Coronavirus-Newsblog für Bayern:Sieben-Tage-Inzidenz sinkt seit Tagen kontinuierlich

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Sieben-Tage-Inzidenz sinkt seit Tagen kontinuierlich

Montag, 8. Februar, 8 Uhr: Die Behörden in Bayern haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 855 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche - lag am Montag bei 76,7. (Stand: 8. Februar, 00.00 Uhr). Sie sinkt seit Tagen kontinuierlich. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen aber meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

22 Landkreise und kreisfreie Städte im Freistaat lagen nach den am Montag veröffentlichten Zahlen unter dem Inzidenzwert von 50 - 4 aber noch über 200. Den höchsten Wert hatte der Landkreis Tirschenreuth mit 391,4 - bundesweiter Spitzenreiter. Die wenigsten Neuinfizierten binnen einer Woche bezogen auf die Einwohnerzahl gab es im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen mit einer Inzidenz von 22,6. 20 neue Todesfälle wurden in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. In Bayern sind seit Beginn der Pandemie 413 863 Infektionen und 11 146 Tote gemeldet worden.

Innenminister Herrmann: Bayern verstärkt Grenzkontrollen

Sonntag, 7. Februar, 18.40 Uhr: Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, dehnt Bayern die Grenzkontrollen zu Österreich und Tschechien aus. Er habe eine verstärkte Schleierfahndung bei Grenzpendlern, Grenzgängern und Reiserückkehrern angeordnet, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dem Münchner Merkur. Auch werde Bayerns Grenzpolizei verstärkt durch zusätzliche Einheiten der Bereitschaftspolizei. "Die Corona-Lage ist immer noch sehr brenzlig, gerade mit Blick auf die hochansteckenden Corona-Mutationen", betonte Herrmann. "Daher müssen wir sehr genau die Einhaltung der strengen Corona-Einreiseregeln überwachen, vor allem an den Grenzen zu Tschechien und Österreich sowie auch an den Flughäfen." Auch Österreich hatte am Sonntag angekündigt, Grenzkontrollen zu Deutschland und den weiteren Nachbarländern ab Montag massiv zu verschärfen. So sollen alle nicht notwendigen Reisen in der Pandemie verhindert werden, teilte das österreichische Innenministerium mit.

Kultusminister trifft sich mit Schüler-, Eltern- und Lehrervertretern

Sonntag, 7. Februar, 17.34 Uhr: Inmitten vehement geführter Diskussionen zur Form des Unterrichts in Bayern trifft sich Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Montag (9.00 Uhr) in München mit Schüler-, Lehrer- und Elternvertretern. Diese zum Austausch gedachten Runden finden derzeit in regelmäßigen Abständen statt. Angesichts des bislang bis zum 14. Februar befristeten Lockdowns und sinkender Infektionszahlen dürfte diesmal besonders rege über die Frage diskutiert werden, ob - und wenn ja, ab wann - welche Schülerinnen und Schüler wieder in den Schulgebäuden unterrichtet werden.

Piazolo hatte bereits angekündigt, dass dies relativ kurzfristig je nach Entwicklung der Infektionszahlen entschieden werde. Er hoffe, dass es vor allem an Grund- und Förderschulen wieder mehr Präsenzunterricht geben werde, sagte Piazolo vor knapp einer Woche. Bayernweit lernen die Kinder und Jugendlichen seit Beginn des zweiten Lockdowns zu Hause. Zum 1. Februar durften die meisten Abschlussklassen in den Wechselunterricht zurückkehren - ein heftig umstrittener Schritt.

FDP-Fraktion fordert regional differenzierte Öffnungsperspektiven

Sonntag, 7. Februar, 16.55 Uhr: Die FDP-Fraktion im bayerischen Landtag fordert regional differenzierte Öffnungsperspektiven für Kitas, Schulen und Einzelhändler sowie ein sofortiges Ende der landesweiten Ausgangsbeschränkungen. "Eine Verlängerung der Ausgangssperre über den 14. Februar hinaus hielten wir für rechtswidrig", sagte Fraktionschef Martin Hagen der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Auch müssten die Anti-Corona-Maßnahmen angesichts sinkender Infektionszahlen regional angepasst werden. "Es kann nicht sein, dass in Regensburg mit einer Inzidenz unter 30 dieselben Einschränkungen gelten wie in Tirschenreuth mit einem Wert über 350." Die Lockerungen der gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Einschränkungen sollten sich an einem Stufenplan orientieren, dem die jeweiligen Ansteckungszahlen zugrunde liegen. Der Landtag debattiert das Thema am Dienstag in einer Aktuellen Stunde, bevor sich am Mittwoch wieder die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder treffen.

"Die größte Gefahr geht nicht vom Friseur aus, sondern von der Grenze"

Sonntag, 7. Februar, 11.21 Uhr: CSU-Generalsekretär Markus Blume fordert verstärkte Grenzkontrollen, um einen erneuten Anstieg der Corona-Infektionen durch mutierte Viren aus dem benachbarten Ausland zu verhindern. "Die größte Gefahr geht nicht vom Friseur aus, sondern von der Grenze", sagte Blume der "Bild am Sonntag". "Wir müssen sicherstellen, dass eine besonders gefährliche dritte Welle mit dem mutierten Virus nicht wieder über unsere Grenzen nach Deutschland schwappt."

"Österreich und Tschechien gefährden mit ihrer unverantwortlichen Öffnungspolitik unsere Erfolge in Deutschland", kritisierte Blume. "Deshalb brauchen wir mehr Kontrollen der Bundespolizei an allen Außengrenzen." Mit Blick auf die anstehende Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch schloss Blume Lockerungen aus. "Wir müssen beim aktuellen Kurs von Vorsicht und Umsicht bleiben. Wir sind nicht über den Berg."

Gemeinderäte dürfen auch künftig nicht rein virtuell tagen

Sonntag, 7. Februar, 9.16 Uhr: Bayerns Gemeinderäte dürfen auch künftig ihre Sitzungen nicht als reine Videokonferenzen stattfinden lassen. Zwar bereitet das Innenministerium nach eigenen Angaben einen Gesetzentwurf vor, der es Mitgliedern der Gremien ermöglichen soll, sich digital zuzuschalten und abzustimmen. "Mindestens der Vorsitzende muss aber im Sitzungsraum körperlich anwesend sein, so dass rein virtuelle Sitzungen ausgeschlossen sind", teilt das Ministerium mit. Durch die neue Regelung solle kein Ratsmitglied gezwungen sein, auf körperliche Anwesenheit zu verzichten.

Als weiteren Grund nennt das Ministerium den Öffentlichkeitsgrundsatz. Demnach müssen Sitzungen von kommunalen Gremien für Bürger und Medien "in einem der Allgemeinheit zugänglichen Raum wahrnehmbar sein" - gerade auch wenn diese digitale Sitzungen nicht mitverfolgen können oder wollen. Ob sich einzelne Gemeinderäte aus der Ferne zu Sitzungen zuschalten und dabei - anders als bislang - auch mit abstimmen dürfen, sollen nach dem Willen des Innenministeriums künftig die Gemeinden selbst entscheiden. Den entsprechenden Gesetzentwurf wollen CSU und Freie Wähler noch im Februar in den Landtag einbringen.

Ohne die Möglichkeit, virtuell zu tagen, setzten vor allem größere bayerische Städte wie München, Nürnberg und Würzburg in Corona-Zeiten zumindest vorübergehend auf sogenannte Ferienausschüsse. In Rosenheim trifft sich eine Rumpfbesetzung des Stadtrats derzeit als "Sonderausschuss Krisenfall", um die Infektionsgefahr zu senken. Wann und mit welchen Mitgliedern solche Not-Gremien tagen, entscheiden die Kommunen selbst. Allerdings gebe es eine zeitliche Begrenzung, sagt Johannes Suhr vom Nürnberger Bürgermeisteramt. Im Ferienausschuss zu tagen sei nur einmal im Jahr für sechs Wochen am Stück möglich - in Nürnberg als noch bis Ende März. Sollte der Lockdown länger dauern, müsste man sich etwas Neues überlegen.

Etwa 1500 Menschen bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in Freilassing

Samstag, 6. Februar, 21.40 Uhr: Zu einer Demonstration gegen die gesetzlich angeordneten Anti-Corona-Maßnahmen sind am Samstag in Freilassing deutlich mehr Menschen gekommen als vom Veranstalter erwartet. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd schätzte die Zahl auf etwa 1500 Teilnehmer. Die Gruppierung "BGL steht auf" hatte für die Demo am Grenzübergang an der Saalach-Brücke 200 Teilnehmer angemeldet.

Die Veranstaltung unter dem Motto "Für grenzenlose Selbstbestimmung" verlief friedlich, trotzdem gab es Anzeigen. "Wir mussten darauf drängen, dass Abstände eingehalten werden und dass Masken getragen werden", sagte der Sprecher. Deswegen habe die Demo am Samstagnachmittag auch später starten müssen als geplant. Am Abend war sie beendet.

Erste Astrazeneca-Impfdosen in Bayern eingetroffen

Samstag, 6. Januar, 19.04 Uhr: Die erste Lieferung des Corona-Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca ist in Bayern eingetroffen. "Die erste Charge enthält 52 800 Impfdosen", erklärte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Samstagabend laut Mitteilung. Der Impfstoff solle nun bis auf eine geringe Sicherheitsreserve an die Impfzentren im Freistaat ausgeliefert werden. "Er soll so schnell wie möglich verimpft werden".

