Coronavirus-Newsblog für Bayern:Newsblog vom 29. November bis zum 5. Dezember 2021

Archivhinweis: Coronavirus-Newsblog für Bayern

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Inzidenz sinkt leicht auf 526,4

Montag, 6. Dezember, 6.58 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist nochmals gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist am Montag für Bayern den Wert von 526,4 aus, am Vortag hatte er bei 529,6 gelegen. Am Freitag vor einer Woche hatte die Zahl der der Infektionen pro 100 000 Menschen in den vergangenen Tagen ihren bisherigen Höchstwert im Freistaat erreicht und lag bei 652,3. Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist allerdings zu berücksichtigen, dass Experten derzeit von einer Untererfassung bei den Corona-Zahlen ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach teils mit der Meldung von Fällen nicht mehr hinterher.

Das RKI meldet 6168 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden, 25 Menschen sind im gleichen Zeitraum an oder mit Covid-19 gestorben. 1068 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist. Sie machen genau ein Drittel der Intensivpatienten in Bayern aus. Die höchste Inzidenz im Freistaat hat der Landkreis Freyung-Grafenau mit 1074,6, gefolgt von Weilheim-Schongau mit 1032,1. Dies sind die beiden einzigen Landkreise, in denen die Inzidenz vierstellig ist.

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Zahl der Neuinfektionen geht zurück - Inzidenz bei 529,6

Sonntag, 5. Dezember, 11.20 Uhr: Die Corona-Zahlen in Bayern sinken langsam aber stetig. Das Robert-Koch-Institut meldete am Sonntagmorgen eine Inzidenz von 529,6 für den Freistaat. Das sind 14,1 weniger als am Vortag, es ist der neunte Rückgang in Folge. Deutscher Durchschnitt sind 439,2. Zudem liegen derzeit etwas weniger Menschen mit Corona auf Intensivstationen in Bayern. Das bundesweite Intensivregister meldete mit Stand 11.05 Uhr im Vergleich zum Vortag einen leichten Rückgang auf 1056 erwachsene Covid-19-Patienten.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist allerdings zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung bei den Corona-Zahlen ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer. Zudem wurden teilweise Intensivpatienten aus Bayern in andere Bundesländer verlagert.

Die höchsten Inzidenzen in Bayern wiesen laut RKI die Landkreise Freyung-Grafenau mit 1116,7 und Weilheim-Schongau mit 1040,2 auf. Sie sind auch die einzigen über der Grenze von 1000 ab der verschärfte Corona-Maßnahmen gelten. Gültig waren diese am Sonntag noch in neun Landkreisen. Allerdings können sie am Montag in mehreren Kreisen enden, nachdem diese seit fünf Tagen unter der Grenze von 1000 liegen. Unter anderem kündigte das Landratsamt Traunstein einen entsprechenden Schritt an.

Mehr Teilnehmer als angemeldet bei Demo in Ansbach

Sonntag, 5. Dezember, 10.40 Uhr: Bei einer Demonstration gegen die derzeitigen Corona-Maßnahmen sind in Ansbach statt der angemeldeten 250 Teilnehmer etwa 1500 Menschen gekommen. Wie ein Pressesprecher der Polizei am Sonntag sagte, musste die Zahl der Ordner kurzfristig erhöht werden und deswegen eine Zwischenkundgebung am Karlsplatz in Ansbach stattfinden. In der Spitze sollen bis zu 1800 Menschen am Samstag an der Demonstration teilgenommen haben. Zwischenfälle oder Verstöße gegen die Auflagen sind dem Pressesprecher der Polizei nicht bekannt.

Inzidenz sinkt leicht

Samstag, 4. Dezember, 10.45 Uhr: Der leichte Abwärtstrend bei den gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Bayern hält an. Das Robert-Koch-Institut gab am Samstagmorgen eine Inzidenz von 543,7 für den Freistaat an. Das sind 17,8 weniger als am Freitag und der achte Rückgang in Folge. Deutschlandweit stieg die Inzidenz minimal auf 442,7.

Zudem liegen aktuell etwas weniger Menschen mit Corona auf Intensivstationen in Bayern. Das bundesweite Intensivregister meldete im Vergleich zum Vortag einen leichten Rückgang um elf auf 1077 erwachsene Covid-19-Patienten.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist allerdings zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung bei den Corona-Zahlen ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer.

Die höchsten Inzidenzen in Bayern wiesen die Landkreise Freyung-Grafenau mit 1050,3 und Weilheim-Schongau mit 1049 auf. Sie sind auch die einzigen über der Grenze von 1000 ab der verschärfte Corona-Maßnahmen greifen. Gültig sind diese - Stand Samstag - noch in neun Landkreisen. In Dingolfing-Landau endeten sie am Samstag, nachdem der Landkreis fünf Tage unter der Marke geblieben war.

Nächste Kandidaten für ein Ende der verschärften Maßnahmen wären die Landkreise Passau, Traunstein, Berchtesgadener Land und die Stadt Rosenheim, sofern die Inzidenz dort auch am Sonntag unter der Grenze von 1000 bleibt. Die niedrigsten Inzidenzen in Bayern wies das RKI am Samstag für die Landkreise Main-Spessart, Kulmbach und Wunsiedel mit Werten von 251,6, 266 und 291,8 aus.

Münchens OB: Oktoberfest mit Einlassbändchen

Freitag, 3. Dezember, 22.32 Uhr: Zweimal in Folge ist das Oktoberfest wegen der Corona-Pandemie nun schon ausgefallen, damit die Wiesn kommendes Jahr wieder stattfinden kann, sind nun offenbar Einlassbändchen im Gespräch. "Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass wir keine Wiesn ohne Beschränkungen sehen werden. Wir denken gerade über Oktoberfest-taugliche Zugangskontrollen nach", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) der Bild-Zeitung. "Wir denken über Bändchen nach. Die man unter Vorlage seiner Impfnachweise erhalten kann - für jeden Tag eine andere Farbe. Oder ein Bändchen für 16 Tage. Das ist einfacher zu kontrollieren. Wir müssen noch überlegen, wie wir das mit Spontanbesuchern regeln."

Reiter hatte im Juni gesagt, zwei Jahre ohne Oktoberfest seien genug. Er wolle eine Wiesn 2022. Dazu solle mit Fachleuten ein Konzept erstellt werden. Sechs Millionen Besucher aus aller Welt lockte das größte Volksfest der Welt vor der Pandemie an.

Münchens Abwasser wird auf Omikron-Variante untersucht

Freitag, 3. Dezember, 19.27 Uhr: München wird das Abwasser künftig genau auf die Omikron-Variante des Coronavirus untersucht. Bislang sei im Abwasser der Landeshauptstadt die neue Variante noch nicht nachgewiesen worden, berichtete das bayerische Wissenschaftsministerium am Freitag.

Ein Forschungsteam des Tropeninstituts am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) analysiert das Abwasser, um so Rückschlüsse auf die Verbreitung von Corona ziehen zu können. Ähnliche Untersuchungen gibt es auch in anderen Orten. Nach Angaben des Ministeriums wird in München derzeit nur die Delta-Variante nachgewiesen. "Daraus kann geschlossen werden, dass es bisher keine großflächige Verbreitung von Omikron in München gibt", hieß es.

Weitere sechs Patienten von Memmingen nach NRW ausgeflogen

Freitag, 3. Dezember, 15.33 Uhr: Die Bundeswehr hat am Freitag sechs weitere Intensivpatienten aus Schwaben zur Behandlung nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Wie die Regierung von Schwaben berichtete, brachte ein für Intensivtransporte ausgerüsteter Luftwaffen-Airbus die Kranken vom Allgäu Airport bei Memmingen nach Paderborn.

Um die Patienten vor den frostigen Temperaturen zu schützen, wurde von einer Katastrophenschutz-Einheit der Malteser in der Nähe des Flugzeugs in Memmingen ein beheiztes, aufblasbares Zelt aufgestellt. Bereits seit einigen Tagen werden Patienten aus Bayern in Krankenhäuser in anderen Bundesländern verlegt. So sollen in den wegen der Corona-Pandemie stark belasteten Kliniken im Freistaat Aufnahmekapazitäten geschaffen werden.

