Süddeutsche Zeitung

Landkreis Fürth:Ursache des Busunfalls bleibt unklar

  • Bei einem Busunglück in Franken sind am Donnerstag insgesamt 28 Menschen verletzt worden, darunter viele Schulkinder.
  • Die Polizei erhofft sich von den Busfahrern sowie einer Autofahrerin, die in die Unfallstelle gefahren war, wichtige Auskünfte.
  • Die Busfahrer und die Autofahrerin sind aber derzeit nicht vernehmungsfähig.

Von Theresa Parstorfer, dpa, Ammerndorf

Viel ist nicht mehr übrig von den vorderen Hälften der zwei Busse, die am Donnerstag in der Nähe von Ammerndorf in Mittelfranken frontal und mit vermutlich hohem Tempo aufeinandergeprallt sind. Zerbrochenes Glas, Metall und Kabel lassen auf den Bildern vom Unfallort vermuten, wie verheerend der Zusammenstoß gewesen sein muss.

Nach derzeitigem Stand sind es allerdings weniger Verletzte als ursprünglich gedacht: Statt 40 wurden insgesamt 28 Menschen, darunter viele Schulkinder und Jugendliche, mit Hubschraubern und Rettungswagen in umliegende Kliniken gebracht. Einige Fahrgäste musste die Feuerwehr aus den Trümmern befreien. Zwölf Personen gelten als schwer, 16 als leicht verletzt, niemand schwebe in akuter Lebensgefahr, sagte Polizeisprecher Bert Rauenbusch am Freitag.

Nach wie vor ist unklar, wie es zu dem Unglück gekommen ist. Und das werde vermutlich noch bis auf Weiteres so bleiben. Am Donnerstag wurden zwar bereits Drohnenbilder aufgenommen, doch die Auswertung werde noch mindestens bis Anfang kommender Woche dauern, so ein zuständiger Sachverständiger. Vielleicht sogar noch länger, ergänzte er.

Wichtige Auskünfte erhoffe sich die Polizei außerdem von der Autofahrerin, die nach dem Zusammenstoß der Busse mit ihrem Wagen in die Unfallstelle gefahren war. Auch sie ist verletzt und deshalb noch nicht vernehmungsfähig. Genauso wie die zwei Busfahrer. Sie haben mit die schwersten Verletzungen davongetragen. Auch wenn man bereits angekündigt habe, die Männer zum Unfallhergang befragen zu wollen, müsse man warten, bis ihr Gesundheitszustand das zuließe, teilte der Polizeisprecher mit.

"Das sind zwar nur vorsichtige Vermutungen, aber wir gehen doch davon aus, dass ein technischen Fehler als Ursache unwahrscheinlich ist", sagte einer der Sachverständigen auf Anfrage. Beide Busse seien sehr neu gewesen, sodass ein Fahrfehler zum jetzigen Zeitpunkt naheliegender erscheine als ein Defekt an einem der beiden Fahrzeuge.

Am Freitag waren an den Schulen der betroffenen Kinder Krisenteams im Einsatz, um dort Mitschüler zu betreuen. Die zwei Busse eines regionalen Unternehmens fuhren im Auftrag des Landkreises Fürth. In einer Stellungnahme hieß es vonseiten des Busunternehmens: "In dieser leidvollen Situation denken wir besonders an die Fahrgäste, deren Familien sowie an unsere beiden Kollegen."

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Quelle:
SZ vom 17.11.2018/baso
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