Nach den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna ist der Astrazeneca-Impfstoff der dritte, der in Deutschland verfügbar ist. Die Ständige Impfkommission hat das Vakzin nur für unter 65-Jährige empfohlen. Bei welchen Gruppen der Impfstoff konkret eingesetzt werde, hänge von der neuen Impfverordnung des Bundes ab, die erst Anfang der Woche kommen solle, so Holetschek.

Sofern es bei den Zusagen von Astrazeneca für weitere Lieferungen bleibt, werden im Februar insgesamt rund 270 000 Impfdosen des Herstellers erwartet, wie es in der Mitteilung weiter heißt.

Dobrindt: Schulen müssen bei Lockerungen nicht zwingend vorne stehen

Samstag, 6. Februar, 15.03 Uhr: Aus Sicht von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt müssen bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen nicht zwingend Schulen an erster Stelle stehen. "Schnelle Lockerungen sehe ich noch nicht", sagte Dobrindt dem "Münchner Merkur" (Samstag). "Aber wenn man über die Reihenfolge von Lockerungsmechanismen diskutiert, muss nicht zwingend die Schule zu Beginn stehen. Ich weiß, dass die Forderungen danach besonders stark sind und es dafür auch gute Gründe gibt, aber ein mögliches Infektionsgeschehen in den Schulen stellt aus meiner Sicht kein unwesentliches Risiko dar. Ich könnte mir Lockerungen beispielsweise bei körpernahen Dienstleistungen oder anderen Bereichen zu Beginn eher vorstellen."

Der CSU-Politiker verwies auf die mögliche Gefahr mutierter Virusvarianten. "In unseren Nachbarländern haben wir gesehen, dass neben den sinkenden Zahlen bei den Primärinfektionen eine versteckte, dynamisch steigende Zahl von Mutations-Infektionen stattgefunden hat. Das hat zu den explosionsartigen Zahlen in Portugal, Irland und Spanien geführt."

Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist bislang bis zum 14. Februar befristet. Am Mittwoch wollen Bund und Länder bei einer Schalte mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten, wie es dann weitergeht.

Kontrollen gegen Einkaufstourismus an österreichischer Grenze

Samstag, 6. Februar, 11.16 Uhr: Während in Bayern die meisten Läden bis mindestens 14. Februar geschlossen bleiben, werden im benachbarten Österreich am Montag die Geschäfte wieder öffnen. Um jeden Einkaufstourismus aus Bayern zu unterbinden, soll es an der Grenze aber verstärkte Kontrollen geben.

Auf österreichischer Seite treten am Mittwoch verschärfte Einreiseregeln in Kraft, die nach Angaben der Regierung in Wien "lageangepasst" kontrolliert werden sollen. In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck ist sogar von "gesundheitsbehördlichen Einreisekontrollen" durch Soldaten des Bundesheers die Rede.

Wer sich dennoch zum Einkaufen oder Haareschneiden nach Österreich durchschlägt, muss sich nach Angaben des bayerischen Innenministeriums bei der Rückkehr an alle Anmelde-, Test- und Quarantänepflichten halten und mit Kontrollen rechnen.

Holetschek: Lockerung von Corona-Maßnahmen muss nachhaltig sein

Freitag, 5. Februar, 19.54 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat vor der nächsten Zusammenkunft der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch zur Vorsicht bei Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen gemahnt. "Wir müssen im Auge behalten, wenn wir öffnen - und da sind Schulen und Kindergärten sicher vorne dabei - muss es nachhaltig sein, nicht nur für zehn Tage, sondern mit Perspektive", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Für Schulen und Kitas werde gerade ein neues Testkonzept erarbeitet, erklärte Holetschek im "Interview der Woche" auf B5 Aktuell, das am frühen Samstagmorgen ausgestrahlt wird. Details dazu wollte er nicht nennen, dafür sei es zu früh.

Zu der von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) angestoßenen Diskussion über die Öffnung von Friseurläden sagte Holetschek, dass er hier nichts versprechen könne. Er glaube aber, dass die Friseure dabei sein könnten.

Um das Auftreten neuer, ansteckenderer Virus-Mutanten in Bayern nachzuweisen, arbeitet das Gesundheitsministerium daran, die Datenlage zu verbessern. Neben der Kooperation mit bayerischen Unikliniken - dort könnten bis zu 700 sogenannte Sequenzierungen pro Woche durchgeführt werden - sei außerdem ein neuer PCR-Test im Einsatz, der bereits Hinweise auf mögliche Varianten des Virus gibt. Hinsichtlich der Virus-Mutanten bestehe kein Anlass für Panik, so Gesundheitsminister Holetschek, aber man müsse die Angelegenheit sehr ernst nehmen.

Bayerischer Tennis-Verband fordert Öffnung von Tennisanlagen

Freitag, 5. Februar, 17.19 Uhr: Der Bayerische Tennis-Verband fordert eine schrittweise Öffnung von Tennishallen und Tennisanlagen. Wie der Verband am Freitag mitteilte, habe man ein Schreiben mit diesem Anliegen an Ministerpräsident Markus Söder geschickt. Der Verband spricht sich für das Tennisspielen auf Freiplätzen vom 1. März an aus.

"Erneut und vehement fordern wir von der Bayerischen Staatsregierung die umgehende Öffnung des kontaktfreien und im Verein organisierten Individualsports, somit insbesondere auch des Tennissports. Sport an der frischen Luft, ganz im Sinne der Gesundheit und somit auch der Pandemiebekämpfung!", erklärte BTV-Präsident Helmut Schmidbauer.

Der Bayerische Tennis-Verband sieht in der Öffnung der Tennisanlagen unter Einhaltung der strengen Hygienemaßnahmen, die seit Mai letzten Jahres auf den Anlagen praktiziert würden, keine Gefahr für die Gesundheit der Spieler und der Gesamtbevölkerung. Zum "nächstmöglichen Zeitpunkt" hofft der Verband unter bestimmten Voraussetzungen auf eine Öffnung von Tennishallen. Bei einem weiteren Rückkgang der Infektionszahlen könnte auch Wettkampftennis von April an zu einem Thema werden.

Pokerrunde aufgelöst - 60 000 Euro im Pott

Freitag, 5. Februar, 17.04 Uhr: In der Corona-Pandemie haben sich zehn Männer in einer Nürnberger Gaststätte zu einer Glücksspielrunde getroffen. Mehr als 60 000 Euro hatten sie bei sich und wohl unter anderem Poker gespielt, teilte die Polizei am Freitag mit.

Nach einen anonymen Hinweis am Donnerstagabend, kontrollierte die Polizei gegen 22 Uhr die Bar. Zwei Teilnehmer versuchten noch mit dem Auto zu flüchten, wurden aber von Polizeistreifen aufgehalten. Sie hätten Bargeld in fünfstelliger Höhe bei sich gehabt, sagte ein Sprecher. In der Gaststätte selbst waren weitere acht Männer. Dort beschlagnahmte die Polizei Pokerkarten, Würfel und weiteres Geld - insgesamt kamen so 60 000 Euro zusammen.

Teils waren die Männer aus Südbayern angereist. Den Barbetreiber muss sich nun wegen Veranstalten eines illegalen Glücksspiels verantworten. Alle Männer wurden angezeigt, weil sie gegen das Infektionsschutzgesetz verstoßen hatten.

Bayern bekommt fast eine Million Impfdosen binnen vier Wochen

Freitag, 5. Februar, 15.27 Uhr: Die 100 Impfzentren in Bayern werden in den nächsten vier Wochen mit fast einer Million Impfdosen der Hersteller Astrazeneca, Biontech/Pfizer und Moderna beliefert. Das geht aus einer Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums auf dessen Webseite hervor. Allein Astrazeneca wolle im Februar und der ersten Märzwoche 504 000 Dosen nach Bayern liefern. Die ersten 52 000 sollen bereits an diesem Samstag ankommen.

Bayern hat seit dem Impfstart am 27. Dezember vor allem in Altenheimen und an Personal des Gesundheitswesens gut eine halbe Million Impfdosen verabreicht. Rund 665 000 Dosen seien bis zum 2. Februar geliefert worden, heißt es vom Bundesgesundheitsministerium.

Bis Anfang März könnte sich das Impftempo nun deutlich beschleunigen. In dem Zeitraum kommen von Biontech/Pfizer dem Ministerium zufolge weitere 410 000 Impfstoff-Dosen und von Moderna knapp 30 000. Insgesamt stehen also bis Anfang März für Bayern rund eine Million zusätzliche Dosen zur Verfügung. Bundesweit wurden bisher rund 4,2 Millionen Impfdosen ausgeliefert. In den nächsten vier Wochen kommen den Angaben zufolge weitere 3,2 Millionen Dosen der drei Hersteller bisher zugelassener Impfstoffe hinzukommen.

Trautner hofft auf Kita-Öffnungen - Test-Konzept fürs Personal

Freitag, 5. Februar, 15.12 Uhr: Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) macht keinen Hehl daraus, dass in ihrem Ministerium viele Elternanfragen eingehen, wann die Kindertagesstätten (Kitas) endlich wieder voll aufmachen. Ebenso ließ sie in ihrer digitalen Pressekonferenz am Freitag nicht unerwähnt, dass aus ihrer Sicht "Kitas bezüglich Öffnung an oberster Stelle stehen, sobald es das Corona-Infektionsgeschehen zulässt". Klar ist allerdings auch, dass bei der Entscheidung, wann gelockert wird, im Kabinett andere das Sagen haben.