Söder rügt Stiko-Chef Mertens wegen Äußerung zu Kinder-Impfungen

Freitag, 3. Dezember, 15.19 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Kritik am Verhalten des Virologen und Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, geübt. Mertens hatte öffentlich in einem Podcast der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erklärt, die Kommission werde eine Impfempfehlung für Kinder unter zwölf Jahren bis um den 11. Dezember veröffentlichen. Für sich selbst hatte er die Entscheidung jedoch vorweggenommen und gesagt, er würde ein etwa sieben Jahre altes Kind derzeit nicht gegen Corona impfen lassen, wenn er als Vater die Entscheidung zu treffen hätte.

"Ich glaube, wir sollten in Bezug auf Sicherheit und Stabilität der Empfehlung wieder auf normale Verfahren zurückkehren und dies weder in Talkshows noch im Podcast ankündigen", sagte Söder am Freitag. Der Ministerpräsident ist ein erklärter Befürworter des Impfens von kleinen Schulkindern. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte, Mertens sei zu einer Sitzung der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in der kommenden Woche geladen. Dort solle die Thematik noch einmal besprochen werden.

Im Handel wird von Mittwoch an die 2-G-Regel gelten

Freitag, 3. Dezember, 12.12 Uhr: Das bayerische Kabinett hat am Freitag beschlossen, die Corona-Regeln weiter zu verschärfen. Für Ungeimpfte sollen künftig strengere Kontaktbeschränkungen gelten, sie dürfen sich nur noch mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts und zwei weiteren Personen eines weiteren Haushalts treffen. Ausgenommen sind Kinder bis zwölf Jahre und drei Monate. Im Handel wird von Mittwoch an die 2-G-Regel gelten, Zutritt haben also nur noch Geimpfte und Genesene. Eine Ausnahme bleiben Geschäfte des täglichen Bedarfs wie etwa Supermärkte. 2 G gilt auch für die Außengastronomie. In der Bundesliga gibt es von diesem Wochenende an nur noch Geisterspiele.

An den Schulen soll sich hingegen nichts ändern. "Es gibt derzeit keinen Anlass, Schulferien vorzuziehen", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Sitzung des Kabinetts. Auch die Präsenzpflicht werde nicht angetastet. "Das Ziel und die Maxime bleibt Präsenzunterricht", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) bei der Pressekonferenz. Bis kommenden Dienstag soll es laut Söder zudem einen Vorschlag für eine Testpflicht an den Kitas geben.

"Die gute Nachricht ist: Es gibt eine leichte Beruhigung des Infektionsgeschehens", sagte Söder nach der Kabinettssitzung. Die Inzidenz bleibe allerdings zu hoch, auch wenn sie zuletzt im Freistaat gesunken ist. Aus Söders Sicht zeige das: "Es wirkt, was wir getan haben." Dennoch bleibe die Lage auf den Intensivstationen "hochangespannt". "Die neue Welle ist angeknackst, aber noch nicht gebrochen."

Die Impfquote ist in Bayern zuletzt gestiegen. Derzeit seien 67 Prozent der Bayern zweitgeimpft, 70 Prozent hätten eine erste Dosis bekommen, sagte Söder. Das reiche allerdings nicht. Der Großteil der zuletzt verabreichten Impfungen waren Booster-Impfungen.

Weil Weihnachtsmärkte dieses Jahr nicht erlaubt sind, will der Freistaat Bayern den betroffenen Händlern einen Ausgleich für ihre entgangenen Einnahmen zahlen. Das Kabinett beauftragte am Freitag das Wirtschaftsministerium, ein entsprechendes Konzept für die Zahlung eines Unternehmerlohns an Marktbeschicker und Schausteller zu erarbeiten. Der Lohn von bis zu 1500 Euro monatlich könnte für den Zeitraum vom 1. November bis 31. März gezahlt werden - zusätzlich zu den Hilfen vom Bund. "Ich denke, das ist ein gutes Signal", sagte Söder.

Ebenfalls nicht erlaubt sind größere Feiern an Silvester und am Neujahrstag. Ansammlungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen sind verboten. Wo möglich, sollen Kommunen Feuerwerksverbote verhängen.

Bayerischer Apothekerverband dämpft Hoffnung auf Corona-Impfungen

Freitag, 3. Dezember, 8.55 Uhr: Der Bayerische Apothekerverband dämpft die Hoffnung auf eine flächendeckende Hilfe von Apotheken bei der Corona-Impfung. "Die Erwartung, dass es jetzt jede Apotheke im Bayern sofort stante pede kann und will, die möchte ich ein bisschen dämpfen", sagte der Verbandsvorsitzende Hans-Peter Hubmann im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Er gehe davon aus, dass sich "ein Viertel bis ein Drittel" der bayerischen Apotheken an der Impfung beteiligen werde.

Das wären seinen Angaben zufolge 800 bis 1000 Apotheken. Bundesweit rechnet Hubmann mit 4000 bis 5000 Apotheken. Grundsätzlich seien Apotheken zwar bereit, ihren Beitrag zu leisten. Allerdings verwies er auf Personalmangel und hohe Arbeitsbelastung durch Corona-Tests und die Verteilung der Impfstoffe an die Arztpraxen. Deshalb wolle er keine übertriebenen Hoffnungen wecken.

Kabinett will Geisterspiele und schärfere Corona-Regeln beschließen

Freitag, 3. Dezember, 8.50 Uhr: Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga, schärfere Kontaktbeschränkungen und Zugang zum Handel nur noch für Geimpfte und Genesene: Das bayerische Kabinett will am Freitag (10 Uhr) die angekündigte Verschärfung der Corona-Maßnahmen beschließen.

Schon ab dem Wochenende und zunächst bis Jahresende soll es in der Fußball-Bundesliga in Bayern nur noch Geisterspiele geben. Einkaufen soll - analog zu einem Bund-Länder-Beschluss vom Donnerstag - nur noch für Geimpfte und Genesene erlaubt sein (2G). Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs. Und auch die Kontaktbeschränklungen sollen nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) noch einmal etwas gegenüber der aktuell in Bayern gültigen Regel verschärft werden: Treffen, an denen auch nur ein Ungeimpfter oder nicht Genesener beteiligt ist, sollen demnach beschränkt werden auf den eigenen Haushalt und maximal zwei Personen eines anderen.

Inzidenzwert in Bayern geht wieder deutlich nach unten

Freitag, 3. Dezember, 6.57 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist nochmals gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist am Freitag für Bayern den Wert von 561,5 aus, am Vortag hatte er bei 571,6 gelegen. Am Freitag vor einer Woche hatte die Zahl der der Infektionen pro 100 000 Menschen in den vergangenen Tagen ihren bisherigen Höchstwert im Freistaat erreicht und lag bei 652,3. Seither gehen die Zahlen nach unten. Trotzdem meldet das RKI 13 961 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden. 1081 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist, das sind sechs mehr als am Vortag um diese Zeit. Nach wie vor sterben in Bayern vergleichsweise viele Covid-Patienten an oder mit dem Virus. Das RKI meldete 78 weitere Totesfälle.

Die höchste Inzidenz im Freistaat hat der Landkreis Freyung-Grafenau mit 1116,7, gefolgt von Weilheim-Schongau (1096,0) und dem Kreis Rosenheim (957,1). Auch hier sind die Zahlen insgesamt rückläufig.

Knapp 20 Prozent der Polizisten sind ungeimpft

Donnerstag, 2. Dezember, 17.11 Uhr: Knapp 20 Prozent der bayerischen Polizisten sind nicht gegen Corona geimpft. Das teilte das Innenministerium am Donnerstag auf Anfrage in München mit. "Eine aktuelle Abfrage in Bezug auf die 3-G-Regelung am Arbeitsplatz vom 19. November 2021 hat ergeben, dass den Angaben nach eine 2-G-Quote (geimpft oder genesen) von circa 81 Prozent für die Bayerische Polizei vorliegt", hieß es in der Mitteilung. Wo genau die fehlenden 19 Prozent eingesetzt werden - ob draußen im Einsatz oder eher im Innendienst -, wisse das Ministerium nicht. "Die konkrete Dienstplanung obliegt den Polizeidienststellen vor Ort." Aber: "Wir gehen davon aus, dass bei planbaren Einsätzen der Impf- beziehungsweise Genesenenstatus - so weit bekannt - möglichst berücksichtigt wird."

