Daten-CD aus NRW:Erste Razzien bei Steuersündern

Die Steuerfahnder rücken zu einer Durchsuchung in Würzburg an. Die gekaufte Daten-CD weist nicht zuletzt viele Verdächtige in Bayern aus.

In Bayern rollen die ersten Razzien gegen mutmaßliche Steuersünder an. Am Dienstag gab es nach SZ-Informationen mindestens eine Hausdurchsuchung in Würzburg. Sie beruht auf einer CD mit den Daten von 1100 mutmaßlichen Steuerhinterziehern, die die nordrhein-westfälischen Behörden von einem unbekannten Informanten gekauft haben.

Die entsprechenden Akten wurden inzwischen an die Steuerfahnder in den betroffenen Bundesländern verschickt - nicht zuletzt in Bayern solle viele Verdächtige leben. Wie viele es sind und auch wie viele Durchsuchungen es in Bayern bereits gab, dazu nahm das Finanzministerium nicht Stellung.

Die Daten aus Nordrhein-Westfalen würden derzeit geprüft, sagte ein Sprecher. Nicht immer müssten Ermittlungen folgen, denn es könnten sich ja auch Fälle durch eine Selbstanzeige erledigt haben. Bestehe aber ein Anfangsverdacht auf Steuerhinterziehung, beantrage man einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss.

Bislang gehen die Behörden davon aus, dass infolge der nun eingeleiteten Ermittlungen Steuernachzahlungen von bundesweit 400 Millionen Euro fällig werden. Weit höher jedoch dürfte der Ertrag durch Selbstanzeigen sein. Bis Dienstag haben sich laut Finanzministerium 2128 Steuerhinterzieher in Bayern gemeldet. Auch dem Freistaat wurden drei Daten-CDs angeboten, über deren Kauf das Ministerium nach eigenen Angaben noch nicht entschieden hat.

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