Coronavirus-Newsblog für Bayern:Newsblog vom 9. bis zum 15. August 2021

Archivhinweis: Coronavirus-Newsblog für Bayern

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Prüfungsstau bei Fahrschulen bis 2022

Sonntag, 15. August, 11.02 Uhr: Der durch die Corona-Pandemie mitverursachte Prüfungsstau in Bayerns Fahrschulen wird voraussichtlich bis ins kommende Jahr anhalten. Bis er abgearbeitet sei, könnte es nach Angaben des Tüv Süd noch sechs bis acht Monate dauern. "Während der beiden Lockdowns im vergangenen Jahr und in diesem Jahr durften Fahrschüler nicht ausgebildet werden und konnten somit auch nicht geprüft werden", sagte ein Sprecher der Prüfstelle.

Viele Fahrschüler müssen derzeit sehr viel länger auf die praktische Prüfung warten. Derzeit sind es bis zu vier Wochen, manchmal bis zu sechs Wochen. Vor der Pandemie lag die durchschnittliche Wartezeit laut Tüv noch bei ein bis drei Wochen. Das hat laut dem Vorsitzenden des Landesverbands Bayerischer Fahrlehrer, Jürgen Kopp, zwei mögliche Gründe: "Die einen sagen, die Verlängerung der Prüfzeit ist schuld. Die anderen sagen, Corona ist schuld. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit, wie so oft im Leben, irgendwo in der Mitte." Seit Einführung der Optimierten Praktischen Fahrerlaubnisprüfung zum Jahresbeginn dauern Fahrprüfungen statt 45 nun 55 Minuten. Deshalb könne ein Prüfer statt elf nur noch neun Prüfungen pro Tag abnehmen.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der abgelegten Fahrprüfungen bundesweit und in Bayern zurückgegangen. Rund 249 900 praktische Prüfungen zählte das Kraftfahrtbundesamt in Bayern. Das war ein Rückgang von knapp 13 Prozent im Vergleich zu 2019. Bundesweit lag der Rückgang im Vergleich zu 2019 laut Kraftfahrtbundesamt bei etwa 11 Prozent.

Inzidenz in Bayern steigt auf 26,0

Sonntag, 15. August, 7.53 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat ist wieder über die 25er-Marke gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Sonntag eine Inzidenz von 26,0. Damit liegt Bayern noch immer unter dem Bundesdurchschnitt von 35,0. Der Landkreis Dingolfing-Landau verzeichnet mit 86,9 die höchste Inzidenz im Freistaat (bundesweit Rang sieben). Für die Landeshauptstadt München meldet das RKI eine Inzidenz von 30,1.

Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte und Besucher in Heimen

Samstag, 14. August, 18.13 Uhr: Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) hat erneut auf die Testpflicht für ungeimpfte Besucher und Beschäftigte von Alten- und Pflegeheimen von Montag an hingewiesen. "Wenn Besuchende und Mitarbeitende aus dem Urlaub zurückkommen, hat so mancher das Coronavirus im Gepäck. Wir reagieren daher schon heute vorausschauend: Wer sich nicht impfen lassen kann oder will, muss sich ab dem 16. August testen lassen", sagte Holetschek am Samstag in München. "Angesichts wieder steigender Inzidenzen müssen wir die besonders gefährdeten Gruppen mit allen Mitteln schützen." Die Testpflicht gilt unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz des jeweiligen Ortes.

Nicht geimpfte oder nicht genesene Beschäftigte in Alten- sowie von Pflege- und Behinderteneinrichtungen müssen sich demnach ab Montag an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche, in der sie zum Dienst eingeteilt sind, auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen lassen. Das Schutz- und Hygienekonzept von Krankenhäusern sowie von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen muss ein Testkonzept enthalten, das Testangebote für die Beschäftigten an mindestens zwei verschiedenen Tagen pro Woche vorsieht. Auch Besucher von Bewohnern von Alten-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen müssen sich unabhängig von der Inzidenz testen lassen, wenn sie nicht vollständig geimpft oder genesen sind.

