Coronavirus-Newsblog für Bayern:Newsblog vom 10. Oktober bis zum 2. November 2021

Lesezeit: 42 Min.

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Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt weiter

Dienstag, 2. November, 6.06 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist weiterhin extrem hoch. Am Dienstag meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 248,9. Im Vergleich zum Vortag ist er allerdings nur marginal gestiegen. Im Bundesländervergleich liegt Bayern damit an dritter Stelle hinter Thüringen (306,5) und Sachsen (284,4).

Die besonders betroffenen Landkreise weisen ebenfalls deutlich höhere Werte aus. So liegt die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Mühldorf am Inn bei 650,7, in Miesbach bei 620,9 und in Traunstein bei 614,7. Insgesamt melden 29 Landkreise und kreisfreie Städte einen Wert von mehr als 300. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 131,6. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 153,7.

Corona-Krise im Freistaat
:Bayern lockert weiter: Diese Corona-Regeln gelten künftig

Am 3. April entfallen fast alle Vorschriften. Nur noch in Nahverkehr, Kliniken und Heimen gibt es dann eine Maskenpflicht. Ungeimpfte dürfen wieder überall hin. Die neuen Vorschriften im Überblick.

Von Max Ferstl und Kassian Stroh

Neuer Rekordwert: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auch am Montag

Montag, 1. November, 7.23 Uhr: Die Inzidenz im Freistaat steigt auch zu Wochenbeginn weiter: auf 248,1 - und ist damit höher als je zuvor. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen bekannt. Vor allem in Südbayern stecken sich derzeit viele Menschen mit dem Virus an. Die bundesweit höchste Inzidenz hat nach wie vor der Landkreis Mühldorf am Inn mit 654,2. Am Sonntag war der vom RKI ermittelte Wert in der Region mit 662,8 so hoch wie noch nie zuvor in einem bayerischen Landkreis. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Bayernweit haben nur noch die Städte Bayreuth und Hof eine Inzidenz von unter 100. In sechs Landkreisen liegt der Wert bei mehr als 500.

Zu viele Corona-Infektionen: Bearbeitungsstau in Nürnberg

Sonntag, 31. Oktober, 18.30 Uhr: Wegen eines sprunghaften Anstiegs der gemeldeten Corona-Infektionen kommt die Stadt Nürnberg derzeit mit der Bearbeitung nicht hinterher. Es gebe noch mehrere Hundert Sars-CoV-2-Erstfälle sowie Änderungsmeldungen von Samstag und Sonntag, die unbearbeitet seien, teilte die Stadt mit. Es komme daher zu Verzögerungen bei der Kontaktaufnahme mit den Betroffenen.

Dies habe auch Auswirkungen auf die Fallzahlen, die an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gemeldet wurden. Diese bilden die Basis für die veröffentlichten Zahlen des Robert Koch Instituts (RKI). Die auf Nürnberg bezogenen Meldungen des RKI würden daher an den kommenden Tagen nicht die reale Situation abbilden, sondern deutlich unter den eigentlichen Zahlen liegen, hieß es. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Sonntag bei 198,4.

Das Nürnberger Gesundheitsamt hat das Team, das die Meldungen bearbeitet, den Angaben zufolge bereits kurzfristig "soweit wie möglich" verstärkt. Weitere Aufstockungen sind demnach vorgesehen.

Rekordwert: Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hoch wie nie

Sonntag, 31. Oktober, 10.23 Uhr: Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionszahlen ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern auf einen Rekordwert von 236,1 geklettert. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen bekannt. Die bundesweit höchste Inzidenz wies der Landkreis Mühldorf am Inn auf. Mit 662,8 ist der vom RKI ermittelte Wert zudem so hoch wie noch nie zuvor in einem bayerischen Landkreis. Der bisherige Höchstwert in Bayern lag nach einer Auswertung der RKI-Daten durch die Deutsche Presse-Agentur bei 651,1. Er war am 17. Dezember 2020 im Landkreis Regen festgestellt worden. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warnte am Sonntag: "Die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften beträgt in Bayern aktuell 50,9. Bei den Ungeimpften ist der Wert mit 451,5 neunmal so hoch." Auf den Intensivstationen kämpften vor allem diese Menschen um ihr Leben. "Der Trend der Infektionszahlen zeigt steil nach oben. Dass nun die epidemische Lage nationaler Tragweite bundesweit auslaufen soll, halte ich daher für falsch und passt nicht zum teils dramatischen Infektionsgeschehen", sagte der Minister. Innerhalb von sieben Tagen seien im Freistaat mehr als 480 Menschen mit einer Corona-Infektion neu in Krankenhäuser aufgenommen worden, bei den Hospitalisierungen liege die Inzidenz damit bei rund 3,7.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist wegen des Impffortschrittes - mehr als 64 Prozent der Menschen in Bayern sind vollständig geimpft - nicht mehr die entscheidende Größe zur Bemessung des Infektionsgeschehens. Entscheidender ist inzwischen die Hospitalisierungsrate, dargestellt mit der sogenannten Krankenhaus-Ampel. Sie zeigt weiter Grün. "Wir werden für Corona-Hotspots, in denen sich die Lage in den Krankenhäusern zuspitzt, am Mittwoch im Kabinett weitere Maßnahmen diskutieren", kündigte Holetschek an. "Wir werden auch über eine bayernweite Maskenpflicht im Unterricht sprechen." Bayerns Lehrerverbände stehen hinter der geplanten Verschärfung. Im Freistaat steigen die Infektionszahlen besonders bei den Schulkindern.

In besonders betroffenen Gegenden in Südbayern werden grundsätzlich die Pandemie-Auflagen zum 1. November verschärft. In den Landkreisen Mühldorf am Inn, Altötting, Traunstein, Berchtesgadener Land und Miesbach sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim gelten dann etwa neue Bestimmungen zur Maskenpflicht und zur Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen. Bayernweit hatten am Sonntag nur noch fünf Regionen eine Inzidenz von unter 100 - die Städte Bayreuth und Hof sowie die Landkreise Main-Spessart, Tirschenreuth und Bayreuth.

Corona-Quarantäne: Freitesten erst nach sieben Tagen möglich

Samstag, 30. Oktober, 11.45 Uhr: Der Freistaat Bayern hat die Regelungen zur Quarantäne geändert: So können sich Kontaktpersonen von Infizierten künftig erst nach sieben Tagen freitesten. Bislang betrug die Frist fünf Tage. Dasselbe gilt für Geimpfte sowie Genesene, die mittels eines PCR-Tests positiv auf das Coronavirus getestet wurden, bei denen die Erkrankung asymptomatisch verläuft. Fällt der Test nach sieben Tagen nach wie vor positiv auf, müssen die Betroffenen die vollen 14 Tage Quarantäne ableisten. Dasselbe gilt für Personen, bei denen während der Erkrankung leichte Symptome auftreten. In beiden Fällen endet die Quarantäne jedoch erst, wenn der PCR- oder Schnelltest nach 14 Tagen negativ ausfällt. Die Änderungen gelten ab dem 2. November.

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Inzidenz steigt weiter

Samstag, 30. Oktober 11.30 Uhr: Die Inzidenz im Freistaat steigt weiter. Am Samstag liegt der Wert nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 230,7. Damit ist die Inzidenz so hoch wie nie. Am Freitag hatte der Wert bereits mit 221,9 einen neuen Höchstand erreicht. Der vorherige Rekord stammt von Dezember 2020, damals betrug die Inzindenz in Bayern 217,8.

Freien Wähler reagieren zurückhaltend auf die Pläne von Söder

Freitag, 29. Oktober, 17:30 Uhr: Die Freien Wähler, Koalitionspartner der CSU, reagierten am Freitag zurückhaltend auf die Pläne von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), die Anti-Corona-Maßnahmen zu verschärfen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger wollte diesen Plänen auf SZ-Nachfrage noch nicht zustimmen. "Das muss erst noch im Detail besprochen werden", sagte er. Dem Vernehmen nach können sich die FW zwar eine Regionalisierung der sogenannten Krankenhausampel vorstellen. Doch mit landesweiten Verschärfungen, etwa einer Maskenpflicht im Schulunterricht nach den Herbstferien, hätte mancher Probleme. Nach der Abkehr von der Inzidenz als zentralem Maßstab für neuerliche Einschränkungen wäre es "ein logischer Bruch" mit der Strategie, trotz bayernweit grüner Krankenhausampel überall die Anti-Corona-Maßnahmen zu verschärfen, sagte Fabian Mehring, parlamentarischer Geschäftsführer der FW-Landtagsfraktion. Er warnte vor einer "Spirale ständiger Verschärfung". FW-Fraktionschef Florian Streibl erhöhte derweil den Druck auf Klaus Holetschek (CSU). Der Gesundheitsminister sei angesichts der Belastung in einigen Krankenhäusern gefordert, "möglichst rasch eine Lösung zu finden" für den Mangel an Fachpersonal in den Kliniken.

Söder kann sich Rückkehr zu kostenlosen Corona-Tests vorstellen - allerdings nur für Geimpfte

Freitag, 29. Oktober, 16:05 Uhr: Angesichts rasch steigender Infektionszahlen kann sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Rückkehr zu kostenlosen Corona-Tests vorstellen - allerdings nur für Geimpfte. "Wer geimpft ist, hat ja seinen Beitrag erbracht", sagte er am Freitag. Wer keinen Impfschutz hat, müsste demnach weiterhin aus eigener Tasche zahlen. Offen blieb zunächst, ob der Freistaat selbst dazu bereit wäre, die Kosten für die Tests zu übernehmen oder ob Söder hierbei allein den Bund in der Pflicht sieht. Die deutschlandweiten Gratis-Tests waren erst am 11. Oktober ausgelaufen. Vom Ende der Kostenübernahme hatten sich Söder und andere Politikerinnen und Politiker mehr Zulauf beim Impfen versprochen. Diese Erwartung hat sich bislang jedoch nicht erfüllt.