Söder äußert sich zu Beschlüssen der Minsterpräsidentenkonferenz

Donnerstag, 2. Dezember, 14.52 Uhr: Bund und Länder haben sich an diesem Donnerstag auf strengere Corona-Maßnahmen geeinigt. Im Anschluss äußerte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu den Beschlüssen. Es sei eine konstruktive Runde mit einem gemeinsamen Willen gewesen, die Pandemie zu beenden. "In Bayern haben wir schon gehandelt", sagte Söder. "Was wir tun, wirkt." Es gebe dennoch keinen Anlass zur Entspannung, auch im Hinblick auf die Situation auf den Intensivstationen.

Für Bayern sei entscheidend, dass das Bundesinfektionsschutzgesetz geändert würde. Bayern könne seine Maßnahmen für Hotspots damit auch nach dem 15. Dezember fortsetzen. Mit Zusatzmöglichkeiten wie Alkoholverboten und Verboten von Menschenansammlungen könne auch der Freistaat weiter auf die Entwicklungen der Pandemie reagieren. Auch in Bayern soll es analog zu den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) an Silvester ein Feuerwerksverbot geben, der Verkauf von Pyrotechnik soll verboten werden. Söder riet von privaten Feiern generell ab, "in den hoch belasteten Gebieten" solle es auch in diesem Bereich Beschränkungen auf maximal 50 Personen geben.

Für Ungeimpfte gibt es auch in Bayern nun weitere Einschränkungen, sagte Söder: Maximal ein Haushalt plus zwei Personen aus einem weiteren Haushalt sollen sich künftig treffen dürfen. Die Regel gelte auch, wenn eine ungeimpfte Person Geimpfte treffe. Bisher galt für Ungeimpfte, dass sich maximal fünf Personen aus höchstens zwei Haushalten treffen durften. Für Geimpfte soll es weiterhin keine Kontaktbeschränkungen geben. Analog zu den Beschlüssen der MPK solle die 2-G-Regel auch in Bayern im Handel kommen, Geschäfte des täglichen Bedarfs sind davon ausgenommen. Zudem sollen mehr Auffrischungsimpfungen verabreicht werden. Apotheken sollen künftig ebenfalls Impfungen verabreichen.

In seinem Statement nach der MPK kritisierte Söder, dass der Bund sich nicht auf Geisterspiele beim Fußball einigen konnte. Bayern will, wie bereits von Söder am Dienstag angekündigt wurde, von diesem Wochenende an bis zum Ende des Jahres keine Zuschauer in Fußballstadien zulassen. Er sagte deswegen am Ende seines Statements: "Dank an die Kolleginnen und Kollegen - bis auf Fußball."

Am Freitag solle das bayerische Kabinett tagen und die Beschlüsse für Bayern festlegen. Den Schulbetrieb wolle er weiterhin aufrechterhalten, sagte Söder und sprach sich gegen vorgezogene Weihnachtsferien aus.

21 Covid-Patienten sollen in dieser Woche verlegt werden

Donnerstag, 2. Dezember, 11.05 Uhr: In dieser Woche sollen nach derzeitigem Stand insgesamt 21 Covid-Intensivpatienten aus Bayern in andere Bundesländer verlegt werden. Das sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Donnerstag auf Anfrage. Zwei Patienten wurden demnach am Mittwoch bereits verlegt, 17 weitere sollten am Donnerstag und Freitag folgen, bei zweien waren die Einzelheiten noch nicht geklärt. Zu einem Großteil erfolgen die Verlegungen auf dem Luftweg. Grund ist die Überlastung vieler bayerischer Intensivstationen. Die Planungen können sich jedoch kurzfristig ändern - ein maßgeblicher Faktor ist der Zustand der Patienten. Zudem lehnen in manchen Fällen die Familienangehörigen die Verlegung ab.

FDP kritisiert Söders Vorstoß zu Impfpflicht ab zwölf Jahren

Donnerstag, 2. Dezember, 10.52 Uhr: Die bayerische FDP steht einer möglichen Impfpflicht ab zwölf Jahren kritisch gegenüber. "Die Alten nicht rechtzeitig boostern, aber eine Impfpflicht für 12-Jährige diskutieren? Ein völlig verfehlter Vorschlag von Markus Söder", erklärte der FDP-Landesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Landtag, Martin Hagen, am Donnerstag. Er sieht Kinder und Jugendliche nicht als die richtigen Adressaten einer Impfpflicht. Der größte Teil der Corona-Intensivpatienten sei über 50. "Diese Altersgruppe sollte man in den Blick nehmen, wenn man über eine Impfpflicht diskutiert", sagte der FDP-Politiker.

Söder will Impfpflicht ab zwölf Jahren diskutieren

Donnerstag, 2. Dezember, 8.48 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will über eine Impfpflicht bei Kindern ab zwölf Jahren sprechen. "Das muss man diskutieren", sagte er im Bayerischen Rundfunk. "Generell wäre es natürlich gut, wenn die Impfpflicht zumindest bei denen, bei denen der Impfstoff schon erprobt ist - ab zwölf - auch stattfinden würde." Das würde schnell gehen und die Schulen "absolut sicher machen". Zudem sei sein Gefühl bei den jungen Leuten: "Die wollen auch geimpft werden, weil sie sagen: "Dann habe ich Freiheit"."

Inzidenzwert in Bayern geht wieder deutlich nach unten

Donnerstag, 2. Dezember, 6.47 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist wieder deutlich gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist am Donnerstag für Bayern den Wert von 571,6 aus, am Mittwoch hatte er bei 618,2 gelegen. Allerdings gibt es 14 920 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden. 1075 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist. Nach wie vor sterben in Bayern vergleichsweise viele Covid-Patienten. Das RKI meldete 87 weitere Totesfälle.

Die höchste Inzidenz im Freistaat hat der Landkreis Freyung-Grafenau mit 1148,6, gefolgt von Weilheim-Schongau (1115,1) und Rottal-Inn (1049,3). Auch hier sind die Zahlen rückläufig. Insgesamt liegen noch drei Landkreise über der 1000er-Marke.

Söder fordert Geldstrafen, wenn gegen eine mögliche Impfpflicht verstoßen wird

Mittwoch, 1. Dezember, 19.30 Uhr: Wenn eine Impfpflicht kommt, muss man sich auch daran halten - oder Strafen zahlen. Das findet Ministerpräsident Markus Söder: Es gebe verschiedene Pflichten im Leben, die Gurtpflicht beim Autofahren gehöre beispielsweise dazu, sagte er bei der Eröffnung einer neuen Impfstelle in Nürnberg. "Alles wird im Zweifelsfall durchgesetzt, mit Zwangsgeldern, die sich dann auch steigern können", so Söder. "Impfpflicht bedeutet dann aber, dass beispielsweise mit Geldstrafen belegt wird, wer sich weigern sollte", sagte Söder. Diese könnten dann in Wiederholungsfällen auch steigen. Es müsse nun sehr viele Booster-Impfungen geben, betonte der Ministerpräsident. Ab etwa Februar sei eine allgemeine Impfpflicht vorstellbar.

Lehrerverbände wollen Distanzunterricht - FDP fordert, Schulschließungen zu verhindern

Mittwoch, 1. Dezember, 16.34 Uhr: Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen mehren sich die Forderungen, den Präsenzunterricht an Schulen auszusetzen. In einer Mitteilung plädierte der bayerische Realschullehrerverband (brlv) für "einen geordneten Übergang" in den Distanzunterricht, spätestens bis zum 13. Dezember. "Uns ist wichtig, dass wir bei den stark steigenden Infektionszahlen jetzt den bestmöglichen Gesundheitsschutz von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern gewährleisten", sagte der brlv-Landesvorsitzende Jürgen Böhm. Zudem äußerte er Unverständnis über die Forderungen einiger Fraktionen im Landtag. Böhm sprach von "Schnellschüssen".

Am Mittwoch forderte etwa die FDP in einem Dringlichkeitsantrag, "alle zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um Schulschließungen zu verhindern". Die Grünen wiederum verlangten in ihrem Antrag ein Zuschauerverbot für Sport-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen. "Irritierend", sagte Böhm, wenn "auf der anderen Seite Schulen offen gehalten werden sollen". Frühere Weihnachtsferien, die sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorstellen kann, lehnt sein Verband ab.