Inzidenzwert steigt weiterhin leicht

Samstag, 14. August, 10.32 Uhr: Der Inzidenzwert ist in Bayern auch am Samstag wieder leicht gestiegen. Für den Freistaat meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 24,1. Am Freitag hatte er noch bei 22,7 gelegen.

Steigende Zahl der Impfdurchbrüche

Freitag, 13. August, 17.17 Uhr: Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) verzeichnet eine Steigerung bei den Impfdurchbrüchen. Von solchen ist die Rede, wenn sich vollständig gegen Corona geimpfte Personen dennoch mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizieren und nach Definition des RKI "mit klinischer Symp-tomatik" erkranken. Stand 12. August, sind dem LGL in Bayern 1703 solcher Fälle bekannt - 118 mehr als zwei Tage zuvor. Hinzu kommen 1782 Fälle, in denen keine typischen Symptome auftraten. Wenngleich davon auszugehen ist, dass bei vollständig Geimpften der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen ein hoher ist, starben in Bayern bislang 68 Menschen infolge eines Impfdurchbruchs an oder mit Corona.

Hass gegen Impf-Befürworter: "Vielzahl von Verfassern" ermittelt

Freitag, 13. August, 11.26 Uhr: Nach unzähligen Hasskommentaren und Drohungen gegen den bundesweit bekannten schwäbischen Hausarzt und Impf-Befürworter Christian Kröner hat die Polizei eine "Vielzahl von Verfassern" ermittelt. Es handle sich um Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 71 Jahren in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland, teilte die Polizei am Freitag mit. Die genaue Zahl der Verdächtigen wollte ein Sprecher nicht nennen.

Die Verdächtigen würden nun bei der Staatsanwaltschaft vor allem wegen Beleidigung, aber auch Bedrohung und Nötigung angezeigt, teilte die Polizei mit. Auch wer Äußerungen wie Todesdrohungen nur mit einem "Daumen hoch" oder einem Kommentar gutheiße, könne sich dabei durch die öffentliche Aufforderung zur Straftaten strafbar machen.

Der Allgemeinarzt aus Neu-Ulm hat seit Anfang der Impfkampagne in vielen Medien für Corona-Impfungen geworben und zählt zu den bekanntesten Befürwortern in Deutschland. Wegen seiner Haltung wird er aber auch scharf kritisiert. Kröner selbst berichtete von Morddrohungen gegen ihn. Der Kripo Neu-Ulm liegt in diesem Zusammenhang bislang eine dreistellige Zahl an Anzeigen vor

Inzidenzwert steigt am Freitag auf 22,7

Freitag, 13. August, 7.38 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt erneut an. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet am Freitag eine Inzidenz von 22,7. Am Donnerstag stieg der Wert erstmals wieder über die 20er-Marke, so hoch war er zuletzt Anfang Juni gewesen. Damit liegt Bayern jedoch noch immer unter dem Bundesdurchschnitt von 30,1 (Donnerstag: 27,6).

Die höchste Inzidenz in Bayern weist der Landkreis Dillingen an der Donau mit 65,2 auf, gefolgt von Dingolfing-Landau, Mühldorf am Inn und der Stadt Aschaffenburg. Auch dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei über 50 und von Freitag an treten mancherorts erste Änderungen der Corona-Regeln in Kraft. Für die Landeshauptstadt München meldet das RKI eine Inzidenz von 30,9 (Donnerstag: 28,1). Eine Nullinzidenz verzeichnet in Bayern keine einzige Kommune mehr.