Dass die gegenwärtige Situation insbesondere berufstätige Eltern mit kleinen Kinder "sehr belastet", gehe auch aus den Zahlen zur Notbetreuung hervor - und die steigen. Wurde die Kita-Notbetreuung im Januar gemäß der eingetroffenen Rückmeldungen landesweit im Schnitt noch zu 25 Prozent in Anspruch genommen, so liege die Februarzahl bei 33,7 Prozent. Freilich, so die Ministerin, gebe es da ein großes Stadt-Land-Gefälle. Und auch ein regionales: Oberbayern liegt an der Spitze, was die Inanspruchnahme der Notbetreuung anbelangt, Niederbayern hat landesweit den niedrigsten Wert.

Am Donnerstag erst hatten Bayerns Wohlfahrtsverbände eingefordert, dass das Personal der Kindertagesstätten besser vor Corona geschützt werden müsse. Margit Berndl hatte als neue Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege "mehr Testungen" eingefordert. Wie Trautner nun wissen ließ, ist ihr Haus hier bereits tätig. Womöglich bereits kommende Woche soll ein ausgearbeitetes Testkonzept vorliegen, das - so viel verrät die Ministerin - auch darauf aufbaut, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den gut 9800 bayerischen Kitas künftig selbst testen können.

Zum "größtmöglichen Schutz des Personals" seien zudem "jetzt gerade eben 270 000 FFP2-Masken auf den Weg gebracht" worden. Die Corona-Selbsttests sind indes noch Zukunftsmusik: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt für solche Tests noch keine Zulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vor. "Und so lange es keine BfArM-Zulassung gibt, ist auch eine Bestellung sinnlos", sagte ein Ministeriumssprecher. Es seien aber alle Vorkehrungen getroffen, die Bestellungen schnell einzuleiten.

Allgäuer Liftbetreiber scheitert mit Eilantrag auf Öffnung

Freitag, 5. Februar, 12.29 Uhr: Ein Skiliftbetreiber im bayerischen Allgäu ist mit seinem Eilantrag auf eine Ausnahmegenehmigung zur stundenweisen Vermietung der Anlage gescheitert. Wie das Verwaltungsgericht Augsburg am Freitag mitteilte, lehnte das Gericht den Antrag ab, weil gewerbliche Freizeitangebote nach der in Bayern geltenden Verordnung zum Infektionsschutz untersagt sind. Darunter falle auch der Schlepplift in Buchenberg (Landkreis Oberallgäu).

Die Regeln des Freistaats zum Infektionsschutz seien zudem "rechtlich nicht zu beanstanden", teilte das Gericht mit. Das Verbot gewerblicher Freizeitangebote sei geeignet und erforderlich, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Der Liftbetreiber hatte argumentiert, dass das Infektionsrisiko dort durch die begrenzte Zahl an Nutzern und ein Hygienekonzept nicht erhöht sei.

Nach Auffassung des Gerichts ändert das aber nichts an der Rechtmäßigkeit der Schließung. Würden Sportanlagen geöffnet, böten sie Besuchern einen Anlass zu Ausflügen, im Laufe derer sie in Kontakt mit anderen Menschen kommen könnten. Mit einer Ausnahmegenehmigung würde das Landratsamt zudem einen Präzedenzfall für weitere Lifte schaffen. Der Betreiber kann nun innerhalb von zwei Wochen Beschwerde gegen den Beschluss einlegen.

Aufnahmestopp für Klinik in Buchloe nach Verdacht auf Corona-Mutation beendet

Freitag, 5. Februar, 10.42 Uhr: Nach dem Verdacht auf eine Corona-Mutation und mehreren Reihentests ist der Aufnahmestopp für ein Allgäuer Krankenhaus wieder aufgehoben worden. Wie das Landratsamt in Marktoberdorf am Freitag mitteilte, waren bei einer zweiten Reihentestung des Personals in der Corona-Station der kommunalen Klinik in Buchloe alle Ergebnisse negativ. Bei einer ersten Reihentestung waren fünf Mitarbeiter positiv auf Corona getestet und in Quarantäne geschickt worden.

Am 27. Januar war ein Covid-19-Patient in das Krankenhaus gekommen, bei dem möglicherweise die südafrikanische oder die brasilianische Mutation des Corona-Virus festgestellt wurde. Ob es sich wirklich um eine der beiden möglicherweise leichter übertragbaren Varianten handelt, war am Freitag unklar. Das Ergebnis der Sequenzierung des Verdachtsfalles steht nach Angaben des Landratsamts noch nicht fest.

Hohe Corona-Inzidenzen in Grenzregion

Freitag, 5. Februar, 9.02 Uhr: Die bayerische Grenzregion zu Tschechien hat bundesweit nach wie vor die höchsten Corona-Neuinfektionszahlen. Nach den am Freitag veröffentlichten Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag der Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth mit 363,7 Infektionen pro 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen in Deutschland an der Spitze.

Es folgten laut RKI der Landkreis Hof mit einem Wert von 337,5, die Stadt Hof mit 327,3 und der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge mit 287,7. Unter den zehn Kommunen mit den höchsten Inzidenzwerten bundesweit ist demnach auch der Landkreis Regen mit 217 Infektionen. Alle vier Landkreise grenzen an Tschechien, das von der Pandemie besonders stark getroffen ist.

In vielen anderen Teilen Bayerns entspannt sich derweil die Lage: In 20 Städten und Landkreisen lagen die Zahlen inzwischen unter dem Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - darunter auch in München. Den Wert hatte die Staatsregierung als Zwischenziel angestrebt. Für Bayern meldete das RKI am Freitag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 81,6, 1948 neue Infektionen und 128 Todesfälle.

Gastronomen fordern Öffnung ab 1. März

Freitag, 5. Februar, 8.50 Uhr: "Die Hütte brennt" - unter diesem Motto haben Gastronomen in Bayern in ihren Wirtshäusern am Donnerstagabend die Lichter angeknipst. Damit wollten sie auf ihre desolate Lage in der Corona-Krise aufmerksam machen. Die Wirte folgten einem Aufruf des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK), in der Nacht zum Freitag das Licht in ihren Betrieben brennen zu lassen. Der Verein unterstreicht damit die Forderung nach einer Öffnung der Gastronomie unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln vom 1. März an.

Holetschek: Anzeichen für deutlich mehr Impfstoff im zweiten Quartal

Donnerstag, 4. Februar, 19.24 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat sich in Bezug auf die Impfkampagne gegen das Corona-Virus ungeachtet erheblicher Anfangsschwierigkeiten optimistisch gezeigt. "Wichtig ist, dass der Impfstoff künftig verlässlich und regelmäßig fließt. Die Angaben, die wir vom Bund bekommen haben, stimmen mich zuversichtlich, dass wir spätestens im zweiten Quartal deutlich mehr bekommen werden", sagte Holetschek am Donnerstag in München.

Bayernweit seien inzwischen mehr als eine halbe Million Impfdosen gegen das Corona-Virus verabreicht worden. Mehr als 160 000 Menschen hätten die zweite Dosis erhalten und damit vollen Impfschutz, sagte der Minister. Das sei angesichts der unerwarteten Lieferverzögerungen des Impfstoffes eine gute Entwicklung. Es habe sich als richtig herausgestellt, Impfstoff zurückzuhalten, um bei Lieferengpässen auf alle Fälle die Zweitimpfungen verabreichen zu können.

Mit einer Erstimpfung sind derzeit inzwischen 2,6 Prozent der Bevölkerung in Bayern versorgt - damit liegt der Freistaat unter den Bundesländern nur im Mittelfeld und deutlich hinter anderen Ländern wie USA, Großbritannien oder Israel zurück.

In den Alten- und Pflegeheimen seien die Impfungen in Bayern weit fortgeschritten, sagte Holetschek. Mobile Impfteams hätten bereits mehr als 94 Prozent der Einrichtungen besucht, mehr als 90 000 Bewohner seien geimpft worden. Das entspreche einer Quote von etwa 74 Prozent aller Altenheimbewohner, sagte ein Ministeriumssprecher.

Regensburg bleibt bei Corona-Maßnahmen - nur kleine Erleichterung

Donnerstag, 4. Februar, 18.33 Uhr: In der Stadt Regensburg wird es trotz niedriger Inzidenzwerte vorerst keine Lockerungen der Maßnahmen nach der bayerischen Infektionsschutzverordnung geben. Man habe vom Freistaat das deutliche Signal erhalten, "dass wir die erforderliche Zustimmung derzeit nicht bekommen würden", erklärte Rechtsreferent Walter Boeckh am Donnerstag.

Eine kleine Erleichterung werde es dennoch geben: Solange der Inzidenzwert unter 50 bleibe, werde bei der Kontrolle der Maskenpflicht in der Regensburger Altstadt das sogenannte "Duldungsmodell" eingeführt. "Das heißt, man darf vorerst wieder alleine an der frischen Luft mit Abstand zu anderen Personen stehen bleiben und essen, trinken oder rauchen", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die vom Freistaat angeordnete FFP-2-Maskenpflicht, zum Beispiel in Geschäften im Rahmen von "Click-and-Collect", auf Supermarkt-Parkplätzen oder in Bussen sei davon nicht betroffen.