Ähnlich äußerte sich am Mittwoch die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). "Wir fordern, dass die Präsenzpflicht an Schulen ausgesetzt wird", sagte Martina Borgendale. Anders als der blrv kann sich Borgendale jedoch vorstellen, die Weihnachtsferien vorzuziehen, "um die Pandemiewelle zu durchbrechen, und es wäre eine gute Gelegenheit, die ausgefallenen Faschingsferien 2021 zurückzugeben". Bereits am Dienstag hatte der Bayerische Elternverband (BEV) gefordert, die Präsenzpflicht an den Schulen auszusetzen.

Der GEW-Vizevorsitzende Florian Kohl nannte es "beinahe zynisch", dass die Politik offenbar "eine Durchseuchung der Kinder in Kauf" nehme und dies "mit dem Kindeswohl" begründe. Er beklagte, dass sich die Lehrkräfte um den Gesundheitsschutz der Schulkinder kümmern müssten, etwa um das Durchführen von Tests, und nur "nebenbei" unterrichteten. "Mit geregeltem Schulalltag, geschweige denn mit guter Bildung hat das nichts mehr zu tun." Darüber hinaus beklagt die Gewerkschaft, dass in vielen Klassenzimmern immer noch Luftfilter fehlten und viele Lehrkräfte noch keine Booster-Impfung hätten.

Was Drittimpfungen für Lehrerinnen und Lehrer betrifft, gehen die Aussagen der Verbände und der Politik auseinander. Während brlv-Chef Böhm "niedrigschwellige Impfangebote" verlangt, teilt das Kultusministerium auf Nachfrage mit, dass die Impfzentren bereits gebeten worden seien, dem Schulpersonal "bei Bedarf gesonderte Angebote" für Booster-Impfungen zu machen.

In Rosenheim geht der Impfstoff aus

Mittwoch, 1. Dezember, 16.31 Uhr: In der Hotspot-Region Rosenheim wird der Impfstoff knapp. Das teilten Stadt und Landkreis am Mittwoch in einer Presseerklärung mit. Demnach wurden von 22.000 bestellten Biontech-Dosen nur 1000 an das Rosenheimer Impfzentrum geliefert. Zwar habe man eine Reserve geschaffen, diese "neigt sich nun jedoch dem Ende entgegen", heißt es in der Erklärung. Um die vereinbarten Termine im Impfzentrum einhalten zu können, haben Stadt und Landkreis nun alle Sonderimpftage abgesagt, die von der kommenden Woche an bis Weihnachten stattfinden sollten.

Was die Sieben-Tage-Inzidenzen betrifft, gehörten Stadt (908,9) und Kreis Rosenheim (1103,8) auch am Mittwoch zu den am stärksten betroffenen Regionen in der Bundesrepublik. Die zahlreichen Sonderimpftage, bei denen sich die Menschen ohne Termin in Rathäusern, Pfarrämtern oder Schulen impfen lassen können, sollten helfen, die Infektionskurve zu drücken. "Jetzt ist der Bund gefordert, in den nächsten Wochen die Impfstofflieferungen erheblich zu erhöhen", heißt es in der Mitteilung aus Rosenheim.

Zahl der Impfungen weiter gestiegen

Mittwoch, 1. Dezember, 16.01 Uhr: Die Zahl der Impfungen in Bayern ist in den vergangenen Tagen weiter gestiegen. Allein am Dienstag seien im Freistaat fast 150.000 Impfungen verabreicht worden, teilte das Gesundheitsministerium in München am Mittwoch auf Anfrage mit. Eine Woche zuvor waren es knapp 128.000. Auch im Wochenvergleich stieg die Zahl der Impfungen deutlich - von rund 499.000 zwischen 15. und 21. November auf fast 792.000 in der vergangenen Woche. Seit dem Start der Corona-Impfkampagne habe es nur fünf Wochen mit höheren Werten gegeben, sagte ein Ministeriumssprecherin.

Angesichts immer größerer Einschränkungen für Ungeimpfte und steigender Infektionszahlen habe sich von Anfang bis Ende November auch die Zahl der Erstimpfungen pro Woche im Freistaat mehr als verdoppelt - von rund 42.000 auf mehr als 108.000. Den größten Anteil an den verabreichten Spritzen machten demnach aber weiter die Auffrischimpfungen aus: In der letzten Novemberwoche holten sich mehr als 618.000 Menschen in Bayern ihre Booster-Impfung ab.

Erste Kreise lockern verschärfte Corona-Regeln für Hotspots

Mittwoch, 1. Dezember, 11.10 Uhr: Die ersten beiden bayerischen Landkreise dürfen die wegen Inzidenzen von mehr als 1000 verhängten verschärften Corona-Regeln wieder lockern. Ostallgäu und Deggendorf lagen am Mittwoch den jeweils fünften Tag am Stück wieder unter der Schwelle. Damit fallen dort die zusätzlichen Beschränkungen ab Donnerstag weg.

Dann ist in den beiden Landkreisen unter anderem der Zutritt zu Sportstätten, Kulturbereich, Bädern und Fitnessstudios für Geimpfte oder Genesene jeweils mit Test (2G plus) wieder erlaubt. Mit 2G können Gastronomie und Beherbergungsbetriebe wieder besucht werden, zudem Einrichtungen der Aus- Fort- und Weiterbildung, Fahrschulen und körpernahe Dienstleistungen. Im Handel können wieder mehr Kunden in die Geschäfte.

Als Hotspots gelten in der heftigen vierten Corona-Welle Landkreise und kreisfreie Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 1000. In diesen Regionen muss das öffentliche Leben in weiten Teilen heruntergefahren werden. In der Spitze waren zwölf bayerische Landkreise betroffen. Am Mittwoch lagen laut Robert Koch-Institut aber nur noch vier bayerische Landkreise über 1000. In den nächsten Tagen könnten dementsprechend in weiteren Landkreisen die Maßnahmen aufgehoben werden, sofern der Trend anhält.

Landkreis Miesbach richtet vorsorglich Leichensammelstelle ein

Mittwoch, 1. Dezember, 9.08 Uhr: Angesichts der angespannten Lage in den Krankenhäusern richtet der Landkreis Miesbach vorsorglich eine Leichensammelstelle ein. "Es ist eine Vorsichtsmaßnahme", sagte eine Sprecherin des Landratamtes am Mittwoch. Es gehe darum, Leichen zu kühlen, bevor sie bestattet werden könnten. Der Ort werde in diesen Tagen eingerichtet. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.

Derartige Vorbereitungen habe es unter dem Eindruck von Bergamo bereits in der Vergangenheit gegeben, sagte die Sprecherin. Der Katastrophenschutz treffe nun erneut erste Vorbereitungen - obwohl die Zahlen der Neuinfektionen in der vergangenen Woche im Vergleich zu den Vorwochen zurückgegangen seien. Es könne aber keine Entwarnung gegeben werden, man rechne wieder mit steigenden Zahlen. Alleine im November starben laut Landratsamt 23 Menschen im Landkreis an oder mit dem Coronavirus. Dies führe dazu, dass Krematorien und Bestatter zunehmend überlastet seien. Wo sich die Leichensammelstelle befinde, werde aus Pietätsgründen nicht mitgeteilt.

Passanten wollen Festnahme nach Corona-Kontrolle verhindern

Mittwoch, 1. Dezember, 8.59 Uhr: Passanten haben in Nürnberg nach einer Corona-Kontrolle in der U-Bahn eine Festnahme zu verhindern versucht. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, war ein 40-Jähriger geflohen, als eine Polizeistreife und Fahrkartenkontrolleure gemeinsam die 3G-Nachweise der Fahrgäste von Impfung, Genesung oder Test in dem Zug der U1 überprüften. Nach Darstellung der Polizei versuchten dann Unbeteiligte, die Streife bei der Verfolgung aufzuhalten. Als die Beamten den 40-Jährigen schließlich einholten und festnahmen, gab es erneut Gerangel.

Bei der Überprüfung der Personalien stellte sich dann heraus, dass der Mann per Haftbefehl gesucht wurde. Die Polizei sucht nun nach den unbekannten Passanten, die die Beamten behinderten, und rief Zeugen auf, sich zu melden. Ein 23 Jahre alter Polizist wurde leicht verletzt. Der Vorfall ereignete sich bereits am Montag.

Zahl der Intensivpatienten weiter gestiegen

Mittwoch, 1. Dezember, 8.37 Uhr: Die Zahl der Covid-Schwerstkranken auf Bayerns überlasteten Intensivstationen ist trotz Verlegungen in andere Bundesländer weiter gestiegen. Am Mittwoch meldete das bundesweite Intensivregister 1065 Corona-Intensivpatientinnen und -patienten, das waren knapp 60 mehr als eine Woche zuvor. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Vorabend weitere Verschärfungen der Corona-Einschränkungen für Ungeimpfte angekündigt.