Interesse an Impfungen steigt: In München 2500 Registrierungen täglich

Donnerstag, 12. August, 16.55 Uhr: Vermutlich der Bund-Länder-Beschluss, dass Corona-Tests von 11. Oktober an nicht mehr kostenlos sind, hat dazu geführt, dass sich wieder deutlich mehr Münchnerinnen und Münchner impfen lassen wollen: Am Mittwoch und Donnerstag registrierten sich jeweils 2500 Personen neu im BayIMCO-Impfportal, teilte die Stadt mit. Zuletzt waren es rund 2000 am Tag weniger. Mobile Impfangebote ohne Anmeldungen gibt es am Freitag und Samstag etwa im Pfarrsaal der Frauenkirche, am Olympia-Einkaufszentrum sowie am Tollwood.

Ministerium verteidigt Wegwerfen von Corona-Impfstoff

Donnerstag, 12. August, 15.53 Uhr: Das bayerische Gesundheitsministerium hat das Wegwerfen Zehntausender Corona-Impfstoffdosen in Bayerns Impfzentren verteidigt. Es handele sich um weniger als ein Prozent der verabreichten 14,7 Millionen Impfstoffdosen, teilte das Ministerium am Donnerstag in München mit. Es sei nicht völlig zu verhindern, dass Impfstoff verloren gehe. Neben einzelnen Handhabungsfehlern oder Verunreinigungen spiele auch die Logistik eine Rolle.

Bei zunehmender Impfmüdigkeit in der Bevölkerung komme es etwa vor, dass aus einem Impfstoff-Röhrchen mit sechs bis sieben Einzeldosen nur einige Dosen verwendet werden können, der Rest dann aber nicht mehr gelagert werden könne und somit verworfen werden müsse. In einem Flächenland wie Bayern sei zudem eine tagesgenaue Belieferung der 98 Impfzentren nicht möglich. Bei wochenweiser Belieferung sei nicht auszuschließen, dass an der einen oder anderen Stelle zu viel geliefert und nicht rechtzeitig verbraucht werden könne.

Die SPD hatte kritisiert, dass in Bayern mehr Impfdosen als in anderen Bundesländern weggeworfen werden müssen. Gleichzeitig hinkt der Freistaat dem Bundesdurchschnitt beim Impffortschritt weiter hinterher. Der Impfstoff hätte längst etwa Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt werden können, hatte SPD-Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann kritisiert.

Polizei-Gewerkschaft: Corona-Einreisekontrollen "wenig zielführend"

Donnerstag, 12. August, 12.21 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bayern hält die Corona-Einreisekontrollen an den Grenzen des Freistaats für "wenig zielführend". Die "Stichprobenkontrollen" von Reiserückkehrern trieben "die eh schon sehr hohe Belastung der dafür zuständigen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten noch weiter nach oben", teilte die Gewerkschaft am Donnerstag in München mit. Dadurch könnten Kernaufgaben in der Schleierfahndung "vernachlässigt werden".

"Optimal wäre eine viel größere Ausdehnung der Kontrollen", sagte GdP-Landeschef Peter Pytlik. "Aber das können wir einfach nicht, weil wir das Personal dazu nicht haben." Zur Frage, wer solche flächendeckenden Kontrollen stattdessen übernehmen könnte, gebe es aber "keine Ideen", sagte Pytlik.

Inzidenzwert steigt auf 20,5

Donnerstag, 12. August, 8.15 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt erstmals wieder über die 20er-Marke. Zuletzt war der Wert Anfang Juni so hoch gewesen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Donnerstag eine Inzidenz von 20,5 (Mittwoch: 18,2). Damit liegt Bayern noch immer unter dem Bundesdurchschnitt von 27,6 (Mittwoch: 25,1).

Der Landkreis Dingolfing-Landau verzeichnet mit 56,7 die höchste Inzidenz im Freistaat, dort treten von Freitag an erste Änderungen der Corona-Regeln in Kraft. Ebenfalls gestiegen sind die Werte im Landkreis Berchtesgadener Land (49,1), in der Stadt Aschaffenburg sanken sie dafür auf 50,7. Für München meldet das RKI eine Inzidenz von 28,1 (Mittwoch: 27,6).