Das RKI meldete für die Stadt Regensburg am Donnerstag 24,2 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100 000 Einwohner. Keine andere Stadt und kein anderer Landkreis im Freistaat kommt derzeit auf einen so niedrigen Wert.

Tirschenreuth - Masseninfektion in Flüchtlingsunterkunft

Donnerstag, 4. Februar, 18.25 Uhr: Erneut ist es in einem bayerischen Flüchtlingsheim zu einer Masseninfektion mit dem Coronavirus gekommen. Wie das Landratsamt in Tirschenreuth am Mittwoch berichtete, sind in der ostbayerischen Kreisstadt seit dem Vortag insgesamt 44 neue Fälle in einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber registriert worden. Dies war etwa die Hälfte aller insgesamt in dem Landkreis festgestellten Neu-Infektionen. Der Landkreis war zuvor bereits Deutschlands Pandemie-Hotspot. Laut Robert Koch-Institut (RKI) stand Tirschenreuth am Mittwoch mit einer sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz von 297 Infektionen pro 100 000 Einwohnern weiterhin bundesweit an der Spitze.

Zuletzt hatte der Bayerische Flüchtlingsrat die Hygienebedingungen in den Flüchtlingsheimen scharf kritisiert, nachdem auch in einer Bamberger Unterkunft sich zahlreiche Menschen angesteckt hatten. Nach Angaben der Kreisverwaltung in Tirschenreuth waren dort in der vergangenen Woche zunächst drei Bewohner der Unterkunft positiv getestet worden. Eine Reihenuntersuchung der knapp 100 Bewohner habe die große Zahl neuer Fälle ergeben. Alle Bewohner der Einrichtung, die von der Regierung der Oberpfalz betrieben wird, wurden unter Quarantäne gestellt.

Staatsregierung lehnt starre Stufenpläne ab

Donnerstag, 4. Februar, 16.27 Uhr: Die Staatsregierung hält starre Stufenpläne für Corona-Auflagen, wie sie Niedersachsen und Schleswig-Holstein vorgelegt haben, für nicht praktikabel. "Diese Modelle sind zu kompliziert für den Alltag. Sie gaukeln eine vermeintliche Planbarkeit vor, die angesichts der Dynamik der Pandemie nicht realistisch ist", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Donnerstag.

Er reagierte damit auch auf Forderungen von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und FDP-Fraktionschef Martin Hagen, die am Mittwoch in der Süddeutschen Zeitung jeweils Stufenpläne für Bayern ins Spiel gebracht hatten. Auch Infektiologe Clemens Wendtner, der zum Beraterkreis der Staatsregierung gehört, hatte "einen Plan mit Zwischen-Etappen" vorgeschlagen, um es den Menschen leichter zu machen, "den Weg mitzugehen". Niedersachsens Stufenplan etwa sieht je nach Inzidenzwert und weiteren Faktoren bestimmte Lockerungen beziehungsweise Auflagen für bestimmte Kommunen vor.

Zu Aiwangers erneuten Forderungen nach Lockerungen sagte Herrmann: "Das ist nicht die Haltung der Staatsregierung. Wir entscheiden nach der Konferenz der Ministerpräsidenten." Es droht also erneut ein Koalitionsstreit zwischen CSU und FW über den Corona-Kurs. Der aktuelle Lockdown gilt bis 14. Februar. Wie es dann weitergeht, wollen Bund und Länder am 10. Februar beraten.

Verbände schlagen Unterricht in Jugendherbergen und Hotels vor

Donnerstag, 4. Februar, 16.23 Uhr: Jugendherbergen oder Hotels als Klassenzimmer nutzen - das schlagen zwei bayerische Verbände in der Corona-Krise vor. Der Landesverband im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband haben dem Freistaat am Donnerstag ungenutzte Gebäude für den Schulunterricht angeboten. "Das Infektionsgeschehen bleibt selbstredend eine bestimmende Größe für politische Entscheidungen. Gleichzeitig ist es nicht hinnehmbar, dass das Kindeswohl durch Kontaktbeschränkungen und Homeschooling in Gefahr gerät", sagte DJH-Präsident Klaus Umbach laut Mitteilung vom Donnerstag. Bislang habe das Ministerium entsprechenden Initiativen wie "Schule in Jugendherbergen" oder "Schule im Hotel" nur unzureichend Beachtung geschenkt.

In einem gemeinsam unterzeichneten Brief appellieren DJH und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband an Kultusminister Michael Piazolo (FW), "schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen aller Jahrgangsstufen und Schulformen ein Höchstmaß an Präsenzunterricht zu ermöglichen." Jugendherbergen suchen derzeit händeringend nach Auslastung, da sie wegen Corona verwaist sind. Einige mussten sogar schon schließen.

Aiwanger: Lockdown-Lockerungen voraussichtlich "eher möglich"

Donnerstag, 4. Februar, 11.02 Uhr: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sieht angesichts der gesunkenen Corona-Zahlen Spielraum für Lockdown-Lockerungen. Die Zahlen der vergangenen Tage deuteten darauf hin, "dass eher Öffnungen möglich sind als alles völlig unverändert geschlossen zu lassen", sagte Aiwanger am Donnerstag in einer Regierungs-Fragestunde im Landtag in München. Dies müsse aber auf Bundesebene und in der Koalition in Bayern abgestimmt werden. "Daten müssen diskutiert werden, Inzidenzen müssen diskutiert werden, und politische Mehrheiten in Bund und Land müssen gefunden werden."

Aiwanger deutete an, dass als erstes Handel und Friseure wieder geöffnet werden könnten und erst später Gastronomie und Tourismus. Genaue Daten könne man aber noch nicht nennen. Man müsse den richtigen Zeitpunkt finden und entscheiden, was geöffnet werden könne und was aus Gesundheitsgründen gut begründbar geschlossen bleiben müsse. Die erfreuliche Entwicklung bei den Corona-Zahlen in den vergangenen Tagen dürfe man nicht verspielen, sagte Aiwanger.

Mit Blick auf das entsprechende Vorgehen in Österreich sagte Aiwanger: "Das ist in meinen Augen nicht unbedingt zielführend, wenn wir jeden, der zum Friseur geht, vorher zum Corona-Test schicken." Dann ließen sich manche Menschen lieber schwarz die Haare schneiden oder verzichteten darauf, zum Friseur zu gehen, sagte der Minister.

Bund und Länder wollen am 10. Februar beraten, wie es mit dem coronabedingten Lockdown weitergeht nach dem 14. Februar. Anschließend muss dann in Bayern über die konkrete Umsetzung entschieden werden.

Corona-Lage entspannt sich - Ausnahme Grenzregion zu Tschechien

Donnerstag, 4. Februar, 9.29 Uhr: Die Corona-Lage entspannt sich in vielen Teilen Bayerns: In München und 19 weiteren Städten und Kreisen des Freistaats ist die 7-Tage-Inzidenz auf unter 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gesunken. Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichten neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts in Berlin hervor. Bayernweit am besten da steht die Stadt Regensburg mit einem Wert von 24,1. Auch die landesweite Inzidenzzahl ist auf 83,1 weiter leicht zurückgegangen, Anfang der Woche war diese noch bei über 90.

Schwierig bleibt jedoch die Situation in der Grenzregion zu Tschechien: Denn drei bayerische Kommunen lagen mit den deutschlandweit höchsten Inzidenzwerten an der Spitze der täglich vom RKI aktualisierten Tabelle: An erster Stelle der Landkreis Hof (378,7), gefolgt von Tirschenreuth (351,2) und der Stadt Hof (277,1). Unter den deutschlandweit zwanzig Kommunen mit den höchsten Inzidenzwerten sind noch fünf weitere bayerische Kreise und Städte: Wunsiedel, Regen, Weiden, die Stadt Ansbach und Miltenberg.

Doch ist mehr als ein Fünftel der insgesamt 96 bayerischen Landkreise und größeren Städte nunmehr unter die 50er-Schwelle gesunken, die Ministerpräsident Markus Söder (CSU) über Wochen als Mindestvoraussetzung für Lockerungen der Corona-Beschränkungen genannt hatte. Schnelle Entscheidungen sind aber nicht zu erwarten, denn neuerdings klingt Söder noch vorsichtiger.

Am Montag hatte der CSU-Chef die 50 eine gute Zahl genannt, "aber noch nicht automatisch die Zahl, ab der man alles wieder so machen kann wie vorher." Vergangenes Jahr habe man in Bayern erst bei einer Inzidenz unter 10 breiter gelockert. Gleichzeitig sind die Proteste der vom Lockdown getroffenen Branchen in den vergangenen Tagen lauter geworden. Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert "Öffnungsperspektiven". Am kommenden Montag sollen in Österreich die Geschäfte wieder öffnen dürfen, obwohl die Inzidenzzahlen dort höher sind als in Bayern.

Staatsregierung hofft auf neue Impfstoff-Produktionsstätten in Bayern

Donnerstag, 4. Februar, 7.23 Uhr: Die bayerische Staatsregierung lotet zusammen mit mehreren Pharmafirmen Möglichkeiten für den Aufbau zusätzlicher Impfstoff-Produktionsstätten im Freistaat aus. Dabei geht es zwar nicht um kurzfristige Kapazitäten, wohl aber in Richtung des Jahresendes oder Anfang 2022. "Das Thema Impfstoff wird uns auch in der Zukunft noch lange beschäftigen", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München. "Wir werden auch im nächsten Jahr noch Impfstoff brauchen." Deshalb solle eine neu eingesetzte Arbeitsgruppe nun ausloten, wo in Bayern man möglicherweise noch Kapazitäten aufbauen könne und welche Voraussetzungen nötig seien.