Die Zahl der Corona-Intensivpatienten nimmt mittlerweile etwas langsamer zu als in den Vorwochen, aber in vielen Krankenhäusern herrscht nach wie vor Ausnahmesituation: So waren am Mittwoch laut Intensivregister 12 der derzeit 18 Intensivpatienten im Kreis Altötting Corona-Fälle, ein Bett war noch frei.

Inzidenzwert in Bayern sinkt deutlich

Mittwoch, 1. Dezember, 6.47 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist in Bayern gesunken, am fünften Tag in Folge. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist am Mittwoch den Wert von 589,3 aus, am Vortag hatte er bei 618,2 gelegen. Allerdings gibt es 12 409 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden. 1066 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist. Nach wie vor sterben in Bayern vergleichsweise viele Covid-Patienten. Das RKI meldete 121 weitere Totesfälle. Innerhalb von sieben Tagen hat die Pandemie in Bayern nach Auswertung der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität 512 Tote gefordert, im Bundesvergleich ein weit überdurchschnittlicher Wert. Mediziner machen dafür die niedrige Impfquote in Bayern verantwortlich.

Die höchste Inzidenz im Freistaat hat der Landkreis Rottal-Inn mit 1233,2, gefolgt vom vorherigen Spitzenreiter Freyung-Grafenau (1186,9) und Rosenheim (1103,8). Auch hier sind die Zahlen rückläufig. Insgesamt liegen noch vier Landkreise über der 1000er-Marke.

Klinikum Rosenheim: Hilferuf in Rot aus der Intensivstation

Dienstag, 30. November 19.38 Uhr: Aus dem Klinikum Rosenheim sendet die Belegschaft einen Hilferuf in Rot: Die Pflegekräfte von zwei Intensivstationen des RoMed Klinikums Rosenheim schalteten am Dienstagabend die LED-Lampen auf rotes Licht - wie seit Tagen beim Schichtwechsel am frühen Abend.

Die individuell in unterschiedlichen Farben einstellbaren LED-Lichtleisten in den Patientenzimmern der Intensivstationen seien eigentlich zur Therapieunterstützung und Raumgestaltung gedacht, teilte das RoMed Klinikum mit. Aufgrund der prekären und angespannten Situation in den Kliniken wolle das Intensiv-Team damit ein Zeichen setzen und habe deshalb abends in allen Zimmern die Lampen auf die Alarmfarbe gestellt.

"Das ist ein Hilferuf nach außen. Die Kliniken sind an der absoluten Belastungsgrenze und es werden dringend Pflegekräfte und Intensivärzte gebraucht, die uns unterstützen", sagte der kaufmännische Leiter des Klinikums, Max von Holleben, laut Mitteilung.

15 neue Omikron-Verdachtsfälle in Bayern

Dienstag, 30. November 18.10 Uhr: In Bayern ist ein vierter Fall der neuen besorgniserregenden Omikron-Variante des Coronavirus in Bayern mittels Genom-Sequenzierung bestätigt worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Dienstag in Erlangen mit. Es handele sich um eine von zwei positiv getesteten Personen, die am vergangenen Freitag aus dem südafrikanischen Kapstadt in München angekommen seien.

Derzeit besteht zudem noch bei 15 weiteren Personen ein starker Verdacht auf eine Infektion mit der Omikron-Variante. Diese seien aber noch nicht durch eine Genom-Sequenzierung nachgewiesen. Sollten sie sich bestätigen, gäbe es 19 Omikron-Nachweise in Bayern.

Bei den 15 Betroffenen handelte es sich um Flugreisende, die am Sonntag aus Kapstadt in München angekommen und positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden waren. Bei diesen Reisenden deuteten die Ergebnisse der variantenspezifischen PCR-Untersuchung in Verbindung mit der Reiseanamnese darauf hin, dass sie sich mit der Omikron-Variante infiziert haben könnten.

Söder nach der MPK: "Richtung stimmt"

Dienstag, 30. November, 16.45 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat von einem guten und produktiven Gespräch berichtet. "Die Richtung stimmt", sagte der CSU-Politiker nach Beratungen der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz. Man sei beim Thema allgemeine Impfpflicht vorangekommen. Neben den Impfzentren und niedergelassenen Ärzten sollen künftig auch Zahnärzte und Apotheken impfen dürfen. Scholz habe zudem die Zusage gegeben, dass die alten Regelungen im Infektionsschutzgesetz über den 15. Dezember hinaus angewendet werden könnten.

Bereits an diesem Donnerstag (2. Dezember) soll Söder zufolge eine weitere Bund-Länder- Konferenz stattfinden. Dort sollen dann weitere noch offene Fragen nach dem spontan angesetzten Treffen von Vertreten der geschäftsführenden Bundesregierung, der künftigen Ampel-Koalition und der Bundesländer geklärt werden.

Was Söder schon jetzt vorgeschlagen hat: "Bis Jahresende sollte man ohne Zuschauer auf jeden Fall bei den Profi-Ligen auskommen". Dass zumindest die Spiele in Bayern vor leeren Rängen stattfinden müssen, das hatte Söder bereits am Dienstagmittag erklärt - nun fügte er noch die zeitliche Forderung hinzu. "Wir versuchen, das nochmal deutschlandweit umzusetzen, wir würden aber in Bayern da an der Stelle auch einen Alleingang machen." Dann könne man schauen, wie sich die Inzidenzzahlen entwickeln.

Neun weitere Kliniken müssen OPs verschieben

Dienstag, 30. November, 16.18 Uhr: Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle geht die Regierung von Oberbayern den nächsten Schritt: Neun weitere Krankenhäuser in München und im Landkreis sind von sofort an verpflichtet, alle unter medizinischen Aspekten aufschiebbaren stationären Behandlungen auszusetzen. Betroffen sind folgende Häuser: Clinic Dr. Decker, Klinik Josephinum, Dr.-Lubos-Kliniken in Bogenhausen, Maria-Theresia-Klinik, Krankenhaus für Naturheilweisen in Harlaching, Paracelsus-Klinik, Sana-Klinik in München, Schön-Klinik in Harlaching und Wolfart-Klinik in Gräfelfing. Ziel ist es, weitere stationäre Kapazitäten für Notfälle, Intensivpatienten und Covid-19-Patienten zu schaffen. Die Anordnung gilt bis einschließlich 10. Januar. Dies ist laut einer Mitteilung des Bezirks erforderlich, weil weiterhin ein ungebremst exponentielles Wachstum des Infektionsgeschehens verzeichnet werde. Die Intensivkapazitäten seien zudem "fast vollständig ausgelastet".

Aiwanger will Testpflicht für geimpfte Schülerinnen und Schüler

Dienstag, 30. November, 15.14 Uhr: Der Parteichef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, will angesichts der hohen Infektionszahlen in Bayern Testlücken in Schulen schließen. Bereits geimpfte Schüler müssten sich derzeit nicht zwingend dem strikten Testregime unterziehen, das in den Schulen gelte - drei Mal wöchentliche Schnelltests für weiterführende Schulen und zwei Mal wöchentliche PCR-Pooltests in Grundschulen. Sie könnten aber als Geimpfte dennoch infiziert sein und das Virus auch weitergeben.

"Wenn wir wegen der Corona-Pandemie schon vorgezogene Ferien diskutieren und die Schüler mit Maske im Klassenzimmer sitzen, ist es auch dringend nötig, alle Schüler zu testen, auch die Geimpften", sagte Aiwanger am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Junge, fitte, geimpfte Menschen hätten oft im Falle einer Infektion kaum Krankheitssymptome. Deshalb könnten sie die Krankheit weitertragen, ohne es zu wissen. Aiwanger sprach sich gegen verlängerte Weihnachtsferien aus. Unkontrollierte Treffen mit Freunden ohne regelmäßige Tests seien ebenfalls nicht ohne Gefahren.

Generell müsse das Testen parallel zum Impfen wieder mehr ausgerollt werden, im Privaten wie im öffentlichen Bereich, sagte Aiwanger. Das schließe auch den Arbeitsplatz ein. Er sprach von einem "doppelten Sicherheitsnetz". Dazu müssten die Testkapazitäten hochgefahren werden. Viele Unternehmen beklagten, nicht an ausreichend Tests zu kommen. "Auch in den Supermärkten sind die Selbsttests regelmäßig ausverkauft", sagte Aiwanger.