Polizei löst Feier in Oberschwaben auf

Mittwoch, 11. August, 16.18 Uhr: Eine Feier mit Hunderten Gästen hat die Polizei in Oberschwaben aufgelöst. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatte der Veranstalter das Fest mit Live-Musik in einer Gaststätte in Meckenbeuren (Bodenseekreis) öffentlich beworben, aber nicht genehmigen lassen. Am Dienstagabend hätten in und um das Gebäude dann 400 bis 500 Menschen ohne Abstand und Masken gefeiert, sagte eine Polizeisprecherin. Die Beamten hätten die Feier daraufhin aufgelöst. Widerstand dagegen habe es nicht gegeben.

Der Veranstalter muss nun mit einer Anzeige wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung rechnen. Den Gästen drohten dagegen erst mal keine Konsequenzen, sagte die Sprecherin. "Die Personalien aufzunehmen war aufgrund der Vielzahl an Menschen schlichtweg nicht möglich."

Aufwärtstrend im Gastgewerbe - noch weit unter Niveau vor Corona

Mittwoch, 11. August, 13.26 Uhr: Im bayerischen Gastgewerbe gibt es Anzeichen für eine Erholung, noch ist es aber weit vom Niveau vor Corona entfernt. Im Juni legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,9 Prozent zu, wie das Landesamt für Statistik am Mittwoch mitteilte. Vor allem Hotellerie und Caterer trugen mit starkem Wachstum zum Aufschwung bei. Allerdings sind die Vergleichszahlen stark von Corona beeinflusst: Im Juni 2020 hatte es durch die Pandemie einen Einbruch um 43 Prozent gegeben.

Die Belastung des Gastgewerbes durch Corona macht sich auch weiterhin bei den Beschäftigten bemerkbar. Ihre Zahl lag im Juni im Jahresvergleich um 6,9 Prozent niedriger als zwölf Monate davor. Bereits vor einem Jahr hatte es ein Minus von 22,4 Prozent gegeben.

Holetschek sieht Nachbesserungsbedarf bei Corona-Indikatoren

Mittwoch, 11. August, 13.24 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht nach den Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Strategie noch Nachbesserungsbedarf bei den Indikatoren. "Bei dem Thema Inzidenz und weitere Faktoren hätte ich mir schon gewünscht, dass man vielleicht klarere Parameter gefunden hätte. Da ist der Bund auch nochmal gefordert, was vorzulegen", sagte der CSU-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Die Indikatoren waren am Dienstag ein Thema der Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder. In ihrem Beschluss hieß es dazu, die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 werde als "wichtige Größe zur Beurteilung des Infektionsgeschehens" betrachtet. Daneben wurde betont, dass Bund und Länder "alle Indikatoren, insbesondere die Inzidenz, die Impfquote, und die Zahl der schweren Krankheitsverläufe sowie die resultierende Belastung des Gesundheitswesens berücksichtigen", um die Corona-Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen.

Im ZDF-"Morgenmagazin" sagte Holetschek: "Das Impfen hilft uns aus der Pandemie, nicht das Testen." Die Abschaffung der kostenfreien Corona-Schnelltests ab dem 11. Oktober sei richtig. Die Solidargemeinschaft könne nicht mehr dafür aufkommen, "wenn der eine oder andere sagt: Ich lasse mich nicht impfen, weil ich darauf warte, bis alle anderen geimpft sind."

Inzidenz in Bayern steigt auf 18,2

Mittwoch, 11. August, 8.15 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt weiter. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Mittwoch eine Inzidenz von 18,2 (Dienstag: 16,1). Bayern liegt immer noch unter dem ebenfalls gestiegenen Bundesdurchschnitt von 25,1 (Dienstag: 23,5).