Söder: Kabinett soll am kommenden Mittwoch Regeln verschärfen

Freitag, 29. Oktober, 14:30 Uhr: Der vom Anstieg des Corona-Infektionsgeschehens besonders betroffene Freistaat Bayern will sich nach Darstellung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der nächsten Woche neu im Kampf gegen die Pandemie aufstellen. Bei einer Sondersitzung des Kabinetts am Mittwoch solle die Landesregierung neue Beschlüsse zur Maskenpflicht, zur Regionalisierung der bisher nur landesweit existierenden Krankenhaus-Ampel und zum Hochsetzen einzelner Sicherheitsstufen - etwa von 3Gplus auf 2G - treffen, sagte Söder am Freitag nach einer Sitzung des CSU-Parteivorstands. Die Situation sei erneut schwierig geworden, sagte Söder. "Die Wahrheit ist: Die Krankenhäuser laufen voll", betonte er. Bayern wolle über die bisherigen Empfehlung auf nationaler Ebene hinaus eine Kampagne zur Drittimpfung starten, sagte Söder. Eine Auffrischung biete für viele ein Höchstmaß an Sicherheit. Darüberhinaus müsse auch die Zahl der Erst- und Zweitimpfungen noch erhöht werden, auch auf Bundesebene. Die Impfquote reiche nicht aus. Söder forderte zudem einen Covid-Zuschlag für das knapp gewordene Pflegepersonal. Es müsse verhindert werden, dass es zu einer Überlastung des Gesundheitswesens komme. Ein weiterer Lockdown müsse verhindert werden.

Stark betroffene Landkreise in Bayern verschärfen Corona-Maßnahmen

Freitag, 29. Oktober, 13.45 Uhr: Die derzeit vom Anstieg des Corona-Infektionsgeschehens besonders betroffenen Gegenden in Südbayern haben sich zusammengetan und ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie deutlich verschärft. Das teilte die Stadt Rosenheim am Freitag mit.

Von Montag an gilt in den Landkreisen Mühldorf, Altötting, Traunstein, Miesbach und Berchtesgadener Land sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim eine verschärfte Maskenpflicht. Überall dort, wo schon bisher eine Maske getragen werden musste, ist es dann mit einem einfachen Modell aus Papier nicht mehr getan. Stattdessen müssen die Menschen etwa beim Einkaufen oder im Zug wieder FFP2-Masken tragen. In Diskos und Clubs dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene feiern. Diese 2-G-Regelung ersetzt das bisherige 3G Plus, das einen Zugang auch mit negativem PCR-Test erlaubt hatte.

In der Region, in der fast eine Million Menschen leben, sind die Infektionszahlen zuletzt besonders drastisch gestiegen. Die Kliniken und speziell die Intensivstationen in der Region sind seit Längerem überlastet und versuchen, Patienten in weniger betroffene Gebiete zu verlegen. In Rosenheim stehe die Krankenhaus-Ampel, die bayernweit noch grünes Licht zeigt, regional inzwischen auf Rot. "Die jetzt getroffenen Maßnahmen sind angesichts der hohen Belastung der RoMed-Kliniken mit Covid-Patienten leider unumgänglich", sagte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März (CSU). Er räumte ein, dass die Impfbereitschaft in seiner Stadt im Vergleich zum landesweiten Mittel unterdurchschnittlich entwickelt sei und rief seine Mitbürger zur Impfung auf.

Arzt wegen falscher Atteste verurteilt

Freitag, 29. Oktober, 12:20 Uhr: Ein Allgemeinarzt in Bamberg ist zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er in 14 Fällen falsche Atteste, unter anderem zur Befreiung von der Maskenpflicht, ausgestellt hat. Der Mediziner soll insgesamt 14 400 Euro zahlen, wie das Amtsgericht Bamberg am Freitag auf Anfrage bestätigte. Zuvor hatte der Fränkische Tag über das Urteil vom Donnerstag berichtet. Die Strafe wurde auf 90 Tagessätze festgelegt (Aktenzeichen: 23Cs2124Js18047/20). Vorbestraft ist er damit nicht.

Der Arzt hatte Patienten falsche Gesundheitszeugnisse für Maskenverweigerer ausgestellt und Kinder krankgeschrieben, ohne dass diese vorgesprochen hätten. Die Schule hatte die Befreiung der Kinder von der Maskenpflicht abgelehnt, worauf der Arzt sie laut Gericht krankschrieb. Eine mitangeklagte Frau, die auf einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen aufgefallen war, wurde zu einer Geldstrafe von 250 Euro (25 Tagessätze) verurteilt. Sie hatte ein von dem Arzt ausgestelltes falsches Attest genutzt, um keine Maske tragen zu müssen. Inzwischen haben sowohl der Arzt als auch die Staatsanwaltschaft Berufung gegen das Urteil eingelegt, der Fall wird erneut vor Gericht behandelt.

RKI meldet Rekord bei Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern: 221,9

Freitag, 29. Oktober, 10.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist so hoch wie noch nie. Nach seit Tagen stark steigenden Werten liegt nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts die Inzidenz in Bayern am Freitag bei 221,9. Der bisherige Rekord stand bei 217,8 und stammt vom 20. Dezember vergangenen Jahres. Im Bundesländervergleich liegt Bayern damit an dritter Stelle hinter Thüringen (288,9) und Sachsen (253,9).

Die besonders betroffenen Landkreise weisen ebenfalls deutlich höhere Werte aus. So liegt die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Mühldorf am Inn bei 644,7, in Miesbach bei 567,0 und in Traunstein bei 548,2. Insgesamt melden 19 Landkreise und kreisfreie Städte einen Wert von mehr als 300. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 145,2. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 139,2.

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Realschule schickt Schüler wieder in Distanzunterricht

Freitag, 29. Oktober, 7.58 Uhr: Eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 400 und weiter steigende Zahlen: Weil die Infektionsentwicklung im Landkreis Miesbach besorgniserregend verläuft, hat eine Realschule in Gmund am Tegernsee bereits vor den Herbstferien Konsequenzen gezogen und alle Klassen bereits am Donnerstag in den Distanzunterricht geschickt. Die Entscheidung des Gesundheitsamtes Miesbach fiel bereits, bevor die Staatsregierung verkündet hat, die Corona-Maßnahmen an den Schulen in Bayern wieder zu verschärfen und wieder eine Maskenpflicht auch im Unterricht einzuführen. Nach Informationen des Münchner Merkur gibt es in 23 der 27 Klassen Corona-Fälle.

In den Herbstferien selbst dürfte sich für Schülerinnen und Schüler noch nicht allzu viel ändern. Seit Einführung der 3-G-Regelung im Sommer waren sie von einer Nachweispflicht im Prinzip ausgenommen, da an den Schulen sowieso regelmäßig getestet wird. Statt eines Testergebnisses reichte es deshalb bislang, einen Schülerausweis vorzuzeigen oder auch einfach das Alter nachzuweisen, um etwa ins Kino oder ins Schwimmbad zu kommen. Wie der Bayerische Rundfunk beim Gesundheitsministerium erfahren hat, soll das auch in den Herbstferien so gehandhabt werden. Aktuell sind Kinder und Jugendliche in Bayern die am stärksten von den Covid-Fällen betroffene Gruppe. Führend sind die Sechs- bis Elfjährigen mit einer bayernweiten Inzidenz von 446; knapp dahinter folgen die Zwölf- bis 15-Jährigen (422) und die 16- bis 19-Jährigen (348).

Söder stellt Maskenpflicht im Unterricht nach den Ferien in Aussicht

Donnerstag, 28. Oktober, 15.42 Uhr: Angesichts explodierender Corona-Zahlen müssen Schülerinnen und Schüler in Bayern nach den Herbstferien - also vom 8. November an - voraussichtlich auch im Unterricht wieder Masken tragen. Endgültig soll dies in einer Sondersitzung des Kabinetts in der kommenden Woche beschlossen werden. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in München an. Auch wie lange die Maskenpflicht gelten solle, solle kommende Woche beraten werden.

Die Maske sei die schnellste und einfachste Form des Schutzes, sagte Söder. Schon nach den Sommerferien hatten Schülerinnen und Schüler auch am Platz Masken tragen müssen - diese umfassende Maskenpflicht war dann aber nach einigen Wochen wieder wie geplant ausgelaufen.

Das geplante Ende der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" kritisierte Söder. "Was anderes als das, was jetzt stattfindet, ist eine epidemische Lage?", fragte er mit Blick auf die bundesweit wieder steigenden Zahlen. Die Diskussion sei schwer nachzuvollziehen. Zugleich forderte er die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP möglichst bald zu Gesprächen mit den Ländern auf, wie es weitergehen soll. Das Auslaufen der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" war von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt worden, die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP wollen dies im Bundestag auch vollziehen. Bis zum Frühjahr sollen den Ländern aber weniger umfassende Vorgaben möglich sein. Spätestens am 20. März soll es dann allerdings das Aus für sämtliche Corona-Beschränkungen geben.

Söder sagte dazu, es sei wenig zielführend, nun das Datum 20. März zu nennen. Schließlich könne keiner eine Gewähr dafür abgeben, was am 20. März sein werde. Die Ampel-Parteien sollten nun bald mit den Ländern reden: "Es wäre sinnvoll, dass wir möglichst bald zwischen Bund und Ländern zusammenkommen und beraten, wie das weitergeht."

Passauer Kreuzfahrtschiff mit Infizierten liegt vor Wien fest

Donnerstag, 28. Oktober, 7.50 Uhr/letztes Update 13 Uhr: Ein Kreuzfahrtschiff aus Passau ist wegen der hohen Zahl von Infizierten an Bord vor Wien gestrandet. Wie der ORF berichtet, wurden von den 174 Menschen an Bord 80 positiv auf das Coronavirus getestet. Das Schiff, das an der Schleuse Nussdorf vor Anker gegangen ist, wurde unter Quarantäne gestellt. Keiner der Infizierten musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Nun sollen nach ORF-Angaben alle Passagiere nach Deutschland gebracht werden. Mittlerweile sind alle bereits in Bussen nach Deutschland unterwegs. Die erkrankten und gesunden Touristen wurden für den Transport getrennt. "Alle Passagiere tragen FFP2-Masken, es wird darauf geschaut, dass regelmäßig gelüftet wird und der Busfahrer ist abgesondert von den anderen Passagieren", sagte Sonja Vicht vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien dem ORF. Es werde Wert darauf gelegt, dass keine zusätzlichen Infektionen aufträten.

Entdeckt worden waren die Infektionen dem Bericht zufolge aufgrund des Wiener Coronavirus-Testangebots.

Inzidenz in Bayern über 200

Donnerstag, 28. Oktober, 7.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist am Donnerstag auf 208,7 gestiegen. Dem Robert-Koch-Institut sind 6982 neue Covid-19-Fälle gemeldet worden. Auch in dem am stärksten betroffenen Landkreis Mühldorf am Inn ist die Inzidenz deutlich höher als am Vortag: Sie liegt bei 621,5. Das ist auch bundesweit der mit Abstand höchste Wert.