Söder fordert nach Karlsruher Corona-Urteil neue "Bundesnotbremse"

Dienstag, 30. November, 11.06 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert nach dem Karlsruher Urteil zur Corona-Politik nun dringend eine neue "Bundesnotbremse". "Bestätigung auf ganzer Linie", schrieb der CSU-Vorsitzende am Dienstag auf Twitter. Das Bundesverfassungsgericht habe alle zentralen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung für rechtens erklärt. Auch alle bayerischen Regelungen seien demnach im Einklang mit den Grundrechten gewesen. "Damit sind alle widerlegt, die versucht haben, ein anderes Bild zu zeichnen", betonte Söder und forderte: "Das ist die Grundlage für eine neue Bundesnotbremse. Wir müssen jetzt schnell handeln."

Nach dem Karlsruher Urteil durfte der Bund in der dritten Pandemie-Welle im Frühjahr über die sogenannte Corona-Notbremse Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen verhängen. Die Maßnahmen hätten in erheblicher Weise in verschiedene Grundrechte eingegriffen, seien aber "in der äußersten Gefahrenlage der Pandemie" mit dem Grundgesetz vereinbar gewesen, teilte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit. In einem zweiten Verfahren wiesen die Richterinnen und Richter zudem Klagen gegen die damals angeordneten Schulschließungen ab.

Die beiden Entscheidungen dürften die Debatte über verschärfte Corona-Maßnahmen in der aktuellen vierten Corona-Welle maßgeblich beeinflussen. Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD) wollen sich um 13.00 Uhr mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder zusammenschalten, um im Lichte der Karlsruher Beschlüsse über die Krise zu beraten. Söder will sich nach den Telefonberatungen in der Staatskanzlei in München äußern.

Söder dringt auf Entschlossenheit bei Bund-Länder-Runde

Dienstag, 30. November, 8.30 Uhr: Wenige Stunden vor der Bund-Länder-Runde zu Corona fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erneut ein entschlossenes und gemeinsames Handeln aller ein. "Jetzt muss halt der Bund seine Hausaufgaben machen", sagte er am Dienstagmorgen dem Bayerischen Rundfunk. Dazu gehöre es etwa, den Apotheken die Möglichkeit zum Impfen zu geben und für genügend Impfstoff zu sorgen. "Und die rechtliche Basis für eine allgemeine Impfpflicht zu legen." Es brauche einheitliche Maßnahmen in Deutschland und keinen Flickenteppich.

Zudem verkündete Söder in dem Gespräch, dass Fußballspiele wieder vor leeren Rängen stattfinden müssen. "Es macht auf absehbare Zeit keinen Sinn, wieder Zuschauer zuzulassen", sagte der Anhänger des 1. FC Nürnberg im BR.

An diesem Dienstag um 13 Uhr wollen die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder telefonisch über die Krise beraten. Am Dienstagmorgen hatte das Bundesverfassungsgericht die Freiheisbeschränkungen in der Corona-Pandemie für verfassungsgemäß eingestuft. Das könnte Auswirkungen auf die Politik haben.

Söder sagte in der "Radiowelt" auf Bayern 2, er erwarte sich Klarheit von den Gesprächen. Es sei aber alles ein wenig schwierig, weil es diesmal keine Vorgespräche gegeben habe. "Ein etwas seltsames Verfahren - wir hätten ja eigentlich mal besprechen müssen, um was es geht." Zum Thema vorgezogene Weihnachtsferien sagte Söder, er sei offen für Gespräche mit allen darüber. Derzeit gebe es keinen Anlass, die Schulen in Bayern zu schließen.

Söder fordert seit Tagen ein schärferes Vorgehen des Bundes in der Pandemie. Die Opposition in Bayern sieht darin allerdings vor allem einen Versuch des Ministerpräsidenten, vom eigenen Versagen in der Pandemie abzulenken. So wirft unter anderem Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, ihm vor, die vierte Welle falsch eingeschätzt und ihm mögliche Maßnahmen nicht umgesetzt zu haben.

Bayerns Apotheker offen für Impfungen

Dienstag, 30. November, 7.57 Uhr: Der Bayerische Apothekerverband hat sich grundsätzlich offen für Impfungen gegen das Coronavirus gezeigt - jedoch fehlen die politischen Vorgaben. "Apotheker kennen sich mit Impfstoff aus", sagte Verbandssprecher Thomas Metz. Modellprojekte mit Grippeimpfungen zeigten, dass sie Impfstoff spritzen könnten. Es gebe jetzt zwar Forderungen von Politikern, dass in Apotheken auch gegen Corona geimpft wird. Aber: "Wie soll denn die politische Umsetzung ausschauen, wie werden Gesetze geändert? Das alles ist noch nicht geklärt." Zudem sei es auch eine Frage der Kapazitäten und Ressourcen. "Auch Apotheken sind absolut am Limit, um alle hinzugekommenen Aufgaben zu erledigen", so Metz. Dazu zählten zum Beispiel die Impfstofflieferungen an Praxen, Schnelltests oder Impfzertifikate.

Zur Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland sollen aus Sicht der Gesundheitsminister der Länder künftig auch Apotheken und Zahnärzte mit einbezogen werden. Der Bund sei gebeten, die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, hatte der Vorsitzende der Ressortchefs, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, am Montag in München nach einer Schaltkonferenz gesagt. Gegen Impfungen in der Apotheke stellte sich allerdings die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB). "Acht Millionen Impfungen insgesamt und über 150 000 an einem Wochenende beweisen eindrucksvoll das anhaltend große Engagement der bayerischen Praxen im Kampf gegen die Corona-Pandemie", hieß es in einer Mitteilung der KVB.

Inzidenzwert in Bayern sinkt wieder leicht

Dienstag, 30. November, 6.47 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist in Bayern wieder leicht gesunken, am vierten Tag in Folge. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist am Dienstag den Wert von 618,2 aus. Am Montag hatte er noch bei 627,6 gelegen. 6789 neue Infektionen und 99 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona meldeten die bayerischen Gesundheitsämter laut RKI innerhalb von 24 Stunden. 1055 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist. Das sind zwei weniger als am Montagmorgen und macht rund ein Drittel der Patienten auf bayerischen Intensivstationen aus. Die Hospitalisierungsinzidenz gab das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Montag mit 8,3 an nach 9,0 am Vortag. Pro 100 000 Einwohner gab es also statistisch innerhalb von sieben Tagen 8,3 Patienten, die wegen Corona in ein Krankenhaus aufgenommen wurden. Ungeimpfte waren deutlich häufiger darunter als Geimpfte.

Die höchste Inzidenz im Freistaat hat nun der Landkreis Rosenheim mit 1267,4, gefolgt vom vorherigen Spitzenreiter Freyung-Grafenau (1264,8) und Rottal-Inn (1233,2). Insgesamt liegen acht Landkreise und die Stadt Rosenheim über der 1000er-Marke - letztere ganz knapp mit einem Wert von 1000,1.

Kommunalpolitiker fordern zusätzliche Hilfen für Corona-Hotspots

Montag, 29. November, 19.19 Uhr: Die Landräte und Oberbürgermeister der Hotspot-Landkreise in Südostoberbayern fordern eine Ausweitung der Corona-Hilfen für ihre besonders betroffenen Regionen. Auf Initiative von Mühldorfs Landrat Max Heimerl (CSU) wandten sich die Landräte der Landkreise Altötting, Traunstein, Berchtesgadener Land und Rosenheim sowie der Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim in einem gemeinsamen Schreiben an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Aufgrund der hohen Inzidenz hätten teils seit Anfang November unter anderem mit der Einführung von 2G (nur Geimpfte und Genesene) in Clubs und Bars sowie 3G+ verschärfte Maßnahmen gegolten. Später folgte 2G in Gastronomie und Beherbergungsbetrieben. Das habe teilweise zu erheblichen Umsatzeinbußen insbesondere in Gastro- und Beherbergungsbetrieben geführt. Aber auch Handel und andere lokale Unternehmen spürten das zurückhaltende Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen an einem deutlichen wirtschaftlichen Rückgang. Der aktuelle regionale Lockdown schränke die Wirtschaft in den Gebieten in bedrohlicher Weise noch weiter ein.

