CSU: Sommerklausur:Nervöse Landesgruppe

Lesezeit: 1 min

Die Umfragewerte für Schwarz-Gelb sind miserabel - und die CSU ist fassungslos. Bei ihrer Sommerklausur hat die Landesgruppe um ihre Chefin Gerda Hasselfeldt nun über Strategien für die zweite Hälfte der Legislaturperiode beraten.

Mike Szymanski

Angesichts anhaltend schlechter Umfragewerte für Schwarz-Gelb im Bund und in Bayern hat CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt die Koalitionspartner zu einer besseren Zusammenarbeit aufgefordert. "Man muss den Teamgeist immer wieder anmahnen, auch in den eigenen Reihen", sagte sie zum Abschluss der Sommerklausur der CSU-Bundestagsabgeordneten im oberfränkischen Kloster Banz.

"Man muss den Teamgeist immer wieder anmahnen, auch in den eigenen Reihen": CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt in Kloster Banz. (Foto: dapd)

Zwei Tage lang hatten sich die Abgeordneten zurückgezogen, um über Strategien und Ziele für die zweite Hälfte der Legislaturperiode zu beraten. Auch wenn CSU-Chef Horst Seehofer als Gast in Banz sagte, dass "die CSU auf allen Ebenen in guter Verfassung" ist, innerhalb der Landesgruppe steigt die Nervosität. Würde jetzt gewählt, kämen laut ARD-Deutschlandtrend, SPD und Grüne zusammen auf eine Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen. 33 Prozent würden zur Zeit CDU/CSU wählen, die FDP bliebe mit vier Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Jeder dritte Deutsche ist der Meinung, dass nach der Bundestagswahl 2013 ein Sozialdemokrat Kanzler sein wird. Angesichts der andererseits glänzenden Wirtschaftsdaten waren einige Abgeordnete fassungslos, dass die Regierung derart schlecht bewertet würde.

Die Landesgruppe hatten eigens für die Klausur ein dreiseitiges Papier verfasst, auf der in 20 Punkten die wichtigsten Erfolge von Schwarz-Gelb abgehandelt wurden. Hasselfeldt sagte: "Wir haben objektiv positive Daten." Und erinnerte unter anderem an die niedrige Arbeitslosigkeit. An die parteiinternen Kritiker richtete sie die Aufforderung, nicht länger alles schlecht zu reden. "Man muss nicht immer über das reden, was noch nicht geschafft wurde", sagte Hasselfeldt. Seehofer bekannte sich am Donnerstag deutlich zur FDP als Koalitionspartner. "Wir stehen ohne Wenn und Aber zu dieser Koalition", so Seehofer, alles andere führe "schnurstracks" in die Opposition.

© SZ vom 23.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: