Home Bayern CSU Christine Haderthauer Christine Haderthauer: Karriere in Bildern Als Generalsekretärin hatte sie den Absturz der CSU mit zu verantworten, als Sozialministerin blieb sie frostig. Erst in der Staatskanzlei blühte Christine Haderthauer auf - bis sie über die Modellbau-Affäre stolperte. Eine Karriere in Bildern.
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Als Generalsekretärin hatte sie den Absturz der CSU mit zu verantworten, als Sozialministerin blieb sie frostig. Erst in der Staatskanzlei blühte Christine Haderthauer auf - bis sie über die Modellbau-Affäre stolperte. Eine Karriere in Bildern.
Anders als viele Parteikollegen hat Christine Haderthauer ihre Karriere nicht in der Jungen Union begonnen. 1962 wurde sie in Neumünster, Schleswig-Holstein, geboren. Endgültig nach Bayern zog sie zum Studium. Erst mit 22 Jahren trat sie der CSU bei - gemeinsam mit dem heutigen Ingolstädter Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer, den sie ein Jahr später heiratete. Zunächst widmete sie sich den zwei Kindern und ihrer Karriere als Anwältin. Erst nachdem sie ihre eigene Kanzlei für Arbeitsrecht eröffnet hatte, trat sie auch politisch in Erscheinung. 2002 wurde Haderthauer in den Ingolstädter Stadtrat gewählt, bereits 2003 zog sie mit dem Direktmandat des Stimmkreises Ingolstadt-Neuburg in den Landtag ein. Vier Jahre später machte sie der damalige CSU-Chef Erwin Huber gegen Widerstände in der Partei zur Generalsekretärin.
Foto: Erwin Huber 2007 mit Haderthauer
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Anstatt in der Versenkung zu verschwinden, erlebte Haderthauer unter dem neuen Ministerpräsidenten Horst Seehofer aber ein überraschendes Comeback. Er machte die gescheiterte Generalsekretärin kurz darauf zur Sozialministerin - wohl vor allem weil sich die Münchner CSU gegen seine Wunschkandidatin Monika Hohlmeier gewehrt hatte und er nun eine andere junge Frau brauchte. "Du warst schon unter der Erde, jetzt habe ich dich noch mal aus dem Sarg geholt", soll Seehofer damals zu Haderthauer gesagt haben.
Foto: Haderthauer bei der Vereidigung 2008
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Das Sozialministerium lag Haderthauer allerdings nicht besonders - der Umgang mit Schwachen schien nicht so ihre Stärke zu sein. Asylbewerber berichteten, wie frostig sie Haderthauer erlebten. Unvergessen bleibt ihr Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft in Würzburg (Foto), bei dem sie sich weigerte, spontan mit Flüchtlingen ein Gespräch zu führen - und sich stattdessen in ihren Dienstwagen zurückzog.
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Keine leichte Zeit für die Ministerin. Doch statt zu schweigen, wechselte Haderthauer in den Kampfmodus . Sie sah sich als Opfer einer Kampagne: "Die Empörungswelle und Skandalhysterie der letzten Wochen werden nach und nach in sich zusammenbrechen", erklärte sie noch im August 2014. Das wurde selbst Seehofer zu viel. Während er ihr zunächst sein Vertrauen aussprach, zog er vor seinem Urlaub klare Grenzen: Wenn Sachverhalte auftauchten, die "diametral" zu ihren bisherigen Angaben stünden, solche, die sie nicht entkräften könne oder falls die Justiz die Betrugsvorwürfe gegen die Ministerin als erhärtet betrachte, könne sie nicht im Amt bleiben.
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Trotz Sommerpause wuchs der Druck auf die Ministerin. Am 1. September 2014 zog sie die Konsequenz und trat "mit sofortiger Wirkung" zurück . Sie müsse sich nun auf die Klärung der anstehenden Fragen konzentrieren, sagte Haderthauer zur Begründung (die Erklärung im Wortlaut lesen Sie hier ). Sie betonte aber: "Damals wie heute bin ich auch davon überzeugt, dass ich die juristischen Vorwürfe vollständig ausräumen kann."
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Mehr als ein Jahr später, am 2. November 2015, wurden die Betrugsermittlungen gegen Haderthauer eingestellt. Der Verdacht im Zusammenhang mit Modellautoverkäufen sei ausgeräumt, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, Ken Heidenreich. Auch die Ermittlungen gegen Hubert Haderthauer, wurden abgeschlossen - er steht vom 3. Dezember an vor Gericht.
Christine Haderthauer werde wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Abgabenordnung über 2300 Euro für die Jahre 2007/08 einen "angemessenen Strafbefehl" akzeptieren, kündigte ihr Anwalt Walter Rubach an.
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