Coronavirus-Newsblog für Bayern:Holetschek fordert Testpflicht vor Einreisen aus China

Mehr Länder führen Corona-Testpflicht für Reisende aus China ein

Mehrere Länder haben bereits eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China eingeführt.

(Foto: dpa)

Holetschek fordert Corona-Testpflicht vor Einreisen aus China

Mittwoch, 4.1., 8.31 Uhr: In Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat die Bundesregierung aufgefordert, eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China anzuordnen. Schon vor der Einreise sollten sie einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, um die unkontrollierte Verbreitung von Virusvarianten zu stoppen, sagte der CSU-Politiker am Dienstag in München. Bei dem Infektionsdruck, der derzeit in China herrsche, könnten neue Virusvarianten leichter entstehen. Am Flughafen München kämen derzeit keine Direktflüge aus der Volksrepublik an.

Unberechtigte Corona-Bußgelder: Kommunen sollen Leitfaden erhalten

Montag, 2.1., 8.38 Uhr: In der Debatte um die Rückzahlung von unberechtigt verhängten Corona-Bußgeldern will das Gesundheitsministerium den Kommunen konkrete Hinweise zur Umsetzung an die Hand geben. "Auf Antrag der Betroffenen sollen Geldbußen im Einzelfall nach entsprechender Prüfung der zuständigen Behörde zurückgezahlt werden, wenn das mit der Geldbuße geahndete Verhalten nach der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung nicht hätte untersagt werden dürfen", sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München.

Weiter: "Nur in diesen Fällen halten wir eine Rückerstattung für angemessen. Welche Fälle dies konkret betrifft, kann abschließend erst bewertet werden, wenn die schriftlichen Urteilsgründe des Bundesverwaltungsgerichts vorliegen." Konkrete Hinweise zur Umsetzung für die Kommunen würden derzeit erarbeitet und "sodann an die zuständigen Behörden versandt". Einen genauen Termin nannte er nicht.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte vor einigen Wochen für viele überraschend geurteilt, dass die strengen Ausgangsbeschränkungen des Freistaats im April 2020 unverhältnismäßig und unwirksam waren. In der Folge kündigte das Gericht an, dass die Urteilsgründe aber voraussichtlich erst im Jahr 2023 zugestellt werden könnten. Mehr als 22 000 Bußgelder waren aber deswegen im Freistaat vom 1. bis zum 19. April 2020 verhängt worden. Einige Kommunen hatten sich zwischenzeitlich gegen eine Rückerstattung ausgesprochen, die kommunalen Spitzenverbände forderten eine einheitliche Vorgabe durch die Staatsregierung.

Das Gesundheitsministerium geht davon aus, dass die Frage der Rückerstattung voraussichtlich nur einen kleinen Teil der Bußgelder betrifft. Diese wurden seinerzeit von den Kommunen auf Basis der Corona-Verordnung der Staatsregierung durchgesetzt. Sollten Kommunen nun Bußgelder zurückerstatten müssen, sieht das Ministerium darin keine finanzielle Mehrbelastung für die Kommunen. Bei den Corona-Bußgeldern handele es sich um Einnahmen, "die grundsätzlich in den Staatshaushalt einfließen und über Finanzzuweisungen an die Kommunen zurückgereicht worden sind".

Bisher rund 29 Millionen Corona-Impfungen in Bayern

Donnerstag, 29.12., 7.28 Uhr: Bayernweit wurden in der Corona-Krise bisher rund 29 Millionen Impfungen gegen das Virus durchgeführt. Knapp die Hälfte davon - mehr als 14,3 Millionen - wurde in den Impfzentren und von mobilen Impfteams verabreicht. Das teilte das Gesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Trotz des sich laut Experten abzeichnenden Endes der Corona-Pandemie rechnet der Gesundheitsminister weiter mit Infektionen. "Sars-CoV-2 wird auch im Jahr 2023 noch nicht schlagartig verschwunden sein", sagte er. Solange keine komplett neuartige, stärker krankmachende Corona-Variante auftrete, befinde man sich aber auf einem guten Weg.

In Bayern sind ab dem 1. Januar die Arztpraxen und Apotheken komplett für die Corona-Schutzimpfungen zuständig. Die Impfzentren stellen zum Jahresende ihren Betrieb ein. "Es steht auch ausreichend Impfstoff von verschiedenen Herstellern zur Verfügung. Jeder Bürger und jede Bürgerin kann den eigenen Impfstatus mit dem Hausarzt oder der Hausärztin überprüfen und gegebenenfalls eine Auffrischungsimpfung vornehmen lassen", sagte Holetschek. Die erste Auffrischungsimpfung haben in Bayern (Stand: 21. Dezember) 83,1 Prozent der Menschen über 60 wahrgenommen, die empfohlene zweite Auffrischungsimpfung 31,9 Prozent, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Holetschek für Maskenempfehlung statt Maskenpflicht

Mittwoch, 28.12., 7.54 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat den Bund aufgefordert, die wegen Corona eingeführte Maskenpflicht im Fernverkehr in eine Empfehlung umzuwandeln. Natürlich sei zum Beispiel die Empfehlung auch künftig sinnvoll, im ÖPNV freiwillig weiterhin Schutzmasken zu tragen - auch mit Blick auf andere Atemwegserkrankungen, sagte der CSU-Politiker. Es sei an der Zeit, von einer Phase der Pflichten in eine Phase der Empfehlungen und der Eigenverantwortung überzugehen.

Während die Landesregierungen über die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs selbst entscheiden können, ist für Fernzüge und Fernbusse bundesweit bis zum 7. April 2023 eine FFP2-Maskenpflicht festgeschrieben. Im Nahverkehr ist die Maskenpflicht in Bayern und Sachsen-Anhalt bereits weggefallen, in Schleswig-Holstein läuft sie zum Jahresende aus. Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz haben sich von der Isolationspflicht bei positivem Test verabschiedet - und setzen stattdessen auf eine verschärfte Maskenpflicht für Infizierte.

Holetschek sagte, das Robert-Koch-Institut müsse "endlich seine Empfehlungen zur Isolation an die neue Infektionslage" anpassen. Das gelte auch für das Infektionsschutzgesetz: "Es wäre unverhältnismäßig, die aktuellen Regelungen unverändert bis zum Ablauf des 7. April 2023, an dem sie planmäßig außer Kraft treten sollen, fortgelten zu lassen".

