Coronavirus-Newsblog für Bayern:Newsblog vom 2. bis zum 12. November 2021

Archivhinweis: Coronavirus-Newsblog für Bayern

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Drei Landkreise mit Inzidenz über 1000

Freitag, 12. November, 6.46 Uhr: Die Inzidenzen in Bayern steigen und steigen. Drei Landkreise weisen am Freitag eine Inzidenz von mehr als 1000 auf: Rottal-Inn (1156,0), Miesbach (1049,1) und Mühldorf am Inn (1023,3). Im gesamten Freistaat liegt der Wert bei 454,9. Am Donnerstag hatte er bei 427,4 gelegen. 13 197 neue Covid-Fälle sind dem Robert-Koch-Institut in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden, 63 Menschen sind im gleichen Zeitraum an oder mit dem Coronavirus gestorben. Aktuell werden nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 684 Covid-Patienten auf bayerischen Intensivstationen behandelt.

Corona-Tests in bayerischen Apotheken vereinzelt knapp

Donnerstag, 11. November, 16.54 Uhr: Bei Corona-Schnelltests kann es aufgrund der hohen Nachfrage nach Angaben des Bayerischen Apothekerverbandes vereinzelt zu Engpässen kommen. Es könne vorkommen, dass in der ein oder anderen Apotheke ein paar Tage kein Test erhältlich sei. Aber es gebe keine flächendeckenden Engpässe, auch nicht regional, sagte Verbandssprecher Thomas Metz am Donnerstag in München.

Im Sommer sei die Nachfrage nach Tests stärker zurückgegangen, und im Einzelhandel seien Tests dank großer Einkaufsmengen zu Preisen angeboten worden, bei denen eine Apotheke nicht mithalten könne. Deshalb sei es möglich, dass einige nicht mehr so viele Tests nachbestellt hätten und jetzt die hohe Nachfrage nicht sofort bedienen könnten, sagte Metz. Viele Menschen mit grippalen Symptomen machten jetzt zur Sicherheit eher einen Corona-Selbsttest. Aber Apotheken hätten Erfahrung mit zyklischer Nachfrage, "das wird sich schnell einpendeln", sagte er.

Söder fordert flächendeckende 2-G-Regel in Deutschland

Donnerstag, 11. November, 13.42 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine flächendeckende 2-G-Regel in Deutschland. Die Corona-Lage sei "sehr, sehr ernst", sagte Söder bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit Klinikvertretern am Donnerstag. Was der Bund mache, reiche nicht, sagt er. "Man kann bei einem stürmischen Winter nicht mit Sommerreifen fahren." Am Arbeitsplatz müssten 3-G-Regelungen umgesetzt werden.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt rasant, es gibt wieder mehr Todesfälle und viele Krankenhäuser sind voll. Für die Entwicklung nannte Söder verschiedene Gründe: die vielen Ungeimpften, eine wachsende Zahl an Impfdurchbrüchen - also Infektionen auch bei Menschen, die doppelt gegen das Coronavirus geimpft sind - und das gesellschaftliche Leben mit vielen Sozialkontakten. Um mehr Sicherheit zu schaffen, brachte Söder weitere Verschärfungen ins Spiel, etwa eine 2-G-plus-Regel für Clubs, was bedeuten würde, dass auch Geimpfte und Genesene nur mit Test Einlass bekämen.

Zum besseren Schutz vor Impfdurchbrüchen wünscht sich Söder die sogenannten Booster-Impfungen bereits nach fünf Monaten. Man sehe an den Erfahrungen mit den Auffrischungsimpfungen in Israel, "dass Booster Entlastung gebracht haben", sagte der CSU-Chef am Donnerstag nach Beratungen über die Corona-Situation in den bayerischen Krankenhäusern und insbesondere auf den Intensivstationen in München. Söder hatte sich bereits in den vergangenen Tagen wiederholt für Booster-Impfungen für alle - unabhängig von ihrem Alter - ausgesprochen. Bisher sind die Auffrischungen meist erst sechs Monate nach der zweiten Impfung angedacht. Impfungen seien weiterhin die beste Möglichkeit, die vierte Corona-Welle zu brechen. "Ohne impfen endet es alles in einer Form von Schwierigkeiten", sagte Söder.

Zudem forderte Söder einen bundesweiten Beschluss zu einer partiellen Impfpflicht, etwa für Bedienstete im Gesundheitswesen. Die Ministerpräsidentenkonferenz, die am kommenden Donnerstag tagen wird, müsse einen entsprechenden Beschluss fassen, sagte Söder.

Söder sagt Staatsbankett mit Königin Margrethe ab

Donnerstag, 11. November, 11:35 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das Staatsbankett mit der dänischen Königin Margrethe II. wegen der Corona-Lage abgesagt. Das bestätigte die Bayerische Staatskanzlei am Donnerstag. Zuvor hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet. Die 81 Jahre alte Monarchin wird an diesem Freitag in München erwartet. Ein Empfang soll dennoch stattfinden. Vor ihrer Reise nach Bayern stattete die Königin gemeinsam mit ihrem Sohn, Kronprinz Frederik, schon Berlin einen Besuch ab.

Aiwanger hat sich impfen lassen

Donnerstag, 11. November, 10.30 Uhr: Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, hat sich nach langem Widerstand gegen Corona impfen lassen. Das sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: "Ich bin mittlerweile gegen Corona geimpft und kann noch im November 2-G-Termine wahrnehmen." Aiwanger begründete seine Entscheidung mit der schwierigen Lage in den Kliniken, die mit schnell steigenden Zahlen von Corona-Intensivpatienten konfrontiert sind. "Das hilft auch, Krankenhäuser zu entlasten."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) begrüßte die Corona-Impfung seines Stellvertreters. "Das ist ein sehr gutes Signal in ernsten Zeiten", sagte Söder. Während des Bundestagswahlkampfes hatte es wochenlange Auseinandersetzungen mit der CSU gegeben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwangers anfängliche Impfskepsis scharf kritisiert und ihm vorgehalten, Regierungsmitglieder müssten Vorbilder sein. CSU-Politiker hatten Aiwanger außerdem vorgeworfen, im Lager von Querdenkern und Impfgegnern auf Stimmenfang gehen zu wollen.

Der Freie-Wähler-Chef betonte, dass er kein Impfgegner sei: "Ich habe bereits im Sommer gesagt, dass ich mir die Impfung überlege und dass die Krankheitsverläufe besonders bei gefährdeten Personen mit Corona-Impfung milder sind." Einzelheiten zu seiner Impfung nannte Aiwanger nicht und sagte, er wolle keine Show-Veranstaltung daraus machen.

Zahl der Corona-Toten steigt schnell

Donnerstag, 11. November, 9.48 Uhr: In Bayern steigt die Zahl der Corona-Todesopfer sehr schnell an. Das Robert-Koch-Institut meldete am Donnerstagvormittag 71 neue Pandemieopfer in Bayern, fast ein Drittel der bundesweit gezählten 234 Todesfälle und damit im Bundesvergleich ein weit überdurchschnittlicher Wert. Mit Stand Mittwoch hat die Pandemie in Bayern innerhalb einer Woche 234 Tote gefordert, mehr als in jedem anderen Bundesland. Das geht aus der täglich aktualisierten Auswertung der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität hervor. Im Verhältnis zu den Todeszahlen im Oktober ist das mehr als eine Verdopplung.

Holetschek für Impfpflicht in einigen Berufen

Donnerstag, 11. November, 7.28 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister hat sich für eine Impfpflicht für einige Berufsgruppen ausgesprochen. "Ich bin persönlich, nach der heutigen Aussage der Leopoldina, mehr der Meinung, wir brauchen diese Impfpflicht für diese Berufsgruppen, als vorher", sagte Klaus Holetschek (CSU) in der "Münchner Runde" am Mittwochabend im Bayerischen Fernsehen. Dies könne etwa für Pflegekräfte gelten, die in Krankenhäusern sowie Pflege- und Altenheimen arbeiten. Zuvor hatte sich am Mittwoch bereits Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für eine partielle Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ausgesprochen.

Der Gesundheitsminister betonte in der BR-Sendung erneut, dass es keinen Lockdown für Geimpfte und Genesene geben werde. Außerdem kündigte Holetschek verschärfte Kontrollen zur Einhaltung der 2-G-Regel an. "Die Menschen müssen jetzt wieder verstehen: Es ist ernst, sonst gäbe es auch keinen Katastrophenfall. Und wir müssen denen, die meinen, es ist ein Spiel, jetzt eine Schranke zeigen."

Sieben-Tage-Inzidenz macht Sprung auf 427,4

Donnerstag, 11. November, 7.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat hat einen weiteren Sprung gemacht und liegt am Donnerstag bei 427,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Am Mittwoch lag sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 395,8. Aktuell werden nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 660 Covid-Patienten auf bayerischen Intensivstationen behandelt. Die Gesundheitsämter im Freistaat meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 13 456 Neuinfektionen und 71 Todesfälle.

