Die Woche:Das war

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Eine Woche kann ja so schön sein. Zumindest, wenn sie einen Feiertag wie Allerheiligen hat. Dann sind Schulferien, viele Bayern nehmen sich frei, alles ist angenehm still. Wer trotzdem arbeiten muss, geht es entsprechend ruhig an: Am Montag passiert nichts, am Dienstag spaziert man auf den Friedhof und am Mittwoch ist fast wieder Wochenende. So angenehm zerrissen könnte jede Woche sein.

Unangenehm zerrissen hat es hingegen Markus Söder. Also innerlich. Dass sich Horst Seehofer beharrlich weigert, endlich abzutreten, daran hat sich Söder ja gewöhnt. Dass sich allerdings der Bayerische Rundfunk traut, kritisch über den Verkauf der Wohnbaugesellschaft GBW zu berichten, das ist für Söder offenbar ungewohnt. Er will einen Beschwerdebrief an den Sender schreiben. Dabei müsste er als gelernter Journalist doch wissen, dass Medien kritisch berichten.

Wie kritisch Medien sein dürfen, fechten sie auch in Regensburg aus. Das geht schon eine ganze Weile so, zuletzt immer bissiger. Auf der einen Seite kämpft Stefan Aigner, Blogger-Rebell. Auf der anderen Seite Peter Kittel, mächtiger Herausgeber der Regensburger Stadtzeitung. Das klingt ein bisschen nach David gegen Goliath, nur ohne Steinschleuder, dafür mit Klageschriften, Anwälten und fragwürdigen Vergleichen: Aigner stellte Kittel in einer Fotomontage als Hitler dar und nannte ihn "Pegida-Peter". Kittel bezeichnete den "SAigner" als "linksfaschistoiden Gesinnungsblockwart". Wer gewinnen wird? Mal sehen. Das Niveau vermutlich nicht.

Nicht zerrissen, dafür fast abgerissen wurden fünf Kunststoff-Kühe. Sie sind das neue Markenzeichen von Gottfrieding im Landkreis Dingolfing-Landau, sie weiden in einem Kreisverkehr. Was entweder nicht allen gefällt oder einigen zu gut. Ein Unbekannter versuchte, die Kühe zu stehlen. Zum Glück wurde er dabei gestört. Das Landratsamt will nun die Sicherheitsvorkehrungen am Kuh-Kreisel erhöhen. Die Polizei könnte dafür ein paar Kameras abgeben, sie hat genug auf Lager: Sie testet Bodycams . Polizisten tragen die kleinen Kameras am Körper, sie sollen abschreckend auf Pöbler wirken und die Beamten vor Angriffen schützen. Vielleicht funktioniert das ja auch bei Kühen.

Die schlechte Nachricht zum Schluss: Die kommende Woche ist ganz und gar unzerrissen. Kein Feiertag, keine Ferien, keine Verschnaufpause. Eine Woche kann ja so lang sein.

© SZ vom 05.11.2016 / maxi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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