Söder dringt auf schnelles Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr

Samstag, 24.12., 10.24 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dringt auf ein rasches Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr der Bahn. "Wir finden es widersprüchlich, dass es eine Maskenpflicht im Zug gibt, aber im Flugzeug nicht - entweder ganz oder gar nicht", sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur in München. "Deshalb geht auch die klare Aufforderung an den Bund, die Maskenpflicht im Fernverkehr aufzugeben und in eine freiwillige Empfehlung umzuwandeln. Am besten mit Beginn des neuen Jahres." Im öffentlichen Nahverkehr in Bayern gilt bereits seit dem 10. Dezember keine Maskenpflicht mehr.

Vereinfachungen bei Besucher-Coronatests in der Weihnachtszeit

Mittwoch, 21.12., 8.52 Uhr: Die Corona-Testpflicht für Besucher von Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen Einrichtungen in Bayern wird für die Weihnachtszeit vereinfacht. Vom 23. Dezember bis 9. Januar sollen Tests aus einer dieser Einrichtungen auch in anderen gelten, sofern sie nicht älter als 24 Stunden sind, wie das Gesundheitsministerium am Mittwochmorgen mitteilte. Das gilt für Tests durch die Einrichtung sowie für Selbsttests vor Ort unter Aufsicht.

"Damit entlasten wir die Einrichtungen, ihre Beschäftigten sowie die Besucherinnen und Besucher", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek. "Das ist in der Weihnachtszeit sinnvoll, in der ein hohes Besucheraufkommen in den Einrichtungen auf eine vielerorts personell angespannte Lage trifft." Durch die Regelung würden Zeit und Ressourcen gespart: "Nach dem Motto: einmal getestet, mehrfach genutzt." Im Falle von Engpässen bei Personal oder Testkapazitäten können Besucher zudem auch ausnahmsweise einen Selbsttest ohne Aufsicht durchführen, wie das Ministerium weiter erklärt. Dieser kann dann allerdings nicht in weiteren Einrichtungen genutzt werden.

Zudem will Holetschek, dass die lokalen Testzentren an den Weihnachtstagen "geeignete Öffnungszeiten vorsehen, um Besucherinnen und Besuchern insbesondere von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern Testungen zu ermöglichen".

Klinik-Statistiken: Kinder und Jugendliche betrinken sich in Pandemiejahren seltener

Mittwoch, 14.12., 9.08 Uhr: Die Entwicklung aus dem ersten Pandemiejahr hat sich fortgesetzt: Auch 2021 wurden deutlich weniger Kinder und Jugendliche wegen Alkoholmissbrauchs in den bayerischen Kliniken behandelt. 2060 Fälle registrierten die Kliniken im vergangenen Jahr, nach 2037 im Vorjahr. Vor der Pandemie wurden hingegen im Schnitt der Jahre 2016 bis 2019 mit knapp 4050 Fällen fast doppelt so viele junge Alkoholpatienten zwischen 10 und 20 Jahren behandelt. Dies teilte die Krankenkasse DAK Bayern der Deutschen Presse-Agentur in München nach einer Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes mit.

Auffällig dabei: Die Mädchen sind inzwischen deutlich häufiger vertreten als früher. "Der Anteil der Mädchen an den gesamten Krankenhausfällen war mit 46 Prozent noch nie so hoch", betonte die DAK. 2016 etwa, als die Gesamtzahl jugendlicher "Komasäufer" noch auf einem wesentlich höheren Gesamtwert von 4400 lag, betrug der Anteil der weiblichen Kids und Teens nicht einmal 40 Prozent.

Holetschek: Bund muss Folgen der Pandemie für Kinder aufarbeiten

Dienstag, 13.12., 8.05 Uhr: Die Bundesregierung muss nach Ansicht des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU) die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche besser aufarbeiten. Dafür solle eine Enquete-Kommission zum Thema "Kindergesundheit in Pandemiezeiten" gebildet werden, sagte Holetschek der Deutschen Presse-Agentur in München.

"Es ist wichtig, die Lehren aus der Pandemie zu ziehen - denn nur so können wir für künftige Krisen gut gewappnet sein." Daher solle sich die Enquete-Kommission mit den Folgen der Corona-Pandemie auf die physische und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beschäftigen, sagte der CSU-Politiker. "Ziel sollte auch ein interdisziplinärer Sachstandsbericht für ganz Deutschland sein, in dem die Spät- und Langzeitfolgen der Corona-Schutzmaßnahmen sowie einer Covid-19-Erkrankung wissenschaftlich analysiert werden."

Aus dem Bericht sollten demnach schließlich politische Maßnahmen abgeleitet werden, um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern und die Corona-Folgen zu bekämpfen. "Klar ist: Anfang 2020 war oft schnelles Handeln erforderlich. Heute wissen wir im Rückblick manches besser. Dies gilt es sorgfältig zu analysieren, Schlüsse daraus zu ziehen und ins Handbuch für künftige etwaige Pandemien oder ähnliche Situationen zu schreiben", sagte Holetschek. "Die Länder sind schon länger bereit dazu. Nun ist die Bundesregierung am Zug."

Bayern schafft Corona-Isolationspflicht ab

Freitag, 11.11., 11.21 Uhr: Bayern schafft die mindestens fünftägige Isolationspflicht für Corona-Infizierte ab - und zwar ab 16. November. Das teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag in München mit. Positiv Getestete sollen aber außerhalb der eigenen Wohnung eine Maske aufsetzen müssen. "Und natürlich gilt weiter der Grundsatz: Wer krank ist, bleibt zu Hause", sagte Holetschek. Vulnerable Gruppen sollten durch andere Maßnahmen weiter geschützt werden. "Die Entscheidung bedeutet nicht, dass wir dem Infektionsgeschehen freien Lauf lassen", betonte der Minister. Bayern handelt dabei gemeinsam mit Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein. Auch in diesen drei Ländern sollen "zeitnah" neue Regelungen in Kraft treten. Die Details würden derzeit ausgearbeitet, hieß es aus dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium. "Leider hat sich die Bundesregierung bislang einer gemeinsamen Lösung in der Isolationsfrage verweigert", sagte Holetschek. "Deshalb gehen wir jetzt mit Blick auf die veränderte Pandemie-Lage diesen wichtigen Schritt für einen eigenverantwortlichen Umgang mit Corona voran." Es sei der richtige Zeitpunkt für mehr Eigenverantwortung der Menschen. Grundlage dieser Entscheidung - auch im Einklang mit den drei anderen Bundesländern - sei eine wissenschaftliche Bewertung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie vieler Experten. Bislang hatten sich Corona-Infizierte nach einem positiven Testergebnis generell für mindestens fünf Tage in häusliche Isolation begeben müssen - und bis sie mindestens 48 Stunden symptomfrei sind, insgesamt bis zu einer Maximaldauer von zehn Tagen.