Die Inzidenz im am stärksten betroffenen Landkreis Rottal-Inn ist noch etwas gestiegen, sie liegt am Donnerstag bei 1140,4 - der niederbayerische Kreis steht damit auch bundesweit an der Spitze. Dahinter folgen fünf weitere bayerische Landkreise - alle haben einen Wert von mehr als 900: Miesbach (983,2), Mühldorf am Inn (979,5), Traunstein (978,7), Dingolfing-Landau (950,2) sowie das Berchtesgadener Land (914,2).

Holetschek: Höchste Zahl von Corona-Erstimpfungen seit Wochen

Mittwoch, 10. November, 16:45 Uhr: Die Verschärfung der Corona-Regeln in Bayern vor allem für Ungeimpfte zeigt offenbar erste messbare Auswirkungen auf die Zahl der Erstimpfungen. "Im Freistaat wurden am Dienstag 12 100 Menschen erstgeimpft. So viele Erstimpfungen wurden an keinem anderen Tag im Oktober und November verabreicht", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München.

Damit setzte sich der Trend der vergangenen sieben Tage fort, an denen eine steigende Nachfrage nach Erstimpfungen verzeichnet worden sei. Auch die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen steige: In der vergangenen Woche seien rund 88 700 Auffrischungsimpfungen verabreicht worden, über 10 000 mehr als in der letzten Oktoberwoche. Aktuell liegt die Erstimpfquote in Bayern laut Holetschek nun bei fast 67 Prozent. Mehr als 65 Prozent seien mittlerweile vollständig geimpft.

Die gestiegene Nachfrage nach Erstimpfungen macht sich offenbar vor allem in den Impfzentren bemerkbar - das hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unter Verweis auf einzelne Landkreise bereits am Dienstag berichtet. Bei den Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) dagegen hieß es am Mittwoch, bei den niedergelassenen Ärzten - wo im Gegensatz zu den Impfzentren im Regelfall nach Terminvergabe geimpft wird - liege die Zahl der Erstimpfungen nach wie vor auf einem niedrigen Niveau, deutlich unter der Zahl der Zweitimpfungen und vor allem unter der der Booster-Impfungen. "Von Seiten der KVB aus können wir nur an alle noch Unentschlossenen appellieren, sich jetzt einen Ruck zu geben und beim Haus- oder Facharzt einen Termin für eine Erstimpfung zu vereinbaren", sagte ein KVB-Sprecher.

Bayern ruft erneut Katastrophenfall aus

Mittwoch, 10. November, 14:55 Uhr: Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen ruft Bayern erneut den landesweiten Katastrophenfall aus. Ministerpräsident Markus Söder habe aufgrund "der aktuellen besorgniserregenden Situation in der Corona-Pandemie die Feststellung des Katastrophenfalls ab dem 11. November 2021 angeordnet", teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in München mit. Zuvor hatte Söder dies auch in einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion angekündigt. Das Innenministerium werde zeitnah eine entsprechende Bekanntmachung erlassen.

Die Feststellung des Katastrophenfalls ermöglicht eine koordinierte und strukturierte Vorgehensweise aller im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen und Organisationen. Der Katastrophenfall wurde in der Corona-Pandemie zuvor bereits zweimal ausgerufen, er galt von Mitte März bis Mitte Juni 2020 sowie von Anfang Dezember 2020 bis Anfang Juni 2021.

Das Corona-Infektionsgeschehen entwickele sich in Bayern derzeit sehr dynamisch, hieß es aus der Staatskanzlei. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreiche täglich neue Höchststände. "Gleichzeitig steigt auch die Belegung von Krankenhausbetten, insbesondere von Intensivbetten, mit Covid-19-Patienten weiter an. In vielen Krankenhäusern sind bereits jetzt keine oder nur noch sehr wenige Kapazitäten verfügbar." Dies erhöhe den Koordinierungsbedarf bei der Belegung der Intensivbetten und der Verlegung von Patienten aus überlasteten Kliniken. "Die Corona-Pandemie gefährdet Leben und Gesundheit einer Vielzahl von Menschen im gesamten Staatsgebiet Bayerns."

Anmerkung: In einer ersten Version dieser Meldung stand, der Katastrophenfall sei in der Pandemie zuvor einmal ausgerufen worden, dies wurde auf zweimal korrigiert.

Aigner ordnet 3-G-Regel und Maskenpflicht im Landtags-Plenum an

Mittwoch, 10. November, 14:15 Uhr: In Plenarsitzungen im bayerischen Landtag gilt ab sofort auch die 3-G-Regel - die Abgeordneten und alle anderen Anwesenden müssen also geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Abgeordnete, die keinen solchen Nachweis vorlegen können oder wollen, dürfen lediglich von der Tribüne aus an der Sitzung teilnehmen. Auch ihr Rederecht müssen die Abgeordneten von dort aus wahrnehmen. Zudem ordnete Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) am Mittwoch an, dass grundsätzlich bis auf Weiteres auch wieder die Maskenpflicht am Platz gilt.

Hintergrund sind die stark gestiegenen Corona-Ansteckungszahlen in ganz Bayern, die sogenannte Krankenhausampel steht derzeit auf Rot. "Wir behandeln alle gleich: Egal ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Abgeordnete - alle müssen für die Plenarsitzung einen 3-G-Nachweis bringen", sagte Aigner.

"Denn was für die Bürgerinnen und Bürger in Bayern vielerorts gilt, müssen wir erst recht leisten können." Es werde im Landtag mehrere Stationen geben, bei denen der 3-G-Nachweis vor Betreten des Plenarsaals erfolgen könne. Die Ausgabe von Armbändern solle den parlamentarischen Ablauf gewährleisten. "Auch wenn jede und jeder Abgeordnete frei ist in der Ausübung seiner Tätigkeit, müssen wir das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich halten und die Funktionsfähigkeit des Landtags keinesfalls gefährden - und das bedeutet aktuell 3 G."

Polizei-Gewerkschaft: Nur stichprobenartige Corona-Kontrollen möglich

Mittwoch, 10. November, 13.01 Uhr: Die strengeren Corona-Regeln können aus Sicht der Polizei-Gewerkschaft nur stichprobenartig überwacht werden. "Für flächendeckende Kontrollen haben wir nicht die Einsatzkräfte zur Verfügung", sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in Bayern, Jürgen Köhnlein, dem Radiosender Antenne Bayern. Es sei eine reflexartige Reaktion der Politik: "Die Polizei wird es schon richten".

Neue und verschärfte Kontrollen bedeuteten immer eine Mehrbelastung für die Polizei. "Im Gegensatz zu den Maßnahmen während der anderen drei Wellen fahren wir jetzt aktuell schon auf Volllast. Fußballspiele, Demonstrationen - die Veranstaltungslage ist enorm", betonte Köhnlein laut Mitteilung eines Gewerkschafts-Sprechers vom Mittwoch. "Ohne die Unterstützung von Kräften der Bereitschaftspolizei geht das nicht. Die fehlen dann aber wieder bei den anderen Einsätzen oder machen eine Unmenge von Überstunden", warnte der Gewerkschafts-Chef.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter

Mittwoch, 10. November, 7.03 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat ist abermals deutlich gestiegen. Am Mittwoch liegt sie bei 395,8 am Dienstag hatte sie bei 348,0 gelegen. Aktuell werden nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 643 Covid-Patienten auf bayerischen Intensivstationen behandelt, am Dienstagmorgen waren es 612. Die Gesundheitsämter im Freistaat meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 10 237 Neuinfektionen und 55 Todesfälle.

Der Landkreis Rottal-Inn hat dem Robert-Koch-Institut (RKI) einen Sieben-Tage-Wert von 1104 gemeldet - und liegt damit an der Spitze der Inzidenzliste der RKI. Dahinter folgen acht weitere bayerische Landkreise - alle haben einen Wert von mehr als 700: Traunstein (948,8), Dingolfing-Landau (894,7), Miesbach (875,4), Regen (867,9), Berchtesgadener Land (822,9), Oberallgäu (806,1), Mühldorf am Inn (795,8) und Bad Tölz-Wolfratshausen (791,7).

Mann soll gefälschte Impfausweise verkauft haben

Dienstag, 9. November, 16.07 Uhr: Die Polizei hat in Erlangen einen Mann festgenommen, der über einen Messaging-Dienst gefälschte Impfausweise angeboten haben soll. Ende Oktober habe ein Zeuge das illegale Angebot gemeldet, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Verkäufer habe für die Fälschung Bargeld und ein persönliches Treffen verlangt, hieß es. Die Ermittler bahnten dann zum Schein einen Verkauf an, ein Zivilbeamter traf sich mit dem 22-jährigen Verkäufer am Erlanger Bahnhof. Den Angaben zufolge brachte der Verdächtige einen Blanko-Impfausweis mit und trug in diesen zwei fingierte Impfungen ein. Zudem soll er gefälschte Etiketten eingeklebt, den Eintrag mit einem gefälschten Stempel eines Impfzentrums versehen und das Dokument als vermeintlicher Arzt unterschrieben haben. Dann nahmen die Beamten ihn fest. Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden sie den Angaben zufolge den persönlichen Impfpass des Verdächtigen mit gefälschten Einträgen sowie die Impfausweise anderer Personen. Gegen den Mann wird nun wegen Urkundenfälschung ermittelt.

