Bei der bayerischen Landtagswahl am 28. September wird ein Abrutschen der CSU unter die 50-Prozent-Marke zunehmend wahrscheinlich. Eine neue Umfrage sieht die Christsozialen bei 48 Prozent. Damit liegt die CSU in vier der fünf jüngsten Erhebungen unter der 50-Prozent-Marke.
Die SPD kommt nach der neuen Erhebung auf 19 Prozent, die Grünen liegen bei zehn Prozent, Freie Wähler und FDP würden mit je sieben Prozent neu in den Landtag einziehen. Die Linke dagegen würde mit vier Prozent den Einzug in das Maximilianeum verpassen. Das geht aus der Erhebung der GMS Dr. Jung Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung im Auftrag von Sat.1 hervor.
Die Entscheidung wird jedoch erst auf den letzten Metern fallen. Laut der Umfrage sind 47 Prozent der Wähler noch unentschlossen. Die CSU scheint sich aber eher in einem leichten Abwärts- als im Aufwärtstrend zu befinden. Vor zwei Wochen hatte das selbe Meinungsforschungsinstitut die CSU noch bei 49 Prozent gesehen.
SPD-Spitzenkandidat Franz Maget erklärte, bei der CSU sei noch "Luft nach unten", bei der SPD "Luft nach oben". Wahlziel der SPD sind 25 Prozent. Maget erklärte dies trotz der niedrigen SPD-Umfragewerte für erreichbar. "Es gibt eine deutliche Wechselstimmung."
Die CSU könnte rechnerisch ihre jahrzehntelange absolute Mehrheit im Bayerischen Landtag auch behalten, wenn sie unter 50 Prozent rutscht. Voraussetzung wäre allerdings, dass die Linke den Einzug in den Landtag verpasst. Die FDP macht der CSU für diesen Fall bereits Avancen.
FDP-Chef Guido Westerwelle bekräftigte am Montag die Bereitschaft der Liberalen zu einer Koalition: "Wir werden uns unserer Verantwortung nicht verweigern", sagte Westerwelle in München. "Für Bayern ist es das Beste, wenn die Macht ein Stück geteilt wird."