1000 Soldaten sind in Bayern gegen Corona im Einsatz
Montag, 24. Mai, 7.45 Uhr: Zur Bekämpfung des Coronavirus sind derzeit in Bayern etwa 1000 Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. Knapp die Hälfte werde zur Kontaktnachverfolgung von Infizierten eingesetzt, sagte ein Sprecher des Landeskommandos in Bayern. 80 von ihnen helfen demnach alleine in München. Zum Vergleich: Vor etwa einem Jahr - kurz nach Beginn der Pandemie - waren im Freistaat etwa 200 Soldaten im Corona-Einsatz.
Neben der vor allem logistischen Unterstützung in Alten- und Pflegeheimen helfen die Soldaten etwa beim Betrieb von Corona-Teststationen oder durch Beratung im Sanitätsbereich. Zuletzt unterstützte die Bundeswehr unter anderem beim Impfen im oberfränkischen Hof.
Die Bundeswehr darf in bestimmten Fällen innerhalb Deutschlands eingesetzt werden. Zwar sind für den Katastrophenschutz und die Gesundheitsversorgung hierzulande zunächst die Landkreise und die kreisfreien Städte verantwortlich. Doch bei Überforderung können sie um Amtshilfe bitten und sich dabei auch an die Bundeswehr wenden. Wann die Corona-Unterstützung der Soldaten ende, sei unklar. "Der Einsatzzeitraum ist davon abhängig, bis wann die zivilen Behörden und Stellen auf Grundlage der Subsidiarität Hilfeleistungsanträge stellen werden", hieß es. Aktuell liefen über 100 Anträge.
Zu Beginn der Pandemie standen bundesweit etwa 15 000 Soldaten und Soldatinnen bereit, um die zivilen Behörden im Notfall zu unterstützen. Die Zahl der Soldaten wurde im Rahmen der dritten Infektionswelle der Pandemie durch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auf bis zu 25 000 erhöht.
Corona-Regeln:Pfingsturlaub in Bayern - was erlaubt ist und was nicht
Urlaub soll von Pfingsten an vielerorts in Bayern möglich sein. Benötigt werden: Flexibilität, Eigenverantwortung und gute Nerven. Ein Überblick.
59,2 - Inzidenz im Freistaat sinkt weiter
Montag, 24. Mai, 7.12 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat ist abermals gesunken, das Robert-Koch-Institut meldet in der Nacht zum Pfingstmontag 508 Neuinfektionen und einen Wert von 59,2 - am Sonntag lag dieser noch bei 62,6. Am Sonn- und Feiertagen sind die gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil dann weniger getestet wird. Am höchsten ist der Inzidenzwert derzeit in der Stadt Memmingen - und zwar deutschlandweit, dort liegt er bei 238,1.
Polizei löst Party in Erdinger Innenstadt auf
Sonntag, 23. Mai, 12.35 Uhr: 150 Menschen haben am Samstag in der Innenstadt von Erding eine "Open-Air-Party" gefeiert, das hat das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Sonntag mitgeteilt. Gegen 22.40 Uhr seien die Beamten über die lautstarke Feier informiert worden. Auf dem "Kleinen Platz" hätten die Einsätzkräfte dann auch etwa 150 Menschen angetroffen. Vereinzelt seien Flaschen oder andere Gegenstände geworfen worden. Die Polizei beendete die Party, die meisten Teilnehmer seien der Aufforderung auch nachgekommen, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei zwölf Menschen wurden die Personalien festgestellt. Neben Ermittlungen wegen Ruhestörung prüft die Erdinger Polizei auch Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz.
Inzidenz im Freistaat sinkt leicht
Sonntag, 23. Mai, 8.35 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat ist erneut leicht gesunken, das Robert-Koch-Institut meldet in der Nacht zum Sonntag 1107 Neuinfektionen und einen Wert von 62,6. Am höchsten ist der Inzidenzwert derzeit in der Stadt Memmingen - und zwar deutschlandweit, dort liegt er bei 238,1. Immerhin: Es ist die momentan einzige Kommune, die über der Marke von 200 liegt. 13 Städte und Landkreise sind noch im Hotspot-Bereich über der 100er-Grenze.
Liegt eine Kommune stabil unter 100, so können viele Corona-Maßnahmen gelockert werden. Der nächste relvante Wert im sogenannten Stufenplan der bayerischen Staatsregierung ist dann die 50. Und liegt die Inzidenz stabil unter 35, so werden die Einschränkungen praktisch aufgehoben. 16 Kommunen sind derzeit unter dieser Schwelle, ob die Lockerungen schon greifen, hängt jeweils davon ab, wie lange der Wert schon stabil ist.
Würzburger Landrat kritisiert Kommunikation der Staatsregierung
Samstag, 22. Mai. 15.20 Uhr: Der Würzburger Landrat Thomas Eberth (CSU) kritisiert die Corona-Kommunikation des bayerischen Gesundheitsministeriums. "Man bekommt irgendwann irgendeine E-Mail, in der die Maßnahmen unverständlich beschrieben sind", sagte er der Main Post (Samstag). Diese müssten dann umständlich entschlüsselt werden.
Unklare Ansagen aus dem Ministerium in München hätten dazu geführt, dass Lockerungsschritte in seinem Landkreis nicht schnell und konkret hätten kommuniziert werden können. "Ich habe das Gefühl, dass wir das eine oder andere Ministerium in München vor uns hertreiben", sagte Eberth.