Maskenpflicht an Schulen wird verlängert

Dienstag, 9. November, 13.10 Uhr: Die Maskenpflicht an Bayerns Schulen wird auf unbestimmte Zeit verlängert. Das Kabinett beschloss am Dienstag in München, die zunächst nach den Herbstferien nur befristet geltende Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckung am Sitzplatz bleibe an allen Schulen im Freistaat "bis auf Weiteres" gültig. Dies teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Sitzung mit. In Bayerns Schulen gilt seit Montag wieder eine Maskenpflicht auch im Unterricht, diese war in den Grundschulen zunächst auf eine Woche befristet, in weiterführenden Schulen auf zwei Wochen.

Zudem kündigte Söder eine Übergangsfrist für Zwölf- bis 17-Jährige bei der 2-G-Regel an: Diese sollen bis Ende des Jahres weiterhin mit ihrem Schülerausweis als Testnachweis am Freizeitsport, Musikunterricht oder bei Theatergruppen teilnehmen können. Passive Aktivitäten wie ein Kinobesuch, der Besuch im Stadion oder bei einem Konzert wird aber geimpften Schülerinnen und Schülern vorbehalten sein. Zuvor hatte es Entrüstung gegeben: Denn mit einer strikten 2-G-Regelung für Teenager wäre ein Großteil von ihnen vom sozialen Leben ausgeschlossen gewesen. Bisher sind nur knapp über 40 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen geimpft. "Die Pandemie darf nicht noch einmal auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen werden", hatte Max Deisenhofer (Grüne) moniert. Auch die Freien Wähler hatten sich gegen die Regelung gestellt. Die Stiko hatte im August bereits davor gemahnt, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird.

An den Hochschulen bleibt es bei der bisherigen 3-G-Regelung. Es sei etwas anderes, ob man jeden Tag eng im Klassenzimmer sitze oder ab und zu im Hörsaal, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Schnelltests für Studierende sind noch bis zum 30. November kostenfrei. Die Impfquoten an den Hochschulen gelten als hoch: Interne Umfragen an den Hochschulen hatten Quoten von 80 bis 90 Prozent ergeben. Größere Veranstaltungen halten viele Hochschulen nach wie vor digital ab.

Bayerns Ministerpräsident sieht mit Blick auf die Corona-Lage eine drohende Konkurrenz "zwischen ungeimpften Covid-Patienten und geimpften Krebs-Patienten". Diese werde zu einer zunehmenden Herausforderung für die Gesellschaft. Er appellierte an die Menschen, sich impfen zu lassen. "Impfen ist keine Sache nur für sich selbst", sagte Söder. Es gebe zwar keine allgemeine Impfpflicht, aber "die moralische Aufgabe", daran teilzunehmen und sich und andere zu schützen. Söder betonte, er halte es für ein tolles Signal, wenn sich diejenigen jetzt impfen lassen würden, die sich bisher zurückgehalten haben. "Wenn sich Joshua Kimmich impfen lassen würde, dann hätte das eine enorme Impuls- und Vorbildwirkung für viele junge Menschen", sagte er. Doch selbst wenn im Fußballstadion die 2-G-Regel für Zuschauer gilt, ist Kimmich als Fußballer auf dem Platz Arbeitnehmer - für ihn gilt also die 3-G-Regel.

Söder kündigte am Dienstag zudem strengere Kontrollen der Anti-Corona-Regeln an. "Alle 2-G-Regeln verlaufen im Sand, wenn nicht ausreichend kontrolliert wird", sagte er. Deswegen würden die Kontrollen massiv ausgeweitet. Die Polizei werde ab sofort direkt Geldstrafen aussprechen, sagte Söder. Außerdem könnten vorübergehende Schließungen angeordnet werden, etwa in der Gastronomie, wenn mehrfach gegen Regeln verstoßen werde.

Angesichts der Entwicklung und der Situation auf den Intensivstationen hält es die Staatsregierung nicht für ausgeschlossen, die Vorgaben in der Gastronomie und in anderen Wirtschaftsbereichen zu verschärfen: zum Beispiel von 3 G Plus auf 2 G. Entscheidend sei aber, wie gut die Einhaltung und auch die Kontrolle der Vorgaben funktioniere, sagt Söder. Für die Einhaltung von 3 G am Arbeitsplatz sieht er vor allem die Arbeitgeber verantwortlich. Diese Vorgabe sei "in jeder Hinsicht" eine Verbesserung zum Status quo. Aber: Es brauche mehr bundesgesetzliche Möglichkeiten, nicht nur nach dem Testergebnis, sondern auch nach dem Impfstatus zu fragen.

Zudem sprach sich Söder für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen aus. "In Alten- und Pflegeheimen halte ich es für sinnvoll, das zu machen", sagte er. In Bayern würden alle Impfzentren wieder hochgefahren, kündigte der Ministerpräsident an. Außerdem würden alle über 60-Jährigen angeschrieben und an eine Impfung erinnert. "Wer kommt, wird geimpft, es wird niemand zurückgewiesen", sagte er.

Söder deutete außerdem an, dass wegen nachlassender Wirkung der Impfstoffe der Geimpften-Status nach neun Monaten verfallen könnte. "Man sollte sich überlegen, ob nach neun Monaten fast automatisch ein Geimpften-Status nicht mehr gelten kann", sagte Söder. Es müsse geprüft werden, ob der 2-G-Status dann noch erhalten werden kann. Er forderte die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, dazu eine Meinung zu entwickeln. In Nachbarländern wie Österreich werde nach dieser Praxis verfahren.

645 Covid-Patienten auf Intensivstationen

Dienstag, 9. November, 12.32 Uhr: Während Dienstagfrüh noch 612 Menschen, die am Coronavirus erkrankt sind, auf Intensivstationen behandelt wurden, waren es am Mittag schon 645. Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) sind nun 20,96 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Insgesamt gibt es im Freistaat 3078 Betten in Intensivstationen, derzeit sind nur noch 269 davon frei. Das sogenannte Divi-Intensivregister wird stündlich aktualisiert.

Trotz Impfung - Fürths OB Jung mit Corona infiziert

Dienstag, 9. November, 10.30 Uhr: Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) hat sich trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Er habe keine Symptome und arbeite von zu Hause aus, sagte die Leiterin des Bürgermeister- und Presseamtes am Dienstag. Medien hatten zuvor darüber berichtet. Noch bis Freitag muss Jung den Angaben zufolge in Quarantäne bleiben. Sollte sein Test dann negativ sein, könne er ins Rathaus zurückkehren. Angesteckt habe er sich vermutlich bei einem dienstlichen Gespräch. Ein paar Tage danach habe ihm sein Gesprächspartner mitgeteilt, dass er positiv getestet worden sei.

Kabinett berät über neue Lage

Dienstag, 9. November, 8.50 Uhr: Am Dienstag will das bayerische Kabinett über die sich immer weiter zuspitzende Lage beraten. Als denkbar galten neuerliche Nachschärfungen in einzelnen Bereichen, aber auch gewisse Erleichterungen für Schüler - für Zwölf- bis 17-Jährige gibt es erst seit August eine Impfempfehlung.

Seit Mitternacht gilt: Öffentliche Veranstaltungen wie Kongresse, Messen, aber auch Sport- und Freizeitangebote unterliegen nun der 2-G-Regel. Das heißt, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zugang haben - und Kinder unter zwölf Jahren, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Ungeimpfte über zwölf Jahren dürfen also auch mit negativem Schnell- oder PCR-Test nicht mehr zum Sport oder anderen Freizeitbeschäftigungen wie Kino, Theater, Schwimmbad oder Seilbahn - sofern diese nicht unter freiem Himmel stattfinden. Der Freistaat werde prüfen, ob die 2-G-Regelung noch ausgeweitet werden muss, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Es werde aber auch geprüft, ob "Härten für Kinder und Jugendliche abgefedert" werden könnten. Dafür traten unter anderem die mit regierenden Freien Wähler ein.

Inzidenz steigt auf 348,0

Dienstag, 9. November, 7.02 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist abermals deutlich gestiegen. Am Dienstag liegt sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 348,0 - Montag hatte sie bei 316,2 gelegen. Aktuell liegen nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 612 Covid-Patienten auf bayerischen Intensivstationen. Darum ist die Ampel bereits am Montag auf Rot gesprungen, von Dienstag an gelten strengere Regelungen im Freistaat.

Sieben der 96 Landkreise in Bayern weisen eine Inzidenz von mehr als 700 auf: Miesbach meldet nun einen Wert von 868,4, Mühldorf am Inn 828,4, Traunstein 818,1, Rottal-Inn 816,1, Dingolfing-Landau 778,5, Passau 706,6 und Regen 706,2. Die Stadt München meldet den niedrigsten Inzidenzwert bayernweit mit 104,6, hat aber offenbar Probleme bei der Meldung der Fälle.