Die höchsten Inzidenzen weisen in Bayern die Stadt Aschaffenburg mit 52,1 und der Landkreis Berchtesgadener Land mit 46,3 auf. In beiden Regionen sind die Werte im Vergleich zum Vortag jedoch gesunken. Für die Landeshauptstadt München meldet das RKI eine Inzidenz von 27,6. Eine Nullinzidenz verzeichnet in Bayern nur die Stadt Ansbach, dort wurden keine Neuinfektionen gemeldet.

Söder: Debatte führen über mehr Rechte für Geimpfte und Genesene

Dienstag, 10. August, 23.44 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich "nicht ganz" zufrieden mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Runde zu Corona gezeigt. Es sei ein Ergebnis auf Sicht, sagte der CSU-Politiker in den ARD-"Tagesthemen": "Wohl auch ein bisschen geschuldet, dass der eine oder andere in Sorge ist, dass man vor der Bundestagswahl nichts Abschließendes entscheiden will." Daher sei er mit den Beschlüssen "nicht ganz" zufrieden.

Söder betonte erneut, dass eine Debatte über Zugänge nur für Geimpfte und Genesene ("2-G") wohl bald folgen wird. Derzeit gilt die 3-G-Regel, also Freiheiten für Geimpfte, Getestete und Genesene. "2-G wird so oder so ab einem bestimmten Zeitpunkt kommen und mir wäre es lieber, wir würden jetzt ehrlich drüber reden als es zu vertagen bis nach der Bundestagswahl", so Söder. Einige Fußballvereine oder Gastronomen würden bereits jetzt nur für vollständig Geimpfte öffnen. Das sei die Realität. Mit Tests alleine könne man die vierte Welle nicht brechen, sagte Söder.

Bayern gibt Impfdosen von Astra Zeneca und Johnson & Johnson zurück

Dienstag, 10. August, 10.52 Uhr: Angesichts der vorerst geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen hat Bayern 738 350 Dosen an den Bund zurückgegeben. Darunter sind 685 100 Dosen des Mittels von Astra Zeneca, wie aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Hinzu kommen 53 250 Dosen von Johnson & Johnson. Bundesweit schickten die Länder etwa 2,7 Millionen Dosen aus ihren Verteilzentren an den Bund zurück.

Dieser will die Impfstoffe nun rasch an andere Staaten mit akutem Bedarf spenden. In einem nächsten Schritt sollen die Länder bis zum 20. August auch Rückmeldungen zu nicht benötigten Dosen geben, die schon von den Verteilzentren in die regionalen Impfzentren gebracht wurden - zunächst ebenfalls für die Präparate von Astra Zeneca und Johnson & Johnson. Die Bundesregierung hat zugesagt, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Eine erste Tranche soll jetzt bereits über die internationale Hilfsinitiative Covax an fünf Länder gehen.

Aus den Verteilzentren geben nun 15 der 16 Länder nicht benötigten Impfstoff zurück - nur das Saarland meldete laut der Übersicht keine Dosen dafür an den Bund.

Inzidenz im Freistaat leicht gestiegen

Dienstag, 10. August, 9.15 Uhr: Der Inzidenzwert in Bayern ist leicht gestiegen und liegt am Dienstag bei 16,1 (Montag: 15,9) und damit unter dem Bundesdurchschnitt von 23,5. Die Inzidenz gibt an, wie viele Menschen pro 100 000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit Covid-19 infiziert haben. Der Wert von 50 gilt als kritische Marke: Weist ein Landkreis drei Tage lang eine Inzidenz von 50 oder mehr auf, treten verschärfte Corona-Regeln in Kraft. Zuletzt traf dies auf den Landkreis Berchtesgadener Land zu. Weil der Wert nun aber fünf Tage in Folge niedriger war, werden die verschärften Maßnahmen am heutigen Dienstag aufgehoben - obwohl die Inzidenz nun wieder auf 51 gestiegen ist, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet.

