Die Sonne ist natürlich früher auch schon untergegangen, irgendwo weit da drüben hinter der Herreninsel. Dafür war der Chiemgauhof in der Umgebung schon seit vielen Jahrzehnten berühmt. Die Gäste saßen dann im gekiesten Biergarten am Ufer oder haben sich draußen auf dem Steg niedergelassen und die Sonne und den See auf sich wirken lassen, die Farben am Himmel und auf dem Wasser, den Sundowner in der Hand. Diesen alten Chiemgauhof gibt es schon seit zweieinhalb Jahren nicht mehr, aber der Neubau, der nun stattdessen hier um Ufer der Feldwieser Bucht im Südosten des Chiemsees steht, heißt wieder genauso. Nur ein Untertitel ist dazugekommen, und wenn so ein „Lakeside Retreat“ unbedingt einen Unique Selling Point bräuchte, dann wäre es immer noch dieser Sonnenuntergang. Aber als Alleinstellungsmerkmal ist die Sonne hier längst nicht allein.
Neues Spitzenhotel am Chiemsee:Ein luxuriöser Stadel mit Seeblick
Lesezeit: 5 Min.

590 Euro pro Suite und Nacht in der Nebensaison, ein "kulinarischer Direktor" mit drei Sternen: Der neue Chiemgauhof ist so ganz anders als das, was man bislang von den Gründern der Budgetkette Motel One kennt. Trotzdem haben sie es offenbar geschafft, die Sorgen vor der Gentrifizierung am Seeufer auszuräumen.
Von Matthias Köpf, Übersee

Geschichte:Das Leben des einfachen Arbeiters Johann Gammerl
Johann Gammerl macht 1936 etwas Besonderes: Er schreibt eine Autobiografie. Sein Ururenkel veröffentlicht sie Jahrzehnte später. Sie liefert bemerkenswerte Einblicke in das Leben und Sterben gewöhnlicher Menschen in Bayern vor 150 Jahren.
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