Mehr Tote in den Pandemiejahren in Bayern

Donnerstag, 27.10., 11.51 Uhr: In den Jahren 2020, 2021 und den ersten acht Monaten des laufenden Jahres sind in Bayern mehr Menschen gestorben als sonst. Das Landesamt für Statistik stellte für 2020 um 6,9 Prozent erhöhte Sterbefallzahlen fest, wie es am Donnerstag mitteilte. Für 2021 sind sie sogar um zehn Prozent höher als im Median der vier Jahre davor. Corona ist dabei allerdings nicht der einzige Faktor für die Veränderung. Auch 2022 wurden bisher in jedem Monat erhöhte Sterblichkeitswerte festgestellt - teils um mehr als zehn Prozent - hier ist die Ursachenforschung allerdings noch schwierig.

Für 2020 führt das Landesamt den Anstieg der Sterblichkeit zu 30 Prozent auf die Veränderung der Demografie zurück - also unter anderem auf die Alterung der Gesellschaft. Für 2021 macht dies 37 Prozent aus. Für 2022 ist eine solche Differenzierung noch nicht möglich, hier könnten zudem auch noch andere Faktoren wie die hohen Temperaturen im Sommer eine Rolle gespielt haben. Die jeweils nicht durch die Bevölkerungsveränderung zu erklärende zusätzliche Sterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 geht dem Landesamt zufolge insbesondere auf Corona zurück. So gab es vor allem während der ersten, zweiten und vierten Corona-Welle deutlich erhöhte Sterbefallzahlen. Insgesamt ist die Zahl der an Corona gestorbenen Menschen sogar größer als die zusätzliche Sterblichkeit in diesen beiden Jahren.

Das erklärt sich unter anderem durch bremsende Faktoren wie die weitgehend ausgebliebenen Grippewellen und niedrigere Zahlen an Unfalltoten, zu denen auch die Gegenmaßnahmen zu Corona beigetragen haben. Dabei differenziert das Landesamt auch zwischen Menschen, die an Corona gestorben sind und Menschen, die mit Corona gestorben sind. Bis Februar 2022 - aktuellere Zahlen liegen nicht vor - starben demnach 21 092 Menschen an Corona, weitere 3820 starben mit Corona.

Impfungen gehen in die Regelversorgung über

Dienstag, 25. Oktober, 13.12 Uhr: Die Entscheidung hatte sich bereits angedeutet: Bayern stellt die in der Corona-Krise aus dem Boden gestampften Impfzentren zum Jahresende ein. Das teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. Vom 1. Januar an sollen die Arztpraxen und die Apotheken die Corona-Schutzimpfungen dann komplett übernehmen. "Das Impfen geht in die Regelversorgung über", sagte Holetschek. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt dafür. Das sei mit der Ärzteschaft und auch mit den kommunalen Spitzenverbänden besprochen, betonte der Minister. Holetschek dankte allen Beteiligten in den Impfzentren - 14 Millionen Impfungen seien dort insgesamt verabreicht worden. Der Januar soll noch ein "überlappender Monat" sein, um den Betrieb einzustellen.

Der Bayerische Hausärzteverband und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Bayern hatten zuletzt gefordert, die Impfzentren nicht weiter staatlich zu finanzieren. Ihrer Ansicht nach reicht das Angebot der niedergelassenen Ärzte aus. Die Impfzentren seien eine mit Steuergeldern subventionierte Parallelstruktur, die aufgelöst werden müsse. Anders als zu Beginn der Pandemie seien sie nicht mehr nötig, eine solch teure Doppelstruktur sei nicht mehr vermittelbar.

Inzidenz in Bayern unter dem Bundesschnitt, Klinikbelastung weiter hoch

Freitag, 21. Oktober, 10.50 Uhr: Erstmals seit Mitte September liegt die Corona-Inzidenz in Bayern wieder unter dem Bundesdurchschnitt. Am Freitagmorgen meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Inzidenz von 635,6 für den Freistaat. Das ist ein Rückgang von 49,4 im Vergleich zum Donnerstag. Der bundesweite Wert lag bei 644,5. Die Belastung in den Krankenhäusern bleibt allerdings hoch.

Der Abwärtstrend in Bayern hält damit an: Am 11. Oktober hatte die aktuelle Welle mit 1096,8 ihren Höhepunkt erreicht. Damals hatten 52 der Landkreise und kreisfreien Städte im Freistaat Inzidenzen von mehr als 1000 aufgewiesen, aktuell sind es nur noch zwei: Tirschenreuth mit 1094,2 und Rhön-Grabfeld mit 1093,5. Besonders deutlich ist die Trendwende unter anderem in München, wo die Inzidenz nach der Wiesn stark gestiegen war und nun auf 424,3 gefallen ist. Die Inzidenz liefert allerdings nur noch ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus.

Die Belastung in den Krankenhäusern ist unterdessen nach wie vor hoch. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit meldete am Freitag 2165 mit oder wegen Corona eingelieferte Patienten in den vergangenen sieben Tagen in Bayern. Das ist zwar erneut ein Rückgang aber immer noch einer der höchsten je erreichten Werte. Im bundesweiten Intensivregister meldeten - Stand Donnerstag - 92 bayerische Intensivstationen eingeschränkten Betrieb. Das ist der höchste Wert in diesem Jahr. Regulären Betrieb meldeten 47.

