Konzert in Schliersee:Ein Rock'n'Roll-Roadtrip im Rentenalter

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Alles Alperer: Campino und Christoph "Stofferl" Well blasen zum Oberlandidyll, Gerhard Polt macht dazu Kuhgeräusche. (Foto: Florian Peljak)

So verschmolzen waren Bayern-Kabarett und Rheinland-Punk noch nie. Die Toten Hosen, die Well-Brüder und Gerhard Polt gehen zusammen auf Tour. Der Auftakt in Schliersee ist beschaulich, die Zuschauer sind aber in Ekstase.

Von Michael Zirnstein, Schliersee

Darf man fragen, warum sie sich das noch einmal antun? Den Koordinierungs-Stress von 14 Probentagen und 15 Auftritten von Wien bis Berlin, die Strapazen der Reiserei, das ritualisierte Calvados-Süffeln backstage? Sie sind ja nun auch schon Ü60, Die Toten Hosen und die Well-Brüder, und gar Ü80, der Gerhard Polt. Um "ihre jahrzehntelange Freundschaft zu zelebrieren" - so eine Erklärung - ziehen sie noch mal los, aber nicht wie andere Männerbanden mit dem Bier-Bollerwagen, sondern im Bus zur herzenverschweißend "Forever" betitelten Tournee. Als Hauptgrund gab man im Vorfeld an, dass "Polt und die Well-Brüder unbedingt noch einmal Nightliner fahren" wollten. Und wer könnte das den sympathischen Anarchos aus Oberbayern ermöglichen, wenn nicht ihre sogar in Südamerika bejubelten Düsseldorfer Punk-Kumpanen? Ein Rock'n'Roll-Roadtrip im Rentenalter, kann das gut gehen?

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