Dort habe man die Geschwindigkeit der sinkenden Inzidenzwerte offenbar nicht richtig eingeschätzt. "Ich verstehe nicht, warum es überhaupt eine Freigabe des Ministeriums für weitere Lockerungsschritte braucht", sagte er. Dies werde dem dynamischen Infektionsgeschehen nicht gerecht.
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Inzidenz sinkt weiter leicht
Samstag, 22. Mai, 11.07 Uhr: Die Inzidenz in Bayern ist erneut leicht gesunken. Am Samstag lag der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 65,3. Am Freitag betrug er noch 66,9. Von den bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten am stärksten betroffen ist die Stadt Memmingen mit einer Inzidenz von 249,4. Am niedrigsten ist der Wert dagegen in Amberg, hier liegt er bei 16,6.
Quarantäne nach den Pfingstferien könnte teuer werden
Freitag, 21. Mai, 15.30 Uhr: Ein Pfingsturlaub in einem Corona-Risikogebiet kann nach den Ferien für Eltern und Schulkinder ein unangenehmes Nachspiel haben. Sollte nach der Rückkehr eine Quarantäne erforderlich sein, wird der versäumte Unterricht nicht nur als unentschuldigte Fehlzeit angesehen. Im schlimmsten Fall droht nach Angaben des Kultusministeriums auch ein Bußgeld wegen eines Verstoßes gegen die allgemeine Schulpflicht. Das Bußgeld kann in Bayern im schlimmsten Fall bis zu 1000 Euro betragen.
"Die Schulpflicht besteht auch in der aktuellen Situation unverändert", sagte ein Ministeriumssprecher. Alle Schülerinnen und Schüler hätten daher die Pflicht, den Unterricht zu besuchen. Wenn sehenden Auges durch die Reise in ein Risikogebiet nach Rückkehr eine Quarantäne erforderlich werde, welche die Teilnahme am Präsenzunterricht verhindert, stelle dies eine Ordnungswidrigkeit im Sinne von Artikel 119 des Schulgesetzes dar.
Eine Quarantäne ist etwa dann verpflichtend, wenn der Urlaub in einem sogenannten Hochinzidenzgebiet stattgefunden hat. Frühestens fünf Tage nach der Rückkehr kann die Quarantäne dann per negativem Corona-Test aufgehoben werden. Bis der Test vorliegt, ist natürlich auch kein Schulbesuch erlaubt. Das Kultusministerium geht aber davon aus, dass Eltern und Schüler bei ihrer Urlaubsplanung und der Auswahl des Reiseziels verantwortungsvoll handeln, betonte der Sprecher. "Sie haben ein hohes Interesse daran, nach den Pfingstferien wieder am Präsenzunterricht teilzunehmen."
Nach Pfingsten dürfte die Zahl der bayerischen Schüler im Präsenzunterricht wieder deutlich steigen. Nur in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 und mehr soll es dann noch Distanzunterricht geben. In Regionen mit einer Inzidenz unter 50 soll es dann wieder vollen Präsenzunterricht geben. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit Werten zwischen 50 und 165 gibt es demnach auch nach dem 7. Juni nur Wechselunterricht.
Auch Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) setzt große Hoffnungen auf den vollen Präsenzunterricht: "Darauf warten viele Schüler und Eltern. In den acht Schulwochen bis zum Schuljahresende können wir die Klassengemeinschaft wieder stärken, genau hinschauen, wie es um den Wissensstand der Schülerinnen und Schüler steht, und diese fördern."
Umfrage: Fast 73 Prozent der Bayern verzichten auf Pfingsturlaub
Freitag, 21. Mai, 12.21 Uhr: 72,9 Prozent der Menschen in Bayern wollen in den Pfingstferien nicht verreisen. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von BR24 ergeben. 21,6 Prozent planen demnach einen Urlaub und 5,5 Prozent sind noch unschlüssig. Die Ferien beginnen mit dem Pfingstwochenende. Von den Reisewilligen verbringen der Umfrage zufolge 9,3 Prozent ihren Urlaub im europäischen Ausland; 5,2 Prozent bleiben in Bayern und 4,1 Prozent fahren in ein anderes Bundesland. Lediglich 3 Prozent unternehmen eine Fernreise.
50,3 Prozent begründeten ihre bevorstehende Reise damit, urlaubsreif zu sein. 29,8 Prozent sagten, nicht in ein Risikogebiet zu fahren und 28,2 Prozent gaben an, dass sie selbst beziehungsweise ihre Mitreisenden geimpft oder genesen seien. 12,1 Prozent sahen Corona als harmlos an.
Auf die Frage hin, warum sie auf eine Reise verzichten, gaben 29,3 Prozent an, während der Pfingstferien ohnehin nicht zu verreisen. 21,9 Prozent begründeten dies mit Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. 18,8 Prozent sagten unter anderem, dass ihnen die Buchungslage aktuell zu unsicher sei und 18,7 Prozent gaben an, sich einen Urlaub zurzeit nicht leisten zu können.
Inzidenz in Bayern sinkt leicht
Freitag, 21. Mai, 7.12 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht. Am Freitag meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 66,9 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen im Freistaat. Am Donnerstag hatte der Wert bei 68,1 gelegen. Den niedrigsten Wert weist mit 16,6 die Stadt Amberg in der Oberpfalz aus. Nur noch 13 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte meldeten einen Wert, der höher als 100 ist. Nur die Stadt Memmingen liegt mit 235,8 noch über der 200er Marke.
