Chiemsee:Neue Petition in der Causa Jodl

Der jahrelange Dauerstreit über das Gedenkkreuz für den Wehrmachtsgeneral und Kriegsverbrecher Alfred Jodl am Friedhof der Fraueninsel im Chiemsee erreicht ein weiteres Mal den Landtag. Der Münchner Aktionskünstler Wolfram Kastner hat nach eigenen Angaben eine Petition an die Abgeordneten gerichtet, um so die endgültige Beseitigung des Kreuzes zu erreichen. Insgesamt 90 Bürger haben die Eingabe unterzeichnet, darunter viele Künstler, Autoren und Juristen. Eine frühere Petition des Inselbewohners Georg Wieland mit dem gleichen Ziel hatten die Parlamentarier 2014 mit dem Hinweis beschieden, das Problem werde sich von selbst erledigen, wenn das Nutzungsrecht an der Grabstätte im Januar 2018 ablaufe, von der Gemeinde Chiemsee nicht verlängert werde und das Kreuz danach beseitigt werde. So ist es jedoch nicht gekommen, weil ein Großneffe von Jodls zweiter Ehefrau erfolgreich auf Verlängerung des Nutzungsrechts geklagt hat. In dem Grab liegen unter anderem die beiden Ehefrauen Jodls - aber nicht Alfred Jodl selbst, dessen Asche nach seiner Hinrichtung als Hauptkriegsverbrecher in die Isar gestreut wurde. Dennoch prangt das Kreuz mit seinem Namen und Dienstgrad als größtes in der Mitte des Grabs.

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