Die Woche:Das war

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(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Heftiger Schneefall hat Südbayern zwar nicht in eines jener Katastrophengebiete verwandelt, für die abends große Spendenaufrufe gesendet werden. Trotzdem war es aus Sicht mehrerer Landkreise notwendig, den Katastrophenfall auszurufen. Dieser formale Akt gab den Kreisbehörden in Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Traunstein, Garmisch-Partenkirchen und dem Berchtesgadener Land die Möglichkeit, alle Einsatzkräfte von der Feuerwehr über das Technische Hilfswerk bis zu Rettungskräften zentral zu steuern. Und katastrophal waren die Folgen des extremen Wintereinbruchs in einigen Fällen tatsächlich. Eine 20-jährige Tourenskifahrerin aus dem Berchtesgadener Land kam am vergangenen Samstag am Teisenberg in einer Lawinen um. Am Donnerstag starb ein Neunjähriger bei Aying im Landkreis München, weil ein Baum unter der Last des Schnees brach. Angesichts dessen verblassten in dieser Woche andere Nachrichten, auch die neueste Umfrage zur politischen Stimmung in Bayern, die das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap am Mittwoch im Auftrag des BR-Politikmagazins "Kontrovers" veröffentlicht hat. Demnach sind die Beliebtheitswerte des scheidenden CSU-Parteivorsitzenden Horst Seehofer immer noch extrem schlecht. Nur drei von zehn Befragten zeigten sich zufrieden mit seiner politischen Arbeit. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) legte dagegen zu: Immerhin 55 Prozent stellten ihm ein gutes Zeugnis aus, das sind vier Punkte mehr als zuletzt. Der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger (FW) konnte seine Werte trotz des holprigen Starts in die Regierung um neun Punkte auf 49 Prozent steigern. Bei den Werten der Partei schlug sich diese Zufriedenheit nicht nieder. Würde am Sonntag im Freistaat gewählt, käme die CSU lediglich auf 35 Prozent - gut zwei Prozentpunkte unter dem Landtagswahlergebnis. Die Grünen würden auf 21 Prozent steigen, die Freien Wähler kämen als drittstärkste Kraft auf 13 Prozent. Die SPD würden nur neun Prozent wählen, das wäre ausreichend für Platz vier, weil die AfD gegenüber der Wahl an Zustimmung verloren hat (acht statt 10,2 Prozent). Mit der Arbeit der SPD im Landtag äußerten sich nur 27 Prozent der Befragten zufrieden, was die Meinungsforscher zu der Frage verleitete, ob die SPD in Bayern nicht mehr gebraucht werde? Immerhin 21 Prozent stimmten dieser Aussage zu. 72 Prozent waren der Meinung, dass die Partei auf die falschen Themen setze.

© SZ vom 12.01.2019 / henz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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