Mit den Pfingstferien gehen die Lockerungen weiter - unter anderem startet der Tourismus in vielen Teilen Bayerns wieder. Aber auch für Freizeitangebote, Kultur und Sport gibt es Erleichterungen
Corona-Anzeigen gegen Söder beschäftigen Staatsanwaltschaft
Donnerstag, 20. Mai, 12.43 Uhr: Anzeigen von Gegnern der Corona-Maßnahmen gegen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beschäftigen die Staatsanwaltschaft München I. Es seien schon etwa 200 Anzeigen gegen hochrangige bayerische Politiker eingegangen, die meisten davon gegen Söder, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Juliane Grotz, am Donnerstag in München.
In den Anzeigen werde angegeben, die von der Staatsregierung verhängte Pflicht, im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus eine Maske zu tragen, sei Körperverletzung. Die Ermittlungen würden schnell eingestellt, betonte Behördenleiter Hans Kornprobst. Denn die Vorwürfe seien "weit weg" von erkennbaren Straftaten. "Aus der Maskenpflicht eine Körperverletzung zu konstruieren, ist einfach zu weit hergeholt." Arbeit mache die Flut der Anzeigen aber dennoch.
Die Staatsanwaltschaft rechnet außerdem mit einer großen Zahl an Anzeigen wegen gefälschter Corona-Impfnachweise. Bislang seien in dem Zusammenhang zwar noch keine Verfahren eingegangen, sagte die Sprecherin. "Es ist aber zu erwarten, dass sich dies mit der Einführung von mehr und mehr Lockerungen für vollständig Geimpfte sehr schnell ändern wird."
Impfpässe seien derzeit "die wohl heißeste Fälscherware". Auf Messenger-Diensten wie Telegram sei ein gefälschter Impfpass mit ebenso falschem Nachweis einer Corona-Impfung für Preise zwischen 100 und 120 Euro zu haben - "bei Großbestellungen wird Mengenrabatt gewährt".
Bayerns Ärzte beginnen mit Corona-Impfung ohne Priorisierung
Donnerstag, 20. Mai, 7.33 Uhr: In Bayern dürfen Haus- und Fachärzte von diesem Donnerstag an unabhängig von der Impfreihenfolge gegen das Coronavirus impfen. Dennoch wird es dauern, bis jeder Interessent an die Reihe kommt, denn der Impfstoff-Bedarf liegt noch immer deutlich über den Liefermengen. Mit der Freigabe der Priorisierung bei den Ärzten geht der Freistaat schneller voran als manch andere Bundesländer. Bundesweit sind lediglich die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson bislang freigegeben.
In den kommenden drei Wochen werden hauptsächlich die Haus- und Fachärzte Erstimpfungen vornehmen. Die Impfzentren verabreichen derweil in den kommenden vier Wochen mehr als 1,1 Millionen Zweitimpfungen. Der bayerische Hausärzteverband riet Impfwillige zur Zurückhaltung. "Ich habe Verständnis dafür, dass viele nun schnell geimpft werden wollen, gerade im Vorfeld der Urlaubszeit. Aber ich appelliere an die Menschen, jetzt die Füße stillzuhalten und nicht die Praxen abzutelefonieren und mit Impfanfragen zu überhäufen", sagte der Verbandsvorsitzende Markus Beier der Welt. Es gebe nicht genug Termine und nicht genug Impfstoff, das werde sich voraussichtlich erst Mitte Juni ändern. Beier warnte zugleich davor, dass Kapazitäten für Menschen blockiert werden, die nicht wegen Corona in die Praxen kommen.
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 68,8
Donnerstag, 20. Mai, 7.12 Uhr: Der Inzidenzwert im Freistaat sinkt weiter. Am Donnerstag gab das Robert-Koch-Institut den bayernweiten Wert mit 68,8 an, am Mittwoch hatte er bei 74,1 gelegen. 78 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte liegen unter der Hotspot-Marke 100. Weiterhin zwei Städte weisen einen Wert von knapp über 200 aus: Schweinfurt (211,5) und Memmingen (204,1). In der Stadt München gab es 47,2 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen Tagen.
250 Zuschauer beim letzten Saisonspiel der Bayern gegen Augsburg
Mittwoch, 19. Mai, 21.05 Uhr: Der FC Bayern München wird sein letztes Saisonspiel der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg am Samstag vor 250 Zuschauern in der Allianz Arena bestreiten. 100 Karten davon werden die Bayern an Personen aus dem Gesundheitswesen vergeben, "die während Corona so hart für unsere Gesellschaft arbeiten", hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch.
"Es wird unser erstes Heimspiel vor Zuschauern seit dem 8. März 2020", wurde Präsident Herbert Hainer zitiert. "Wir sind glücklich über die kurzfristige Möglichkeit, diese Saison wenigstens in einem kleinen Rahmen auf eine Art abschließen zu können, die Hoffnung für die nächste Saison macht."
Das Spiel ist der Abschied einiger Bayern-Protagonisten wie Chefcoach Hansi Flick, die Co-Trainer Hermann Gerland und Miroslav Klose sowie die drei Abwehrspieler David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martinez. Jeder erhält nach Bayern-Angaben fünf Tickets.
Möglich sind die Zuschauer aufgrund der neuen Corona-Regeln, die das bayerische Kabinett am Dienstag beschlossen hatte. In Landkreisen und Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 können demnach ab Freitag wieder bis zu 250 Zuschauer bei Sportevents im Freien dabei sein. In München liegt dieser entscheidende Wert seit Anfang Mai unter 100.