Die Staatsregierung - an ersten Gesprächen mit Pharmafirmen darüber war auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) beteiligt - will den Unternehmen dabei den Angaben zufolge so gut wie möglich Hilfestellung geben, gegebenenfalls auch mit Geld. "Wir können uns auch vorstellen, das finanziell zu unterstützen", sagte Holetschek.

Die Vertreter der Pharmawirtschaft habe ihrerseits signalisiert, dass eine große Bereitschaft bei der Unterstützung von Produktionskapazitäten sowohl für Impfstoff als auch für wichtige Herstellungsbestandteile bestehe. "Dies gilt zum Beispiel auch für Glasfläschchen für Impfstoffe", sagte Holetschek.

Klinikum Bayreuth: Erste Bestätigungen für Virus-Mutant

Mittwoch, 3. Februar, 19.01 Uhr: Im Klinikum Bayreuth hat sich der Verdacht auf eine Ausbreitung der Corona-Mutante aus Großbritannien bestätigt. Wie die Klinik am Mittwochabend berichtete, gibt es neun gesicherte Fälle mit dem Virus-Mutanten B.1.1.7. Es handelt sich demnach um sieben Patienten und zwei Beschäftigte. Das Krankenhaus hatte zuvor mehr als 20 Verdachtsfälle bestimmt.

Mit einer sogenannten Sequenzierung in Laboren unter anderem in Universitätskliniken in Regensburg und München sollen nun auch die weiteren Verdachtsfälle genau bestimmt werden. Es sei damit zu rechnen, dass auch diese sich bestätigen, berichtete das Bayreuther Krankenhaus.

Die Virus-Variante B.1.1.7 ist nach Angaben der oberfränkischen Klinik im Krankheitsverlauf nicht gefährlicher als das bisher bekannte Coronavirus, wohl aber deutlich ansteckender. Je nach Studie soll die Ansteckungsgefahr um 50 bis 70 Prozent höher liegen.

Flughafen-Beschäftigte unterstützen Gesundheitsamt

Mittwoch, 3. Februar, 17.25 Uhr: Beschäftigte des Nürnberger Flughafens helfen dem Gesundheitsamt in der Corona-Krise. Weil wegen der Pandemie weniger Flüge gingen, seien viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit ohne Beschäftigung, teilte der Airport am Mittwoch mit. Deshalb würden diese nun seit zwei Monaten das Corona-Team des Gesundheitsamts unterstützen und Quarantäne-Bestätigungen für positiv auf das Coronavirus Getestete und deren Kontaktpersonen ausstellen.

Andere Kollegen und Kolleginen aus der Flugzeugabfertigung würden außerdem bei der Renovierung des Cargo Centers helfen. Normalerweise vergibt der Flughafen nach eigenen Angaben umfangreiche Malerarbeiten an Fremdfirmen. In der Corona-Krise kann er dagegen aufs eigene Personal zurückgreifen.

Aiwanger und Wirtschaft warnen vor Pleitewelle

Mittwoch, 3. Februar, 13.42 Uhr: Der bayerischen Wirtschaft könnte in den kommenden Monaten die bislang ausgebliebene Pleitewelle noch bevorstehen. Sowohl Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) als auch der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) warnten am Mittwoch, dass vielen Firmen in den vom Lockdown getroffenen Branchen ungeachtet aller staatlichen Hilfen mittlerweile das Geld fehle.

Er sei überzeugt, dass einer Reihe von größeren und kleineren Betrieben derzeit "die Luft ausgeht, weil sie eben über Wochen hinweg nicht mehr liquide bleiben können", sagte Aiwanger. Der Freie-Wähler-Chef forderte "Öffnungsperspektiven" für Handel, Friseure und andere geschlossene Betriebe.

Lehrerverbands-Präsident für Wechselunterricht ab Inzidenz von 50

Mittwoch, 3. Februar, 13.41 Uhr: Nach der weiter ausstehenden Entscheidung zur Öffnung der Schulen hat sich Lehrerverbands-Chef Heinz-Peter Meidinger für eine Rückkehr abhängig von der Inzidenzzahl stark gemacht. "Der Kultusminister müsste klar sagen: Bei einer Inzidenzzahl von 50 gehen wir in den Wechselunterricht, darüber bleiben die Schulen im Distanzunterricht", sagte Meidinger der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). Dann gebe es zwar bayernweit einen Flickenteppich. Der sei aber gerechtfertigt und für die Schulen nachvollziehbar.

Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte am Dienstag angekündigt, dass Entscheidungen zur möglichen Öffnung der Schulen ab dem 15. Februar erst kommende Woche relativ kurzfristig gefällt würden. Man müsse dazu die weitere Entwicklung der Corona-Zahlen abwarten, hieß es.

Klinikum Bayreuth: Ende von Pendelquarantäne für einige Beschäftigte

Mittwoch, 3. Februar, 12.23 Uhr: Die Gesundheitsbehörden haben für das Klinikum Bayreuth die Sicherheitsmaßnahmen wegen der Corona-Mutanten-Verdachtsfälle gelockert. Künftig wird klar zwischen Bereichen mit und ohne Ausbruchsgeschehen unterschieden. Unter anderem werde die Pendelquarantäne für die Beschäftigten der Stationen und Bereiche ohne Ausbruchsgeschehen am Mittwoch (24 Uhr) beendet. Zudem gelte kein allgemeiner Aufnahmestopp mehr, teilte das Klinikum am Dienstagabend mit. Für Beschäftigte in Stationen mit noch aktuellen Corona-Infektionsfällen werde die Pendelquarantäne am Standort Hohe Warte bis einschließlich 5. Februar 2021 und für den Standort Klinikum bis zum 10. Februar 2021 verlängert. An den täglichen Antigen-Schnelltests für patientennahe Beschäftigte und den wöchentlichen PCR-Tests für alle Mitarbeiter werde zunächst bis zum 10. Februar festgehalten. Bei der Pendelquarantäne dürfen Beschäftigte nur zwischen ihrem Arbeitsplatz und ihrem Zuhause unterwegs sein.

Nach auffallend hohen Ansteckungszahlen hatte das Klinikum nach eigenen Angaben 30 zufällig ausgewählte Proben von Mitarbeitenden und Patienten testen lassen - elf gelten nun als Verdachtsfälle. Bei einer anschließenden Reihentestung der Angestellten fielen 21 Tests positiv aus. Alle wurden untersucht, bei zwölf Fällen besteht auch hier ein Verdacht auf die Mutante aus Großbritannien. Die Mutante B.1.1.7 sei im Krankheitsverlauf nicht gefährlicher, wohl aber deutlich ansteckender, teilte das Klinikum mit. Je nach Studie soll die Ansteckungsgefahr um 50 bis 70 Prozent höher liegen.

Verband: Zunehmend leere Schaufenster in Bayerns Innenstädten

Mittwoch, 3. Februar, 10.15 Uhr: In der Pandemie bleiben viele Schaufenster in Bayern ungeschmückt. "Eigentlich müssten gerade überall Herzen sein, danach Osterhasen und Blumen", meint Klaus Stieringer vom Bundesverband City- und Stadtmarketing Bayern. "Aber wir haben jetzt keine Liebe in den Schaufenstern, auch keinen Frühling." Gerade kleine Läden geben sich normalerweise Mühe, ihre Auslagen je nach Jahreszeit zu gestalten. Doch seit die meisten Geschäfte geschlossen seien, würden Kunden nicht einfach so durch die Stadt schlendern und sich in Schaufenstern verlieren. "Die Dekoration lohnt sich nicht. Es sind viel zu wenig Menschen in der Stadt unterwegs."

Click & Collect - also das Bestellen und Abholen der Waren - sei in der Regel nur eine "Beschäftigungstherapie", meint der Vorsitzende des Bundesverbands City- und Stadtmarketing Bayern. Daran würde auch die Dekoration nichts ändern. So seien die Fenster oft nur noch mit Plakaten geschmückt, die auf die Corona-Krise verweisen. Wenn die Inhaber nicht bald eine Perspektive bekämen, bleiben viele Schaufenster wohl für immer leer, befürchtet der Verband. "Das Verständnis für die Maßnahmen in der Krise weicht immer mehr der Resignation", sagte Stieringer. "Und diese Resignation manifestiert sich in vielem - eben auch in der Dekoration."

Keine erhöhte Infektionsgefahr in Grundschulen und Kitas

Mittwoch, 3. Februar, 6.52 Uhr: Verbreiten Kleinkinder unbemerkt das Coronavirus weiter und werden damit zu Treibern der Pandemie? Wissenschaftler des Haunerschen Kinderspitals des LMU-Klinikums und das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wollten dieser Frage nachgehen und haben im vergangenen Jahr eine Studie in München gemacht, um dem Virus in den Grundschulen, Kindergärten und Kitas auf die Schliche zu kommen. Ihr Fazit: Gesunde oder asymptomatische Kinder, die in diese Einrichtungen gehen, tragen "nicht signifikant zur Verbreitung" des Coronavirus bei. Sie spiegelten "allenfalls die epidemiologische Situation der Gesamtbevölkerung" wider, so Studienleiter Ulrich von Both von der Abteilung für pädiatrische Infektiologie des LMU-Klinikums.