Kinder und Jugendliche sind derzeit die mit Abstand am meisten betroffene - und getestete - Gruppe. Führend sind die Sechs- bis Elfjährigen mit einer bayernweiten Inzidenz von 431; knapp dahinter folgen die Zwölf- bis 15-Jährigen (409) und die 16- bis 19-Jährigen (337). In Bayern weisen 41 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern inzwischen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 aus. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 140,2. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 130,2.

Ex-Justizminister Bausback soll Masken-Untersuchungsausschuss leiten

Mittwoch, 27. Oktober, 14.30 Uhr: Der ehemalige bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU) soll Vorsitzender des Masken-Untersuchungsausschusses im Landtag werden. Bausback sei von der Fraktion einstimmig nominiert worden, teilte die Landtags-CSU am Mittwoch in München mit. Als stärkste Fraktion darf die CSU den Vorsitzenden des ersten Untersuchungsausschusses der aktuellen Legislaturperiode stellen.

Den Antrag auf Einsetzung des Ausschusses hatten Grüne, SPD und FDP gemeinsam eingereicht - dieser soll voraussichtlich Anfang Dezember vom Plenum eingesetzt werden und noch in diesem Jahr zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Ziel ist es, Maskengeschäfte der Staatsregierung in der Corona-Pandemie, mögliche Beteiligungen von Abgeordneten und Provisionszahlungen aufzuklären.

Die prominentesten Fälle der Affäre sind hohe Geldzahlungen an den früheren bayerischen Justizminister und Landtagsabgeordneten Alfred Sauter (CSU) sowie den inzwischen aus der CSU ausgetretenen bisherigen Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen beide sowie gegen weitere Beschuldigte unter anderem wegen des Anfangsverdachtes der Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern. Sowohl Sauter als auch Nüßlein haben alle Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen. Das bayerische Gesundheitsministerium hat betont, in keinem Fall seien Provisionen seitens des Ministeriums an Mandatsträger gezahlt worden.

"Wir wollen vollumfänglich aufklären", betonte Bausback. "Denn die Menschen in unserem Land haben zu Recht kein Verständnis dafür, dass sich Einzelne als Mandatsträger in der Pandemie bereichert haben."

Bayerische Staatsoper führt 3-G-plus-Regelung ein

Mittwoch, 27. Oktober, 9.04 Uhr: Die Bayerische Staatsoper führt die 3Gplus-Regelung ein: Ab dem 9. November müssen Besucher entweder geimpft oder genesen sein oder einen negativen PCR-Test vorlegen. Im Gegenzug entfällt die Maskenpflicht im Haus und auf dem Sitzplatz, wenngleich eine Empfehlung zum Tragen weiterhin besteht. Die Entscheidung sei in enger Rücksprache mit Fachleuten des Klinikums rechts der Isar und der Technischen Universität München getroffen worden, teilte die Staatsoper am Dienstagabend mit.

Sie hatte zuvor rund 4700 Besucherinnen und Besucher beziehungsweise Nicht-Mehr-Besucher online nach deren Vorlieben befragt. Mit der Umstellung auf 3Gplus wird auch das volle gastronomische Angebot inklusive Alkoholausschank bei Vorführungen der Staatsoper und des Staatsballetts wieder möglich. Dennoch betonten die Verantwortlichen, die aktuellen Entwicklungen würden weiter beobachtet. Sollte es notwendig sein, werde auch die Rückkehr zu einer generellen Maskenpflicht in Erwägung gezogen.

Inzidenzwert steigt deutlich auf 191,3

Mittwoch, 27. Oktober, 6.44 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat abermals einen Sprung gemacht und liegt am Mittwoch laut Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 191,3. Am vergangenen Mittwoch lag sie bei 128,6. Die besonders betroffenen Landkreise weisen ebenfalls deutlich höhere Wert aus, so liegt die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Mühldorf am Inn bei 592,4, in Traunstein bei 498,6 und im Berchtesgadener Land nun bei 489,1. Insgesamt melden 33 Landkreise und kreisfreie Städte einen Wert von mehr als 200. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 125,0. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 118,0.

Ex-Ministerpräsident Stoiber mit Corona infiziert - leichte Symptome

Dienstag, 26. Oktober, 19.14 Uhr: Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), der doppelt geimpft ist, hat sich mit dem Corona-Virus infiziert. "Er ist in häuslicher Quarantäne und hat ganz leichte Symptome, aber natürlich bleibt er erstmal zu Hause", sagte ein Sprecher des 80-Jährigen und bestätigte entsprechende Informationen der Bild-Zeitung. Hin und wieder müsse Stoiber husten, zudem habe er etwas Schnupfen. "Es geht ihm soweit gut." Am Vortag habe Stoiber zum Beispiel noch von Zuhause aus eine Video-Laudatio aufgenommen.

Die Infektion sei bei einem Test am Samstag festgestellt worden, berichtete der Sprecher. "Er ist doppelt mit Astra Zeneca geimpft, das ist der Fall eines Impfdurchbruches." Bis Ende kommender Woche müsse Stoiber nun in Quarantäne bleiben, bislang habe sich niemand aus seinem Umfeld angesteckt. Wo wiederum Stoiber sich infiziert hat, ist unklar. Er habe mehrfach Termine mit mehreren Teilnehmern gehabt, sagte sein Sprecher. "Da kann man das im Nachhinein nicht mehr nachverfolgen." Alle Beteiligten seien aber ebenso wie das Gesundheitsamt informiert worden.

Bayern fordert Bund zu verlässlichen Corona-Regeln auf

Dienstag, 26. Oktober, 13.10 Uhr: Bayerns Staatsregierung hat den Bund aufgefordert, auch nach der Beendigung der epidemischen Lage nach dem 26. November eine verlässliche Grundlage für den Kampf gegen den Pandemie zu schaffen.

Am Ende sei es entscheidend, eine verlässliche Rechtsgrundlage zu haben, um die Überlastung von Krankenhäusern zu vermeiden, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Die Regierung verlängerte für den Freistaat die bisherigen Regelungen bis zum 24. November, ohne neue Maßnahmen zu beschließen.

Maßnahmen seien auch weiterhin nötig, sagte Herrmann. Der Versuch, die Dinge sich alleine regeln zu lassen, wäre verantwortungslos und würde das System an seine Kapazitätsgrenzen bringen. In Bayern hat das Infektionsgeschehen in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Mit knapp 180 liegt die Sieben-Tage-Inzidenz deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt.

Kabinett verlängert aktuelle Corona-Verordnung

Dienstag, 26. Oktober, 13.10 Uhr: Bayerns Staatsregierung hat den Bund aufgefordert, auch nach der Beendigung der epidemischen Lage nach dem 26. November eine verlässliche Grundlage für den Kampf gegen den Pandemie zu schaffen. Am Ende sei es entscheidend, eine verlässliche Rechtsgrundlage zu haben, um die Überlastung von Krankenhäusern zu vermeiden, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Die Regierung verlängerte für den Freistaat die bisherigen Regelungen bis zum 24. November, ohne neue Maßnahmen zu beschließen.

Einen neuen Lockdown soll es nicht geben, auch nicht für Menschen ohne Corona-Impfschutz, stellte Herrmann klar. "Wir wollen auch keinen Lockdown für Ungeimpfte als theoretisch denkbare Maßnahme", sagte er. Lockdowns seien nicht das Mittel der Wahl. Es solle auch keine Benachteiligungen für Geimpfte geben, fügte er hinzu. Als denkbar bezeichnete Herrmann dagegen eine Ausweitung der Maskenpflicht oder eine schärfere Kontrolle von Zugangsregelungen wie 3G und 3G plus. Nach den Herbstferien sollten in Anbetracht der konkreten weiteren Entwicklungen möglicherweise Entscheidungen getroffen werden.

In Bayern hat das Corona-Infektionsgeschehen in den vergangenen Wochen deutlich an Tempo zugenommen. Mit knapp 180 liegt die Sieben-Tage-Inzidenz deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt.

Corona-Fälle: Teilweiser Aufnahmestopp in Wasserburger Klinik

Montag, 25. Oktober, 18.40 Uhr: Eine Station der RoMed Klinik in Wasserburg am Inn nimmt nach drei positiven Corona-Tests vorsorglich nur noch Notfall-Patienten auf. Wie die RoMed-Kliniken am Montag in Rosenheim mitteilten, ist der Aufnahmestopp in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bereits am Samstag in Kraft getreten. Zwei Mitarbeiter der Station und eine entlassene Patientin seien zuvor positiv auf Corona getestet worden. Derzeit würden alle Patienten und Mitarbeiter der Station mit PCR-Tests mehrfach untersucht. Bislang sei keine weitere Infektion festgestellt worden. Nach Vorliegen aller Testergebnisse werde über eine Verlängerung oder Aufhebung des Aufnahmestopps entschieden.

Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen so hoch wie nie zuvor

Montag, 25. Oktober, 16.39 Uhr: Angesichts der Rekord-Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen in Bayern schließt das Kultusministerium eine erneute Maskenpflicht am Platz im Schulunterricht unter bestimmten Bedingungen nicht aus. "Natürlich beobachten wir gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium die Infektionslage weiterhin sehr genau", teilte das Ministerium am Montag auf Anfrage mit. "Falls notwendig, sind auch weitergehende Maßnahmen zum Infektionsschutz - wie zum Beispiel eine Maskenpflicht auch am Platz unter bestimmten Voraussetzungen - nicht ausgeschlossen." Schon jetzt könnten Gesundheitsämter vor Ort weitergehende Maßnahmen anordnen.

"Wir haben vor Schuljahresbeginn ein dichtes Sicherheitsnetz für die Schulen geknüpft, unter anderem mit den neuen Pooltests an Grundschulen und Förderschulen", erklärte das Ministerium. Weiter hieß es: "Die hohen Inzidenzwerte erklären sich auch durch die hohe Testquote bei Schülerinnen und Schülern, die es in keinem anderen Bereich der Gesellschaft mit derselben Intensität gibt." Nach den Sommerferien hatten Schülerinnen und Schüler einige Zeit lang auch am Platz einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen - diese Pflicht lief nach einigen Wochen aber aus.