Landkreise fordern regional gerechte Corona-Impfungen durch Ärzte
Mittwoch, 19. Mai, 18.45 Uhr: Aus Sicht des bayerischen Landkreistages sollte auch die Zahl der über die Ärzte vergebenen Impfungen gegen das Coronavirus an der regionalen Einwohnerzahl bemessen werden. Abgesehen von Sonderkontingenten etwa für besonders stark getroffene Regionen sei die Verteilung der Impfstoffe an die Impfzentren der Landkreise und kreisfreien Städte einwohnergerecht, sagte der Präsident des Landkreistages, Christian Bernreiter, am Mittwoch in München. Seit jedoch auch die Haus- und Fachärzte mitimpften, gebe es starke Verschiebungen. "Das führt zu großem Unmut."
Die Ärzte erhielten über das Bundesgesundheitsministerium in der Summe inzwischen mehr Dosen als die Impfzentren, erläuterte der Deggendorfer Landrat. Allerdings würden Gebiete mit geringer Ärztedichte benachteiligt. Zugleich könnten Dosen, die etwa wegen nicht besetzter Praxen nicht abgerufen werden, aufgrund der Zuständigkeiten nicht an die Impfzentren übertragen werden, sagte der CSU-Politiker. "Da ist ein starres System, das so nicht hält."
Die Landrätinnen und Landräte sprachen sich nach ihrer Versammlung auch für den Erhalt einer guten, wohnortnahen Krankenhausstruktur aus. "Die aktuellen Entwicklungen stehen weder mit den vielfach geforderten gleichwertigen Lebensverhältnissen im Einklang noch werden sie den Anforderungen im Katstrophen- oder Pandemiefall gerecht", hieß es in einem Forderungspapier für die anstehende Bundestagswahl. "Allen voran wegen der Versorgungssicherheit im gesamten Land muss die Ausdünnung der Krankenhausstrukturen über eine zunehmende Verknappung der Erlöse ein Ende haben."
Patientenschützer kritisiert bayerischen "Impfturbo"
Mittwoch, 19. Mai, 16.45 Uhr: Die bayerische Strategie bei den Erstimpfungen hat Deutschlands oberster Patientenschützer Eugen Brysch kritisiert. Dies sei "der Holetscheksche Impfturbo", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz mit Sitz in Dortmund gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Im Stand laut aufheulen, doch wenn es dann auf die Strecke gehen soll, reicht der Treibstoff gerade mal für das Ausrollen auf dem Standstreifen."
Bei Impfstoffmangel gelte es, die Reserve für die Zweitimpfung weiter im Blick zu behalten. In Bayern sei das nicht geschehen, weswegen nun die Vakzine für das zweite Impfangebot fehlten und bei der Erstimpfung auf die Bremse getreten werden müsse: "Genau das schadet der Impfkampagne", sagte Brysch.
Bis 7. Juni fast nur noch Zweitimpfungen in den Impfzentren
Mittwoch, 19. Mai, 13.45 Uhr: Knapp drei Wochen lang wird es in den bayerischen Impfzentren fast nur noch Zweitimpfungen geben. "Ich gehe davon aus, dass wir ab der Kalenderwoche 23 in den Impfzentren wieder mit Erstimpfungen weitermachen können, die übrigens auch bei den Hausärztinnen und Hausärzten und Fachärzten weiter abgegeben werden", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittwoch in München. Bis zum 7. Juni aber müssten sich die Impfzentren auf die anfallenden Zweitimpfungen konzentrieren, es werde daher nur wenige Termine für Erstimpfungen geben.
Der Grund sind überdurchschnittlich viele Zweitimpfungen durch die Verlängerung des Impfintervalls bei den Vakzinen von Moderna und Biontech. Dadurch hatten im April besonders viele Menschen ihre erste Spritze erhalten. Hinzu kommt laut Holetschek bei unter 60-Jährigen der Wechsel des Impfstoffs von Astra Zeneca auf die mRNA-Impfstoffe bei Zweitimpfungen.
"Dass wir uns jetzt eine Zeit lang auf die Zweitimpfungen konzentrieren, ist jetzt eigentlich nichts Überraschendes", betonte Holetschek deshalb. "Es ist ja nicht so, dass man sagt, Erstimpfungen werden eingestellt." Die Ärzte impften schließlich weiter, auch wenn der Bedarf bei sämtlichen Impfstoffen über dem Verfügbaren liege. Der vom Bund geplanten Aufhebung der Priorisierung auch in den Impfzentren steht Holetschek derweil skeptisch gegenüber.
Bayerische Regionalbahnen im Coronajahr etwas pünktlicher
Mittwoch, 19. Mai, 13.10 Uhr: Die Pünktlichkeit der Regional- und S-Bahnen ist in Bayern im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) am Mittwoch berichtete, galten 94,1 Prozent der Züge 2020 als pünktlich. Dies waren 1,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Als pünktlich werden bei der Bahn alle Züge gezählt, die mit weniger als sechs Minuten Verspätung ankommen.
"Die Zahlen sind wegen Corona nur sehr eingeschränkt mit den Ergebnissen aus den Vorjahren vergleichbar", erklärte BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs. "Die Züge waren auch deshalb pünktlicher, weil wegen Corona zeitweise auch weniger Züge unterwegs waren."
Entsprechend verdoppelte sich die Zugausfallquote im vergangenen Jahr auf 6 Prozent. Dies war allerdings darauf zurückzuführen, dass von Ende März bis Mitte Mai 2020 wegen der Pandemie das Verkehrsangebot reduziert wurde. Ohne diesen Sondereffekt habe die Ausfallquote auf dem Vorjahresniveau gelegen, sagte die BEG-Chefin.