Bayerns Gesundheitsminister erwägt offenbar Lockerungen für Kinder und Jugendliche

Montag, 8. November, 20.02 Uhr: Die neuen, strengeren Corona-Regeln in Bayern treffen Kinder und Jugendliche besonders hart - und das Gesundheitsministerium deutet deshalb bereits die ersten Lockerungen an. Man prüfe, ob "Härten für Kinder und Jugendliche abgefedert werden können", teilte das Ministerium an Abend mit. Gut möglich, dass dies auch bereits Thema der Kabinettssitzung an diesem Dienstag ist.

Da die sogenannte Krankenhausampel im Freistaat auf Rot gesprungen ist, gilt vielerorts von diesem Dienstag an eine 2-G-Regel: In Kultur- und Sportstätten, Freizeiteinrichtungen und Schwimmbäder zum Beispiel darf nur noch, wer gegen Corona geimpft oder genesen ist. Oder Kinder unter 12 Jahren - denn für sie ist bislang in Deutschland kein Impfstoff zugelassen. Kinder und Jugendliche über 12 Jahren hingegen dürfen nun nicht mehr ins Kino oder zum Training in der Halle, wenn sie nicht geimpft sind, denn sie hätten sich ja impfen lassen können. Möglich sind für sie nur noch Freizeitbeschäftigungen, die unter freiem Himmel stattfinden.

Das müsse sich ändern, fordern die Freien Wähler, die in Bayern mit der CSU regieren. "Der 2-G-Status von Schülerinnen und Schülern im schulpflichtigen Alter sollte dann als erfüllt gelten, wenn diese ihren regelmäßigen Schultest durch Testpass oder Schülerausweis nachweisen können", sagte der FW-Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt. Bisher gab es für alle Schüler die Erleichterung, dass sie automatisch als getestet gelten - auch wenn zum Betreten eines Restaurants beispielsweise ein PCR-Test nötig war, der in der Schule ja nicht gemacht wird. Die Freien Wähler fordern also, dass alle Schüler nun generell Geimpften gleichgestellt werden.

Chef der Bayerischen Krankenhausgesellschaft: Abwägen, wer auf die Intensivstation kommt

Montag, 8. November, 19.12 Uhr: Auf den Intensivstationen im Freistaat müssen laut dem Chef der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, immer mehr geimpfte Corona-Patienten behandelt werden. "Bis vor 14 Tagen haben wir von etwa 90 Prozent der ungeimpften Patienten auf den Intensivstationen in Bayern gesprochen, jetzt ändert sich das gerade ein bisschen und wir haben im Moment noch so 75 Prozent ungeimpfte Patienten auf der Corona-Station", sagte er dem Bayerischen Rundfunk.

Nach seinen Angaben nehmen die sogenannten Impfdurchbrüche - also Infektionen trotz vollständigen Impfschutzes - bei älteren Menschen, gerade mit Vorerkrankungen, zu. Diese Patienten müssten dann auch zunehmend auf die Intensivstationen. Engehausen meinte, dass das Klinikpersonal manchmal auch abwägen müsse, wer auf die Intensivstation komme. Hier müsse entschieden werden, ob ein Corona-Patient, der vielleicht ungeimpft war, die Intensivbehandlung bekomme oder "Non-Covid-Behandlungen, Schlaganfälle, Herzinfarkte und ganz normale Unfallopfer". Er kritisierte zudem, dass die Verschärfung der Corona-Maßnahmen etwa zwei Wochen zu spät käme.

Booster-Impfungen für Bayerns Polizisten

Montag, 8. November, 18.45 Uhr: Für die mehr als 44 000 Mitarbeiter der bayerischen Polizei beginnen von Mitte November an die Booster-Impfungen gegen das Coronavirus. Dies kündigte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an. Alle Polizisten, bei denen die Zweitimpfungen mindestens sechs Monate zurückliegen, würden wegen ihrer besonderen Gefährdungen für Corona-Infektionen im Einsatz Angebote für die dritte Schutzimpfung erhalten.

Bayerische Staatsoper in München muss Spielbetrieb unterbrechen

Montag, 8. November, 18.10 Uhr: Trotz strenger Corona-Hygienemaßnahmen an der Bayerischen Staatsoper kam es zu mehreren positiven Corona-Fällen. Daher entschloss sich Intendant Serge Dorny, bis einschließlich Freitag alle Vorstellungen abzusagen. Betroffen sind davon die beiden Akademiekonzerte, vorgesehen am Montag, 8. November, und Dienstag, 9. November, sowie "Mondbär" und "Carmen" am 10. November. Da zum jetzigen Zeitpunkt keine ausreichenden Proben stattfinden können, muss die Produktion "Die Vögel" gänzlich aus dem Programm genommen werden. Von Samstag, 13. November, an soll wieder "Carmen" im Nationaltheater gespielt werden.

Krankenhausampel in Bayern springt auf Rot

Montag, 8. November, 13.58 Uhr: Die Krankenhausampel des bayerischen Gesundheitsministeriums ist wegen der hohen Zahl von mehr als 600 Corona-Patienten auf den Intensivstationen am Montag auf Rot gesprungen. Damit werden ab Dienstag bayernweit Zutritts- und Testregeln noch einmal deutlich verschärft, wie das Gesundheitsministerium am Montag auf seiner Internetseite mitteilte.

Kardinal Marx an Corona erkrankt - alle Termine abgesagt

Montag, 8. November, 13.13 Uhr: Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat sich trotz einer vollständigen Impfung mit Corona infiziert. Er habe leichte Symptome und befinde sich in häuslicher Isolation, teilte das erzbischöfliche Ordinariat am Montag in München mit. Präsenztermine habe der 68-Jährige abgesagt. Der Erzbischof von München und Freising wollte diese Woche unter anderem im Rahmen der Bundestagung der Caritas-Konferenzen Deutschlands einen Gottesdienst feiern. Bei der traditionellen Jugendkorbinianswallfahrt am Samstag war ein Pontifikalamt im Freisinger Mariendom mit dem 68-Jährigen geplant.

604 Covid-Patienten auf Intensivstationen gemeldet - rote Ampel droht

Montag, 8. November, 9.05 Uhr: Die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen in Bayern hat nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) die kritische Marke von 600 überschritten: Nun dürfte die sogenannte Krankenhaus-Ampel auf Rot springen. Dann wird die 2-G-Regel im ganzen Freistaat deutlich ausgeweitet, Ungeimpfte haben zu vielen Veranstaltungen und Einrichtungen auch mit Test keinen Zugang mehr. Am Montagvormittag (Stand 8.45 Uhr) wurden laut Divi 604 Corona-Patienten auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser behandelt.

Laut Divi waren am Montagvormittag in Bayern noch 316 der aktuell 3067 betreibbaren Intensivbetten frei. Die Zahlen ändern sich je nach aktueller Belegung ständig und werden auf der gemeinsamen Homepage von Divi und RKI laufend aktualisiert. Springt die bayerische Krankenhaus-Ampel auf Rot, müssen ungeimpfte Mitarbeiter in Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten, die Kontakt zu anderen Menschen haben, zweimal pro Woche einen negativen Test vorlegen. Handel und Personennahverkehr sind hiervon ausgenommen. Für viele Veranstaltungen und Einrichtungen gilt dann die 2-G-Regel.

Inzidenz in Bayern erreicht neuen Höchststand - zwei Landkreise über 800

Montag, 8. November, 6.47 Uhr: In Bayern ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf einen neuen Höchststand gestiegen. Am Montag gibt das Robert-Koch-Institut die Zahl der bestätigten Fälle pro 100 000 Einwohner und Woche mit 316,2 an. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 201,1 - ebenfalls ein neuer Maximalwert. Am Montag vor einer Woche hatte die Inzidenz in Bayern noch bei 248,1 gelegen. 6099 neue Fälle sind dem RKI gemeldet worden, 13 Menschen starben in Bayern in den vergangenen 24 Stunden an oder mit dem Virus.

Fünf Landkreise in Bayern weisen eine Inzidenz von mehr als 700 auf: Rottal-Inn meldet nun einen Wert von 833,3, Mühldorf am Inn 831,0, Traunstein 764,0, Miesbach 715,7 und Regen 701,0. Keiner davon ist allerdings der bundesweite Spitzenreiter. Das ist der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit einem Wert von 924,3. Die Stadt München meldet den niedrigsten Inzidenzwert bayernweit mit 98,2 Neuinfektionen unter 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen.

Unterricht geht mit Maskenpflicht los

Montag, 8. November, 6.33 Uhr: An Bayerns Schulpforten heißt es von diesem Montag an erneut: Maske auf! Nach dem Ende der Herbstferien gilt wegen der explodierenden Zahl an Corona-Infektionen vorübergehend wieder die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auch am Sitzplatz und unabhängig von etwaigen Mindestabständen. Für Grundschüler gilt die Vorgabe eine Woche lang, sie dürfen auch Alltagsmasken aus Stoff benutzen. An den weiterführenden Schulen sind für zwei Wochen mindestens medizinische "OP-Masken" Pflicht.

