Süddeutsche Zeitung

Claudia Jung: Mein Pfaffenhofen:Alle schweigen, eine redet

Pfaffenhofen wäre noch schöner, wenn es eine S-Bahn-Verbindung nach München gäbe, sagt Claudia Jung im Fragebogen. Außerdem verrät die Sängerin und Politikerin, warum in ihrem Heimatort jeder eine Taschenlampe braucht.

Tobias Dorfer

Jeder Ort hat kleine Geschichten und große Geheimnisse. Und wer könnte diese Geheimnisse besser lüften, als jemand, der dort wohnt - oder der dort zumindest eine ganze Weile gelebt hat? Auf sueddeutsche.de präsentiert jede Woche ein Prominenter im sueddeutsche.de-Fragebogen "sein Bayern". Heute stellt die Schlagersängerin und Landtagsabgeordnete Claudia Jung, die in Gerolsbach wohnt, ihre Heimatregion vor.

Die Karriere von Claudia Jung begann weit weg von Bayern. Im Rheinland, genauer gesagt in Ratingen, machte die Sängerin ihre ersten musikalischen Gehversuche. Inzwischen hat sich die Musikerin, deren Karriere mit Goldenen Stimmgabeln und Echo-Preisen gefplastert ist, noch ein weiteres Standbein erarbeitet: Im März 2008 ließ sich Claudia Jung, die mittlerweile in einem Bauerhof nahe Pfaffenhofen wohnt, für die Freien Wähler in den Bayerischen Landtag wählen. In ihrer ersten Legislaturperiode gehört die Sängerin unter anderem dem Ausschuss für Soziales, Familie und Arbeit an.

Claudia Jung wohnt in der oberbayerischen 3000-Seelen-Gemeinde Gerolsbach. In ihren Antworten im sueddeutsche.de-Fragebogen nimmt sie auch auf die umliegenden Städte Pfaffenhofen und Schrobenhausen Bezug.

Fragebogen

Sie leben in Gerolsbach. Warum hier und nicht woanders?

Wir wollten vor etwa zehn Jahren unbedingt raus aufs Land, Tiere um uns haben und unseren Kindern ein Leben weg von Lärm und Hektik der Großstadt bieten. Quer durch Bayern haben wir nach einem gemütlichen Plätzchen für uns gesucht, bis ich mich schließlich in dieses schöne Hopfen- und Spargelland verliebt habe. Mit Glück haben wir dann auch gleich unseren Bauernhof in Gerolsbach gefunden. Da gibt es aber noch einen weiteren Pluspunkt, der für diese Gegend spricht: Nachdem ich schon der Liebe wegen meine Wurzeln im Rheinland abgebrochen habe, ist hier wenigstens die Familie meines Mannes in der Nähe.

Das Schönste an...

...Schrobenhausen ist die historische Altstadt, am Landkreis Pfaffenhofen die herrliche Landschaft mit den sanften Hügeln und Wäldern, an Gerolsbach unser Zuhause und die unbeschreibliche Ruhe, die wir dort haben!

Am meisten ärgere ich mich...

...dass Pfaffenhofen keinen S-Bahn-Anschluss nach München hat.

Ihr schönstes Erlebnis in Gerolsbach?

Das ist immer wieder ein "Walk" über die Felder und durch die Wälder oder eine Runde über den Golfplatz.

Welches ist ihr liebster Platz - und warum?

Ganz klar die Eisdielen - sowohl in Pfaffenhofen als auch in Schrobenhausen. Dort sind wir so oft wir können! Die Krönung jeder Einkaufstour.

Wo sollte jeder Besucher mal ein Bier trinken, wo schmeckt das Essen besonders gut?

Das Gasthaus Breitner in Gerolsbach ist ein Muss, weil's dort echt guate boarische Schmankerln gibt. Im Sommer liebe ich die Terrasse im Gerolsbacher Golfclub - ein toller Platz für alle, die auf italienische Küche und ein bezauberndes Panorama stehen.

Fragebogen Teil 2

Angenommen, der US-Präsident käme zu Besuch nach Gerolsbach: Was würden Sie ihm zeigen?

Barack Obama würde ich glatt die Gerolsbacher Galloway-Rinder und die Lama-Zucht zeigen.

Was für ein Gebäude oder welche Einrichtung fehlt Gerolsbach noch?

Gerolsbach braucht unbedingt einen Jugendtreff!

Was zeichnet den typischen Pfaffenhofener aus?

Seine "Kurzsilbigkeit", aber die ist ja für jeden Bayern typisch! Das musste ich als redselige Rheinländerin erst mal kapieren und akzeptieren.

Welches Geheimnis über Pfaffenhofen muss noch gelüftet werden?

Wüsste ich's, wär's sicherlich keines mehr!

Wenn Sie Gerolsbach in einem Wort beschreiben müssten - wie würden Sie das tun?

Beschaulich.

Was soll man im Landkreis Pfaffenhofen über Sie sagen?

"Des is koa Zuagroaste mehr, des is oane von uns!"

Vervollständigen Sie bitte diesen Satz:

Gerolsbach ist insgesamt ziemlich überschaubar. Aber wer dort wohnt, braucht unbedingt eine Taschenlampe, weil's hier nämlich wirklich dunkel ist, wenn's dunkel ist.

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