Söder: Impfen mit mobilen Teams - auch unkonventionelle Wege gehen
Mittwoch, 19. Mai, 11.20 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will die Arbeit der Impfzentren nach der Aufhebung der Priorisierung stark auf einen Außeneinsatz ausrichten, um breite Bevölkerungsschichten zu erreichen. Die Impfzentren würden nun wichtig, um strategisch zu impfen, sagte der CSU-Vorsitzende der "Augsburger Allgemeinen" am Mittwoch. Mobile Teams könnten über Betriebsärzte ganze Unternehmen durchimpfen. "Dann sollen im Juni in Schulen die Abschlussklassen geimpft werden und vielleicht noch vor den Sommerferien Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren, sobald die Impfstoffe zugelassen sind."
Auch solle es gezielt in Stadtteilen Impfangebote geben, in denen viele Menschen mit Migrationshintergrund lebten und es noch Vorbehalte gegen die Impfung gebe, sagte Söder. "Wir müssen auch unkonventionelle Wege gehen. Warum bieten wir nicht auch mal einen Impftag im Umfeld einer Moschee oder eines Kulturvereins an?", fügte er hinzu. "Zudem sollten auch Menschen in sozial schwierigen Verhältnissen beispielsweise über die Tafeln erreicht werden."
Die Impfzentren hätten weiter eine zentrale Bedeutung: "Erstens, um die versprochenen Zweitimpfungen zu gewährleisten. Und zweitens werden die Impfzentren auf der langen Zielgeraden der Pandemie noch wichtig, um strategisch zu impfen", sagte Söder. Man werde weiter impfen und verschiedene Impfstoffe bestellen müssen. "Zum einen, um den Grundschutz auszubauen. Zum anderen, um auf mögliche Mutationen reagieren zu können."
Ministerium: Kein Stopp von Erstimpfungen
Mittwoch, 19. Mai, 8.14 Uhr: Angesichts der für Zweitimpfungen verstärkt benötigten Impfstoffe von Biontech und Moderna gibt es Verwirrung im Umgang mit Erstimpfungen. Aus den Landratsämtern in Bayreuth und Bamberg hieß es am Dienstagabend, man sei angewiesen worden, die Erstimpfungen mit diesen Vakzinen zu stoppen und nur noch Zweitimpfungen durchzuführen. Das Gesundheitsministerium widersprach: Es habe keine Anweisung gegeben, die Erstimpfungen gänzlich zu stoppen.
Es sei allerdings über die hohe Anzahl der nun nötigen Zweitimpfungen informiert worden. Außerdem verwies ein Ministeriumssprecher darauf, dass man derzeit den Einfluss der nun nötigen Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach einer ersten Astra-Zeneca-Impfung auf die verfügbare Impfmenge für Erstimpfungen beobachte.
Das Landratsamt Bayreuth hatte zuvor mitgeteilt, das Ministerium habe den Leitern der bayerischen Impfzentren mitgeteilt, dass ab Mittwoch alle verfügbaren Impfstoffe von Biontech und Moderna ausschließlich für Zweitimpfungen zu verwenden seien. Das bedeute, dass in den Impfzentren in Stadt und Landkreis Bayreuth sämtliche Corona-Erstimpftermine kurzfristig storniert werden müssten.
Auch aus dem Landkreis Bamberg kam eine ähnliche Information: Ohne Vorwarnung seien die Impfzentren angewiesen worden, ab Mittwoch nur noch Zweitimpfungen durchzuführen und alle geplanten Erstimpfungen abzusagen. Bayernweit müssten Reserven der Impfstoffe von Biontech und Moderna aufgebaut werden, um die Zweitimpfungen sicherzustellen.
Inzidenzwert sinkt deutlich
Mittwoch, 19. Mai, 6.54 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist abermals deutlich gesunken. Am Mittwoch meldete das Robert-Koch-Institut einen Wert von 74,1 für den gesamten Freistaat, am Montag hatte er bei 80,9 gelegen. Den geringsten Wert weist die Stadt Bayreuth mit 18,7 aus. 65 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte liegen unter der Hotspot-Marke 100. Nur die Städte Coburg (204,5) und Memmingen (204,1) liegen noch über dem Wert von 200. Die Stadt München weist mit 47,3 ebenfalls wieder eine Inzidenz unter 50 aus. Sollten die Zahlen so bleiben, sind in der kommenden Woche Lockerungen in Sicht.
Söder kündigt Öffnungen für Messen, Kultur- und Sportveranstaltungen an
Dienstag, 18. Mai, 13.34 Uhr: Angesichts sinkender Corona-Zahlen sollen in Bayern auch größere Veranstaltungen bald wieder stattfinden können. So sollen von Freitag an im Freien Kulturveranstaltungen mit bis zu 250 Zuschauerinnen und Zuschauern erlaubt sein - mit Tests, Maske und festem Sitzplatz. Gleiches gilt für Veranstaltungen im Sport. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung. Voraussetzung für die Öffnung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegt.
Ab 1. September sollen zudem wieder Messen möglich sein, sagte Söder weiter, mit Blick vor allem auf die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in München. Ein Hygienekonzept sei dafür aber nötig. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sprach von einem "Lichtblick". Im Juli soll bereits die Messe "Trendset" in München stattfinden können - als erste Messe seit Langem.
Bei Inzidenz unter 50 nach Pfingsten Präsenzunterricht für alle
Dienstag, 18. Mai, 13.14 Uhr: In bayerischen Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 sollen nach den Pfingstferien die Schüler aller Schularten wieder Präsenzunterricht haben - mit Test- und Maskenpflicht. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit Werten zwischen 50 und 165 gibt es auch nach dem 7. Juni demnach lediglich Wechselunterricht.