Holetschek fordert Ende der Impfpflicht im Gesundheitswesen

Donnerstag, 20. Oktober, 13.40 Uhr: Bayern fordert die Streichung der Corona-Impfpflicht für das Personal in Gesundheit und Pflege zum Jahresende. Wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Donnerstag mitteilte, setzte er sich in einem gemeinsamen Brief mit den Ressortchefinnen Sachsens und Thüringens, Petra Köpping (SPD) und Heike Werner (Linke), bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dafür ein, die Ende 2022 auslaufende Impfpflicht nicht zu verlängern. Anlass ist die Befürchtung, dass die Pflicht den Personalmangel im Gesundheitswesen weiter verschärft. Die Initiative ging von Sachsen aus, hieß es. Lauterbach machte zuletzt eine Verlängerung der Impfpflicht vom weiteren Verlauf der Herbst- und Winterwelle abhängig.

"Die einrichtungsbezogene Impfpflicht bringt uns mehr Schaden als Nutzen", sagte Holetschek. "Wir brauchen jede verfügbare Arbeitskraft in Medizin, Pflege und Eingliederungshilfe." Man könne es sich daher "nicht erlauben, mit einer mittlerweile völlig überholten Maßnahme diesen Bereich weiter zu strapazieren, indem wir dringend benötigtes Fachpersonal, aber auch Auszubildende in andere Berufe oder ins benachbarte Ausland verdrängen". Denn Fakt sei, so Holetschek: "Die einrichtungsbezogene Impfpflicht war immer nur als Vorläufer einer allgemeinen Impfpflicht gedacht. Da die allgemeine Corona-Impfpflicht aber politisch gescheitert ist, gibt es auch keine Rechtfertigung für eine einrichtungsbezogene Impfpflicht mehr." Man sei es den Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich "schuldig, sie in dieser Frage fair zu behandeln und nicht ohne jede Not einseitig zu belasten".

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt seit Mitte März. Die Gesundheitsämter können Tätigkeits- oder Betretungsverbote für Beschäftigte aussprechen, wenn diese auch nach Aufforderung keinen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen oder kein Attest zur Befreiung haben. Holetschek hatte bereits im April, kurz nach Inkrafttreten, im SZ-Gespräch die Regel in Frage gestellt. Am Vortag hatte eine allgemeine Impfpflicht im Bundestag keine Mehrheit gefunden, auch nicht für bestimmte Altersgruppen. Ohne die allgemeine Pflicht ergebe die spezifische keinen Sinn, so Holetschek damals. Er halte das Impfen weiterhin für das zentrale Instrument im Kampf gegen die Corona-Pandemie und wolle die Beratungen über eine vorgeschriebene Impfung für alle nicht aufgeben; doch gerade in Kliniken und Pflegeheimen gebe es bereits eine hohe Impfquote; zudem warnte er davor, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht zum Verlust von Fachkräften führen könnte.

Der Minister hatte deshalb versprochen, dass sich der Freistaat bei Entscheidungen über Sanktionen gegen ungeimpfte Beschäftigte in Kliniken oder Heimen "sehr großzügig verhalten" werde. So werde von den aktuell in Einrichtungen Beschäftigten kein neuerlicher Nachweis über das Vorliegen eines vollständigen Immunschutzes verlangt, nur neue Mitarbeiter müssen seit Anfang Oktober gemäß Bundesgesetz einen Nachweis vorlegen, wie das Ministerium in München im September verkündete. Dies sei ein "Weg, der von der realitätsfernen Linie der Bundesregierung abweicht".

Für den Herbst und Winter - wenngleich die Infektionszahlen in Bayern mittlerweile wieder zurückgehen - läuft indes nach wie vor eine Impfkampagne des Freistaats für die breite Bevölkerung: mit der Werbeaktion "Na sicher", in der unter anderem auch auf die Hygieneregeln hingewiesen wird. Es geht dabei um den ersten oder zweiten Booster, letzteren für ältere Menschen wie offiziell empfohlen und für Risikogruppen. Laut Impfdashboard des Robert-Koch-Instituts haben in Bayern aktuell 59 Prozent der Bürgerinnen und Bürger eine Auffrischung erhalten, der Wert stagniert seit Längerem aber weitgehend. Einen zweiten Booster bekamen 8,5 Prozent der Menschen. Daneben laufen vor allem Bemühungen, in Pflegeeinrichtungen die Quote zu steigern. - etwa durch spezielle Beauftragte an der Schnittstelle zu den örtlichen Impfzentren. Johann Osel

Mehrere Millionen Arbeitstage wegen Corona ausgefallen

Mittwoch, 19. Oktober, 11.13 Uhr: In Bayern sind im laufenden Jahr schon mehrere Millionen Arbeitstage durch Corona ausgefallen. Das geht aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der AOK Bayern hervor. Alleine bei der Krankenversicherung ergaben sich von Januar bis August demnach mehr als 393 300 Corona-Fälle unter den berufstätig Versicherten mit 3,175 Millionen Ausfalltagen.

Die AOK Bayern hat 4,6 Millionen Versicherte, das ist etwa jeder Dritte Mensch im Freistaat. Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt ihr Anteil mit 37,5 Prozent noch etwas höher. Um die Krankentage für alle Beschäftigten in Bayern zu erhalten, kann man diese Zahlen zwar nicht einfach hochrechnen, da die Mitglieder der Krankenkasse kein repräsentativer Querschnitt sind. Einen groben Eindruck der Dimension des Arbeitsausfalls geben sie aber dennoch.

Seit Pandemiebeginn haben sich nach Angaben der Krankenkasse 0,86 Prozent der berufstätigen AOK-Mitglieder in Bayern mit Long oder Post Covid krankgemeldet. Die Ausfälle waren dabei oft sehr viel länger: im Schnitt 45,3 Tage. Im Zeitraum von Januar bis August ergab sich ein deutlich höherer Krankenstand als sonst unter den AOK-Versicherten. Im Schnitt lag er bei 5,9 Prozent der Beschäftigten. Das sind 1,4 Prozentpunkte beziehungsweise fast ein Drittel mehr als im selben Zeitraum 2021.