Aktuell sind die Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen in Bayern so hoch wie nie zuvor. In der Altersgruppe sechs bis elf Jahre lag die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche bayernweit bei 415, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Montag mitteilte. Das ist ein Anstieg um 157 binnen Wochenfrist und der höchste Wert für eine Altersgruppe, den das LGL seit Beginn der Pandemie ermittelt hat. Für die Zwölf- bis 15-Jährigen meldet das LGL ebenfalls einen massiven Anstieg: Hier liegt die Inzidenz inzwischen bei 391. Bei den 16- bis 19-Jährigen sind es 324 Fälle pro Woche und 100 000 Einwohner.

Impfquote in Gefängnissen niedriger als in Gesamtbevölkerung

Montag, 25. Oktober, 12.36 Uhr: In Bayerns Gefängnissen ist die Quote der gegen das Coronavirus geimpften Insassen deutlich niedriger als die der Gesamtbevölkerung. Zum Stichtag 31. August - neuere Zahlen lagen dem Justizministerium noch nicht vor - waren knapp die Hälfte (49,7 Prozent) der Insassen zumindest einmal geimpft, wie eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion ergab. Zum Vergleich: Zum gleichen Zeitpunkt waren rund 58 Prozent aller Menschen in Bayern bereits vollständig geimpft.

Die Grünen-Abgeordnete Stephanie Schuhknecht kritisierte den niedrigen Wert: "In den Gefängnissen sind viele Menschen an einem Ort und es gibt eine etablierte medizinische Versorgung, also hätte man hier eigentlich viel schneller und effizienter impfen können. Zumal ein Corona-Ausbruch in einer Justizvollzugsanstalt besonders verheerend wäre und nur durch strenge Auflagen für die Gefangenen und die Bediensteten verhindert werden kann."

Dabei stellen diese strengen Maßnahmen aus Sicht der Grünen-Politikerinnen und -Politiker, die als Reaktion auf die ersten Zahlen nun mithilfe einer zweiten Anfrage noch mehr Informationen von der Staatsregierung bekommen wollen, nicht nur eine große Belastung für die Bediensteten und die Gefangenen dar, sondern schränken auch die wichtigen Resozialisierungsmaßnahmen ein.

Das Staatsministerium der Justiz wies jedoch darauf hin, dass die genannten Zahlen lediglich die zum Stichtag noch inhaftierten Gefangenen enthalten - nicht erfasst sind die geimpften Gefangenen, die zwischenzeitlich bereits entlassenen wurden. Auch kämen aufgrund der teilweise hohen Fluktuation besonders durch Untersuchungshaft und kurze (Ersatz-)Freiheitsstrafen jeden Monat viele neue, ungeimpfte Gefangene hinzu. Somit seien insgesamt deutlich mehr Gefangene in den Anstalten geimpft worden, als es zunächst den Anschein habe. Außerdem war den Anstaltsärztinnen und -ärzten bis Anfang Oktober gar nicht erlaubt, die Corona-Impfung zu verabreichen, weil sie in der Corona-Impfverordnung nicht als Leistungsbringer genannt waren. Die Insassen bekamen ihren Pieks deshalb von mobilen Teams der Impfzentren. Dies wurde inzwischen geändert.

Holetschek: Auffrischungsimpfungen in der Pflege wichtig

Montag, 25. Oktober, 9.03 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) wirbt für mehr Auffrischungsimpfungen gegen Corona in der Pflege. "Es ist wichtig, dass insbesondere ältere Menschen vor sogenannten Impfdurchbrüchen geschützt werden - also vor Infektionen, die auch nach vollständigen Impfungen auftreten können", sagte Holetschek seinem Ministerium zufolge. Durch Auffrischungsimpfungen werde der Impfschutz entscheidend verstärkt - das gelte auch für Beschäftigte in der Pflege.

Insgesamt gab es im Freistaat nach Angaben des Ministers bisher mehr als 207 300 Auffrischungsimpfungen (Stand 22. Oktober). In Bayern sind die Zusatzimpfungen seit Mitte August möglich. "Insbesondere bei Menschen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, ist eine Drittimpfung nach sechs Monaten ratsam", sagte Holetschek. Die Auffrischung wird vom Ministerium und Ärztevertretern vor allem Menschen über 80 Jahren und Hochrisikopatienten empfohlen. Zudem seien die Zusatzimpfungen auch für Berufsgruppen möglich, die regelmäßig Kontakt mit infektiösen Menschen haben. Dazu gehören Beschäftigte in der Pflege, medizinisches Personal, Mitarbeiter im Rettungsdienst, mobile Impfteams, pädagogisches Personal sowie Beschäftigte in personennahen Dienstleistungen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 179,1

Montag, 25. Oktober, 7.03 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist zu Wochenbeginn auf 179,1 gestiegen. Am Sonntag hatte der Wert bei 172,7 gelegen, wie das Robert-Koch-Institut berichtet. 30 Landkreise und kreisfreie Städte liegen über der 200er-Marke. Den höchsten Wert weist noch immer der Landkreis Berchtesgadener Land auf, dort liegt die Inzidenz bei 522,8. Die niedrigste Inzidenz meldet die Stadt Ansbach mit 43,2 Infizierten unter 100 000 Einwohnern in den vergangenen seiben Tagen. Auch der Inzidenzwert unter den Geimpften steigt, wie das Landesamt für Gesundheit berichtet. Dieser liegt nun bei 33,6. Doch das ist deutlich geringer als der Wert unter den Ungeimpften, der bayernweit bei 297,3 liegt.

Inzidenz steigt auf 172,7

Sonntag, 24. Oktober, 7.32 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist erneut gestiegen. Am Sonntag liegt sie laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 172,7. Am Samstag hatte sie bei 163,7 gelegen; am Sonntag vor einer Woche hatte der Wert noch 109,0 betragen. Der Landkreis Mühldorf hat die 500er-Marke inzwischen deutlich überschritten, die Inzidenz liegt nun bei 537,4. An der Spitze folgen der Landkreis Traunstein mit einem Wert von 472,7, der Landkreis Berchtesgadener Land mit 468,4, der Landkreis Straubing-Bogen mit 407,9 sowie der Landkreis Miesbach mit 390,3. Diese fünf bayerischen Landkreise führen auch die bundesweite Liste an. Das RKI weist für die Landeshauptstadt München am Sonntag einen Wert von 115,6 aus. Die Krankenhausampel steht in Bayern weiterhin auf Grün.

Hunderte gefälschte Impfausweise

Samstag, 23. Oktober, 22.15 Uhr: Hunderte gefälschte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis soll eine Apothekenmitarbeiterin gemeinsam mit Komplizen hergestellt und im Internet verkauft haben. Am Freitag sei eine Apotheke in München sowie Privatwohnungen durchsucht worden, die Frau und ein weiterer Beschuldigter kamen in Untersuchungshaft, wie Ermittler der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) am Samstag in Nürnberg mitteilten. Es handle sich um ein Verfahren von ""überdurchschnittlicher Bedeutung", sagte ein ZKG-Sprecher. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Seit Mitte August sollen die Fake-Codes auf einem deutschsprachigen Cybercrime-Forum im Internet angeboten worden sein. 350 Euro musste man demnach zuletzt dafür hinlegen, um einen digitalen Impfausweis zu bekommen - ohne gegen das Coronavirus geimpft worden zu sein. Allein im Oktober sollen die Fälscher mehr als 500 Impfzertifikate ausgestellt haben. Bei den Durchsuchungen wurden Kryptowährungen und Bargeld im Wert von fast 100 000 Euro sichergestellt.

Ein falscher Impfausweis sei im EU-Ausland festgestellt worden, teilten die Ermittler mit. Viele falsche Ausweise dürften aber in Deutschland kursieren. Laut einem Sprecher des bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg angesiedelten ZKG ist es aber nicht möglich, die Namen der Käufer der Fake-Codes zu ermitteln. Unklar war zunächst, ob die gefälschten Impfausweise gelöscht oder ungültig gemacht werden können. Die Fälscher sollen die IT-Infrastruktur der Münchner Apotheke genutzt haben. Der Apotheker selbst sei nicht beschuldigt, betonten die Ermittler.

Inzidenz in Bayern steigt deutlich

Samstag, 23. Oktober, 10.57 Uhr: Die Inzidenz in Bayern hat einen kräftigen Sprung gemacht und liegt am Samstag bei 163,7. Am Vortag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) noch einen Wert von 153,9. Der Landkreis Mühldorf steht mit einem Wert von 501,4 noch immer an der Spitze der Liste. Die Krankenhausampel steht aber weiterhin auf Grün.

Gericht erkennt Corona-Infektion von Polizisten als Dienstunfall an

Freitag, 22. Oktober, 14.02 Uhr: Das Augsburger Verwaltungsgericht hat die Covid-19-Infektion eines Polizeibeamten als Dienstunfall eingestuft. Wie der Sprecher des Gerichts, Wolfgang Miller, am Freitag betonte, handele es sich aber um eine Einzelfallentscheidung. Der Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) begrüßte die Entscheidung. Bislang seien die von etwa 100 von Polizeibeamtinnen und - beamten gestellten Dienstunfallanträge im Freistaat immer abgelehnt worden.

Der betroffene Neu-Ulmer Polizist war mit Kollegen bei einem Sportlehrgang bei der Bereitschaftspolizei im oberbayerischen Eichstätt. Nach diesem Lehrgang seien bei 19 von 21 Teilnehmern Corona-Infektionen festgestellt worden, erklärte Miller. Es habe dann von mehreren Teilnehmern Klagen auf Feststellung eines Dienstunfalls gegeben. Diese wurden aber an verschiedenen Gerichten verhandelt.

Bei Dienstunfällen steht Beamten eine spezielle Unfallfürsorge zu. Um eine Anerkennung zu erhalten, müssen die Polizisten im Fall von Corona allerdings nachweisen, dass sie sich im Dienst und nicht privat angesteckt haben. Dies ist für die Beamten häufig schwierig.

Im Fall des Polizisten aus Neu-Ulm ging das Verwaltungsgericht davon aus, dass eine private Infektion ausgeschlossen werden könne, weil der Beamte ununterbrochen bei der Schulung gewesen sei. Er habe dort bei der Bereitschaftspolizei auch während des Lehrgangs übernachtet, berichtete Gerichtssprecher Miller. Die Entscheidung war am Donnerstag verkündet worden. Der Freistaat Bayern kann die Entscheidung in Augsburg Rechtsmittel einlegt. Andere Bundesländer würden eher im Sinn der Beamten entscheiden.