Auch die Corona-Regeln für Kitas, Kindergärten und andere Kinderbetreuungseinrichtungen werden gelockert: Ab dem 7. Juni ist bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 eingeschränkter Regelbetrieb in festen Gruppen möglich. Bislang liegt der Grenzwert, ab dem es nur noch Notbetreuung geben darf, bei 100. Neu ist, dass die Einrichtungen zweimal wöchentlich Corona-Tests für alle Kinder anbieten müssen - die für die Kinder aber nicht verpflichtend sind. Für Vorschulkinder im letzten Kindergartenjahr gilt der Grenzwert 165 schon ab dem 25. Mai.
Fitnessstudios dürfen in Bayern wieder öffnen
Dienstag, 18. Mai. 13.05 Uhr: Das bayerische Kabinett hat in seiner Sitzung am Dienstag noch einmal festgehalten, dass viele Corona-Maßnahmen in Gegenden mit Inzidenzwerten unter 100 gelockert werden dürfen. Konkret nannte Ministerpräsident Markus Söder die Öffnung der Freibäder vom 21. Mai an. Allerdings dürfen sie entsprechend ihres Platzangebotes nur eine begrenzte Zahl von Besuchern einlassen. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 ist neben einer Terminbuchung ein negativer Corona-Test notwendig, bei einer Inzidenz unter 50 entfällt die Testpflicht auch in diesem Fall.
Neu ist, dass Fitnessstudios künftig nicht mehr zum Bereich Freizeit, sondern in den Sportbereich gezählt werden und damit ebenfalls von Freitag an wieder öffnen dürfen. Auch dort muss es Hygienekonzepte geben. Die Besucher müssen - mit Ausnahme der Sporttreibenden selbst - FFP2-Masken tragen und einen negativen Test vorlegen.
Bayerns Gesundheitsminister verteidigt Ende der Impfpriorisierung
Dienstag, 18. Mai, 12.05 Uhr: Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), hat die Aufhebung der Corona-Impfpriorisierung als "richtig und wichtig" bezeichnet. Es sei gut, den Arztpraxen mehr Flexibilität einzuräumen und damit das Impftempo zu erhöhen, sagte der bayerische Gesundheitsminister am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Etwa in Bayern sei man in den Impfzentren "schon weit in der Priorität drei" und auch die Arztpraxen signalisierten einen entsprechenden Impffortschritt. Zur Möglichkeit, die vorgegebene Reihenfolge ab dem 7. Juni auch in Impfzentren aufzuheben, seien die Bundesländer "noch unterschiedlich in der Meinungsbildung".
Kabinett tagt zu Corona-Lockerungen
Dienstag, 18. Mai, 9.44 Uhr: Das bayerische Kabinett will am Dienstag die nächsten Corona-Lockerungen beschließen. Die Sitzung beginnt um 10 Uhr, im Anschluss stellen Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) die Ergebnisse vor. Die nächsten Corona-Öffnungsschritte hatte Söder bereits vergangene Woche angekündigt: In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 sollen demnach Freibäder unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Ebenso sollen in Landkreisen und kreisfreien Städten mit weniger als 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche ab dem 21. Mai Kulturveranstaltungen im Freien erlaubt werden, mit bis zu 250 Personen, mit fester Bestuhlung, mit Tests und Hygienekonzepten. Bereits am Montag wurde bekannt, dass die Impfpriorisierung in den Arztpraxen ab Donnerstag aufgehoben werden soll. Die Pressekonferenz zu den Beschlüssen überträgt die SZ ab 13 Uhr im Livestream.
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 80,9
Dienstag, 18. Mai, 8.08 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche ist in Bayern weiter gesunken. Sie lag am Dienstag bei 80,9. Am Montag vermeldete das Robert-Koch-Institut noch eine Inzidenz von 82,6. Die Stadt München fällt am Dienstag unter den kritischen Wert von 50, aktuell liegt die Inzidenz in der Landeshauptstadt bei 46,2.
Minister: Impfangebot für Schüler bis Ferienende
Dienstag, 18. Mai, 7.11 Uhr: An einem Gymnasium im Münchner Vorort Planegg können sich Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren am Freitag gegen das Coronavirus impfen lassen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kündigte unterdessen in der Augsburger Allgemeinen Vorbereitungen an, um bis zum Ende der Sommerferien allen Schülern sogar ab zwölf Jahren eine Corona-Impfung anzubieten und den Präsenzunterricht im kommenden Schuljahr zu sichern. In Bayern gibt es rund 835 000 Schüler zwischen 12 und 18 Jahren.
"Sofern der Impfstoff zugelassen wird, gehe ich davon aus, dass jede Schülerin und sogar jeder Schüler ab zwölf Jahren bis zum Ende der Sommerferien ein Impfangebot bekommt", sagte der Minister der Zeitung. Die Impfung der Schüler würde Schulen mehr Optionen eröffnen; es wäre auch wieder mehr Präsenzunterricht möglich.
Holetschek sagte, derzeit werde ein Konzept erarbeitet, wie die Impfungen für Schüler logistisch organisiert werden könnten. "Wir wollen die Impfzentren einbinden und prüfen, ob auch an den Schulen selbst geimpft werden kann." Auch die Haus-, Kinder- und Jugendärzte sollten eingebunden sein.