Kultusminister Michael Piazolo appellierte an alle Eltern, sich und ihre Kinder vor dem ersten Schultag nach den Ferien selbst zu testen. Denn an den Grund- und Förderschulen, wo die Kinder zwei Mal in der Woche mit Pooltests auf eine Infektion überprüft werden, liege das Ergebnis der ersten Testung erst am Montagabend vor. Die höheren Jahrgänge testen sich in Bayern drei Mal in der Woche mit einem Selbsttest. Wird eine Infektion entdeckt, sollen künftig alle Kinder oder Jugendliche in der Klasse täglich getestet werden.

Bayern steuert auf rote Corona-Ampel zu

Sonntag, 7. November, 11.33 Uhr: Bayern steuert auf die rote Krankenhaus-Ampel mit noch schärferen Corona-Regeln zu. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und das Robert-Koch-Institut (RKI) wiesen am Sonntagvormittag auf ihrer gemeinsamen Homepage in den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser 591 Patienten mit Corona aus. Am Freitag waren es noch 537, am Samstag 552 Corona-Intensivpatienten. Bei 600 springt die bayerische Krankenhaus-Ampel auf Rot - dann wird die 2G-Regel im ganzen Freistaat deutlich ausgeweitet. In vielen Betrieben haben Arbeitnehmer dann nur noch Zutritt zum Arbeitsplatz, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind (3G). Laut DIVI und RKI waren am Sonntagvormittag in Bayern noch 418 der insgesamt 3070 Intensivbetten frei. Notfalls könnten weitere 970 innerhalb von sieben Tagen eingerichtet werden. Die Zahlen ändern sich je nach aktueller Belegung ständig und werden auf der gemeinsamen Homepage laufend aktualisiert.

Inzidenz steigt in Bayern weiter an - zahlreiche Hotspot-Landkreise

Sonntag, 7. November, 7.36 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Bayern erneut auf nun 293,0, wie die Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Sonntag zeigen. Am Vortag betrug die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohnern im Freistaat noch 284. Unter den Landkreisen liegt die Inzidenz in Mühldorf am Inn aktuell am höchsten - bei 752. Es folgen der Landkreis Rottal-Inn mit 734, Traunstein mit 713,3 und Miesbach mit 674,8. Nur noch die Landeshauptstadt München ist laut RKI unter einem Wert von 100 - aktuell liegt dort die Inzidenz bei 98,6. Die Krankenhausampel steht in Bayern nun auf Gelb, nachdem am Samstag im Freistaat 552 Intensivpatienten mit Covid-19 behandelt wurden. Damit gilt in Gasthäusern und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ab Sonntag die 3G-plus-Regel, also: geimpft, genesen oder PCR-getestet. Ein Antigen-Schnelltest reicht dann nicht mehr. Ausnahmen gelten für Hochschulen, außerschulische Bildungsangebote und Bibliotheken und Archive - hier reicht für Ungeimpfte weiterhin ein Schnelltest. In Diskos und Clubs gilt 2G - mit Test ist Ungeimpften kein Zutritt mehr möglich. Der Maskenstandard wird generell auf FFP2 erhöht. Für den Handel und den öffentlichen Personenverkehr gibt es keine neuen Einschränkungen. Alle Schülerinnen und Schüler müssen ab Montag wieder Masken im Unterricht tragen

Diese Landkreise und kreisfreien Städte sind betroffen

Viele bayerische Regionen gelten zudem als regionale Hotspots. Wo die Sieben-Tage-Inzidenz über 300 liegt und zusätzlich die Intensivbetten in der Region zu mehr als 80 Prozent belegt sind, gelten die Vorschriften der roten Krankenhausampel, darunter etwa weitgehende 2G-Regeln für Veranstaltungen in Innenräumen. Das bayerische Gesundheitsministerium weist in einer Liste formal die Landkreise und kreisfreien Städte aus, die diese Kriterien erfüllen.

Aktuell sind das die Landkreise Altötting, Augsburg, Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land, Cham, Deggendorf, Dillingen an der Donau, Dingolfing-Landau, Ebersberg, Erding, Garmisch-Partenkirchen, Kronach, Landshut, Lindau, Miesbach, Mühldorf am Inn, Neu-Ulm, Oberallgäu, Ostallgäu, Passau, Regen, Regensburg, Rosenheim, Rottal-Inn, Schwandorf, Straubing-Bogen, Traunstein, Unterallgäu sowie die kreisfreien Städte Kaufbeuren, Kempten, Passau, Regensburg, Rosenheim, Schweinfurt und Straubing.

Bevor dort dann die Hotspot-Regeln gelten, müssen die Landkreise und kreisfreien Städte die Maßnahmen selbst bekanntgeben. Viele haben das bereits für diesen Sonntag getan, andere haben angekündigt dies zeitnah umzusetzen.

Neue Corona-Regeln treten in Kraft

Samstag, 6. November, 20.50 Uhr: Ab Sonntag gelten in Bayern verschärfte Corona-Vorschriften. Aktuell liegen 552 Patienten mit einer Corona-Infektion auf den Intensivstationen im Freistaat, "die bayerische Krankenhausampel steht damit ab morgen auf Gelb", teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit.

Damit gilt in Gasthäusern und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ab Sonntag die 3G-plus-Regel, also: geimpft, genesen oder PCR-getestet. Ein Antigen-Schnelltest reicht dann nicht mehr. Ausnahmen gelten für Hochschulen, außerschulische Bildungsangebote und Bibliotheken und Archive: Hier reicht für Ungeimpfte weiterhin ein Schnelltest. In Diskos und Clubs gilt 2G - mit Test ist Ungeimpften kein Zutritt mehr möglich. Der Maskenstandard wird generell auf FFP2 erhöht.

Für den Handel und den öffentlichen Personenverkehr gibt es keine neuen Einschränkungen. Alle Schülerinnen und Schüler müssen ab Montag wieder Masken im Unterricht tragen.

Gaststättenverband: Corona-Regeln machen Gastgewerbe den Garaus

Samstag, 6. November, 12.05 Uhr: Angesichts der Verschärfung der Corona-Auflagen fordert der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Nachbesserungen. "Die jetzt gültige Regelung wird dem Gastgewerbe den Garaus machen", sagte Verbandspräsidentin Angela Inselkammer am späten Freitagabend.

Dass sich ungeimpfte Beschäftigte jetzt auf eigene Kosten zwei Mal pro Woche einem PCR-Test unterziehen und dafür 800 Euro im Monat zahlen würden, sei utopisch. Auch die Unternehmen könnten diese Kosten nicht stemmen. "Die Folge wird sein, dass dem Gastgewerbe massenhaft Mitarbeiter verloren gehen, da "3G plus" in vielen berufsverwandten Bereichen wie dem Einzelhandel nicht gilt - ebenso wenig wie die Pflicht zum Tragen einer Maske während der Arbeit", sagte Inselkammer. Es drohe der "personelle Shutdown einer ganzen Branche".

Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 284

Samstag, 6. November, 10.24 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz hat am Samstag wieder einen deutlichen Sprung gemacht und liegt jetzt bei 284 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohnern im Freistaat. Am Freitag hatte sie noch bei 256,8 gelegen. Im Landkreis Rottal-Inn ist ein neuer Rekord bei den Neuinfektionen erreicht: Dort liegt die Inzidenz bei einem Wert von 770,1. Im Landkreis Miesbach liegt der Wert bei 644,8 und ist damit stark gesunken. Insgesamt 22 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 400 aus. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 96,4.

Neue Corona-Regeln treten in Kraft - Gelbe Ampel gilt wohl ab Sonntag

Freitag, 5. November, 17.43 Uhr: In Bayern tritt am Samstag die geänderte Corona-Verordnung in Kraft. Voraussichtlich werde das Gesundheitsministerium am Samstag bekanntgeben, dass die Krankenhaus-Ampel auf Gelb gesprungen sei, teilte ein Ministeriumssprecher am Freitag mit. Sollte diese Feststellung am Samstag getroffen werden, gelten ab Sonntag neue, verschärfte Corona-Maßnahmen. Die Ampel zeigt unter anderem Gelb, wenn mindestens 450 Menschen wegen Covid-19 auf Intensivstationen in Bayern behandelt werden müssen. Die Zahl lag am Freitagnachmittag laut Intensivregister bei 538.

Damit dürfte ab Sonntag überall dort, wo nicht regional schon die rote Stufe ausgerufen wurde, eine Erhöhung des Sicherheitsstandards gelten. Überall wo bisher die 3G-Regel gilt - also Zutritt für Geimpfte, von Corona Genesene oder negativ Getestete - gilt dann die 3G-plus-Regel. Das bedeutet, dass statt eines Schnelltests ein PCR-Test notwendig ist. In Clubs und Diskotheken gilt sogar die 2G-Regel - ein negativer Test reicht dort also nicht zum Zutritt. Der Maskenstandard wird auf FFP2 erhöht.