Sozialgerichte erwarten Klagen wegen Long Covid

Freitag, 22. Oktober, 9.22 Uhr: Die Sozialgerichte in Bayern erwarten eine Corona-Klagewelle - auch wegen der möglichen Spätfolgen einer Infektion. "Long Covid ist ja ein Begriff. Man kann davon ausgehen, dass deswegen Klagen bei den Sozialgerichten eingehen", sagte der Präsident des Landessozialgerichtes, Günther Kolbe, der Münchner Abendzeitung. "Das Gleiche gilt für die Rentenversicherung, wenn es um die Erwerbsminderung infolge von Long Covid geht. Diese Angelegenheiten werden uns laufend beschäftigen."

Bislang seien im Zusammenhang mit Corona schon viele Verfahren anhängig, sagte Kolbe der Zeitung - "und da wird noch mehr erwartet". In vielen Fällen werde Corona als Berufskrankheit anerkannt. Bundesweit seien das bis August 2021 schon 103 000 Fälle. Außerdem sei Corona in 10 000 Fällen als Arbeitsunfall anerkannt worden. "Diese Fälle werden uns auch in Zukunft beschäftigen, ob ein Versicherungsfall anerkannt ist oder nicht."

Inzidenz steigt auf 153,9

Freitag, 22. Oktober, 7.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat hat wieder einen kräftigen Sprung gemacht und liegt am Freitag bei 153,9. Am Vortag hatte der Wert nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 141,0 gelegen. Der Landkreis Mühldorf (453,3) am Inn hat das Berchtesgadener Land (428,9) an der Spitze der Liste abgelöst. Auch der Kreis Traunstein (418,1) weist einen Wert über 400 aus. Zwei weitere Kreise sowie die Stadt Rosenheim melden Werte zischen 300 und 400. Die Krankenhausampel steht indes weiterhin auf Grün.

Mutmaßlich falsche Impfungen: Zwei Drittel haben keinen Impfschutz

Donnerstag, 21. Oktober, 14.06 Uhr: Nach mutmaßlich falsch ausgestellten Impfbescheinigungen einer Hausarztpraxis im Landkreis Donau-Ries haben viele Betroffene keinen ausreichenden Impfschutz. Knapp 300 Menschen hätten sich bislang auf Covid-19-Antikörper testen lassen, bei etwa zwei Dritteln sei der Test negativ ausgefallen, teilte das Landratsamt in Donauwörth am Donnerstag mit.

Die Behörde empfehle auch allen Betroffenen mit Antikörpern, sich noch einmal gegen Corona impfen zu lassen. Allein durch die Tests könne man nicht sicher sagen, wie oft geimpft wurde. Mit einer weiteren Impfung würden die Betroffenen nach Definition des Robert Koch-Instituts zudem als vollständig geimpft gelten.

Anfang Oktober war bekannt geworden, dass ein Hausarzt im Landkreis seinen Patienten Impfausweise über Corona-Schutzimpfungen ausgestellt haben könnte, ohne tatsächlich einen Impfstoff gespritzt zu haben. Manche Betroffene seien nur für einen Stempel im Impfbuch in die Praxis gegangen. Andere seien davon ausgegangen, korrekt geimpft worden zu sein, obwohl dies wohl nicht der Fall gewesen sei. Wie viele Menschen insgesamt betroffen sein könnten, wollte ein Polizeisprecher unter Verweis auf laufende Ermittlungen nicht sagen.

Verschnupfte Kitakinder müssen nicht mehr zum Corona-Test

Donnerstag, 21. Oktober, 12.28 Uhr: Kinder mit leichten Erkältungssymptomen müssen in Bayern vor dem Kita-Besuch nicht mehr zum Corona-Test. Es reiche ein Selbsttest der Eltern zuhause, teilte Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) am Donnerstag mit. Sie müssten eine entsprechende Bestätigung vorlegen, das Ministerium stelle den Einrichtungen dafür ein Muster zur Verfügung. Trautner führte aus, dass Kita-Kinder aktuell im Vergleich zur Gesamtbevölkerung und insbesondere im Vergleich zu Schulkindern in geringem Maße von Infektionen mit dem Coronavirus betroffen seien.

"Viele Kinder leiden gerade im Herbst oft unter einer laufenden Nase oder ein wenig Husten, sind aber dennoch körperlich fit und könnten die Kita grundsätzlich besuchen", sagte die Ministerin. Angesichts oft voller Arztpraxen sei es den Eltern derzeit aber nicht immer möglich, unkompliziert und schnell einen Test-Termin für ihr Kind zu bekommen. "Durch die neue Regelung bei leichten Symptomen entlasten wir daher die Familien, ohne den Infektionsschutz aus den Augen zu verlieren", so Trautner.

Kinderärzte sprechen von einer derzeit für die Jahreszeit unüblichen Infektwelle. Unter den 0- bis 4-Jährigen leide derzeit mehr als jedes fünfte Kind an Atemwegserkrankungen, erklärte der stellvertretende Landesvorsitzende der Kinder- und Jugendärzte in Bayern, Michael Hubmann. "Dies entspricht einer Inzidenz von über 20.000 für normale Atemwegsinfekte. Um in den Kinder- und Jugendarztpraxen Kapazität für wirklich erkrankte Kinder zu haben, begrüßen wir die Neuregelung bei den 'Schnupfennasen' sehr." Seien Kinder jedoch beispielsweise schwerer erkrankt, hätten sie etwa Fieber, Hals- und Ohrenschmerzen oder starken Husten, so sei weiterhin ein Corona-Test für den Besuch einer Kita nach der Genesung nötig. Diese Tests blieben kostenlos. Ein ärztliches Attest zur Wiederzulassung sei hingegen nicht nötig.

Inzidenz steigt auf 141,0

Donnerstag, 21. Oktober, 6.54 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat einen Sprung gemacht und liegt am Donnerstag laut Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 141,0. Am Mittwoch lag sie bei 128,6. Die besonders betroffenen Landkreise weisen ebenfalls deutlich höhere Wert aus, so liegt die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Berchtesgadener Land nun bei 416,6, in Mühldorf am Inn bei 399,2 und in Traunstein bei 375,2. Insgesamt melden 18 Landkreise und kreisfreie Städte einen Wert von mehr als 200. Auch im Landkreis mit den stabil wenigsten Neuinfektionen, in Tirschenreuth, ist die Zahl wieder deutlich gestiegen. Dort liegt der Wert mit 23 Neuinfektionen bei 32,1. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 85,6.

Sieben Landtagsabgeordnete mit Corona infiziert

Mittwoch, 20. Oktober, 15.54 Uhr: Im Landtag gibt es mehrere Corona-Infektionen. Sieben Abgeordnete sind nach Angaben einer Sprecherin positiv auf das Virus getestet worden, einige zeigten leichte Symptome. Unter den Infizierten sollen sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Parlamentarier sein, offizielle Angaben gibt es dazu nicht. Die Freien Wähler teilten mit, dass in ihrer Fraktion ein doppelt geimpftes Mitglied per Schnelltest positiv getestet worden sei, daraufhin hätten sich Abgeordnete und Mitarbeiter aus seiner Umgebung in freiwillige Selbstisolation begeben. Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sagte alle Termine für die kommenden Tage ab. Aiwanger ist nicht geimpft.

FW-Fraktionschef Florian Streibl nannte das Handeln des Abgeordneten "höchst verantwortungsvoll", da er die Fraktion unverzüglich über seine mögliche Infektion informiert habe. Streibl rief alle Nichtgeimpften auf, dies nachzuholen: "Nachdem die Corona-Neuinfektionen aktuell einen vorläufigen Höchststand erreichen, müssen wir verstärkt mit Impfdurchbrüchen rechnen - gerade Ungeimpfte sind nun hoch gefährdet."

Landtagspräsidentin Ilse Aigner verschärfte unterdessen die Anti-Corona-Maßnahmen im Parlament. Bei der nächsten Plenarsitzung am 27. Oktober müssen die Abgeordneten auch am Platz im Plenarsaal wieder Maske tragen, das war zuletzt nicht mehr nötig gewesen. Auch für die Ausschusssitzungen wird das Tragen einer Maske empfohlen, dort können aber Abstands- und Hygieneregeln ohnehin eingehalten werden, außerdem wurden Luftfilter installiert.

"Auch wenn in Bayern insgesamt Versammlungen möglich sind und keine generelle Maskenpflicht gilt, müssen wir als Verfassungsorgan strengere Maßstäbe an uns anlegen", sagte Aigner. Zwar seien die meisten Abgeordneten doppelt geimpft - "doch sie können dennoch infiziert werden und das Coronavirus übertragen". Deswegen werden nun wieder PCR-Tests im Landtag angeboten. Bis Mittwoch waren sieben Infektionen gemeldet, mit bislang unentdeckten Fällen könnte die Zahl noch steigen.

Möglicher Kontakt mit Corona-Infiziertem: Aiwanger sagt Termine ab

Mittwoch, 20. Oktober, 10.49 Uhr: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat wegen eines - wenn auch nicht direkten - Kontakts mit einem coronapositiv getesteten Abgeordneten alle Termine der kommenden Tage abgesagt. Nach einer Sitzung der Landtagsfraktion der Freien Wähler am Dienstag sei ein zweifach geimpfter Abgeordneter per Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Ministerium am Mittwoch in München mit.

"Aiwanger hatte an der Sitzung teilgenommen, jedoch keinen näheren Kontakt mit dem betreffenden Abgeordneten", hieß es in der Mitteilung. Er müsse daher nicht in Quarantäne. Dennoch sage er "sicherheitshalber" seine öffentlichen Termine der kommenden Tage ab und lasse sich weiterhin täglich testen. Aiwanger ist bislang nicht gegen Corona geimpft.

In vielen bayerischen Kommunen werden Intensivbetten knapper

Mittwoch, 20. Oktober, 9.51 Uhr: In den Krankenhäusern von mehr als einem Dutzend bayerischer Kreise und Städte gibt es wegen wieder steigender Zahlen von Corona-Patienten keine freien Intensivbetten mehr. Voll belegt sind die Intensivstationen insbesondere in Teilen Oberbayerns und der fränkischen Regierungsbezirke, wie aus dem Divi-Intensivregister hervorgeht.

Demnach meldeten am Mittwoch unter anderem die Stadt Rosenheim sowie die Kreise Freising, Erding und Aichach-Friedberg kein einziges freies Intensivbett, im Norden Bayerns Stadt und Landkreis Aschaffenburg, die Stadt Erlangen und der Kreis Erlangen-Höchstadt, die Kreise Forchheim und Bayreuth, Stadt und Landkreis Landshut.

