CSU: Minister Herrmann:Zielobjekt Pauli - loben und lästern

Doppelstrategie: Erst überreicht CSU-Innenminister Herrmann der einstigen Parteirebellin Pauli eine Medaille - dann stänkert er im Interview.

Es ist fast wie eine Reise in eine vergangene Zeit: Für ihre Verdienste in der Kommunalpolitik ist die einstige CSU-Rebellin und Fürther Landrätin Gabriele Pauli von ihrem früheren Parteifreund, dem Innenminister Joachim Herrmann, ausgezeichnet worden. Die "Kommunale Verdienstmedaille in Silber" hat sie am Freitag für ihre alte Tätigkeit bekommen.

CSU: Minister Herrmann: Innenminister Joachim und die einstige CSU-Rebellin Gabriele Pauli.

Innenminister Joachim und die einstige CSU-Rebellin Gabriele Pauli.

(Foto: Foto: ddp)

Zwischen Paulis Jahren als Fürther Landrätin und der Ehrung scheint eine gefühlte Ewigkeit zu liegen - obwohl sie dieses Amt erst im vergangenen Jahr aufgegeben hat.

Gabriele Pauli, die Kommunalpolitikerin - das war einmal. Jetzt will sie mit einer eigenen Partei durchstarten. Zuvor war sie aus der Fraktion der Freien Wähler ausgeschlossen worden.

Was Minister Herrmann von ihren politischen Zukunftsplänen hält, sagt er in einem Interview mit der Nürnberger Zeitung. Da gibt der CSU-Politiker der Polit-Rebellin wenig Chancen mit einer eigenen Partei. "Sie läuft Gefahr, sich lächerlich zu machen", erklärt der Christsoziale. Er sei gespannt, ob sie überhaupt die formalen Voraussetzungen für eine Parteigründung schaffe.

Die Ex-CSU-Politikerin Pauli, die einst maßgeblich zum Sturz des bayerischen Granden Edmund Stoiber beigetragen hat, will mit einer noch zu gründenden Partei namens "Freie Union" bei der Bundestagswahl antreten.

Minister Herrmann zeigt sich dagegen überzeugt: "Das Kapitel Pauli ist endgültig abgeschlossen."

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