Bundesweite Hotspots Miesbach und Mühldorf verschärfen Corona-Regeln

Freitag, 5. November, 15.26 Uhr: Angesichts explodierender Corona-Zahlen verschärfen die oberbayerischen Hotspots Mühldorf am Inn und Miesbach die Regeln. Beide Landkreise haben mit Werten um 700 die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen in ganz Deutschland. Für Besucher gelte deshalb schon ab Freitag bei allen öffentlichen und privaten Veranstaltungen in nicht-privaten Räumlichkeiten die 2G-Regel, teilten die Landratsämter mit. Damit solle schon am Wochenende noch vor den erwarteten bayernweiten Verschärfungen die Gefahr weiterer Infektionen dezimiert werden.

Betroffen sind den Angaben zufolge beispielsweise Hallendiscos, an denen nun nur vollständig geimpfte oder genesene Personen teilnehmen dürfen. Veranstaltungen in der Gastronomie wie Hochzeiten seien nicht betroffen, betonten die Landratsämter. In beiden Landkreisen stehe die regionale Krankenhausampel auf Rot. "Die Lage in unseren Kliniken ist dramatisch, die Corona-Zahlen steigen weiter. Darauf müssen wir als besonders betroffener Landkreis reagieren. Und zwar sofort, ohne auch nur einen weiteren Tag zu verlieren", sagte Mühldorfs Landrat Max Heimerl (CSU). Der Miesbacher Landrat Olaf von Löwis (CSU) sagte: "Wir müssen sofort handeln, um unser Krankenhaus vor dem Kollaps zu schützen. Die Zahlen steigen täglich weiter an, deshalb können wir auch nicht auf die bayerischen Verschärfungen warten."

Obwohl beide Landkreise zusammen mit den umliegenden besonders von Corona betroffenen Landkreisen bereits Einschränkungen erlassen hatten - FFP2-Masken statt medizinische Masken, 2G in Clubs und Discos und keine Möglichkeit der Freitestung aus der Quarantäne - hatte sich die Lage weiter verschärft.

Die Inzidenz steigt weiter

Freitag, 5. November, 7.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz hat am Freitag wieder einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Sie liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 256,8 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohnern im Freistaat. Am Donnerstag hatte sie bei 234,8 gelegen. Im Landkreis Miesbach bleibt der Wert bei 715,7, in Mühldorf am Inn ist er abermals gestiegen und liegt bei 696,2. Insgesamt 13 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 400 aus. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 111,2.

Bayerns Krankenhaus-Ampel auf dem Weg zu Rot

Donnerstag, 4. November, 15.52 Uhr: Die Krankenhausampel, mit der die Corona-Situation in den Krankenhäusern des Freistaats dargestellt werden soll, bewegt sich in Bayern immer weiter in Richtung Rot. Am Donnerstag waren landesweit 522 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen der Kliniken in Behandlung, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf seiner Internetseite mitteilte. Damit stünde die Ampel auf Gelb. Bei einer Zahl von 600 Intensivpatienten springt die Krankenhaus-Ampel auf Rot, wie das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. Allerdings treten die Beschlüsse erst an diesem Samstag in Kraft. Nach der bisher noch geltenden Regelung zeigt die Ampel im Moment jedoch weiterhin Grün an.

Mit dem Sprung auf Rot verbunden sind dann weitere deutliche Einschränkungen. Für Veranstaltungen gilt dann praktisch flächendeckend die 2G-Regel, so dass nur noch Genesene und Geimpfte teilnehmen können. In der Gastronomie ist der Einlass zusätzlich mit einem negativen PCR-Test, nicht aber mehr mit einem Schnelltest möglich (3G plus). Für Betriebe mit mehr als zehn Beschäftigten gilt bei einer roten Ampel die 3G-Regel - Mitarbeiter die weder geimpft noch genesen sind, müssen sich also testen lassen.

In zahlreichen Landkreisen und kreisfreien Städten Bayerns mit hohen Sieben-Tage-Inzidenzen und einer hohen Auslastung der Krankenhäuser gelten bereits jetzt die Regelungen einer roten Ampel oder Vorgaben mit ähnlichen Konsequenzen. Darunter ist der gesamte Regierungsbezirk Niederbayern und mehrere Kreise Oberbayerns, sowie die kreisfreie Stadt Rosenheim.

Voll belegt sind unter anderem die Intensivstationen in Stadt und Landkreis Landshut. Oberbürgermeister Alexander Putz rief die Bevölkerung in dramatischen Worten zur Impfung auf: "Die schlimmste Zeit seit Anfang der Pandemie steht bevor", sagte Putz laut Bayerischem Rundfunk. "Denken Sie an die ganze Gesellschaft und seien Sie solidarisch."

Geldspritze für Krankenhäuser und ihr Personal

Donnerstag, 4. November, 8.22 Uhr: Die bayerische Landesregierung legt ein 35 Millionen Euro schweres Hilfsprogramm für Krankenhäuser auf, mit dem die besondere Leistung der Mitarbeiter besonders in der Pflege anerkannt werden soll. Demnach sollen Krankenhäuser pro Covid-19-Patient und Behandlungstag auf der Normalstation 50 Euro und auf der Intensivstation 100 Euro erhalten. Die Krankenhäuser sind verpflichtet, mindestens 50 Prozent als Boni an ihre Mitarbeiter weiterzugeben - vornehmlich an das Pflegepersonal. Das Programm läuft die nächsten sechs Monate.

Landkreis Miesbach mit Inzidenz über 700

Donnerstag, 4. November, 7.01 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt wieder. Am Donnerstag meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 234,8, am Mittwoch hatte der Wert bei 228,4 gelegen. Im Landkreis Miesbach ist ein neuer Rekord bei den Neuinfektionen erreicht: Die Sieben-Tage-Inzidenz dort liegt bei 715,7 - kein anderer Landkreis in Deutschland hat einen Wert über 700. Mühldorf am Inn meldet eine Inzidenz von 643,9. Insgesamt zehn der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 400 aus. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 119,6.

Kliniken schränken wegen Corona Besuche ein - erste Besuchsverbote

Mittwoch, 3. November, 18.01 Uhr: Aufgrund der vielen Corona-Infektionen schränken zahlreiche Kliniken in Bayern Besuchsmöglichkeiten erneut deutlich ein, in den ersten gelten gar schon wieder Besuchsverbote. Ein solches hat am Mittwoch auch der Klinikverbund Kempten ausgesprochen: Dort dürfen Patienten von Donnerstag an nur noch in Ausnahmefällen Besuch erhalten. Dazu gehörten unter anderem Kinder und Jugendliche, Demente, Sterbende und Gebärende, teilte der Verbund in Kempten mit.

"Die Kliniken allgemein schränken die Besuchszeiten wieder deutlich ein", berichtete Eduard Fuchshuber von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft. "Aufgrund der gestiegenen Inzidenzen und vollen Kliniken schaut man im Moment, dass man sich möglichst wenige Infektionsrisiken ins Haus holt."

So lassen die RoMed-Kliniken in Bad Aibling, Rosenheim, Prien und Wasserburg nur noch einen einzigen fixen Besucher pro Patient für eine Stunde am Tag zu, und der muss geimpft oder genesen sein oder einen frischen negativen PCR-Test haben. Im Landkreis Miesbach - am Mittwoch deutschlandweiter Spitzenreiter bei der Sieben-Tage-Inzidenz - hat das Krankenhaus Agatharied bereits am Dienstag ein erneutes Besuchsverbot mit Ausnahmen für die oben genannten Gruppen ausgesprochen.

Kabinett beschließt Maskenpflicht an Schulen und verschärft Regeln für Krankenhaus-Ampel

Mittwoch, 3. November, 13.29 Uhr: Angesichts rasant steigender Infektionszahlen hat das bayerische Kabinett beschlossen, die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu verschärfen. Nach den Herbstferien müssen Schülerinnen und Schüler im Unterricht wieder eine Maske tragen, die Regelung gelte zunächst für zwei Wochen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einer Pressekonferenz an diesem Mittwoch. Die Maskenpflicht in der Schule war erst im Oktober aufgehoben worden, allerdings liegt die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen derzeit höher als in jeder anderen Altersgruppe. Bei einem Infektionsfall in einer Klasse werden alle Schülerinnen und Schüler zudem eine Woche lang jeden Schultag getestet. Oberste Maxime bleibe aber weiter der Präsenzunterricht, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Für Grundschulen gelten die Maßnahmen zunächst nur für eine Woche. Man werde danach entscheiden, ob sie verlängert werden.

Zudem wird die sogenannte Krankenhausampel verändert. Diese orientiert sich an den Kapazitäten in den Krankenhäusern. Grundsätzlich gilt: Je weniger Betten frei sind, desto strenger werden die Regeln. Die Ampel schaltet auf Gelb, wenn bayernweit in den vergangenen sieben Tagen 1200 Menschen mit einer Corona-Erkrankung ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Als zusätzliches Kriterium gilt nun die Zahl der Intensivbetten: Auch bei 450 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten würde die Ampel nun auf Gelb springen. Befinden sich mehr als 600 Personen mit Covid-19 auf den Intensivstationen, springt wie die Ampel bisher auch schon auf Rot. Aktuell steht die Krankenhaus-Ampel bayernweit auf Grün; die neuen Regeln gelten ab Samstag. Da aktuell 488 Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sind, dürfte die Ampel daher ab Samstag auf Gelb springen.