Für die "Virenwächter"-Studie hat das Forscherteam seit Ende der Pfingstferien bis Ende Oktober 2020 in zwei Phasen zehn nach dem Zufallsprinzip ausgesuchte Grundschulen und Kindergärten in der Stadt begleitet und dort wöchentlich jeweils 20 Kinder von ein bis elf Jahren und fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Sars-CoV-2 getestet. Insgesamt wurden 3169 Proben ausgewertet. In der ersten Phase, 15. Juni bis 26. Juli, wurde dabei kein einziger positiver Befund ermittelt. In der zweiten Phase, 7. September bis 1. November, haben die Forscher insgesamt nur zwei positive Fälle entdeckt, und zwar in der letzten Woche, einen Schüler und eine Lehrerin, beide an derselben Schule.

Dieses Ergebnis betrachten die Forscher im Kontext der Gesamtinzidenz in München zu den jeweiligen Zeiten. In der ersten Phase gab es in der Stadt kaum Corona-Fälle, egal in welcher Altersgruppe - die Sieben-Tage-Inzidenz lag zwischen fünf und acht Fällen auf 100 000 Einwohner in einer Woche. Das Virus war also in dieser Zeit sowieso kaum im Umlauf. In der zweiten Phase im Herbst kletterte die Inzidenz innerhalb von neun Wochen von 39 auf 137 und stieg danach weiter an. Das Virus war also viel stärker verbreitet - an den zufällig ausgewählten Einrichtungen zeigten sich aber erst Ende Oktober die ersten zwei Infektionen.

Nach der Studie könne man sagen, dass die Kinder in diesen Einrichtungen nicht mehr zum Infektionsgeschehen beigetragen haben als alle anderen Akteure der Gesellschaft. "Wir denken, dass wir unter Hygiene-Maßnahmen bis zur Inzidenz von 150 die Kitas und Grundschulen sicher öffnen können", sagt Ulrich von Both. Die andere Erkenntnis, die den Machern der Studie wichtig ist: Regelmäßige Testung in Grundschulen und Kindergärten sei machbar und könne problemlos in den Tagesablauf integriert werden.

Heftige Kritik nach erneutem Corona-Ausbruch in Ankerzentrum

Mittwoch, 3. Februar, 6.37 Uhr: Kaum Abstand, keine Masken, wenig Informationen: Die Kritik am Umgang mit der Pandemie in bayerischen Ankerzentren reißt nicht ab. "In Massenunterkünften kann nicht ausreichend vor einer Infektion geschützt werden", erklärte der Bayerische Flüchtlingsrat. Lager würden eine große Gefahr darstellen und müssten dringend geschlossen werden. Besonders schlimm sei die Lage gerade in Oberfranken: Nach einem Corona-Ausbruch in der Bamberger Unterkunft seien die Zustände "menschenunwürdig", schilderte Pfarrerin Mirjam Elsel, Koordinatorin der Flüchtlingsarbeit im Dekanat Bamberg und Mitorganisatorin der Bamberger Mahnwachen Asyl. "So kann man in unserem reichen Land nicht mit Menschen umgehen."

Tatsächlich verbreitete sich das Virus dort rasant. Nach Angaben der Regierung von Oberfranken infizierten sich 75 Bewohner, mehr als 160 müssen als Kontaktpersonen momentan in Quarantäne ausharren.

Doch selbst in Quarantäne würden die Betroffenen auf engstem Raum zusammenleben, heißt es in der Pressemitteilung der Bamberger Mahnwachen Asyl. Es fehle an Klopapier, Masken, Desinfektions- und Putzmittel. Bei der Essenausgabe über einen Bauzaun hinweg stünden die Menschen teilweise dicht gedrängt. "Die Angst ist groß, das Misstrauen untereinander wächst, die Menschen fühlen sich völlig alleine gelassen und sind verzweifelt."

Die Regierung von Oberfranken weist die Vorwürfe zurück. Zwar könne aus Kapazitätsgründen nicht jede Person ein eigenes Zimmer bekommen, räumte eine Sprecherin ein. Bei einer Unterbringung in Drei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit bis zu 110 Quadratmetern könnten die Bewohner aber Abstand zueinander einhalten.

Britische Corona-Mutante in Augsburg nachgewiesen

Dienstag, 2. Februar, 18.55 Uhr: In Augsburg sind vier Fälle der britischen Mutation des Coronavirus nachgewiesen worden. In drei Fällen bestehe eine Verbindung zu Auslandsaufenthalten in Moldawien (Republik Moldau) und Indien, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. "Der vierte Fall steht im Zusammenhang mit einem der vorgenannten Fälle."

Die wohl hochansteckenden Mutationen könnten der Entwicklung der Pandemie eine neue Richtung geben, sagte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). "Für die Bekämpfung einer möglichen dritten Welle haben wir alle erforderlichen organisatorischen Vorbereitungen getroffen." Zuvor waren schon in anderen Regierungsbezirken Bayerns die gefürchteten Mutanten nachgewiesen worden, sowohl die britische als auch die südafrikanische Variante.

Pähl am Ammersee: Bäckerei-Mitarbeiter mit Corona-Mutanten infiziert

Dienstag, 2. Februar, 18.32 Uhr: Zuerst war es nur ein hochgradiger Verdacht, nun ist es Gewissheit: Bei zwei der positiv getesteten Mitarbeiter der Bäckerei Kasprowicz in Pähl am Ammersee handelt es sich um Infektionen mit einem mutierten Coronavirus. Das teilt das Gesundheitsamt Weilheim am Dienstag unter Berufung auf das mit den Untersuchungen beauftragte Labor in Augsburg mit. Demnach wurde bei den beiden Beschäftigten die sogenannte "britische Variante" nachgewiesen.

Genauer gesagt, handelt es sich dabei um den Erreger "B.117". Insgesamt waren in der Produktionsstätte der Bäckerei in Pähl 16 Menschen positiv getestet worden, darunter auch Inhaber Julian Kasprowicz und sein Vater Fritz, der dort Seniorchef ist. Am Sonntag wurden daher auch alle 19 Verkaufsfilialen der Bäckerei am Starnberger See, am Ammersee und im Oberland geschlossen. "Vorsorglich", wie Kasprowicz betonte. Alle Mitarbeiter dort sind negativ getestet worden.

Nach Ausbruch des Pandemie in dem Betrieb, der insgesamt 200 Menschen beschäftigt, davon 50 in der Produktion in Pähl, hatte das Gesundheitsamt Weilheim sofort die Taskforce am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eingeschaltet und so die Untersuchung der Proben auf Mutationen in die Wege geleitet. Mit der britischen Mutante haben sich laut Bäckereichef Kasprowicz nun gesichert die beiden Erstinfizierten in dem Unternehmen angesteckt. Die beiden Erkrankten stammen aus den Landkreisen Landsberg und Weilheim-Schongau. Die Untersuchungsergebnisse der anderen 14 Betroffenen stehen noch aus. Derweil sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Landeshauptstadt weiter, am Dienstag meldete das Robert-Koch-Institut einen Wert von 58,1.

Piazolo hofft auf weitere Schulöffnungen Mitte Februar

Dienstag, 2. Februar, 13.29 Uhr: Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hofft darauf, dass vom 15. Februar an wieder mehr Schülerinnen und Schüler in den Präsenzunterricht wechseln können, vor allem an den Grund- und Förderschulen. Die Entscheidung darüber könne aber erst in der kommenden Woche fallen. "Wir werden auch diesmal relativ kurzfristig entscheiden", sagte er nach einer Kabinettssitzung.

Seit Beginn dieser Woche sind die ersten Klassen wieder im Wechselunterricht an den Schulen, das betrifft die Abiturjahrgänge und Abschlussklassen an den Berufsschulen. Insgesamt sind Piazolo zufolge damit seit Montag 2,4 Prozent der Schülerinnen und Schüler in den Klassen - unter Wahrung der Abstandsregeln. In Hotspots könnten auch Abschlussklassen weiter ausschließlich digital unterrichtet werden. Lehrervertreter und Eltern hatten den Schritt als zu früh kritisiert.

Piazolo wies darauf hin, dass das Land den Lehrkräften kostenlos FFP2-Masken zur Verfügung stelle. Darüber hinaus will die Landesregierung den Kommunen die Kosten für zusätzliche Schulbusse weiter erstatten. Das Programm wurde bis Ende des Schuljahres verlängert. Weitere 20 Millionen Euro werden dafür bereitgestellt. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Damit übernimmt der Freistaat weiterhin hundert Prozent der Kosten, die den Kommunen für die Bereitstellung zusätzlicher Schulbusse entstehen. Es gebe also keine Überfüllung in den Gebäuden und im Nahverkehr, so der Kultusminister.

Staatskanzleichef Florian Herrmann dämpfte nach der Sitzung die Aussicht auf ein schnelles Ende des Lockdowns. "Die Infektionslage ist nach wie vor sehr angespannt." Die Zahlen gingen nur langsam zurück. Gleichzeitig bereiten neue Virusmutanten Sorgen. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kündigte an, dass künftig mehr Proben auf die Mutanten hin ausgewertet werden. Man wolle gemeinsam mit den Uni-Kliniken 700 Gen-Sequenzierungen pro Woche vornehmen, um frühzeitig die Verbreitung der Mutanten erkennen zu können. "Das gibt uns eine bessere Datenlage".