Der Gesundheitsminister forderte vom Bund zusätzliche Impfdosen über die jetzigen Kontingente, die bei Biontech derzeit ab 16 Jahren zugelassen sind. "Der Impfstoff für Schüler muss komplett vom Bund zur Verfügung gestellt werden - so ist es vereinbart", sagte Holetschek. Aber: "Es ist wichtig, dass er nicht anderswo fehlt."
Bayern hebt ab Donnerstag Impfpriorisierung in Arztpraxen auf
Montag, 17. Mai, 17.35 Uhr: In Bayern dürfen sich von kommendem Donnerstag an alle Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen, die mindestens 16 Jahre alt sind. Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag bestätigte, müssen sich die Hausärzte dann nicht mehr an die staatlich vorgegebene Priorisierung halten. In Impfzentren gilt die Impfpriorisierung hingegen weiterhin.
Dass nun alle Menschen die Chance auf eine Impfung haben, bedeutet allerdings nicht, dass auch jeder Impfwillige sofort einen Termin beim Hausarzt bekommen wird. Wie schnell sich die Menschen impfen lassen können, hängt davon ab, wie viel Impfstoff die Praxen zur Verfügung haben.
Oberbürgermeister auf Corona-Demo bedroht
Montag, 17. Mai, 16.40 Uhr: Der Aschaffenburger Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) ist bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen bedrängt und bedroht worden. Wie der Rathauschef berichtet, habe sich einer der Protestierer in der Innenstadt vor ihm aufgebaut, habe ihn bedrängt und verbal bedroht. Er solle künftig nachts aufpassen, wer hinter ihm stehe, soll der Mann den Oberbürgermeister gewarnt haben. Der OB hat der Polizei angekündigt, Strafantrag gegen den Protestierer zu stellen. Die Polizei konnte den Mann bereits kurz nach dem Vorfall identifizieren.
Am Wochenende hatten sich in Aschaffenburg zwei nicht genehmigte Aufzüge gegen die Corona-Maßnahmen formiert. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken sahen sich die Beamten dabei einer "äußerst aggressiven Grundstimmung" gegenüber. Eine "normale Kommunikation" mit den Protestierern sei kaum möglich gewesen. Zahlreiche Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.
Bei dem Einsatz zogen sich zwei Beamte leichte Verletzungen zu, als die Polizei versucht hatte, einen Aufzug durch die Innenstadt aufzuhalten und Teilnehmer des Zuges daraufhin die Polizeikette durchbrachen. Zwar waren die Demonstrationen nicht angemeldet, die Polizei geht aber davon aus, dass sie wohl organisiert gewesen sind.
Bayerns erste Ambulanz für Kinder mit Corona-Spätfolgen am Start
Montag, 17. Mai, 15.50 Uhr: In München entsteht Bayerns erste Spezial-Ambulanz für von "Long-Covid" betroffene Kinder und Jugendliche. Das Projekt der Kinderkliniken von Technischer Universität München (TUM) und Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) markiere den Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit für Kinder mit seltenen Erkrankungen, teilten die Kliniken am Montag mit.
Symptome wie chronische Erschöpfung, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Kreislaufprobleme, Schlafstörungen und Aufmerksamkeitsdefizite könnten Monate nach der Corona-Infektion auftreten, hieß es. Mögliche Langzeitfolgen seien auch Entzündungen am Herzen und in Blutgefäßen sowie Autoimmunerkrankungen, die jedes Organ betreffen können. Auch das könne im Einzelfall Kinder betreffen, sagte Christoph Klein, Direktor der Kinderklinik im Haunerschen Kinderspital und Koordinator der Allianz "Munich Change". "Das macht uns Sorge. Deshalb ist es wichtig, das Krankheitsbild bei Kindern besser zu verstehen."
Mehrere Dutzend Kinder mit akuter Covid-Erkrankung oder Spätfolgen seien am Kinderspital bisher behandelt worden. Die Fälle könnten möglicherweise zunehmen, sagte Johannes Hübner, Leiter der Pädiatrischen Infektiologie im Haunerschen Kinderspital. "Es gibt einen dringlichen Handlungsbedarf, einerseits für die betroffenen Patienten eine kompetente interdisziplinäre Betreuung zu schaffen, andererseits die vielfältigen Dimensionen dieser neuen Erkrankung zu studieren." Beteiligt ist auch das Zentrum für Chronische Fatigue der TUM in der Kinderklinik Schwabing. Die Care-for-Rare Foundation unterstützt die Initiative.
Mehr Flüge ab München in Pfingstferien - weit unter Niveau vor Corona
Montag, 17. Mai, 13.35 Uhr: Die Pfingstferien und die aktuelle Entwicklung der Corona-Lage lassen den Verkehr am Münchner Flughafen wieder zunehmen. Vom 21. Mai bis 6. Juni sind insgesamt 4700 Starts und Landungen geplant, wie der Flughafen am Montag mitteilte. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Aufkommen der ersten beiden Mai-Wochen beziehungsweise den Osterferien. In Letzteren hatte es 3600 Flüge gegeben. Vom Niveau vor Corona ist man allerdings nach wie vor weit entfernt: 2019 hatte es in den Pfingstferien 19 300 Flugbewegungen gegeben.
Mit dem Anstieg des Flugaufkommens soll auch das derzeit noch ungenutzte Terminal 1 wieder zum Einsatz kommen. Zwar werden Ankünfte und Abflüge weiter ausschließlich über Terminal 2 abgewickelt ab dem 19. Mai würden allerdings die Check-ins für rund ein Dutzend Fluggesellschaften wieder ins Terminal 1 verlegt. In den Pfingstferien werden ab München rund 130 Ziele angeflogen. Besonders viele Starts gibt es in Richtung Spanien mit 368. Alleine Palma de Mallorca wird 125 mal angeflogen. Auch Griechenland steht mit 224 Starts dorthin hoch im Kurs.