Die Kommunalpolitiker riefen Aiwanger auf, sich für zusätzliche wirtschaftliche Hilfen für die Landkreise und Städte einzusetzen, sei es in Form von Soforthilfen, Überbrückungshilfen oder Zuschüssen.

Geplante gemeinsame Kabinettssitzung von Bayern und Sachsen fällt aus

Montag, 29. November, 17.13 Uhr: Eine für diesen Dienstag geplante gemeinsame virtuelle Kabinettssitzung von Bayern und Sachsen fällt aus. Das teilte ein Regierungssprecher am Montagabend in München mit. Ursprünglich war geplant, dass die beiden Landesregierungen gemeinsam über die aktuelle Corona-Lage beraten. In Sachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut bundesweit mit Abstand am höchsten, und auch Bayern bewegt sich weiter in der Spitzengruppe. Auch die normalen Kabinettssitzungen am Dienstag in München und Dresden wird es nach Angaben der beiden Staatskanzleien nicht geben.

Zu den Gründen für die Absage sagte der Regierungssprecher zunächst nichts. Hintergrund dürfte aber eine Terminkollision sein: Am Dienstagmittag wollen die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder über die Corona-Krise beraten. Die Politik erwartet unmittelbar zuvor Hinweise über ihren Handlungsspielraum vom Bundesverfassungsgericht.

Drei Omikron-Verdachtsfälle in Bayern nun bestätigt

Montag, 29. November, 17.01 Uhr: Die drei in Bayern bekanntgewordenen Fälle der neuen Coronavirus-Variante Omikron sind nun auch durch eine Genom-Sequenzierung bestätigt. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Montag in Erlangen mit. Bereits der zuvor vorgenommene VOC-PCR-Test habe eine variantenspezifische Abgrenzung zu anderen Virusvarianten und damit einen zweifelsfreien Nachweis der neuen, im südlichen Afrika aufgetretenen Variante ergeben, wie das LGL mitteilte.

Die Virusvariante wurde bei zwei Personen festgestellt, die am 24. November per Flugzeug aus Südafrika zurückgekommen waren. Die dritte Person saß in einem Flugzeug, das am 26. November aus Kapstadt kommend in München gelandet war. "Gerade bei neu auftretenden, besorgniserregenden Varianten ist für den Öffentlichen Gesundheitsdienst schnelle Gewissheit notwendig, um Übertragungswege besser nachverfolgen und Maßnahmen zur Eindämmung entsprechend anpassen zu können", sagte der Präsident des Landesamtes, Walter Jonas. "Wir betrachten die neue Variante mit großer Sorge. Gerade jetzt ist es daher umso wichtiger, nach Möglichkeit auf Reisen in Virusvariantengebiete zu verzichten", warnte er.

München weitet 2G-Regel auf Außengastronomie aus

Montag, 29. November, 15.33 Uhr: Die Stadt München verschärft die Corona-Regeln für die Außengastronomie. Ab Mittwoch gelte auch hier die 2G-Regelung und damit die gleiche Vorgabe wie drinnen, teilte die Stadt am Montag mit. Zutritt haben dann nur noch Geimpfte und Genesene sowie Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren und 3 Monaten. Speisen und Getränke dürfen nur am Sitzplatz verzehrt werden. Und wer nicht sitze, müsse eine FFP2-Maske tragen. "Stehplätze gibt es nicht", stellte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) klar.

Die Stadt reagiert auf Vorkommnisse in den vergangenen Tagen, bei denen sich viele Menschen rund um einzelne Lokale versammelt hatten. "Auswüchse, wie wir sie dieses Wochenende leider an verschiedenen Stellen in der Stadt beobachten mussten, dürfen sich nicht wiederholen", stellte Reiter klar. Die Stadt beruft sich auf die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Freistaats, die diesen Spielraum ermögliche.

Reiter begrüßt den Betrieb von Schanigärten und Freischankflächen. "Das darf aber nicht dazu führen, dass sich hieraus Infektionsherde ergeben. Die Inzidenz unter den Ungeimpften geht Richtung 1800. Weil man am Sitzplatz ja keine Maske aufhat, ist es nicht nur sinnvoll, sondern wegen dieser aktuell hohen Inzidenz auch zwingend, dass anders als bisher auch in der Außengastronomie 2G gelten muss." Ob die Wirte diese Regeln einhalten, will die Stadt mit der Polizei in ganz München intensiv kontrollieren.

Polizei stellt 1500 falsche Impfnachweise sicher

Montag, 29. November, 14.41 Uhr: Bayerische Polizisten haben in nur knapp drei Wochen 2895 Verstöße gegen die Corona-Regeln geahndet. Wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in München mitteilte, wurden außerdem 1780 falsche Nachweise sichergestellt: 1500 falsche Impfnachweise und 280 gefälschte Testergebnisse. Anfang September diesen Jahres waren nach Angaben Herrmanns erst 110 Fälle gefälschter Impfpässe bekannt. Der Minister rechnet damit, dass die Zahlen weiter steigen werden, betonte aber: "Unsere Polizistinnen und Polizisten sind speziell ausgebildet, um Fälschungen zu erkennen." Jeder Verdacht werden konsequent verfolgt.

Zu den Fälschungen kamen bei insgesamt 37 020 Kontrollen seit dem 11. November noch 1996 Verstöße gegen 2G- oder 3G-Regeln. 847 dieser Verstöße betrafen Betreiber und Beschäftigte, 974 Besucher und Kunden. Außerdem gab es laut Herrmann 899 festgestellte Verstöße gegen die Maskenpflicht.

Seit dem 11. November gelten in Bayern wegen der außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie wieder strengere Maßnahmen. Herrmann sagte zwar, dass die Regeln weitgehend eingehalten würden, kündigte aber dennoch schärfere Kontrollen an. Angesichts hoher Inzidenzen und aggressiver Virusvarianten könnten bereits wenige Unbelehrbare große Infektionslawinen lostreten. "Diejenigen, die den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben, müssen mit harten Strafen rechnen", sagte Herrmann. "Neben empfindlichen Bußgeldern mit Regelsätzen bis zu 5000 Euro können für Betreiber die Konsequenzen bis zur vorübergehenden Schließung von Betrieben und Einrichtungen reichen."

Kabinette von Bayern und Sachsen beraten gemeinsam über Corona-Lage

Montag, 29. November, 12.51 Uhr: Die Kabinette von Bayern und Sachsen wollen an diesem Dienstag in einer virtuellen Sitzung gemeinsam über die aktuelle Corona-Lage beraten. Das teilte ein Regierungssprecher am Montag in München mit. Im Anschluss wollen die Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und Michael Kretschmer (CDU) über die Ergebnisse der Beratungen informieren - in zeitgleichen Pressekonferenzen, bei denen der jeweils andere Regierungschef virtuell zugeschaltet ist.

In Sachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut bundesweit mit Abstand am höchsten, und auch Bayern bewegt sich weiter in der Spitzengruppe. Aus beiden Bundesländern mussten zuletzt bereits zahlreiche Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegt werden, um die Kliniken wenigstens ein Stück weit zu entlasten. Sowohl Söder als auch Kretschmer hatten zuletzt wiederholt ein Vorziehen der nächsten Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Krise verlangt - bislang ist dafür erst der 9. Dezember vorgesehen.

Corona-Maßnahmen zeigen laut Söder erste Wirkung

Montag, 29. November, 11.57 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht anhand der Inzidenzen im Freistaat eine erste Wirkung der Corona-Maßnahmen. "Wenn Sie heute die Inzidenz sehen, dann sehen Sie, dass sie in Deutschland steigt und in Bayern leicht sinkt. Und das ist ein Trend, der sich seit einigen Tagen ergibt", sagte der CSU-Chef am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Daran erkenne man, "dass unsere Maßnahmen wohl beginnen zu wirken".

Bayern habe mit die strengsten Corona-Regeln und in Hotspots sogar einen "harten Lockdown". Man bräuchte jetzt aber für das ganze Land die gleichen strengen Regeln. In Bayern gilt zum Beispiel landesweit eine 2G-Regel für die Gastronomie, Wirtschaften müssen um 22 Uhr schließen. In Hotspots sind Hotels und Gastronomie komplett geschlossen.