Mehr als 2300 Lehrerinnen und Lehrer wegen Corona nicht in der Schule

Dienstag, 18. Oktober, 13.45 Uhr: Rund 2,37 Prozent aller Lehrkräfte und mindestens 0,66 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Bayern fehlen aktuell wegen einer Corona-Infektion. Diese Zahlen nannte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Den Unterschied zwischen den beiden Prozentwerten begründete er damit, dass Lehrkräfte im Gegensatz zu den Schülern jede Corona-Erkrankung tatsächlich als solche meldeten. In absoluten Zahlen fehlten damit aktuell mehr als 2300 Lehrkräfte.

Einer Rückkehr zur Maskenpflicht in der Schule oder im Unterricht erteilte Piazolo eine Absage. Aus pädagogischen Gründen sei es gewinnbringend, wenn man in diesem Schuljahr ohne Masken auskomme, vor allem in den Grundschulen oder im Sprachunterricht. Und nach aktuellem Stand gebe es auch keinen Anlass und deshalb auch keine Pläne, eine Maskenpflicht oder Testpflichten anzuordnen, betonte er.

Auch grundsätzlich verzichtet Bayern weiterhin auf schärfere Corona-Regeln, etwa eine Ausweitung der Maskenpflicht. Man beobachte die Lage sehr genau, betonte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Doch das Ergebnis dieses Monitorings sei im Moment, dass man bis auf Weiteres keine schärferen Maßnahmen brauche. Es gebe einen gewissen Rückgang der Zahl der Infektionsfälle. Die Lage sei deshalb so stabil, dass man ganz vernünftig damit umgehen könne, sagte er.

Corona-Inzidenz sinkt weiter, Lage auf Intensivstationen spitzt sich zu

Dienstag, 18. Oktober, 10.06 Uhr: Der Abwärtstrend in den Corona-Inzidenzen in Bayern verfestigt sich. Am Dienstag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 782,1 für den Freistaat. Das ist der siebte Rückgang in Folge. Am Dienstag vergangener Woche hatte der Wert noch bei 1096,8 gelegen. Noch deutlicher sinken die Zahlen in München, wo die Wiesn-Welle wohl ausläuft. Mit 638,7 hat sich die Inzidenz dort binnen Wochenfrist mehr als halbiert.

Die Inzidenz liefert allerdings nur noch ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in die Statistik. Die tatsächlichen Werte dürften daher deutlich höher liegen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte am vergangenen Freitag in Bezug auf die bundesweite Situation, er gehe vom Drei- bis Vierfachen aus.

In den Krankenhäusern ist die Belastung unterdessen weiter hoch. Das Landesamt für Gesundheit meldete mit 2325 binnen einer Woche zwar einen Rückgang, das Niveau zählt aber immer noch zu den höchsten der gesamten Pandemie. Auf den Intensivstationen stieg die Zahl der Patienten mit Corona - Stand Montag - im Wochenvergleich noch leicht auf 323 an. Laut bundesweitem Intensivregister meldeten am Montag 90 bayerische Intensivstationen eingeschränkten Betrieb. Das sind so viele wie seit der schweren Welle vor knapp einem Jahr nicht mehr. Regulären Betrieb meldeten nur noch 46 Intensivstationen. Hier können aber auch Personalengpässe durch erkrankte Mitarbeiter eine Rolle spielen. Die höchsten Inzidenzen in Bayern wiesen die Landkreise Schongau und Miesbach mit 1457,8 und 1317,3 auf. Aktuell werden für 11 der insgesamt 96 bayerischen Landkreise und kreisfreie Städte Inzidenzen über 1000 gemeldet. Vor einer Woche waren es noch 52.

Depressionen: Mehr Schüler im Corona-Jahr 2021 erkrankt

Montag, 17. Oktober, 8.30 Uhr: Bei den bayerischen Kindern und Jugendlichen haben Essstörungen und psychische Erkrankungen wie Depressionen auch im zweiten Pandemiejahr 2021 teils massiv zugenommen. Während die psychischen Neuerkrankungen fast nur bei den Jugendlichen und dort in erster Linie bei den Mädchen stiegen, stellten die Ärzte bei allen Altersgruppen und Geschlechtern häufiger gravierendes Übergewicht fest. Dies geht aus dem Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlag. Es sind nicht die einzigen negativen Entwicklungen, die die Experten im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie aus den Statistiken herauslesen.

"Kinder spielen bei der Verbreitung des Virus nach derzeitigem Stand des Wissens zwar nicht die Hauptrolle, aber es besteht das Risiko, dass sie langfristig zu seinen größten Opfern gehören", bilanzieren die Verfasser der Analyse. Die Wissenschaftler hatten die Daten der Jahre 2018 bis 2021 von rund 107 000 bei der DAK versicherten Kinder und Jugendlichen aus Bayern ausgewertet. Die Ergebnisse gelten als repräsentativ für den gesamten Nachwuchs im Freistaat.

Demnach nahm die Zahl der Arztbesuche während der Pandemie insgesamt zwar ab, besonders Atemwegserkrankungen, Infektionskrankheiten sowie Muskel- und Skeletterkrankungen kamen seltener vor. Zugleich stieg die Zahl neu diagnostizierter psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen - vor allem bei älteren Schulkindern (10-14 Jahre) und Jugendlichen (15-17 Jahre). Bei den 10- bis 14-Jährigen gab es im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 vor allem eine Zunahme bei den depressiven Episoden mit einem Plus von 16 Prozent. Bundesweit betrug der Anstieg bei dieser Diagnose nur neun Prozent.

Bei den Jugendlichen verursachten die Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen sowie seelisch bedingte körperliche Leiden die höchsten Neuerkrankungsraten. Erstere legten seit 2019 um 19 Prozent zu; im Jahr 2021 erhielten drei Prozent aller Jugendliche im Freistaat erstmals eine entsprechende Diagnose. Noch stärker stieg die Zahl mit neu diagnostizierten Angststörungen mit einem Plus von 45 Prozent, emotionalen Störungen (+30 Prozent) sowie Depressionen (+25 Prozent). Dabei geht der Anstieg bei den Depressionen allein auf die Mädchen zurück, denn bei den Jungs sank die Neuerkrankungsrate sowohl im Schul- als auch im Jugendalter.

