Süddeutsche Zeitung

Deutscher Alpenverein:Hüttenwirte verunsichert

Der Saisonstart ist für Betreiber von Unterkünften in den Bergen weiterhin völlig unklar

Der Deutschen Alpenverein (DAV) unterhält 321 öffentlich zugängige Hütten, von der Notunterkunft unterhalb der Birkkarspitze bis hin zur riesigen Rappenseehütte in den Allgäuer Alpen mit 304 Schlafplätzen. Sie alle sind geschlossen, und wann sie wieder öffnen dürfen, ist ungewiss. Thomas Bucher, der Sprecher des DAV, wird derzeit mit den Anfragen vieler Hüttenwirte konfrontiert, die um ihr Geschäft fürchten und zumindest gerne etwas Planungssicherheit hätten, weil Personal und Vorräte für die Saison rechtzeitig beschafft werden müssen.

Die Einschränkungen infolge der Pandemie haben derzeit noch kaum spürbare Folgen. "Die meisten Hütten sind im Winter zu", sagt Bucher. Erfahrungsgemäß öffnen die ersten in den Bayerischen Alpen wieder Mitte Mai, in den Hochlagen der Zentralalpen sogar erst Mitte Juni. In Österreich müssen Beherbergungsbetriebe generell bis Mitte Mai geschlossen bleiben. Wie es danach mit den Hütten weitergeht, ist offen. Gerade in den Massenlagern können Abstandsregeln nicht oder kaum eingehalten werden. "Wir wissen nicht, was das für die Hüttenwirte heißt", sagt Bucher. Ohnehin raten die Alpenvereine derzeit von Unternehmungen in den Bergen ab. Österreichs Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora erneuerte erst vor einigen Tagen wieder den Appell, auf riskante Sportarten zu verzichten.

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Quelle:
SZ vom 16.04.2020 / SZ
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