit ist auch nichts anderes als Rassismus." Im Grunde ist dieser Zirkus der Kleinpartei bayernschädigend: Halb Deutschland lacht inzwischen darüber, welche Dullis hier im Kreistag sitzen.

Kommunalpolitisch spannend war es auch in Bolsterlang im Oberallgäu. Der stellvertretende Bürgermeister Rolf Walter (Freie Wählergemeinschaft) wurde da zum Gemeindeoberhaupt gewählt. Der bisherigen Bürgermeisterin wurde vorgeworfen, der "Reichsbürger"-Bewegung nahezustehen. Das Verwaltungsgericht München hatte im Januar dann in einem Eilverfahren die vorläufige Dienstenthebung aufgehoben. Die Richter sahen keine ausreichenden Belege dafür, dass sie eine "Reichsbürgerin" sei. Dennoch trat sie anschließend von ihrem Amt zurück.

Trauer um Fritz Schösser. Der langjährige bayerische DGB-Vorsitzende und SPD-Politiker ist gestorben. Er stand 20 Jahre lang an der Spitze des DGB. 2010, zum Abschied aus dem Amt, kam sogar Lob von der CSU. Er wurde 71 Jahre alt.

Nach drei Messerattacken auf Frauen in Nürnberg hat die Staatsanwaltschaft gegen einen 39-Jährigen Anklage erhoben. Vorwurf: versuchter Mord mit Körperverletzung in drei Fällen. Laut Erkenntnissen der Ermittler hatte der Mann Mitte Dezember ohne erkennbaren Grund auf drei Passantinnen eingestochen. Keines der Oper habe den Täter gekannt.

Es gab auch gute Nachrichten: 93 Prozent aller Regionalzüge und S-Bahnen waren im vergangenen Jahr pünktlich, wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft mitteilt. Das hilft Leidtragenden der anderen sieben Prozent aber nichts, in bestimmten Netzen liegt zudem der Wert viel niedriger. Pünktlichkeit ist eh reine Definitionssache - erst bei sieben Minuten Verzug zählt es als unpünktlich.

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SZ vom 01.06.2019 / ojo
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