Die jugendlichen Mädchen machen auch in anderen Bereichen Sorgen: Die Zahl der neu an Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie ("Ess-Brech-Sucht") Erkrankten nahm seit 2019 um 130 Prozent zu; der Anstieg beschleunigte sich zuletzt noch. Bei den Angststörungen betrug das Plus 51 Prozent, bei den Depressionen 40 Prozent. Zudem bekamen jüngere Mädchen zwischen fünf und neun Jahren mit plus 27 Prozent auffällig häufig erstmals Adipositas, also extremes Übergewicht, diagnostiziert. Die Wissenschaftler konnten in den Statistiken auch sehen, dass drei Erkrankungsbilder auffällig häufig bei Kindern und Jugendlichen aus Familien mit schwierigen sozialen oder finanziellen Verhältnissen vorkamen: Depressionen, Essstörungen und Adipositas. Neu diagnostizierte Angststörungen hingegen traten besonders oft bei jugendlichen Mädchen aus Familien mit hohem sozio-ökonomischen Status auf.

Söder gegen Maskenpflicht in Innenräumen

Sonntag, 16. Oktober, 13.30 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich gegen die Wiedereinführung einer Maskenpflicht in Innenräumen ausgesprochen. "Da bin ich derzeit zurückhaltend. Jeder kann sich doch schützen, indem er freiwillig eine Maske aufzieht und sich impfen lässt", sagte der CSU-Vorsitzende der "Bild am Sonntag". Eine bundesweite Maskenpflicht gibt es nur noch in Fernzügen und -bussen, Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus können die Länder sie bei Bedarf in Innenräumen einführen.

Kritik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Münchner Oktoberfest wies Söder zurück: "Die Bundesregierung hat entschieden, dass solche Feste stattfinden können. Es ist schon seltsam, wenn Herr Lauterbach sich jetzt über die Wiesn aufregt. Im Übrigen steigen auch anderswo die Zahlen. Aber wie bei vielen vergleichbaren großen Volksfesten sind die Corona-Zahlen erst angestiegen und dann wieder zurückgegangen. Aus meiner Sicht war es eine schöne Wiesn." Im Zuge des Oktoberfests waren die Infektionszahlen in Bayern und speziell München drastisch gestiegen. Inzwischen sinken sie wieder. Die dortigen Kliniken stehen nun aber enorm unter Druck und registrieren so viele Patienten mit Corona wie nie zuvor.

Inzidenz sinkt unter 1000, Belastung der Kliniken bleibt hoch

Freitag, 14. Oktober, 13.30 Uhr: Die Corona-Inzidenzen in Bayern gehen leicht zurück. Am Freitagmorgen sank der vom Robert-Koch-Institut gemeldete Wert für den Freistaat wieder unter die Marke von 1000. Konkret ging es um 54,2 auf 962,4 nach unten. In München, das während und nach dem Oktoberfest einen besonders starken Anstieg erlebt hatte, sanken die Zahlen sogar deutlich.

Allerdings sinken nicht alle Corona-Indikatoren in Bayern: Die Zahl der gemeldeten Krankenhausaufnahmen mit Corona nahm am Freitag wieder zu und liegt laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bayernweit bei 2462 binnen sieben Tagen. Das ist deutlich mehr als am Donnerstag und nur knapp unter dem am Dienstag gemeldeten Allzeithoch, zu dem allerdings Feiertagseffekte beigetragen haben könnten. Auch die Belastung der Intensivstationen ist weiterhin hoch: Das bundesweite Intensivregister verzeichnete (Stand Donnerstag) nur noch 47 Intensivstationen in Bayern, die regulären Betrieb meldeten. 83 meldeten eingeschränkten, 46 teilweise eingeschränkten Betrieb.

Die Inzidenz liefert nur noch ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in die Statistik. Die tatsächlichen Werte dürften daher deutlich höher liegen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte am Freitag im Bezug auf die bundesweite Situation, er gehe vom Drei- bis Vierfachen aus. Bundesweit liegt Bayern bei der Inzidenz deutlich über dem Durchschnitt und auf Platz zwei hinter dem Saarland. Die höchsten Werte im Freistaat werden für die Landkreise Tirschenreuth und Miesbach mit 1870,3 und 1680,4 gemeldet.

Bayernweite Corona-Inzidenz liegt über 1000 - Krankenhauseinweisungen steigen

Dienstag, 11. Oktober, 13 Uhr: Die Corona-Zahlen in Bayern steigen. Die offizielle Inzidenz im Freistaat hat nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen die Schwelle von 1000 überschritten. Konkret sprang sie auf 1096,8. Das ist ein Sprung von 286,3 im Vergleich zum Montag. Dazu dürften allerdings Meldeverzögerungen durch das Wochenende und eine Verzerrung durch den Feiertag am Montag der Vorwoche beigetragen haben.

Die Inzidenz liefert inzwischen nur noch ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei Weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in die Statistik. Auch andere Corona-Zahlen in Bayern weisen allerdings deutlich nach oben. So wurden laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LG) in den vergangenen sieben Tagen 2505 Menschen mit Corona in bayerische Krankenhäuser eingeliefert. Ein großer Teil davon kam dabei zwar mit und nicht wegen Corona, es ist allerdings ein sehr starker Anstieg von mehr als 160 Prozent zur Vorwoche und der mit Abstand höchste bisher gemeldete Wert. In früheren Wellen hatte er maximal Werte um 1500 erreicht. Auch hier dürfte aber ein Effekt des Feiertags am 3. Oktober die aktuelle Zahl ein Stück weit beeinflusst haben.

Auch die Intensivbetten-Belegung steigt, sie ist aber noch deutlich unter den Werten früherer Rekordwellen. Die höchsten Inzidenzen in Bayern meldet das RKI für Fürstenfeldbruck mit 1840,1 und Tirschenreuth mit 1708,4. Insgesamt liegen derzeit 52 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte über 1000. Darunter auch die Landeshauptstadt München mit 1497,4.