Im bayernweiten Schnitt sind elf Prozent der Intensivbetten frei. Die Corona-Ampel der Staatsregierung, die als Indikator für die Belastung der Kliniken dient, steht nach wie vor auf "Grün". Doch in mehreren Regionen Bayerns sind die Behandlungskapazitäten der Krankenhäuser in den vergangenen Wochen knapper geworden. Anders als in der ersten Phase der Corona-Pandemie halten die Kliniken mittlerweile keine Intensivbetten wegen der Pandemie mehr frei. Bayernweit liegen derzeit 263 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, das sind erheblich weniger als im vergangenen Winter, aber ein deutlicher Wiederanstieg seit dem Sommer. Der Großteil der Corona-Intensivpatienten ist nicht geimpft.

Vier Landkreise über der 300er-Marke

Mittwoch, 20. Oktober, 6.53 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat am Mittwoch einen deutlichen Sprung auf 128,6 gemacht. Am Dienstag hatte sie bei 116,1 gelegen, wie das Robert-Koch-Institut mitteilt. Im Freistaat wurden 4505 neue Covid-19-Fälle gemeldet. Vier bayerische Landkreise liegen über der 300er-Marke: Berchtesgadener Land (355,5), Mühldorf am Inn (347,7), Traunstein (316,6) und Straubing-Bogen (300,8).

Zahl der Corona-Fälle bei Red Bull München steigt auf 22

Dienstag, 19. Oktober, 20.25 Uhr: Aufgrund zahlreicher Corona-Fälle beim EHC Red Bull München ist ein weiteres Spiel des Clubs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verlegt worden. Die für Freitag angesetzte Auswärtspartie bei Aufsteiger Bietigheim Steelers werde auf den 26. Oktober verschoben und finde wegen eines Heimrechttauschs dann in München statt, teilte der EHC am Dienstagabend mit. Demnach hat sich nach weiteren Testungen die Anzahl der positiven Corona-Ergebnisse bei dem dreimaligen deutschen Meister von 18 auf 22 erhöht. Betroffen seien 16 Spieler sowie sechs Personen aus dem Betreuer- und Trainerstab, hieß es. Alle positiv Getesteten befänden sich derzeit in häuslicher Quarantäne.

Bayern sieht Auslaufen der "epidemischen Lage" aktuell skeptisch

Dienstag, 19. Oktober, 12.45 Uhr: Die bayerische Staatsregierung sieht den Plan von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CSU) für ein Auslaufen der sogenannten "epidemischen Lage nationaler Tragweite" aktuell sehr skeptisch. "Wir sind, was dieses Apodiktische von Herrn Spahn betrifft, zurückhaltend, weil wir nach wie vor den Kurs der Vorsicht und Umsicht verfolgen", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Die Frage stelle sich aber auch erst Ende November - bis dahin müsse man die Corona-Lage sehr genau beobachten. Bayern sei deshalb aktuell auch noch nicht festgelegt - "aber wir sind da insgesamt sehr vorsichtig".

Die Entscheidung über ein Ende der "epidemischen Lage nationaler Tragweite" liegt beim Bundestag. Das Parlament hatte sie erstmals im März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie festgestellt und danach immer wieder verlängert, zuletzt Ende August für drei Monate. Sie läuft aus, wenn sie vom Parlament nicht verlängert wird. Die "epidemische Lage" gibt Bundes- und Landesregierungen Befugnisse, um Verordnungen zu Corona-Maßnahmen oder zur Impfstoffbeschaffung zu erlassen.

Das Virus richte sich nicht nach Beschlüssen von Parlamenten, sagte Herrmann und mahnte: "Man muss bedenken, dass von diesem Beschluss auf der Bundesebene sehr viel rechtliche Folgen abhängen." Insbesondere, ob man wie bisher auf der Basis der Corona-Verordnungen Regelungen zum Schutz der Bevölkerung treffen könne. Das betreffe dann nicht nur die 2G- oder 3G-Regeln, sondern auch Dinge wie die Maskenpflicht im Nahverkehr oder die Testpflicht an Schulen. "Das muss man sich halt vor Augen halten, ob man diese Konsequenz will", sagte Herrmann, vor allem wenn man den Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenzen bei Jüngeren sehe.

Sieben-Tage-Inzidenz gestiegen

Dienstag, 19. Oktober, 6.54 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt weiter. Am Dienstag liegt sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 116,1, am Vortag hatte sie bei 112,9 gelegen. Die sechs bayerischen Landkreise mit den höchsten Inzidenzen führen auch die bundesweite RKI-Liste an. Den höchsten Wert weist das Berchtesgadener Land mit 343,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen Tagen aus, gefolgt von Traunstein (304,8), Straubing-Bogen (281,1), Bad Tölz-Wolfratshausen (263,6), Mühldorf am Inn (255,8) und Cham (238,9). Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 109,5.

Nürnberger Christkindlesmarkt findet mit mehr Platz statt

Montag, 18. Oktober, 16.02 Uhr: Nach der pandemiebedingten Absage des Nürnberger Christkindlesmarktes im vergangenen Jahr wird die Traditionsveranstaltung mit Weltruf in diesem Jahr wieder stattfinden. Das gab die Stadt Nürnberg am Montag bekannt. Der Weihnachtsmarkt werde dezentral an mehreren Plätzen der Nürnberger Innenstadt abgehalten.

Auf diese Weise werde das Marktgeschehen entzerrt und mehr Platz zwischen den Buden geschaffen. Zusammenballungen von Menschen sollen so weit wie möglich vermieden werden. Der Markt soll am 26. November traditionell vom neuen Nürnberger Christkind eröffnet werden und bis zum Heiligen Abend dauern. Wer im Gewand des Christkindes den Eröffnungsprolog halten wird, soll am 3. November entschieden werden. Derzeit sind noch zwölf Bewerberinnen im Rennen um die Nachfolge des amtierenden Christkindes Benigna Munsi. Die Eröffnungsfeier müsse allerdings in einem geschlossenen Raum stattfinden und könne vom Publikum nur via Fernsehübertragung verfolgt werden.

Oberbürgermeister Marcus König (CSU) zeigte sich grundsätzlich zufrieden, dass der Christkindlesmarkt wieder stattfinden kann. "Natürlich hätte ich mir auch gewünscht, dass das Nürnberger Christkind seinen Markt ganz traditionell vom Balkon der Frauenkirche herab eröffnen kann. Dies ist jedoch aus Gründen des Infektionsschutzes nicht möglich", sagte er. Die bayerische Landesregierung hatte in der vergangenen Woche den Weg für Weihnachtsmärkte im Freistaat weitgehend ohne Corona-Einschränkungen freigemacht.

Corona-Ausbruch beim EHC Red Bull München: 14 Spieler betroffen

Montag, 18. Oktober, 14.43 Uhr: Der EHC Red Bull München hat 18 Corona-Fälle. 14 Spieler und vier Mitglieder des Betreuer- und Trainerstabs seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte der dreimalige Meister am Montag mit. Das für Mittwoch geplante Spitzenspiel gegen die Adler Mannheim fällt aus und soll nach Angaben der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am 2. Dezember nachgeholt werden. Neben den Corona-Fällen haben die Münchner noch fünf verletzungsbedingte Ausfälle.

Bereits am Samstag hatten die Münchner einige Corona-Fälle im Team gemeldet. Als Folge dessen war das für Sonntag angesetzte Duell mit den Nürnberg Ice Tigers abgesetzt worden. Es war der erste corona-bedingte Spielausfall in dieser DEL-Saison, die am 9. September begonnen hatte. Wann dieses Duell ausgetragen wird, steht noch nicht fest.

Höhere Inzidenz zu Wochenbeginn

Montag, 18. Oktober, 6.48 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt weiter. Zu Wochenbeginn am Montag liegt sie bei 112,9, wie das Robert-Koch-Institut mitteilt. 1458 neue Covid-19-Fälle wurden im Freistaat gezählt. Zehn Landkreise und kreisfreie Städte liegen über einer 200, der Kreis Berchtesgadener Land führt die Liste mit 353,6 an. Den niedrigsten Wert weist der Kreis Tirschenreuth in der Oberpfalz mit 11,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen aus, danach folgt mit deutlichem Unterschied der Kreis Bamberg - dort liegt der Inzidenzwert bei 40,7.

Landkreise mit höchste Inzidenzen in Bayern

Sonntag, 17. Oktober, 8.07 Uhr: Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen steigen, die Krankenhausampel bleibt grün: Das Robert-Koch-Inistitut meldet für diesen Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 109,0 in Bayern. Die Verteilung der Infektionen ist bei Geimpften und Ungeimpften sehr unterschiedlich: Bei ersteren liegt die Inzidenz bei 26,2, bei den Menschen, die sich bislang nicht gegen das Coronavirus impfen lassen konnten oder wollten liegt der Wert bei 204,5.

Von den zehn Kommunen mit den höchsten Zahlen befinden sich allein acht im Freistaat - an der Spitze weiterhin der Landkreis Berchtesgadener Land mit einer Inzidenz von 336,7. Deutschlandweit liegt der Inzidenzwert dem RKI zufolge bei 72,7.

Die Zahl der hospitalisierten Covid-19-Fälle lag in den vergangenen sieben Tagen bei 275, wie das Landesamt für Gesundheit mitteilt. 255 Fälle landeten auf der Intensivstation. Die Krankenhausampel bleibt damit auf Grün. Erst bei mehr als 1200 hospitalisierten Fällen in sieben Tagen würde sie auf die Stufe gelb springen, bzw. auf Rot bei mehr als 600 Intensiv-Fällen.

Inzidenz steigt erneut leicht

Samstag, 16. Oktober, 10.25 Uhr: Die Inzidenz in Bayern ist wieder leicht gestiegen. Am Samstag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 105,2 für den Freistaat. Bereits am Freitag hatte die Inzidenz den Schwellenwert 100 überschritten und lag bei 100,2. Die Krankenhausampel steht aber weiterhin auf Grün.

Ungeimpft in Quarantäne? Nur Beamte bekommen weiter Gehalt

Freitag, 15. Oktober, 14.00 Uhr: Ungeimpfte, die in Quarantäne müssen, weil sie Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatten, bekommen vom 1. November an unter Umständen keinen Lohn mehr. Das allerdings gilt nur für Angestellte, Beamte sind von dieser verschärften Vorschrift ausgenommen, wie das bayerische Finanzministerium auf Anfrage mitteilt. Grund ist ihr Sonderstatus: Sie bekommen rechtlich gesehen keinen Lohn, sondern werden vom Staat durch einen Sold alimentiert. Und den bekommen sie auch dann, wenn sie zu Hause in Quarantäne sitzen und nicht im Homeoffice arbeiten können - als Streifenpolizisten beispielsweise.