Inzidenzwert in Bayern sinkt
Montag, 17. Mai, 6.58 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat sinkt weiter leicht. Zum Beginn der neuen Woche lag sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 82,6. Am Samstag hatte sie bei 85,8 gelegen und zu Beginn der vergangenen Woche noch bei 119,5. Am Montag weisen 66 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte einen Inzidenzwert unter 100 auf, der Landkreis Würzburg hat mit 34,5 die wenigstens Neuinfizierten unter 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Den höchsten Wert hat die Stadt Schweinfurt mit 228,4.
Bayern hilft Indien mit Medizintechnik
Sonntag, 16. Mai, 14.14 Uhr: Bayern will dem besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Indien mit Medizintechnik helfen. Wie die Staatsregierung am Sonntag berichtete, sind 100 Beatmungsgeräte aus dem Pandemiezentrallager des Freistaats an den indischen Generalkonsul Mohit Yadav übergeben worden.
Voraussichtlich in der kommenden Woche würden die Geräte auf den Weg gebracht. "Diese Maßnahme ist ein Akt der Humanität und Solidarität mit einem engen Partner Bayerns, der sich in einer akuten Notlage befindet", sagte die bayerische Ministerin für Internationales, Melanie Huml (CSU).
Seit Pandemiebeginn sind in Indien mehr als 24 Millionen Corona-Infektionen registriert worden. Bei der Behandlung von Erkrankten gibt es insbesondere einen Mangel an Beatmungsplätzen in den Kliniken. Deutschland und zahlreiche andere Länder hatten deshalb bereits entsprechende Technik nach Indien geliefert.
Holetschek: Kneipp-Therapie kann Folgen von "Long-Covid" abmildern
Sonntag, 16. Mai, 12.01 Uhr: Die Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung können nach Ansicht von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) auch mit Hilfe von Naturheilkunde abgemildert werden. Neben den modernen medizinischen Möglichkeiten dürften bei der Behandlung "traditionelle Heilverfahren wie die Kneipp-Therapie nicht ungenutzt" gelassen werden, sagte er am Sonntag anlässlich des 200. Geburtstages des Naturmedizin-Pioniers Sebastian Kneipp.
Die Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung werden als "Long-Covid" bezeichnet und können von Lungen- und Herzbeschwerden bis zu Erschöpfung und Depressionen oder Angstzuständen reichen. Nach Angaben des Ministeriums leiden etwa zehn Prozent aller Corona-Infizierten unter diesen Problemen.
"Corona-Party" mit mehr als 20 Menschen in Unterfranken
Sonntag, 16. Mai, 9.32 Uhr: Eine "Corona-Party" haben mindestens 21 Leute in Unterfranken gefeiert. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde sie am Samstagabend in Karlstadt im Landkreis Main-Spessart zu einer vermeintlichen Geburtstagsfeier mit nach Schätzung des Anrufers etwa 30 bis 40 Personen gerufen. Einige der Feiernden flüchteten bei Ankunft der Polizei in einen angrenzenden Wald, so dass letztendlich nur 21 Menschen angetroffen werden konnten. Diese müssen mit Geldstrafen nach dem Infektionsschutzgesetz rechnen.
Weniger "Querdenker"-Demos in den nächsten Monaten
Sonntag, 16. Mai, 7.44 Uhr: Zu einer "Querdenken"-Demonstration in Nürnberg sind am Samstag deutlich weniger Teilnehmer gekommen als von den Organisatoren angekündigt. Nach Angaben der Polizei kamen knapp 1200 Demonstranten zu der Kundgebung. Für die Demo waren etwa 3500 Teilnehmer angekündigt gewesen. Zu einer Gegendemonstration seien etwa 300 Teilnehmer auf den Nürnberger Volksfestplatz gekommen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Veranstalter zeigten sich von dem geringeren Zuspruch enttäuscht. Man bekomme derzeit nicht genügend Menschen auf die Straße, sagte einer der Redner. Er kündigte einen Strategiewechsel an, der in Vorbereitung sei. Es werde deshalb vermutlich in den kommenden Monaten weniger "Querdenker"-Demos geben.
Um die Veranstaltung hatte es die vergangenen Tage ein juristisches Tauziehen gegeben. Nachdem die Stadt Nürnberg die "Querdenken"-Versammlung verboten hatte, zogen die Organisatoren zunächst vor das Verwaltungsgericht im mittelfränkischen Ansbach. Dort wurde eine stationäre Demonstration ohne Protestzug auf dem Festplatz genehmigt, die Teilnehmerzahl wurde von den Richtern genehmigt. Nachdem die Stadt ihrerseits gegen die Entscheidung vorging, bestätigte am Freitagabend der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München in dem Eilverfahren die Genehmigung der Kundgebung.
Die Nürnberger "Querdenken"-Gruppe wollte mit der Versammlung an ihre erste Demo vor fast genau einem Jahr erinnern. Die Gegendemonstranten hatten sich zunächst in einem Nürnberger Park getroffen, um dann eine Fahrradtour zu dem Volksfestplatz zu unternehmen. Dort veranstalteten auch sie eine Kundgebung. Laut Polizei verlief alles "ohne nennenswerte Störungen". Die Beamten wiesen die Teilnehmer allerdings mehrfach auf die geltende Maskenpflicht hin.