Bei der Stufe Gelb werden unter anderem die Zutrittsregeln verschärft. Für Veranstaltungen, kulturelle Einrichtungen oder Restaurants, in denen derzeit die 3-G-Regel (geimpft, genesen, getestet) gilt, wird dann 3-G-plus eingeführt. Das heißt, Zutritt haben nur Geimpfte, Genesene und Ungeimpfte, die einen negativen PCR-Test haben - ein negativer Schnelltest genügt dann nicht mehr. Wo bislang 3-G-plus gilt, also bei Clubs, Discotheken und Bordellen, ist nur noch 2G erlaubt. Rein dürfen also nur noch Genesene und Geimpfte. Die Nachweise sollen strenger kontrolliert werden. Zudem müssen Menschen wieder verpflichtend eine FFP2-Maske tragen, wo Maskenpflicht besteht.

Bei der Stufe Rot wird die 3-G-Regel auf den Arbeitsplatz ausgeweitet. Zudem wird das 2-G-Modell weitgehend Standard, etwa bei Konzerten, Sportveranstaltungen und ähnlichen Events. Davon ausgenommen sind körpernahe Dienstleistungen wie Friseure und die Gastronomie, dort soll stattdessen 3-G-plus gelten.

Diese verschärften Regeln der Stufe Rot greifen künftig auch in lokalen Hotspots, selbst wenn die Krankenhausampel für den gesamten Freistaat auf Stufe Grün oder Gelb steht. Als Hotspots gelten Städte und Landkreise, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz über 300 liegt und die Intensivkapazitäten zu 80 Prozent erschöpft sind.

Söder begründete die Verschärfung der Regeln mit der "steilen Dynamik" des Infektionsgeschehens. Am Wochenende erreichte die Inzidenz in Bayern einen historischen Höchststand. Corona sei "mit aller Macht zurück", so der Ministerpräsident. Vor allem jene Regionen seien von hohen Inzidenzen betroffen, in denen die Impfquote niedrig sei. In manchen Hotspots gebe es keine freien Intensivbetten mehr. Söder warb erneut dafür, sich impfen zu lassen, zudem sprach er sich für eine Drittimpfung aus - sowohl für ältere Menschen als auch perspektivisch für alle. "Der Booster ist der beste Schutz", sagte er.

Bayerisches Kabinett berät über verschärfte Corona-Maßnahmen

Mittwoch, 3. November, 10.31 Uhr: Die bayerische Staatsregierung will am Mittwoch auf die drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen reagieren und Verschärfungen bei den Eindämmungsmaßnahmen beschließen. Unter anderem soll die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler im Unterricht wieder eingeführt und die Krankenhaus-Ampel als Indikator für die Auslastung der Kliniken - bisher nur landesweit verfügbar - regionalisiert werden. Außerdem hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgeschlagen, den Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen in den Hotspots nur noch für Geimpfte und Genesene (2G) zuzulassen. Hierbei kamen ihm die besonders betroffenen Kommunen der Landesregierung allerdings bereits zuvor. Am Freitag hatten bereits mehrere besonders stark betroffene Landkreise Südbayerns und die Stadt Rosenheim entsprechende Maßnahmen beschlossen, am Dienstag zogen die Landkreise und kreisfreien Städte im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern nach. In den betroffenen Kommunen ist die Auslastung der Krankenhäuser und ihrer Intensivstationen bereits wieder am Anschlag, die Kommunalpolitiker sprachen von einer Situation, die "zunehmend dramatisch" werde.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 228,4

Mittwoch, 3. November, 6.56 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist deutlich gesunken - und trotzdem weiterhin hoch. Am Mittwoch meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 228,4, am Dienstag hatte der Wert bei 248,9 gelegen. Die Krankenhausampel, die die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen anzeigt, steht weiterhin auf Grün. Nachdem der Landkreis Mühldorf am Inn wochenlang Spitzenreiter der RKI-Liste war, weist nun der Landkreis Miesbach mit 682,8 die höchste Inzidenz aus. Mühldorf liegt mit 618,1 dahinter. Insgesamt neun der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 400 aus. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 124,3. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 146,6.

Freie Wähler gegen neue Maskenpflicht im Unterricht

Mittwoch, 3. November, 6.26 Uhr: Die Freien Wähler im bayerischen Landtag haben sich vor der Kabinettssitzung an diesem Mittwoch gegen eine Rückkehr zur Maskenpflicht für Schüler am Sitzplatz ausgesprochen. "Wir Freien Wähler sehen es sehr skeptisch, wieder eine generelle und flächendeckende Maskenpflicht an Schulen einzuführen", sagte ihr Parlamentarischer Geschäftsführer Fabian Mehring der Augsburger Allgemeinen.

"Noch ist die Schwelle für weitere Schutzmaßnahmen an Schulen nicht erreicht", sagte der Abgeordnete weiter. "Wenn wir jetzt die Maskenpflicht einführen und sich die Lage dann Richtung Winter weiter verschärft, haben wir ganz schnell wieder die Debatte, Schulen komplett zu schließen." Die Maskenpflicht im Unterricht war in Bayern erst Anfang Oktober aufgehoben werden. Am Mittwoch berät das Kabinett darüber, ob sie angesichts steigender Infektionszahlen nach den Herbstferien wieder gilt.

Verschärfte Corona-Maßnahmen in Niederbayern

Dienstag, 2. November, 16.00 Uhr: Niederbayern verschärft angesichts steigender Infektionszahlen seine Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Diese gelten ab Mittwoch in den neun Landkreisen Kelheim, Landshut, Regen, Deggendorf, Straubing-Bogen, Dingolfing-Landshut, Rottal-Inn, Passau, und Freyung-Grafenau sowie in den drei kreisfreien Städten Passau, Straubing und Landshut, wie die Regierung von Niederbayern am Dienstag mitteilte.

Zu den Maßnahmen gehört eine FFP2-Maskenpflicht in allen Bereichen, in denen bislang eine medizinische Maske getragen werden musste - also beispielsweise in Supermärkten und dem Einzelhandel, im ÖPNV sowie in Freizeiteinrichtungen. Auch die Zugangsregeln werden verschärft. Wo bislang 3Gplus galt, ist künftig 2G vorgeschrieben. In Diskotheken etwa ist dann also nur noch Eintritt für Geimpfte und Genesene möglich. Die Quarantäne für enge Kontaktpersonen von Infizierten dauert zehn Tage - ohne vorzeitiges Freitesten.

Diese Maßnahmen sind das Ergebnis einer Besprechung von Landräten und Oberbürgermeistern mit Regierungspräsident Rainer Haslbeck. "Die Situation in den niederbayerischen Krankenhäusern wird zunehmend dramatisch. Die medizinische Versorgung von Intensivpatienten steht auf der Kippe. Das betrifft das Opfer eines Verkehrsunfalls genauso wie den Corona-Patienten. Wir stehen vor weiteren harten Monaten dieser Pandemie und müssen handeln." Wer sich nicht an die Maßnahmen halte, müsse mit deutlichen Sanktionen rechnen, hieß es.

FDP fordert, Corona-Tests wieder kostenfrei anzubieten

Dienstag, 2. November, 15.02 Uhr: Angesichts der rasch steigenden Corona-Infektionszahlen will die FDP Corona-Tests wieder für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos anbieten. "Die Impfquote stagniert. Nur ein Bruchteil der Ungeimpften beabsichtigt, sich noch impfen zu lassen", sagte der scheidende bayerische FDP-Landesvorsitzende Daniel Föst. "Damit ist der Versuch gescheitert, die Impfrate mittels finanziellen Drucks anzukurbeln."

Seit dem 11. Oktober sind PCR-Tests und Selbsttests nur noch in Ausnahmefällen kostenlos. Die Bundesregierung hatte mit der Aufhebung der Kostenfreiheit auch beabsichtigt, die Impfquote in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Regierung müsse sich nun ihre Fehleinschätzung eingestehen und schnellstmöglich zu kostenfreien Corona-Tests zurückkehren, sagte Föst. "Insbesondere vor dem Hintergrund der sich mehrenden Impfdurchbrüche und der saisonal schwierigen Wintermonate brauchen wir das Testen als zusätzliche Säule im Pandemie-Management", sagte Föst. Gleichzeitig forderte er mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. "Bayern hat die niedrigste Impfquote aller westdeutschen Bundesländer und einen der höchsten Inzidenzwerte im gesamten Bundesgebiet", betonte Föst.

