Da waren es nur noch zwei: Nach dem Münchner CSU-Politiker Peter Gauweiler hat am Donnerstag auch der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer seinen Rückzug von der CSU-Spitze erklärt. Er werde beim kommenden CSU-Parteitag im November nicht wieder als einer der Stellvertreter von Parteichef Horst Seehofer antreten, sagte Ramsauer dem Straubinger Tagblatt.
Seehofer hatte schon zuvor angekündigt, er wolle die CSU-Spitze neu ordnen. Er meint damit nicht nur seine vierköpfige Stellvertreterriege. Der CSU-Chef will im Juni ein Kompetenzteam vorstellen, das die Partei in die Wahlen im Jahr 2017 und 2018 führt. Dass dieses nicht mehr auf Gauweiler und Ramsauer setzt, war bereits bei einer Vorstandssitzung klar geworden, in der sich Seehofer über die Kritik der beiden an der Griechenland-Politik der CSU echauffierte. "Ihr oder ich", hatte Seehofer damals an die Adresse der beiden gesagt.
Zwischen Ramsauer und Seehofer war das Verhältnis schon seit Jahren mehr als frostig. Seehofer verübelte Ramsauer, dass er seine Wahl zum Parteichef im Jahr 2008 verhindern wollte. Seitdem kam eine Vielzahl von Zerwürfnissen dazu, zuletzt hatte sich Ramsauer mehrmals gegen das Veto Seehofers zu neuen Stromtrassen ins Zeug gelegt.
Peter Gauweiler war dagegen auf Seehofers ausdrücklichen Wunsch erst im Jahr 2013 berufen worden. Seehofer erhoffte sich von ihm, bei den Europawahlen eurokritische Wähler an die CSU zu binden. Anders als Ramsauer trat Gauweiler mit sofortiger Wirkung zurück. Weitere Stellvertreter Seehofers sind Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Bundesagrarminister Christian Schmidt.