Die bayernweit derzeit höchste Inzidenz weist die Stadt Aschaffenburg mit 53,3 auf. Dort liegt der Wert den dritten Tag in Folge über 50, somit gelten von Donnerstag an schärfere Regeln. Eine Nullinzidenz verzeichnet dem RKI zufolge nur die Stadt Ansbach, dort wurden keine Neuinfektionen gemeldet.

An diesem Dienstag wollen die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Dabei geht es unter anderem um die Fragen, ob Corona-Tests kostenlos und die Inzidenz der Hauptmaßstab für Einschränkungen des öffentlichen Lebens bleiben sollen. Die CSU will die Tests nicht mehr kostenlos anbieten, das soll die Impfbereitschaft erhöhen. Die Freien Wähler mit dem impfskeptischen Parteichef Hubert Aiwanger an der Spitze sind gegen die Abschaffung kostenloser Tests.

Dissens in der Koalition: Freie Wähler wollen Corona-Notlage nicht verlängern

Montag, 9. August, 18.24 Uhr: Die Freien Wähler pochen auf ein konkretes Ausstiegsdatum aus den Corona-Maßnahmen und gehen damit vor der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Dienstag auf Distanz zum Koalitionspartner CSU. "Wir brauchen einen festen Zeitpunkt für die Beendigung der staatlichen Maßnahmen, sobald jeder Bürger die Möglichkeit zur Impfung hatte", sagte FW-Fraktionschef Florian Streibl am Montag der SZ. Der Staat habe in der Pandemie die Aufgabe gehabt, die Menschen zu schützen, nun komme die "Zeit, wo man die Verantwortung wieder in die Hände der Bürger legen kann". Sie hätten mit Abstands- und Hygieneregeln, Tests und Impfangebot "das nötige Rüstzeug" dafür. Ein fester Stichtag etwa im Oktober sei denkbar, so Streibl. Daher stelle sich die Frage nach der Verlängerung der "epidemischen Lage nationaler Tragweite" derzeit nicht. Diese Lage, die nach jetzigem Stand bis 11. September gilt, bietet die Rechtsgrundlage für Corona-Maßnahmen bis hin zum Lockdown.

Unter anderem darum wird es an diesem Dienstag in der Sitzung von Bund und Ländern gehen, die Verlängerung ist durchaus umstritten. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte dieser Tage bereits die Linie der Staatsregierung skizziert: "Der Bund darf sich jetzt nicht aus der Verantwortung stehlen und muss die epidemische Lage zuverlässig verlängern." Man werde vor allem in den Herbst- und Wintermonaten passende Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens brauchen - und dafür eben eine Rechtsgrundlage. Die erneute Feststellung der epidemischen Lage könnte für maximal drei Monate erfolgen oder kürzer. Holetschek sagte, er verstehe den "Wunsch aller Menschen nach einem Leben in Normalität"; gleichwohl dürfe man den "Kurs der Umsicht und Vorsicht" nicht vorschnell aufgeben. Zum Koalitionspartner, der in einer Sitzung am Freitag dazu beriet, sagte der Minister: "Die Pandemie wird nicht enden, weil wir gesetzlich ein Ende der Pandemie festlegen, wie das etwa die Freien Wähler glauben machen wollen." Die Erfahrung bisher lehre: "Corona ist kein Wunschkonzert" - und halte sich "schon gleich gar nicht an ein vorgegebenes Enddatum".

Die MPK wird sich zudem etwa der Frage widmen, ob Corona-Tests auf Dauer kostenlos für die Bürger bleiben sollen. Streibl fordert dies, "im gleichen Umfang wie bislang". Eben die 3-G-Regel für Geimpfte, Genesene und Getestete sei maßgeblich für ein Ende der Corona-Maßnahmen.

