Die Woche:Das war

Explosion in Wohnhaus

In Metten explodierte ein privates Waffenlager.

(Foto: dpa)

Schon nach der vorletzten Woche waren alle froh, als sie endlich vorbei war. Die Nachrichten der vergangenen Woche wurden dann noch düsterer, vor allem wegen des Axt-Angriffs von Würzburg, bei dem fünf Menschen schwer verletzt wurden. Auch sonst gab es wenig Erfreuliches zu berichten. Ein paar Beispiele: In Metten explodierte ein privates Waffenlager, ein 53-Jähriger hatte im Keller Waffen, Munition und Chemikalien gehortet. Das Haus gleicht jetzt einer Ruine. Traurige juristische Gewissheit gibt es im Fall einer Mutter aus Wallenfels. Weil sie vier ihrer Babys getötet hat, muss sie für 14 Jahre ins Gefängnis. Und auch das Zugunglück von Bad Aibling wurde wieder wachgerufen. Die Staatsanwaltschaft Traunstein erhebt nun Anklage gegen den Fahrdienstleiter, unter anderem wegen Totschlags.

Der Journalismus selbst hat in der vergangenen Woche ebenfalls Düsteres produziert. Der Reporter Wolfgang Jandl hatte das Pech, kurz nach dem Axt-Angriff in der ARD auftreten zu müssen - ohne etwas berichten zu können. Von seiner Redaktion im Stich gelassen, gab er Gerüchte zum Besten, die er an der Tankstelle aufgeschnappt hatte. Obwohl Jandl wenig dafür kann, gilt sein Auftritt als neuer Tiefpunkt öffentlich-rechtlicher Berichterstattung.

Wie man es besser macht, hat Joachim Herrmann gezeigt, einer der wenigen Lichtblicke der Woche. Bayerns Innenminister wurde oft und zu Recht gescholten, etwa für seine verbalen Ausflüge: Den Schlagersänger Roberto Blanco nannte er mal einen "wunderbaren Neger". Aber nach dem Axt-Angriff bewies Herrmann seine Qualitäten als Krisenmanager. Er wirkte besonnen, beruhigte und verbreitete keine Gerüchte.

Wie düster die Woche war, zeigt sich auch daran, dass das Volksbegehren gegen Ceta schon als Lichtblick gilt. Zumindest den mehr als 50 000 Bayern, die an einem einzigen Tag gegen das Freihandelsabkommen mit Kanada unterschrieben haben. Ob der Freistaat in der Sache überhaupt mitentscheiden darf, weiß keiner so genau, die Unterschriften werden quasi sicherheitshalber gesammelt. So oder so, für die Ceta-Befürworter ist das erfolgreiche Volksbegehren eine schlechte Nachricht mehr.

Die Woche war so düster, dass sogar das Wetter als Lichtblick herhalten muss. Nimmt man diesen traurigen Sommer zum Maßstab, waren die letzten Tage überraschend warm und meist sonnig - hier, aber nur hier ist eine Fortsetzung dringend erwünscht.

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