Immer weniger freie Intensivbetten in Bayern

Dienstag, 2. November, 12.11 Uhr: Auf den Intensivstationen vieler bayerischer Krankenhäuser nimmt die Bedrängnis wegen schnell steigender Zahlen von Corona-Patienten zu. Am Dienstag meldeten 40 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte, weniger als zehn Prozent freie Intensivbetten zur Verfügung zu haben. In 23 Kommunen war kein einziges Intensivbett mehr frei, wie aus dem täglich aktualisierten Intensivregister hervorgeht. Bayernweit lagen 455 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, fast 200 mehr als vor zwei Wochen.

Ganz oder nahezu voll belegt sind die Intensivstationen im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen ebenso wie in weiten Teilen Oberbayerns. Auch im östlichen Niederbayern hat sich die Lage verschärft. Die Corona-Ampel der Staatsregierung, die als Indikator für die Belastung der Kliniken dient, steht nach wie vor auf "grün". Auf "rot" würde die Ampel von der Staatsregierung geschaltet, wenn die landesweite Zahl der Covid-Intensivpatienten auf 600 steigt. Dies wäre verbunden mit neuerlichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die hohe Zahl der Corona-Intensivpatienten hat in manchen Krankenhäusern bereits wieder Einschränkungen des regulären Betriebs zur Folge.

Impfbescheinigung ohne Impfung - Prozess gegen Arzt

Dienstag, 2. November, 9.02 Uhr: Er soll einer Person Corona-Impfungen bescheinigt haben, die es gar nicht gegeben hat - am Dienstag (13.30 Uhr) muss sich ein Arzt dafür vor dem Amtsgericht Bayreuth verantworten. Ihm wird das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse vorgeworfen.

Der in Bayreuth tätige Mediziner soll die Bescheinigung mit den falschen Angaben im Januar ausgestellt haben. Der - eigentlich ungeimpften - Person sollten damit mutmaßlich Auslandsreisen erleichtert werden. Nach Angaben des Gerichts sind vorerst keine weiteren Verhandlungstermine geplant.

Corona-Quarantäne in Bayern wird wieder verlängert

Dienstag, 2. November, 7.04 Uhr: In Bayern gelten wieder verlängerte Corona-Quarantänezeiten. Enge Kontaktpersonen eines mit dem Coronavirus infizierten Menschen müssen vom 2. November an wieder mindestens sieben Tage isoliert leben, bevor sie sich mit einem PCR- oder Antigenschnelltest freitesten können. Auch dürfen sie keine typischen Krankheitszeichen für Covid-19 haben. Bisher war das Freitesten nach fünf Tagen Quarantäne möglich. Als Gründe für die strengeren Regeln wurden unter anderem die sprunghaft gestiegenen Infektionszahlen genannt.

Zudem habe sich bei einer Quarantänedauer von fünf Tagen gezeigt, dass sich die Infektionsketten häufig nicht unterbrechen ließen, heißt in der neuen Allgemeinverfügung. "Dies ist darin begründet, dass häufig Infektionen erst nach dem fünften Tag oder später nachgewiesen werden können." Die Inkubationszeit betrage bis zu 14 Tage.

In Regionen mit vielen Infektionen könne die zuständige Kreisverwaltungsbehörde auch von den Vorgaben abweichen, hieß es. Die Quarantänedauer von engen Kontaktpersonen dürfe etwa per Allgemeinverfügung verlängert werden. "Dies kann beispielsweise durch das Entfallen der Möglichkeit der vorzeitigen Freitestung aus der Quarantäne für enge Kontaktpersonen erfolgen." Für vollständig Geimpfte und Genesene mit einer Impfung, die mittels PCR-Methode positiv auf das Virus getestet wurden, ist nun ebenfalls eine mindestens siebentägige Quarantäne vorgeschrieben. Erst dann sei ein Freitesten möglich, insofern sie keine Symptome hätten.

Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt weiter

Dienstag, 2. November, 6.06 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist weiterhin extrem hoch. Am Dienstag meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 248,9. Im Vergleich zum Vortag ist er allerdings nur marginal gestiegen. Im Bundesländervergleich liegt Bayern damit an dritter Stelle hinter Thüringen (306,5) und Sachsen (284,4).

Die besonders betroffenen Landkreise weisen ebenfalls deutlich höhere Werte aus. So liegt die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Mühldorf am Inn bei 650,7, in Miesbach bei 620,9 und in Traunstein bei 614,7. Insgesamt melden 29 Landkreise und kreisfreie Städte einen Wert von mehr als 300. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 131,6. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 153,7.

Neuer Rekordwert: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auch am Montag

Montag, 1. November, 7.23 Uhr: Die Inzidenz im Freistaat steigt auch zu Wochenbeginn weiter: auf 248,1 - und ist damit höher als je zuvor. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen bekannt. Vor allem in Südbayern stecken sich derzeit viele Menschen mit dem Virus an. Die bundesweit höchste Inzidenz hat nach wie vor der Landkreis Mühldorf am Inn mit 654,2. Am Sonntag war der vom RKI ermittelte Wert in der Region mit 662,8 so hoch wie noch nie zuvor in einem bayerischen Landkreis. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Bayernweit haben nur noch die Städte Bayreuth und Hof eine Inzidenz von unter 100. In sechs Landkreisen liegt der Wert bei mehr als 500.

Zu viele Corona-Infektionen: Bearbeitungsstau in Nürnberg

Sonntag, 31. Oktober, 18.30 Uhr: Wegen eines sprunghaften Anstiegs der gemeldeten Corona-Infektionen kommt die Stadt Nürnberg derzeit mit der Bearbeitung nicht hinterher. Es gebe noch mehrere Hundert Sars-CoV-2-Erstfälle sowie Änderungsmeldungen von Samstag und Sonntag, die unbearbeitet seien, teilte die Stadt mit. Es komme daher zu Verzögerungen bei der Kontaktaufnahme mit den Betroffenen.

Dies habe auch Auswirkungen auf die Fallzahlen, die an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gemeldet wurden. Diese bilden die Basis für die veröffentlichten Zahlen des Robert Koch Instituts (RKI). Die auf Nürnberg bezogenen Meldungen des RKI würden daher an den kommenden Tagen nicht die reale Situation abbilden, sondern deutlich unter den eigentlichen Zahlen liegen, hieß es. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Sonntag bei 198,4.

Das Nürnberger Gesundheitsamt hat das Team, das die Meldungen bearbeitet, den Angaben zufolge bereits kurzfristig "soweit wie möglich" verstärkt. Weitere Aufstockungen sind demnach vorgesehen.

Rekordwert: Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hoch wie nie

Sonntag, 31. Oktober, 10.23 Uhr: Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionszahlen ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern auf einen Rekordwert von 236,1 geklettert. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen bekannt. Die bundesweit höchste Inzidenz wies der Landkreis Mühldorf am Inn auf. Mit 662,8 ist der vom RKI ermittelte Wert zudem so hoch wie noch nie zuvor in einem bayerischen Landkreis. Der bisherige Höchstwert in Bayern lag nach einer Auswertung der RKI-Daten durch die Deutsche Presse-Agentur bei 651,1. Er war am 17. Dezember 2020 im Landkreis Regen festgestellt worden. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warnte am Sonntag: "Die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften beträgt in Bayern aktuell 50,9. Bei den Ungeimpften ist der Wert mit 451,5 neunmal so hoch." Auf den Intensivstationen kämpften vor allem diese Menschen um ihr Leben. "Der Trend der Infektionszahlen zeigt steil nach oben. Dass nun die epidemische Lage nationaler Tragweite bundesweit auslaufen soll, halte ich daher für falsch und passt nicht zum teils dramatischen Infektionsgeschehen", sagte der Minister. Innerhalb von sieben Tagen seien im Freistaat mehr als 480 Menschen mit einer Corona-Infektion neu in Krankenhäuser aufgenommen worden, bei den Hospitalisierungen liege die Inzidenz damit bei rund 3,7.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist wegen des Impffortschrittes - mehr als 64 Prozent der Menschen in Bayern sind vollständig geimpft - nicht mehr die entscheidende Größe zur Bemessung des Infektionsgeschehens. Entscheidender ist inzwischen die Hospitalisierungsrate, dargestellt mit der sogenannten Krankenhaus-Ampel. Sie zeigt weiter Grün. "Wir werden für Corona-Hotspots, in denen sich die Lage in den Krankenhäusern zuspitzt, am Mittwoch im Kabinett weitere Maßnahmen diskutieren", kündigte Holetschek an. "Wir werden auch über eine bayernweite Maskenpflicht im Unterricht sprechen." Bayerns Lehrerverbände stehen hinter der geplanten Verschärfung. Im Freistaat steigen die Infektionszahlen besonders bei den Schulkindern.

In besonders betroffenen Gegenden in Südbayern werden grundsätzlich die Pandemie-Auflagen zum 1. November verschärft. In den Landkreisen Mühldorf am Inn, Altötting, Traunstein, Berchtesgadener Land und Miesbach sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim gelten dann etwa neue Bestimmungen zur Maskenpflicht und zur Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen. Bayernweit hatten am Sonntag nur noch fünf Regionen eine Inzidenz von unter 100 - die Städte Bayreuth und Hof sowie die Landkreise Main-Spessart, Tirschenreuth und Bayreuth.

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