Studie zu Corona-Tests in Kitas: Keine unentdeckten Infektionen

Montag, 9. August, 15.35 Uhr: Regelmäßige Corona-Tests in Kitas haben sich einer Würzburger Studie zufolge bewährt. Es habe keine Hinweise auf unentdeckte Infektionen gegeben, teilte das Universitätsklinikum Würzburg am Montag mit. Im gesamten dreimonatigen Studienzeitraum seien Kinder und Personal zweimal pro Woche über eine zu Hause gewonnene Mundspülprobe (Spucktest) oder Antigen-Schnelltests (Nasentest) überprüft worden. Dabei sei nur eine einzige Covid-Infektion nachgewiesen worden. Antikörpertests belegten, dass keine Infektionen übersehen wurde. Allerdings war die Inzidenz insgesamt niedrig.

Von Mai bis Juli 2021 hatten die Wissenschaftler in der zweiten Phase der im Oktober 2020 gestarteten Würzburger Kindergarten-Corona-Studie (Wü-KiTa-CoV) Teststrategien für die Kinder und das Personal in neun Würzburger Kinderbetreuungseinrichtungen untersucht. Ziel war es, optimale Testmethoden zu finden, um Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus möglichst frühzeitig zu entdecken. Dafür waren etwa 800 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren und 150 Betreuer zur Studienteilnahme eingeladen worden. Das entspreche etwa einem Viertel aller in Würzburg betreuten Kinder dieser Altersgruppe. Mehr als die Hälfte der Angefragten aus beiden Probandengruppen hatten mitgemacht, wie es hieß. Die Vor- und Nachteile einer kontinuierlichen Testung mit PCR-Methode aus einer Mundspülprobe gegenüber Antigen-Schnelltest über Nasenabstrich werden noch ausgewertet.

Gesunkene Inzidenz: Berchtesgadener Land kann Corona-Regeln lockern

Montag, 9. August, 15 Uhr: Im Landkreis Berchtesgadener Land werden die Corona-Regeln ab Dienstag wieder gelockert. Dann gelten die Vorschriften für eine Inzidenz zwischen 25 und 50, wie das Landratsamt am Montag im Amtsblatt veröffentlichte. Nach einem Corona-Ausbruch hatten seit dem 2. August strengere Regeln gegolten, nachdem im Landkreis fünf Tage hintereinander die Inzidenz wieder unter 50 lag, fallen nun diverse Einschränkungen weg.

Die niedrigere Inzidenzeinstufung bedeutet unter anderem, dass es bei privaten Treffen nur noch eine Begrenzung der Zahl der Personen aber nicht mehr der Haushalte gibt, zudem dürfen sich bei öffentlichen Veranstaltungen wieder mehr Personen treffen. Beim Sport entfällt die Pflicht zu Test oder Begrenzung der Personenzahl, in der Gastronomie dürfen wieder Personen aus mehreren Hausständen ohne Test an einem Tisch sitzen und in der Hotellerie müssen sich Gäste nicht mehr regelmäßig nachtesten.

Ab Dienstag gelten dann in keinem bayerischen Landkreis die strengeren Regeln für Inzidenzen über 50. Aschaffenburg lag am Montag zwar erneut über 50, allerdings erst den zweiten Tag in Folge - die Inzidenzeinstufung würde aber erst nach drei Tagen nach oben gesetzt. Sollte die Stadt am Dienstag erneut über der Schwelle liegen, würden dort ab Donnerstag schärfere Regeln gelten.

Sieben-Tage-Inzidenz nimmt weiter zu

Montag, 9. August, 7.20 Uhr: Auch am Montag nimmt der Inzidenzwert in Bayern weiterhin leicht zu und steht nun bei 15,9. Das Robert-Koch-Institut meldete 2081 Fälle in den vergangenen sieben Tagen. Die Inzidenz gibt an, wie viele Menschen pro 100 000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit Covid-19 infiziert haben - bei Städten und Landkreisen mit nur wenigen Einwohnern können die Zahlen also sprunghaft ansteigen.