Bayerns Gesundheitsminister will Ausnahmregel für bestimmte Einrichtungen

Donnerstag, 6. Oktober, 14.45 Uhr: Klaus Holetschek hat die seit Anfang Oktober geltende bundesweite FFP2-Maskenpflicht in vielen Einrichtungen als überzogen bezeichnet. Der CSU-Politiker kritisierte am Donnerstag insbesondere die Maskenpflicht in Früh- und Förderwerkstätten sowie heilpädagogischen Tagesstätten. Dort müssten selbst Kinder ab sechs Jahren FFP2-Masken tragen. Nachdem die Kinder vormittags in Förderschulen keine Masken aufziehen müssten, sollten sie dann nachmittags in den Tagesstätten die Masken tragen, obwohl sie oft vom selben Personal in denselben Räumen wie vormittags betreut würden, meinte der Minister. "Das ist einfach nur absurd!"

In heilpädagogischen Tagesstätten sowie in Werkstätten für behinderte Menschen sei die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken daher nicht sinnvoll. Außerdem werde die Betreuung und Förderung beeinträchtigt, weil die Maske die Kommunikation erschwere. "Der mit der Maskenpflicht verbundene Schutz steht hier eindeutig außer Verhältnis zu den Nachteilen." Holetschek kündigte an, für die betroffenen Einrichtungen im Freistaat eine Ausnahmeregel anwenden zu wollen.

Bayerischer Hausärzteverband: Impfzentren sind "Angriff auf die etablierte medizinische Versorgung in Stadt und Land"

28. September, 14.00 Uhr: Bayerns Haus-, Kinder- und Jugendärzte fordern den Stopp der staatlichen Finanzierung der Corona-Impfzentren. "Diese mit Steuergeldern subventionierte Parallelstruktur muss aufgelöst werden. Die Impfzentren sind nicht nur teuer und aktuell und auf absehbare Zeit nutzlos, sondern ein Angriff auf die etablierte medizinische Versorgung in Stadt und Land", sagten Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, und Dominik A. Ewald, Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) am Mittwoch in München.

Weiter: "Es ist nicht vermittelbar, dass in Zeiten, in der Beitragserhöhungen in der Gesetzlichen Krankenkassen beschlossene Sache sind und die Erhöhung des steuerfinanzierten Teils der Gesetzlichen Krankenkassen zur Diskussion steht, weiterhin eine versorgungspolitisch nutzlose und extrem teuere Doppelstruktur vorgehalten wird." Zu Beginn der Pandemie hätten die Impfzentren Sinn ergeben, weshalb die Praxen diese politische Entscheidung damals unterstützt hätten. Mittlerweile sei die Lage aber eine andere.

"Wir hatten damals einen Ansturm von Impfwilligen zu bewältigen und wenig Impfstoff zur Verfügung. Heute ist es genau umgekehrt", sagten Wolfgang Ritter, Vorstandsmitglied des Hausärzteverbandes und Michael Hubmann, Vize-Vorsitzender des BVKJ. Viele Patientinnen und Patienten ließen sich erst nach einer eingehenden ärztlichen Beratung impfen. "Dabei spielt das große Vertrauen, dass Patientinnen und Patienten in ihren Haus- oder Kinderarzt haben, eine wesentliche Rolle. Anonyme Impfzentren können das nicht leisten."

Inzidenzen steigen schneller als im deutschen Durchschnitt

In Bayern deutet sich eine Corona-Herbstwelle an. Seit knapp zwei Wochen zeigen die Inzidenzen wieder deutlich nach oben, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Am Samstag meldete die Behörde für den Freistaat einen Wert von 367,6. Das waren knapp 63 Prozent mehr als zwei Wochen zuvor. Damit steigen die Inzidenzen in Bayern derzeit deutlich schneller als in Deutschland, wo der Zuwachs binnen 14 Tagen nur knapp 34 Prozent betrug.

Die aktuell höchsten Inzidenzen in Bayern gibt es laut RKI derzeit im Landkreis Eichstätt mit 961,6 und Stadt und Landkreis Rosenheim mit 861,3 beziehungsweise 858,1. Das sind auch deutschlandweit die höchsten Zahlen. In beiden Fällen liegt ein Zusammenhang mit Volksfesten nahe - in Eichstätt hatte das Fest vom 2. bis 11. September gedauert, das Herbstfest in Rosenheim lief vom 27. August bis zum 11. September. Und auch in Passau, Kelheim und Freising, den Landkreisen mit den nächsthöheren Inzidenzen in Bayern, gab es im September Volksfeste. Das Oktoberfest in München, das immerhin als größtes Volksfest der Welt gilt, zeigt bisher nur in geringerem Maß Einfluß auf die Zahlen in der Landeshauptstadt. Mit 311,2 liegt die Inzidenz hier sogar noch unter dem bayernweiten Durchschnitt - allerdings stieg sie binnen Wochenfrist um gut 52 Prozent. Das ist schneller als im Freistaat insgesamt, aber weit von den teils drastischen Anstiegen entfernt, die bei manch anderem Volksfest zu beobachten waren.

Eine Entwarnung vor der auch von Experten befürchteten Wiesn-Welle bedeutet das allerdings noch nicht: Erfahrungswerte von anderen Volksfesten zeigen, dass sich dort aufgetretene Infektionswellen meist erst nach gut eineinhalb Wochen deutlich in den Inzidenzzahlen abzeichneten. Das Oktoberfest läuft allerdings erst seit gut einer Woche.

Holetschek: Keine Maskenpflicht an Bayerns Schulen

Donnerstag, 8. September, 10.15 Uhr: In Bayern soll es zum Schulstart kommende Woche keine Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler geben. Das teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Donnerstag auf Twitter mit. "Ein wichtiger Corona-Hinweis an alle Schülerinnen und Schüler sowie an ihre Eltern: An den Schulen in #Bayern gibt es zum #Schulstart keine Maskenpflicht", schrieb der Politiker in dem sozialen Netzwerk.

Zuvor gab es unter Familien und den Verantwortlichen an den Schulen Unklarheit ob der Corona-Regeln. "Wir wissen quasi nichts", hatte zum Beispiel Walter Baier, Schulleiter des Gymnasiums Bruckmühl und Chef der Direktorenvereinigung, der SZ gesagt. Das neue Schuljahr im Freistaat beginnt am Dienstag.