Wegen Impfstoffknappheit: Viele Sachsen lassen sich offenbar in Bayern impfen

Montag, 29. November, 11.19 Uhr: Die Booster-Misere in Sachsen lässt im Vogtland den Impftourismus nach Bayern blühen. Es werde keine Statistik geführt, aber es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen zur Impfung über die Landesgrenze kämen, sagte die Sprecherin des benachbarten Landkreises Hof, Stefanie Schulze, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir schicken niemanden weg, denn es kommt auf jeden Geimpften an."

Während in Sachsen Impfwillige häufig stundenlang in der Kälte vor Impfstellen ausharren und viele mangels Kapazität weggeschickt werden, berichten Impftouristen von kurzen Wartezeiten jenseits der Landesgrenze. Mancher hat dafür am vergangenen Wochenende auch eine einstündige Anfahrt mit dem Auto auf sich genommen.

So konnten sich etwa am Sonntag in der Hofer Freiheitshalle von 8.00 bis 20.00 Uhr Impfwillige ihre Spritze abholen. Allein an diesem Tag seien mehr als 2000 Menschen geimpft worden, sagte Schulze. Am Vortag seien es dort ebenfalls rund 1700 gewesen. Ein Termin ist bei dieser Aktion nicht notwendig. Im Landkreis Hof können sich Impfwillige neben dem Impfzentrum in Helmbrechts auch bei Aktionen andernorts immunisieren lassen; die Impfungen in der Freiheitshalle sind nur eine davon. Dort sind am Mittwochnachmittag und am Wochenende die nächsten Impfangebote geplant.

FW-Fraktionsgeschäftführer Mehring fordert Verschärfung der Quarantäneregeln für Geimpfte

Montag, 29. November, 9.14 Uhr: Im Kampf gegen die heftige vierte Corona-Welle fordert der parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler im Landtag, Fabian Mehring, dringend eine Verschärfung der Quarantäneregeln für Geimpfte. Da auch Geimpfte unbemerkt das Virus weitergeben könnten, müssten sich auch enge Kontaktpersonen von Infizierten, die geimpft sind, isolieren und testen, sagte Mehring am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München. Als Beispiele nannte er Lebenspartner von Infizierten oder Eltern Corona-positiver Kinder. Mehring kritisierte zudem: "Dass solche Menschen derzeit Urlaub nehmen oder Lohnkürzungen fürchten müssen, wenn sie sicherheitshalber zuhause bleiben, ist absurd."

Tatsächlich gilt für vollständig Geimpfte nach wie vor eine Ausnahme von der Quarantänepflicht - außer sie zeigen selbst Corona-typische Symptome. An dieser Ausnahmeregelung hat sich in den vergangenen Wochen auch noch nichts geändert, obwohl sich inzwischen Fälle mehren, in denen auch Geimpfte sich infizieren und unbemerkt andere anstecken, etwa weil die Zweitimpfung schon länger her ist.

Minister rufen Medizinstudenten zur Mithilfe auf

Montag, 29. November, 7.34 Uhr: Bayerns medizinischer Nachwuchs soll sich aktiv in die Hilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie einbringen. Einen entsprechenden Aufruf veröffentlichten Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (beide CSU) gemeinsam mit den ärztlichen Direktoren der bayerischen Universitätskliniken in Regensburg, München, Erlangen, Würzburg und Augsburg am Sonntag. "Bringen Sie sich ein und packen Sie mit an! Jede helfende Hand wird gebraucht", sagte Sibler an die Studierenden der Medizin gewandt.

Eingesetzt werden könnten sie etwa zur Beratung an Impf-Hotlines oder in Impfzentren aber auch in der Pflege. "Von Labor über Unterstützung in der Pflege bis hin zur Arbeit im Impfzentrum oder in der Verwaltung: Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig", sagte Holetschek.

Inzidenzwert in Bayern sinkt, bliebt aber auf hohem Niveau

Montag, 29. November, 7.47 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist in Bayern wieder leicht gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist am Montag den Wert von 627,6 für den Freistaat aus. Am Vortag betrug dieser noch 632,2. An Wochenenden kann es allerdings bei der Meldung der Zahlen aus den Bundesländern zu Verzögerungen kommen. 7179 neue Infektionen und 29 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona meldeten die bayerischen Gesundheitsämter laut RKI innerhalb von 24 Stunden. 1057 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist.

Die höchste Inzidenz im Freistaat hat weiterhin der Landkreis Freyung-Grafenau - mit 1373,2, gefolgt von den Kreisen Rosenheim (1357,6) und Rottal-Inn (1209,4). Insgesamt liegen sechs Landkreise und die Stadt Rosenheim über der 1000er-Marke.

Weiterer Verdachtsfall auf Omikron-Virusvariante

Sonntag, 28. November, 18.30 Uhr: Ein weiterer Verdachtsfall der neuen Omikron-Variante des Coronavirus ist in Bayern nachgewiesen worden. Der Passagier sei am Freitag mit einem Flug aus Südafrika in München angekommen und positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Sonntag mit. Die Reiseanamnese habe zusammen mit einem speziellen, auf bestimmte Mutationen ausgerichteten PCR-Test (VOC-PCR) vom Max-von-Pettenkofer-Institut einen hochgradigen Verdacht erbracht, dass es sich hier um einen Fall der neuen Variante handele, sagte eine Sprecherin.

Diese Methode ermöglicht nach Angaben des Leiters des Max-von- Pettenkofer-Instituts einen "zweifelsfreien" Nachweis der Omikron-Variante. Eine endgültige Bestätigung über eine Genomsequenzierung steht noch aus und soll nach LGL-Angaben in Kürze vorliegen. Der Betroffene und ein weiterer positiv getesteter Passagier befinden sich in Isolation. Bereits am Samstag hatte das Max-von-Pettenkofer-Institut bei zwei Rückkehrern aus Südafrika die neue Omikron-Variante nachgewiesen, die die Behörden als besorgniserregend einstufen. Auch hier wird die Genomsequenzierung noch erwartet.

Schwerkranke Patienten aus Bayern in Hamburg gelandet

Sonntag, 28. November, 16.11 Uhr: Ein Spezial-Airbus der Bundeswehr hat am Sonntag fünf schwerkranke Corona-Patienten vom Flughafen München aus nach Hamburg geflogen. Die Maschine landete am Nachmittag in der Hansestadt. Die Intensivpatienten aus Oberbayern und Schwaben sollen nach Schleswig-Holstein gebracht werden, wo sie im Krankenhaus weiter intensivmedizinisch betreut werden, sagte eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums.

Weihnachtsgeschäft: Corona macht Händlern einen Strich durch die Rechnung

Sonntag, 28. November, 15.39 Uhr: Nach dem ersten Adventswochenende zieht der bayerische Einzelhandel eine durchwachsene Bilanz. "Die Leute haben teilweise schon einen Lockdown im Kopf", sagte der Sprecher des Handelsbands, Bernd Ohlmann, am Sonntag. In den Innenstädten seien 20 bis 30 Prozent weniger Menschen unterwegs als sonst in der dieser Zeit üblich. Im Vergleich zu 2019 - also vor Corona - falle die Bilanz des ersten Adventswochenendes deutlich schlechter aus, im Vergleich zu 2020 allerdings etwas besser. Die Kundinnen und Kunden gingen heuer meist gezielt in die Geschäfte, um etwas Bestimmtes zu kaufen, erläuterte Ohlmann.

Der weihnachtliche Schaufensterbummel falle dagegen in diesem Jahr eher aus - was auch mit den abgesagten Weihnachtsmärkten zusammenhänge, weshalb nicht so recht Stimmung aufkomme. "Zum Weihnachtsshopping gehört auch dazu, zwischendurch einen Glühwein zu trinken." Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gilt in Bayern für die Kundinnen und Kunden in Geschäften nur Maskenpflicht. Auch in den Hochinzidenzgebieten bleibt der Handel weiterhin geöffnet. Dennoch blieben dort viele Menschen ganz zu Hause, weil sie Angst vor Ansteckung haben oder meinten, die Geschäfte seien geschlossen, sagte Ohlmann.

Nach dem ersten Adventswochenende geht der Einzelhandel nicht mehr davon aus, den erhofften Rekordumsatz von 14,2 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft zu erreichen. "Corona macht uns einen fetten Strich durch die Rechnung", sagte Ohlmann. Wachstumstreiber sei aber der Online-Handel. Aufgrund der sich weiter verschärfenden Corona-Lage werde es noch größere Verschiebungen zum Kauf per Klick im Internet geben.

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