Kabinett berät über Corona-Impfungen und Perspektiven für die Schulen

Dienstag, 2. Februar, 9.58 Uhr: Nach dem Corona-Impfgipfel von Bund und Ländern in Berlin muss am Dienstag das bayerische Kabinett das weitere Vorgehen im Freistaat beraten. Bei der Sitzung per Videoschalte dürfte es dann aber abseits der Perspektiven für die Zukunft vor allem auch um die aktuellen Probleme wegen des fehlenden Impfstoffs gehen. Im Freistaat kommt wie in den anderen Bundesländern bisher die Impfung der Bevölkerung nur schleppend voran.

Auch zur Sprache kommen dürfte der am Montag begonnene Wechselunterricht für Abiturienten und die Abschlussklassen an den Berufsschulen im Freistaat. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte erst am Montag erklärt, dass die dort gemachten Erfahrungen wichtig für die weitere Rückkehr von weiteren Schülern in die Klassen seien. Dabei gilt es auch zu klären, inwiefern es für Schüler und Lehrer Corona-Schnelltests geben könne.

Die aktuelle Corona-Verordnung sieht vor, dass bis mindestens 14. Februar alle übrigen Schüler im Distanzunterricht bleiben. Obwohl die Infektionszahlen seit Wochen langsam sinken, gibt es aber weiter Vorbehalte vor schnellen Lockerungen. Ein Grund hierfür ist die Sorge vor der besonders schnellen Verbreitung auch bei Kindern und Jugendlichen durch Coronavirus-Mutanten. Söder hatte bereits am Montag um Geduld gebeten und erklärt, er sehe derzeit keine Möglichkeit für Lockerungsdebatten.

Tirschenreuth hat höchste Corona-Inzidenz in Deutschland

Dienstag, 2. Februar, 8.56 Uhr: Die bayerische Grenzregion zu Tschechien bleibt ein Brennpunkt der Corona-Pandemie in Deutschland. Nach den am Dienstag veröffentlichten neuen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag der Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 322 Infektionen pro 100 000 Einwohnern deutschlandweit an der Spitze. Unter den zehn Landkreisen mit den höchsten Inzidenzwerten sind vier bayerische: Auf Platz drei liegt der Kreis Hof mit 283,8, auf Platz sechs der Landkreis Regen mit 249,3 und an neunter Stelle der Kreis Wunsiedel mit 235,4.

Alle vier Landkreise grenzen an Tschechien, das mit fast einer Million Corona-Infektionen bei knapp elf Million Einwohnern von der Pandemie sehr stark getroffen ist. Bayern war am Dienstag als einziges westdeutsches Bundesland unter den ersten zehn Landkreisen mit besonders hohen Inzidenzen, die übrigen sechs Landkreise liegen sämtlich in den neuen Bundesländern.

Im Landkreis Tirschenreuth sind Mitarbeiter des Landesamtes für Gesundheit (LGL) mit der Ursachenforschung befasst. Es handele sich um ein diffuses Ausbruchsgeschehen, sagte ein Sprecher am Dienstag. So gebe es mehrere Betriebe, in denen Mitarbeiter und deren Familien infiziert seien. Dort gehen die Behörden von Corona-Mutationen aus. Anders als im restlichen Freistaat kehren Abschlussklassen im Landkreis zunächst nicht in den Wechselunterricht zurück.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bei 90, in Bayern bei 92. Fünf Bundesländer überschritten am Dienstag noch einen Inzidenzwert von 100: Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und das Saarland. Bundesweit meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 6114 Neuinfektionen und 861 neue Todesfälle, in Bayern waren es 763 neue Fälle und 102 Todesfälle.

Virologin: Keine Panik wegen Corona-Mutanten

Dienstag, 2. Februar, 6.55 Uhr: Die Münchner Virologin Ulrike Protzer warnt vor Panikmache wegen Corona-Mutanten aus Großbritannien und Südafrika. Nach ersten Ergebnissen seien hierzulande höchstens zwei Prozent der zirkulierenden Viren entsprechend mutiert. Also noch kein Grund zur Sorge. Aber man muss es halt im Auge behalten, sagte die Direktorin des Instituts für Virologie am Helmholtz-Zentrum München und an der Technischen Universität München.

"Es kann schon sein, dass die Zahl der nachgewiesenen Varianten zunimmt, wenn man jetzt genauer hinschaut", erläuterte die Virologin. Die Varianten B.1.1.7 aus Großbritannien und B.1.351 aus Südafrika seien ansteckender - aber nur bei direktem Kontakt ohne Schutz. "Auch die neuen Varianten können ja nur auf den Nächsten übertragen werden, wenn man sie lässt." Konsequente Hygienemaßnahmen wie das Tragen von Masken würden alle Viren abhalten, selbst die neuen Varianten. "Und die Impfung wirkt auch", erklärte Protzer. Damit der Impfstoff nicht mehr helfe, "müsste noch viel passieren, das halte ich für unwahrscheinlich".

Bayerische Metallindustrie im Krisenmodus

Dienstag, 2. Februar, 6.28 Uhr: Die bayerische Metall- und Elektroindustrie sieht noch kein Licht am Ende des Tunnels. Nach einer Verbandsumfrage produzieren zwar 30 Prozent der Unternehmen wie vor der Rezession. Aber "für über die Hälfte der Betriebe wird der Normalzustand erst Ende 2022 oder später erreicht", sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt am Dienstag in München.

Im Corona-Jahr 2020 hätten 60 Prozent der Betriebe Umsatz eingebüßt, "durchschnittlich 20 Prozent". Jedes fünfte Unternehmen baue Stellen ab. Der Anteil der Unternehmen, die betriebsbedingte Kündigungen aussprechen, habe sich seit Mai 2020 von sechs auf zwölf Prozent verdoppelt. Fast jeder siebte Beschäftigte sei derzeit in Kurzarbeit, "im Maschinenbau ist sogar jeder zweite in Kurzarbeit". In der laufenden Tarifrunde gebe es keinen Verteilungsspielraum. "Den Unternehmen fehlt die Liquidität, um in die Zukunft zu investieren", sagte Brossardt.

Heftige Kritik an geplantem Wechselunterricht für Abschlussklassen

Montag, 1. Februar, 15.55 Uhr: Die Rückkehr von Abschlussklassen an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen in den Wechselunterricht wird von Lehrern und Schülern in Bayern zum Teil heftig kritisiert. Inmitten eines strengen Lockdowns mit Ausgangssperre müssten Schüler und Lehrer in die Schule und seien deshalb oft verunsichert und verärgert. "Diese Sorgen und Ängste beeinträchtigen natürlich auch den Unterricht. Viele Lehrer und Schüler fühlen sich momentan als Versuchskaninchen für die im Raum stehende bayernweite Schulöffnung ab Mitte Februar", sagte am Montag Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes (bpv) in München.

Verbände sowie viele Eltern und Schüler halten den Wechselunterricht momentan für die schlechteste Variante. Trotz Stress und hohen Aufwands laufe es mit dem Distanzunterricht etwa per Videokonferenz seit einigen Wochen besser als gedacht. "Doch nun werden halbe Kurse in die Schulen geholt, was die Lehrkräfte dann dort bindet. Dies geht auch zulasten anderer Klassen", befürchtet etwa der bpv. Ähnlich äußerte sich die Landeselternvereinigung. Wechselunterricht sei nicht nur die organisatorisch schwierigste und anstrengendste Variante, sondern auch weniger effektiv als gut strukturierter Unterricht aus der Distanz.

SPD-Bildungspolitikerin fordert Tests für Bayerns Lehrer und Schüler

Montag, 1. Februar, 13.21 Uhr: Vor ihrer Rückkehr in den Präsenzunterricht an den Schulen sollten Schüler und Lehrer in Bayern nach Ansicht von SPD-Bildungspolitikerin Simone Strohmayr auf Corona getestet werden. "Österreich geht hier mit gutem Beispiel voran. Dort gibt es fünf Millionen einfach zu handhabende Antigen-Schnelltests für die Schulen. Ein solcher freiwilliger Test wäre auch für Bayern geeignet", sagte sie am Montag in München. Zudem müssten Lehrkräfte mit sicheren FFP2-Masken ausgestattet werden, betonte Strohmayr. Auch für Schüler, die ihre eigenen Masken vergessen haben, müsse Ersatz zur Verfügung gestellt werden.

Verdacht auf Corona-Mutante in Allgäuer Klinik

Montag, 1. Februar, 11.43 Uhr: Im Ostallgäu gibt es in einem Krankenhaus den Verdacht auf eine Coronavirus-Mutante. In dem kommunalen Krankenhaus in Buchloe werden deswegen vorläufig keine neue Patienten aufgenommen oder Kranke in andere Häuser verlegt. Es seien strenge Schutzmaßnahmen getroffen worden, berichtete das Landratsamt in Marktoberdorf am Montag. Zuvor hatten mehrere Medien über den Verdachtsfall berichtet.

Bei einem Covid-19-Patienten, der am 27. Januar in das Krankenhaus gekommen sei, sei möglicherweise die südafrikanische oder die brasilianische Mutante festgestellt worden. Weitere Laboruntersuchungen müssen nach Angaben der Behörde allerdings noch Klarheit bringen. "Mit einem endgültigen und belastbaren Ergebnis wird in den kommenden Tagen gerechnet", hieß es.