Bayern fordert Nachschärfungen beim Infektionsschutzgesetz

Dienstag, 9. August, 7.50 Uhr: Der umstrittene Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz muss aus Sicht Bayerns dringend verschärft werden. "Der bisherige Gesetzentwurf weist deutliche Lücken auf", sagte Landesgesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München. Der Bund müsse daher unter anderem die Kriterien nachschärfen, mit denen die Länder wirksamere Maßnahmen zum Schutz vor Corona-Ansteckungen beschließen und vollziehen könnten.

An diesem Dienstag wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern in der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) über den in der vergangenen Woche vorgelegten Entwurf beraten. Im Zentrum des Bundeskonzeptes steht das Tragen von FFP2- oder medizinischen Masken. Bundesweit soll weiter eine FFP2-Maskenpflicht in Fernzügen und Fliegern gelten. Neu hinzu kommt eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Länder sollen zudem selbst entscheiden, ob sie in öffentlich zugänglichen Innenräumen FFP2-Masken vorschreiben.

Konkreten Klärungsbedarf sieht Bayerns Gesundheitsminister etwa beim Abwassermonitoring und der sogenannten RKI-Surveillance, "bei denen leider völlig unklar ist, welche Werte und Daten wir als Alarmsignal verwenden können". Sprechen müsse man auch über die vorgesehenen Ausnahmen von Maskenpflichten für frisch Geimpfte und Genesene, sagte Holetschek. Diese seien fachlich nicht zu rechtfertigen, da auch frisch Geimpfte und Genesene Infektionen übertragen könnten. Auch über die Kontrolle der Maskenpflicht herrscht Holetschek zufolge noch Unklarheit.

Bayern bestellt zusätzlichen Grippe-Impfstoff

Sonntag, 7. August, 8.38 Uhr: Um sich für die kommende Grippesaison zu wappnen, holt der Freistaat 100 000 zusätzliche Impfdosen. Fachleute gingen davon aus, dass im Herbst und Winter eine Corona- und eine Influenza-Welle zusammentreffen könnten, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Sonntag in München: "Wir müssen mit einem komplexen Infektionsgeschehen rechnen." Nach Angaben des Ministeriums sollen die bayerischen Apotheken den zusätzlichen Impfstoff an die Ärzte im Freistaat verteilen, sobald sich abzeichnet, dass sich reguläre Impfstoff-Bestellungen verspäten - frühestens aber Mitte Oktober.

Holetschek betonte, dass die Grippe-Impfung beim gleichen Arztbesuch verabreicht werden könne wie eine Auffrischimpfung gegen Corona. Vor allem chronisch Kranke, Schwangere und über 60-Jährige sollten sich gegen die Grippe impfen lassen. Bayern empfehle aber allen Menschen die Impfung gegen Influenza. "Je mehr Menschen sich gegen Grippe impfen lassen, desto besser - denn in diesem Jahr ist eine Impfung besonders wichtig", sagte Holetschek. Dazu solle man sich bei seinem behandelnden Arzt beraten lassen.

Corona treibt den Krankenstand in die Höhe

Freitag, 5. August, 15.15 Uhr: So viele Beschäftigte in Bayern wie noch nie haben sich im ersten Halbjahr 2022 seit Beginn der Corona-Pandemie krankgemeldet. Der Krankenstand habe von Januar bis Juni bei 4,1 Prozent und damit um 0,7 Prozentpunkte höher gelegen als im ersten Halbjahr 2021, teilte die Krankenkasse DAK am Freitag mit.

Fast jeder fünfte Fehltag (18,4 Prozent) sei auf eine Atemwegserkrankung zurückzuführen gewesen. Corona habe für 84 Fehltage je 100 Versicherten gesorgt, heißt es, wegen Husten und Schnupfen seien es 137 Tage gewesen. Eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als es wegen Corona knapp 13 und wegen Husten und Schnupfen 40 Fehltage waren. Unterm Strich seien auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte in Bayern 745 Fehltage gekommen - 136 Tage mehr als im ersten Halbjahr 2021.

Bayern weist damit den höchsten Anteil an Corona-Krankschreibungen in den westlichen Bundesländern auf. Der Bundesdurchschnitt lag im ersten Halbjahr 2022 bei 64 Fehltagen. "Parallel zu der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungs- und Grippewelle entwickeln", sagte Sophie Schwab, Landeschefin der DAK-Gesundheit.

Corona-Inzidenz und Krankenhauseinweisungen in Bayern sinken

Freitag, 5. August, 10.30 Uhr: Die Corona-Zahlen in Bayern sinken auf mehreren Ebenen. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenzen seit rund zwei Wochen eine deutliche Abwärtstendenz zeigen, macht sich dies inzwischen auch auf den Normal- und Intensivstationen bemerkbar, wie aus am Freitag veröffentlichten Zahlen hervorgeht. So meldet das RKI für den Freistaat eine Inzidenz von 484. Vor zwei Wochen hatte sie mit 958,3 noch fast doppelt so hoch - wobei die Dunkelziffer deutlich höher liegen dürfte, weil nur positive PCR-Tests in die Statistik eingehen.

Doch auch mehrere Indikatoren für die Situation in Krankenhäusern weisen derzeit deutlich nach unten: So sind die vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gemeldete Hospitalisierungen im Zusammenhang mit Corona binnen sieben Tagen auf 1056 gesunken. Vor zwei Wochen hatte der Wert, der auch Normalstationen mit einschließt, noch knapp unter 1500 gelegen. Das war höher als auf dem Höhepunkt der Delta-Welle, die die Intensivstationen überlastet hatte.

Auch die Zahl der Corona-Patienten auf bayerischen Intensivstationen sinkt inzwischen wieder. Das bundesweite Intensivregister meldete am Freitagmorgen einen Wert von 216. Ende Juli hatte der Wert noch vorübergehend bei mehr als 280 gelegen. Von Entspannung kann auf den Intensivstationen jedoch nicht gesprochen werden - hier dürfte sich allerdings auch der Personalmangel bemerkbar machen. Stand Freitag meldeten 72 bayerische Intensivstationen eingeschränkten Betrieb, in 54 war er teilweise eingeschränkt. Regulären Betrieb meldeten 49 Intensivstationen. Noch Ende Juli hatten die Zahlen allerdings ein gutes Stück schlechter ausgesehen: Damals meldeten 87 Intensivstationen eingeschränkten Betrieb.

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