Streichen könnte man das Gehalt allenfalls, "wenn die Beamtin oder der Beamte sein Fernbleiben schuldhaft verursacht hat", wie ein Sprecher des für die Beamtenbesoldung zuständigen Finanzministeriums mitteilt. Also wenn ein Beamter zum Beispiel Urlaub in einem Hochrisikogebiet macht. Sich nicht gegen Corona impfen zu lassen, sei allerdings keine "Pflichtverletzung", da es ja keine Impfpflicht gebe.

Bei einer Corona-Quarantäne, während der der Angestellte nicht arbeiten kann, hatten die Länder bisher den Lohnausfall ersetzt; faktisch bekam man also sein Gehalt ungekürzt weiter. Vor drei Wochen hatten sich Bund und Länder dann darauf geeinigt, diese Praxis spätestens zum 1. November für Ungeimpfte zu beenden - mit dem Argument, man hätte sich ja impfen lassen und so die Quarantäne vermeiden können.

Ob das Ende dieser Entgeltfortzahlung auch für Beamte gelten soll, legten die Gesundheitsminister damals nicht fest. "Für eine möglichst einheitliche Lösung in Deutschland" müsse man sich noch mit dem Bund und den anderen Ländern abstimmen, hieß es zunächst aus dem Finanzministerium. Das ist nun offenkundig erfolgt und hat auch zur Folge, dass ein angestellter Lehrer, der wegen Quarantäne nicht unterrichten kann, sein Gehalt nicht mehr bekommt, sein verbeamteter Kollege hingegen schon.

Inzidenz in Bayern wieder über 100

Freitag, 15. Oktober, 6.51 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im gesamten Freistaat ist wieder über die 100er-Marke gesprungen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt sie am Freitag bei 100,2. Am Donnerstag hatte sie bei 96,7 gelegen. Die Krankenhausampel steht aber weiterhin auf Grün, wie das Landesamt für Gesundheit mitteilt. Der Landkreis Berchtesgadener Land ist über der 300er-Marke und meldet einen Wert von 312,2 - der höchste in ganz Deutschland.

Dessen ungeachtet gehört das Einchecken per App oder das Ausfüllen von Kontaktformularen in Gastronomie und Kultur ab sofort in weiten Bereichen zur Vergangenheit. Von diesem Freitag an müssen Kunden und Besucher keine persönlichen Daten mehr angeben, wenn sie essen gehen oder ins Kino wollen.

Kontaktdaten müssen laut Kabinettsbeschluss vom Dienstag nur noch in Schwerpunktbereichen "mit hohem Risiko von Mehrfachansteckungen (Spreading)" erfasst werden. Dazu zählen demnach alle geschlossenen Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen, Clubs, Diskotheken, Bordelle "und vergleichbare Freizeiteinrichtungen" sowie gastronomische Angebote mit Tanzmusik. Auch bei körpernahen Dienstleistungen und in Gemeinschaftsunterkünften (etwa Schlafsäle in Jugendherbergen oder Berghütten) müssen Kontakte auch weiterhin erfasst werden. In allen anderen Bereichen entfällt die Vorschrift.

Infizierte feiern in Nürnberger Nachtclubs

Donnerstag, 14. Oktober, 18.21 Uhr: Zwei Personen sind in zwei Nürnberger Nachtclubs feiern gegangen und danach positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Eine Gesundheitsamtssprecherin teilte am Donnerstag mit, dass mehrere Hundert Gäste, die sich in den beiden Clubs aufgehalten hatten, nun per App informiert und aufgefordert würden, sich testen zu lassen - in diesem Fall sind Tests kostenlos.

Nähere Angaben zu den infizierten Personen machte das Amt nicht, auch nicht, ob diese Symptome gezeigt hatten. Eine der beiden war dem Amt zufolge vergangene Woche am frühen Mittwochmorgen zunächst in dem Club - "die Bombe" - und dann noch einmal Mittwochnacht bis Donnerstagfrüh im anderen Club - "Schimanski". In Letzterem hatte sich die andere Person am Samstagmorgen aufgehalten. Das Amt betonte, beide Clubs hätten die Hygieneregeln eingehalten.

Fünf bayerische Landkreise mit den höchsten Inzidenzen

Donnerstag, 14. Oktober, 7.03 Uhr: Berchtesgadener Land (279,3), die Stadt Rosenheim (229,6), Traunstein (228,2), Straubing-Bogen (221,1) und der Kreis Rosenheim (212,1): Diese fünf führen die Liste der Inzidenzwerte des Robert-Koch-Instituts an. Im gesamten Freistaat ist der Sieben-Tage-Wert am Donnerstag auf 96,7 gestiegen. Am Mittwoch hatte sie bei 91,4 gelegen. Die Krankenhausampel steht weiterhin auf Grün. In der Landeshauptstadt München ist der Wert von 86,0 auf 91,9 gestiegen. Die niedrigste Inzidenz im Freistaat meldet der Kreis Tirschenreuth mit 18,1.

Weihnachtsmärkte ohne größere Corona-Auflagen

Mittwoch, 13. Oktober, 16.46 Uhr: Weihnachtsmärkte in Bayern können heuer ohne größere Corona-Auflagen stattfinden. Es soll weder die 3-G-Regel gelten noch die Maskenpflicht, die Marktfläche muss nicht umzäunt werden und Alkohol darf ebenfalls ausgeschenkt werden. Darauf einigten sich am Mittwoch Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW), wie sie gemeinsam mitteilten. Allerdings soll der Abstand eingehalten werden und es muss ein Konzept zur Besucherlenkung geben. Ein detailliertes Rahmenhygienekonzept für Weihnachtsmärkte soll bald abgestimmt und veröffentlicht werden.

Lehrerverband: Viele Quarantänefälle im neuen Schuljahr

Mittwoch, 13. Oktober, 15.21 Uhr: Zu Beginn des neuen Schuljahres in Bayern hat es nach Angaben des Bayerischen Philologenverbands (bpv) in zahlreichen Klassen Corona-Quarantänefälle gegeben. Wie der Verband am Mittwoch berichtete, ergab dies eine Befragung von rund 1700 Lehrkräften an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen. Knapp zwei Drittel der befragten bpv-Mitglieder aus ganz Bayern hätten angegeben, dass in ihren Klassen bereits Quarantänefälle unter den Schülerinnen und Schülern auftraten.

Dies sei eine enorme Belastung für den Schulbetrieb, der ab diesem Schuljahr wieder auf Präsenzunterricht ausgerichtet sei. "Das Infektionsgeschehen muss genau beobachtet und notfalls gehandelt werden, damit es nicht zu einer schleichenden Ausbreitung des Virus in den Klassen kommt", sagte der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl.

Er warb auch für gegenseitige Rücksichtnahme. "Bei leichten Erkältungssymptomen, die einen Schulbesuch noch erlauben, macht es in den nächsten Monaten Sinn, freiwillig eine Maske zu tragen", sagte Schwägerl.

Inzidenz bei Ungeimpften über 200

Mittwoch, 13. Oktober, 7.17 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Bayern nach Angaben des Robert-Koch-Instituts auf 91,4 gefallen. Am Dienstag hat sie bei 92,3 gelegen. Die Krankenhausampel steht weiterhin auf Grün. Der Unterschied bei Geimpften und Ungeimpften ist weiterhin gravierend, wie Zahlen des Landesamts für Gesundheit zeigen. Unter den Geimpften liegt der Wert bei 22,8 - während die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohnern bei Ungeimpften bei 201,1 liegt. Den höchsten Wert hat weiterhin der oberbayerische Landkreise Berchtesgadener Land (264,3), gefolgt von der Stadt Rosenheim (228,0) und dem Kreis Traunstein (225,4). In München ist der Wert auf 86,0 gesunken. Die niedrigste Inzidenz im Freistaat meldet der Kreis Tirschenreuth mit 23,7.

3G-Regel gilt künftig auch für Mitarbeiter mit Kundenkontakt

Dienstag, 12. Oktober, 13.57 Uhr: In sämtlichen Bereichen in Bayern, in denen die 3G-Regel gilt, müssen sich von Dienstag (19. Oktober) an neben Besuchern auch alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt an die Regel halten. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen. Auch Betreiber, Beschäftigte und Ehrenamtliche, die Kontakt zu Kunden und Besuchern haben, müssen also geimpft oder von einer Corona-Infektion genesen sein, oder sie müssen regelmäßig einen negativen Test vorweisen. Je nach Bereich muss das ein PCR-Test sein, oder es reicht ein Schnelltest. Den Testnachweis müssen die betreffenden Mitarbeiter an mindestens zwei Tagen pro Woche vorlegen.

Die 3G-Regel gilt unter anderem bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen, in Sportstätten, Fitnessstudios, Theatern, Opern, Konzerthäusern, Kinos, Museen, Ausstellungen, in der Gastronomie, in Hotels, Hochschulen, bei Tagungen und Kongressen, Bibliotheken und in verschiedensten Freizeiteinrichtungen, etwa in Bädern und Seilbahnen. Künftig müssen sich überall dort neben den Besuchern also auch alle Mitarbeiter daran halten, wenn sie Kontakt zu den Kunden haben. Sollten Betreiber und Veranstalter nur Geimpften und Getesteten Zutritt gewähren (2G) oder einen PCR-Test verlangen (3G plus), dann gilt für die Mitarbeiter künftig ebenfalls die verschärfte Regel.

Pflicht zur Kontaktdatenerfassung entfällt auf breiter Front

Dienstag, 12. Oktober, 13.21 Uhr: In Bayern entfällt von Freitag, 15. Oktober, an auf breiter Front die Pflicht zur Kontaktdatenerfassung. Insbesondere in der Gastronomie und bei kulturellen Veranstaltungen müssen Kunden und Besucher dann wegen Corona keine persönlichen Daten mehr angeben. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen.

Kontaktdaten müssen demnach nur noch in Schwerpunktbereichen "mit hohem Risiko von Mehrfachansteckungen (Spreading)" erfasst werden. Dazu zählen laut Kabinettsbeschluss alle geschlossenen Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen, Clubs, Diskotheken, Bordelle "und vergleichbare Freizeiteinrichtungen" sowie gastronomische Angebote mit Tanzmusik. Auch bei körpernahen Dienstleistungen und in Gemeinschaftsunterkünften (etwa Schlafsälen in Jugendherbergen oder Berghütten) müssen die Daten noch erfasst werden.

