Die Polizei steigt zu:Direkte Flüchtlingsbusse über die Saalach

Von Matthias Köpf, Freilassing

Seit Samstag werden die ankommenden Flüchtlinge auch im oberbayerischen Freilassing in Bussen über die österreichisch-deutsche Grenze gefahren. Die Busse bringen die Asylbewerber vom Gelände der einstigen Salzburger Autobahnmeisterei direkt in die Notunterkunft in einer ehemaligen Möbelhalle in Freilassing. Zuvor mussten die Ankommenden das Wehr über den Grenzfluss Saalach zu Fuß überqueren, ehe sie von der Bundespolizei in Empfang genommen und erstmals kontrolliert wurden. Dies erledigen die Beamten nun in den Bussen, in die sie an der Grenze zusteigen. Mit der Neuregelung folgen die Behörden auch in Freilassing dem Beispiel an den niederbayerischen Grenzübergängen Neuhaus und Simbach, über die schon seit zwei Wochen Busse direkt bis Passau fahren. Im Inntal bei Kufstein steigen die Flüchtlinge schon seit längerer Zeit zusammen mit deutschen Beamten in Regionalzüge bis Rosenheim.

Die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge schwankt seit einigen Wochen, zuletzt ist sie wieder deutlich angestiegen. So warteten nach Angaben des Landratsamts am Samstagmittag in der Freilassinger Möbelhalle 570 Flüchtlinge auf ihre Weiterreise per Sonderzug in Erstaufnahmeeinrichtungen im ganzen Bundesgebiet. Zugleich mussten in Salzburg mehr als 900 Menschen ausharren. Die Bundespolizei nimmt die Flüchtlinge in Gruppen von 50 Menschen pro Stunde in Empfang. Die Eisenbahnen fahren in Freilassing seit Samstag wieder annähernd im Normalbetrieb. So bedient die Südostbayernbahn ihre Regionalbahnlinie von Salzburg über Freilassing Richtung Mühldorf wieder fahrplangemäß. Wegen der Grenzkontrollen soll jedoch ein privater Sicherheitsdienst nur Passagiere in die Züge lassen, die sich ausweisen können.

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