So ist der Wert in der Stadt Aschaffenburg über die Marke von 50 gestiegen: 15 Neuinfektionen bedingten den Anstieg von 45,1 am Samstag auf 59,2 am Sonntag, am Montag sank der Wert wieder etwas auf 56,3. In Schweinfurt, wo am Samstag noch eine Inzidenz von Null gemeldet wurde, gibt es vier Neuinfektionen, der Inzidenzwert ist dadurch auf 7,5 gestiegen. Insgesamt befindet sich der Freistaat aber immer noch deutlich unter dem deutschlandweiten Inzidenzwert, dieser steht am Montag bei 23,1.

In allen bayerischen Kreisen hat es in den vergangenen sieben Tage Corona-Neuinfektionen gegeben. Damit weist - anders als in den vergangenen Tagen - kein Landkreis oder keine kreisfreie Stadt mehr eine Inzidenz von null auf.

Landesamt: EM-Spiele in München waren kein Infektionsherd

Sonntag, 8. August, 7.18 Uhr: Die vier Spiele der Fußball-Europameisterschaft in München haben laut Gesundheitsministerium "keinen nennenswerten Beitrag zum Infektionsgeschehen im Freistaat" geleistet: Fünf Corona-Infektionen im Zusammenhang mit dem Besuch eines EM-Spiels in München seien dem Landesamt für Gesundheit (LGL) gemeldet worden. Mit Public-Viewing-Veranstaltungen rund um die Spieltage würden bayernweit 18 Corona-Fälle in Verbindung gebracht, sagte ein Ministeriumssprecher. Außerdem seien fünf Besucher eines EM-Spiels im Ausland anschließend positiv getestet worden.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kritisierte, bei der Masken-Disziplin "gab es leider bei vielen Fans noch Luft nach oben". Auch wenn die wissenschaftliche Überwachung zeige, dass dieses sportliche Großereignis im Sommer "zu keinem relevanten Anstieg der Corona-Infektionszahlen beigetragen hat, bin ich der Auffassung, dass nach wie vor das Motto "Umsicht und Vorsicht" gelten muss", sagte er und mahnte: "Wir brauchen gerade im Herbst die strikte Einhaltung der Hygienekonzepte, wenn sich die Rahmenbedingungen durch möglicherweise steigende Fallzahlen, neue Virusvarianten und den vermehrten Aufenthalt in geschlossenen Räumen wieder ändern!"

Ein Ministeriumssprecher sagte, die Ergebnisse einer international besuchten europaweiten Sportveranstaltung im Juni bei sehr niedriger Inzidenz ließen sich nicht ohne weiteres auf Bundesligaspiele im Herbst oder andere sportliche und kulturelle Großveranstaltungen übertragen.

Das LGL hatte die Gesundheitsämter in Bayern und anderen Ländern aufgefordert, Corona-Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Besuch eines EM-Spiels in München, im Ausland oder einer Public-Viewing-Veranstaltung zu melden. Aus anderen Bundesländern wurde kein Covid-Fall im Zusammenhang mit Stadionbesuchen gemeldet.

Sibler: "Präsenzlehre ein Muss für das Wintersemester"

Freitag, 6. August, 19.30 Uhr: An den bayerischen Hochschulen zieht wieder Leben ein. Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) sagte am Freitag, Präsenzlehre sei "ein Muss für das Wintersemester". Der aktuelle Beschluss der Kultusministerkonferenz bestätige seine Linie, das Studium vor Ort wieder zum Regelfall zu machen: "Schließlich haben unsere Studentinnen und Studenten lange genug auf den direkten Kontakt vor Ort und den persönlichen Austausch verzichten müssen." Der unmittelbare Austausch und das Miteinander seien ein wichtiger Bestandteil von Studium, Forschung und Lehre.

Die Staatsregierung erlaubt den Hochschulen seit einer Woche bei einer Inzidenz bis 100 Präsenzveranstaltungen auch dann, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Studenten nicht durchgängig eingehalten werden kann. Es bleibt bei der FFP2-Maskenpflicht.

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