Das Haus in Buchloe ist mit 100 Betten der kleinste der drei Standorte im Klinikverbund des Landkreises Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren. Es gibt zahlreiche Mutanten des Coronavirus. In Bayern sind bereits mehrfach die bekannten Varianten aus Großbritannien und Südafrika aufgetreten. Bei denen wird eine leichtere Übertragbarkeit befürchtet, die Krankheitsverläufe sollen aber nicht schwerer sein.

Söder: Mitte Februar noch keine umfassenden Lockdown-Lockerungen

Montag, 1. Februar, 11.05 Uhr: Noch deutlicher als bisher hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärt, dass er keinen Anlass sieht, die aktuellen Corona-Beschränkungen im Freistaat bereits im Februar umfassend zu lockern. "Das ist aus meiner Sicht derzeit nicht verantwortbar", sagte Söder am Montag vor einer Videoschalte des CSU-Parteivorstands. Weiter sagte er: "Es wird dann wirklich größer und breit geöffnet, wenn die Zeit dafür reif ist. Und die Zeit ist dann reif, wenn die Inzidenzen entsprechend niedrig sind." Im Zusammenhang mit Öffnungsperspektiven hatte Söder bisher stets eine Zielmarke von 50 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner genannt. Die 50er-Marke bezeichnete er auch am Montag als "gute Orientierung". Doch sei dies "nicht automatisch die Zahl, ab der man alles wieder so machen kann wie vorher".

Am Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 91 Fällen - so niedrig wie zuletzt Ende Oktober 2020. "Wir stellen fest, dass die Landkarte heller wird an vielen Punkten. Aber wir merken auch, dass die Hotspots insbesondere im Grenzbereich nach wie vor ein echtes Problem sind", sagte Söder. Erneut betonte er auch die mögliche Gefahr durch deutlich ansteckendere Mutanten des Coronavirus. "Wenn jetzt ein überstürzter Lockerungswettbewerb stattfindet, dann droht uns tatsächlich ein schwerer Rückschlag", sagte Söder. Wer bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 90 Fällen öffne, "ist innerhalb kürzester Zeit wieder bei 150".

Bei welchen Inzidenzmarken er sich welche Lockerungen vorstellen kann, sagte Söder erneut nicht. Priorität habe Schule und Kita, "aber auch mit hohen Vorsichtsmaßnahmen, mit Testkonzepten". Für andere Bereiche des öffentlichen Lebens könnten Öffnungen dagegen noch weit weg sein. Diesen Schluss legt Söder jedenfalls nahe, wenn er betont, dass es nach dem Lockdown im Frühjahr erst dann breite Lockerungen gegeben habe, als die Sieben-Tage-Inzidenz unter die Zehner-Marke gesunken war. "Davon sind wir noch meilenweit entfernt", sagte Söder.

Der aktuelle Lockdown gilt vorerst bis 14. Februar. Laut Söder werden Bund und Länder voraussichtlich am 10. Februar darüber beraten, wie es über die Monatsmitte hinaus weitergeht. Einen neuen "Flickenteppich" mit unterschiedlichen Regelungen auch innerhalb einzelner Bundesländer dürfe es nicht geben. "Es braucht gleiche, gerechte und verständliche Regeln für alle", sagte Söder. Es gehe weiterhin "um viele Menschenleben, es geht aber auch um die Grundakzeptanz" der Einschränkungen.

Erste Schüler kehren in die Klassen zurück

Montag, 1. Februar, 7.22 Uhr: Fast sieben Wochen nach der coronabedingten Schließung aller Schulen kehren an diesem Montag die ersten Schüler zum Lernen an Bayerns Schulen zurück. Am 1. Februar starten die Abschlussklassen an Gymnasien sowie Fachoberschulen (FOS) und Berufsoberschulen (BOS) mit dem Wechselunterricht. Nach Angaben des Kultusministeriums gehören dazu auch Mädchen und Jungen anderer Schulformen, die vor der Abitur- beziehungsweise Fachabiturprüfung stehen - etwa an den Abendgymnasien.

Dazu zählen auch diejenigen in den beruflichen Schulen, bei denen noch vor Ostern die Abschluss- oder Kammerprüfungen anstehen. Allerdings ist für die Betroffenen Wechselunterricht angeordnet - sprich: Mal lernen am heimischen Schreibtisch, mal im Klassenzimmer.

Eigentlich sollten Bayerns Schulen mindestens bis zum 14. Februar geschlossen bleiben. Weil die Coronavirus-Neuinfektionen aber stetig zurückgehen, beginnt nun für die ersten Jugendlichen wieder der Präsenzunterricht. Dies sind rund 2,3 Prozent der Schüler im Land. Für die Rückkehrer gelten die Abstandsregeln und eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer. Möglichst viele der übrigen Klassenstufen sollen nach aktuellem Stand von Mitte Februar an wieder Unterricht im Schulhaus haben.

Freie Wähler: zusätzliche freie Tage für abgesagte Faschingsferien

Sonntag, 31. Januar, 18.55 Uhr: Als Ersatz für die coronabedingt abgesagten Faschingsferien haben die Freien Wähler im Landtag zusätzliche freie Tage vorgeschlagen. So könnte beispielsweise der 14. Mai, der Freitag nach Christi Himmelfahrt, heuer als Ferientag deklariert werden, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Eva Gottstein, am Sonntag. "Außerdem sollten wir unserer engagierten Lehrerschaft den Buß- und Bettag als zusätzlichen freien Tag anbieten, denn das haben sich die Kolleginnen und Kollegen mehr als verdient."

Der Buß- und Bettag ist am 17. November. Bayernweit haben an diesem Tag die Schulen geschlossen, die Lehrer haben aber nicht dienstfrei. An vielen Schulen wird der Tag für einen sogenannten pädagogischen Tag genutzt. Lehrer protestantischen Glaubens haben aber die Möglichkeit, von derartigen Veranstaltungen fernzubleiben, um zum Gottesdienst zu gehen.

Die bisher ersatzlose Streichung der Ferienwoche (15. bis 19. Februar) hatte der schwarz-orangefarbenen Landesregierung Kritik eingebracht. So hatte die Landtags-SPD verlangt, die kurzfristige Absage zurückzunehmen. Die Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Lehrerverbände plädierte für eine Verschiebung.

Die Landesregierung hatte ihre Entscheidung damit begründet, in der Zeit könne Unterricht nachgeholt werden, der wegen der Pandemie ausgefallen sei. Eine Petition der Lehrergewerkschaft GEW gegen die Streichung der Faschingsferien war gescheitert.

Etwa 100 Corona-Fälle in einem Heim in Geretsried

Sonntag, 31. Januar, 16.33 Uhr: Der Corona-Ausbruch in einem Geretsrieder Seniorenheim zieht inzwischen weite Kreise: Nach einem Reihentest am Donnerstag wurde das Virus bis Samstag bei 27 zusätzlichen Bewohnern nachgewiesen, bei den Angestellten kamen zwei neue Fälle dazu. Nach Angaben des Tölzer Landratsamts haben sich im Zusammenhang mit dem Seuchenausbruch in dem Seniorenheim inzwischen rund 100 Verdachtsfälle bestätigt. Einige der Betroffenen, die sich dort angesteckt haben, konnte mittlerweile aber auch schon wieder aus der Isolation entlassen werden.

Laut Kreisbehörde sind in Bad Tölz-Wolfratshausen derzeit insgesamt 120 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mit 56 davon zeigen knapp die Hälfte Krankheitsanzeichen, der Rest ist symptomfrei. 23 Betroffene sind in stationärer Behandlung im Krankenhaus, davon werden neun Personen intensivmedizinisch behandelt, fünf Menschen müssen auch beatmet werden.

Weniger Feinstaub in den Städten

Sonntag, 31. Januar, 16.20 Uhr: Die Feinstaubbelastung in Bayern ist 2020 zurückgegangen. Mit der Landshuter Allee in München kam nur eine einzige der 32 Messstationen, deren Daten beim Umweltbundesamt zugänglich sind, auf eine zweistellige Zahl an Tagen mit mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. 2019 hatte noch die Karlstraße in Augsburg mit 20 Tagen die Liste angeführt. 79 der insgesamt 80 Überschreitungstage 2020 lagen im Januar, Februar und März. Sonst riss nur die Von-der-Tann-Straße in Nürnberg im Dezember einmal den Grenzwert.

Söder verwundert über Masken-Gutscheine

Sonntag, 31. Januar, 15.05 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat zu seiner Verwunderung Gutscheine für vom Bund finanzierte FFP2-Masken erhalten. "Da war ich schon etwas überrascht", sagte der CSU-Chef am Sonntag der dpa. Warum er sie erhalten habe, könne er nicht sagen. Der 54-Jährige betonte aber, dass er die Gutscheine nicht einlösen, sondern zurückgeben werde. Bundesweit soll etwa jeder dritte Bürger mit Gutscheinen für FFP2-Masken ausgestattet werden. Nachdem nun der Versand der Coupons begonnen hat, wundern sich auch andere Empfänger darüber, warum sie auf den Empfängerlisten der Krankenkassen gelandet sind. Eine Sprecherin der AOK Bayern erläutert den Hintergrund: Es könne vorkommen, dass den Versicherten vielleicht gar nicht bewusst ist, dass ein Arzt früher einmal eine Diagnose gestellt hat, die den Kriterien des Bundesgesundheitsministeriums entspricht. Dies könnte auch Kinder betreffen. "Uns sind keine Unregelmäßigkeiten bekannt."

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