Inzidenz nahezu gleichbleibend

Dienstag, 12. Oktober, 7.18 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bayern nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 92,3. Am Montag hatte sie bei 92,6 gelegen. Die Krankenhausampel steht weiterhin auf Grün. Nach wie vor weisen die oberbayerischen Landkreise Berchtesgadener Land (262,4) und Traunstein (238,8) die meisten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen aus. Stadt und Landkreis Rosenheim folgen mit 223,3 und 207,9. In München liegt der Wert wieder unter der 100er-Marke mit 91,0.

Korrigierte Impfzahlen: Holetschek fordert RKI-Bericht

Montag, 11. Oktober, 18.54 Uhr: Angesichts korrigierter Impfzahlen fordert Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) in der nächsten Schalte der Gesundheitsminister einen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI). "Wir brauchen da Klarheit und Wahrheit in der Frage der Daten", sagte Holetschek am Montag nach Beratungen mit seinen Ressortkollegen.

Nach einer neuen RKI-Auswertung sind die Corona-Impfungen in Deutschland wohl schon weiter als bislang in der Meldestatistik erfasst. Es sei anzunehmen, dass unter den Erwachsenen bereits bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, hieß es in einem aktuellen RKI-Bericht mit Stichtag 5. Oktober. Das entspräche jeweils um fünf Prozentpunkte höheren Impfquoten als nach offiziellen Meldungen der Impfstellen.

Holetschek will nun vom RKI wissen, wie die Daten ins System gekommen seien, wo es gegebenenfalls welche Defizite gegeben habe, ob es an einer mangelnden Datenlage etwa von Betriebsärzten liege oder woran sonst. Deshalb habe man für die nächste Schalte RKI-Präsident Lothar Wieler eingeladen, um das zu klären. "Das wird sicher auch insgesamt eine Lehre aus der Pandemie sein, dass wir bei den Datengrundlagen bis jetzt aus meiner Sicht nicht sehr erfolgreich waren und da dringend Nachbesserungsbedarf haben", fügte Holetschek hinzu.

Großteil der Studierenden an Bayerns Universitäten ist geimpft

Montag, 11. Oktober, 15.22 Uhr: Das Wintersemester an bayerischen Hochschulen und Universitäten kann nach Einschätzung von Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) ohne große coronabedingte Einschränkungen starten. Rund 80 Prozent der Studierenden seien bereits geimpft, hinzu kämen etwa zehn Prozent Genesene, sagte Sibler am Montag in München. Das sei ein hoher Wert, der den Betrieb an den Hochschulen stabilisiere.

Stichproben sollen sicherstellen, dass alle die 3G-Regel einhalten, also entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Hier werde man engmaschig kontrollieren, kündigte der Minister an. Bislang habe es aber keine Probleme geben. So hätten an der Technischen Hochschule in Deggendorf von bis zu 4000 Leuten auf dem Campus nur sieben keinen Nachweis vorlegen können. Kostenlos sind Tests für Studenten nur noch bis zum 30. November. Wo Abstände nicht eingehalten werden können, gilt zudem eine Maskenpflicht. Dies werde im Laufe des Semesters überprüft, sagte Sibler.

Rund 409 000 junge Frauen und Männer sind aktuell im Freistaat eingeschrieben, darunter knapp 65 000 Erstsemester. Sibler hofft, dass nach drei digitalen Semestern alle wieder an die Hochschulen kommen können. Präsenz sei das, was das Studium ausmache. Neben dem Erwerb von Wissen und Kompetenzen gehe es auch um Freundschaften, Netzwerke und Beziehungen, auf jederlei Ebene. Sehr große Vorlesungen würden oft weiter digital angeboten. Die Regel werde aber die Präsenz sein, gerade bei kleineren Veranstaltungen.

An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften und den technischen Hochschulen haben die Vorlesungen bereits am 4. Oktober begonnen. Am 18. Oktober folgen die Universitäten, die Kunsthochschulen starten zu verschiedenen Terminen.

Holetschek: "Impfen ist Weg aus der Pandemie, nicht Testen"

Montag, 11. Oktober, 9.08 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat das Ende der kostenlosen Coronatests verteidigt. "Das Impfen ist der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. "Wir haben jetzt die Möglichkeit des Impfens, dann glaube ich, ist es konsequent, auch auf der anderen Seite zu sagen, dass wir die Kostenfreiheit von bestimmten Tests zurückfahren und die nicht mehr zu Lasten der Solidargemeinschaft abrechnen."

Mit Blick auf Herbst und Winter betonte Holetschek, die Pandemie sei noch nicht vorbei. Er appellierte an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen, um damit "einen Beitrag für sich selber, aber auch für die gesamte Gesellschaft zu leisten". Für die Mehrheit der Bürger endet in der neuen Woche die Möglichkeit zum kostenlosen Corona-Test. Grund ist, dass die Finanzierung durch die Bundesregierung ausgelaufen ist. Doch gibt es eine Reihe von Ausnahmen.

Inzidenz steigt auf 92,6

Montag, 11. Oktober, 7.08 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Bayern nach Angaben des Robert-Koch-Instituts auf 92,6 gestiegen. Am Sonntag hatte sie bei 91,3 gelegen. Die Krankenhausampel steht weiterhin auf Grün. Nach wie vor weisen die oberbayerischen Landkreise Berchtesgadener Land (248,3) Traunstein (237,8) die meisten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen aus. Vor den Landkreis Rosenheim (209,0) hat sich nun noch die Stadt Rosenheim mit einer Inzidenz von 218,6 geschoben. In München liegt der Wert mit 101,3 weiterhin knapp über der 100er-Marke. Die niedrigste Inzidenz im Freistaat meldet die Stadt Kaufbeuren mit 26,9.

Keine kostenlosen Corona-Tests mehr für die Mehrheit der Bayern

Sonntag, 10. Oktober, 17.57 Uhr: Für die Mehrheit der Bürger endet in der neuen Woche die Möglichkeit zum kostenlosen Corona-Test. Grund ist, dass die Finanzierung durch die Bundesregierung ausgelaufen ist. Doch gibt es eine ganze Reihe von Ausnahmen, wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) im Vorfeld deutlich machte. Wer mit Symptomen zum Arzt geht, muss den Test nach wie vor nicht zahlen. Gleiches gilt für Kinder unter zwölf Jahren ebenso wie für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Bis Dezember gibt es außerdem verschiedene Übergangsfristen für Studentinnen und Studenten, nicht volljährige Jugendliche sowie werdende und stillende Mütter. Die Tests ab Montag bezahlen müssen somit Bürger, die nicht geimpft oder genesen sind und eine Veranstaltung oder eine Einrichtung besuchen wollen, für die die sogenannten 3G-Regeln gelten. Im Hintergrund steht die Hoffnung, dass die Impfbereitschaft steigen könnte, wenn die Nichtimpfung im Geldbeutel spürbar wird. Gesundheitsminister Holetschek hat in den vergangenen Monaten immer wieder an die Bürger appelliert, sich impfen zu lassen.

Bayern setzt Verhandlungen über russischen Impfstoff fort

Sonntag, 10. Oktober, 8.09 Uhr: Nach der Zulassung einer Impfstoffproduktion bei der deutschen Tochter des russischen Pharmakonzerns R-Pharm will die bayerische Staatsregierung auch weiterhin über einen Ankauf des Impfstoffs Sputnik V verhandeln. Dies erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. "Bislang wurde weder ein Kaufvertrag unterzeichnet noch wurden Kaufpreiszahlungen geleistet", betonte sie allerdings.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte im April erklärt, 2,5 Millionen Dosen des russischen Corona-Impfstoffs ankaufen zu wollen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat den Impfstoff aber bislang nicht zugelassen, so dass er in Deutschland nicht verwendet werden kann. Es gibt in der EU nur nationale Zulassungen in Ungarn und der Slowakei.

Die EU-Zulassung sei wesentliches Kriterium für einen Kauf des Mittels durch den Freistaat, sagte die Ministeriumssprecherin. Wann die Europäische Kommission darüber entscheide, sei noch nicht absehbar. Dem Bayerischen Rundfunk teilte das Ministerium zudem mit, dass auch die Kosten für einen möglichen Sputnik-Ankauf noch unklar seien. Die Grünen-Fraktionschefin im Landtag, Katharina Schulze, bezeichnete das Festhalten an Sputnik für falsch. "Söder sollte seine Energie lieber in die Steigerung der Impfquote stecken", schrieb sie auf Twitter. Es mangele nicht an Impfstoff, trotzdem sei Bayern auf den hinteren Plätzen.

Holetschek und Ärzte rufen zu Grippeimpfung auf

Sonntag, 10. Oktober, 7.45 Uhr: Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Bayerns Ärzte rufen die Bürger zur Grippeimpfung auf. "Neben dem Kampf gegen das Coronavirus dürfen wir die klassische Grippe nicht unterschätzen", sagte Holetschek am Sonntag. "Die Erkältungssaison beginnt jetzt."

Gegen Grippe impfen lassen sollten sich vor allem Menschen ab 60, werdende Mütter ab dem zweiten Drittel ihrer Schwangerschaft, Menschen mit Grunderkrankungen sowie medizinisches Personal, sagte Holetschek. Nach Angaben der Ständigen Impfkommission könne gleichzeitig gegen Grippe und Corona geimpft werden. Die Landesärztekammer fürchtet eine kombinierte Infektionswelle von Covid-19 und Erkältungskrankheiten. Wenn sich Covid-19, Virusgrippe und sonstige Erkältungskrankheiten massenhaft gemeinsam einstellten, könne es zur Überlastung von Praxen, Krankenhäusern und auch Intensivstationen kommen, warnte Ärztekammerpräsident Gerald Quitterer.

Im Herbst und Winter 2020 war eine Grippewelle ausgeblieben. Es gab nur 78 Fälle, mutmaßlich auch wegen der Corona-Beschränkungen. 2019/2020 waren dagegen noch 55 231 Grippeinfektionen gemeldet worden. "Die Grippe kann dieses Jahr wieder zurückkehren", mahnte Gesundheitsminister Holetschek. Fachleute fürchten, dass es in diesem Herbst wieder eine größere Grippewelle geben könnte.

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