Busunfall bei Inzell:Fahrer laut Staatsanwaltschaft nicht zu lange am Steuer

Busunfall bei Inzell: Hunderte Einsatzkräfte waren bei dem Busunglück am Samstag vor Ort.

Hunderte Einsatzkräfte waren bei dem Busunglück am Samstag vor Ort.

(Foto: Kreisfeuerwehrverband Traunstein/dpa)

Ein Reisebus mit 61 Fahrgästen stürzt eine Böschung hinab, mehrere Menschen werden verletzt. Die Ermittlungen zu dem Unglück am Wochenende laufen.

Zu dem schweren Bus-Unfall in Oberbayern mit mehr als 50 verletzten Skiurlaubern aus Nordrhein-Westfalen wird weiter ermittelt. Klar ist nun zumindest: Der Fahrer saß nicht zu lange am Steuer. Ein Verstoß gegen die Lenkzeiten liege nicht vor, teilte die Staatsanwaltschaft Traunstein am Montagabend auf Anfrage mit. Der Busfahrer habe noch nicht vernommen werden können.

Die Anklagebehörde hatte am Wochenende die Ermittlungen übernommen. Der Reisebus mit 61 Fahrgästen, darunter auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, war am Samstagmorgen nahe Inzell von der Straße abgekommen und eine Böschung hinuntergekippt. Unklar ist, warum der Bus von der Straße abkam. Von einer Fremdbeteiligung gehen die Beamten nicht aus.

Auf Anfrage versicherte das Reisebusunternehmen aus Beckum in Westfalen, dass es bei der Fahrt keine Verstöße gegen die gesetzlichen Ruhezeiten geben habe. So seien für die Fahrt zwei Fahrer - neben dem Hauptfahrer ein Ablösefahrer - eingesetzt gewesen, hieß es am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme des Unternehmens Engel Touristik.

Der im Unternehmen "als äußerst gewissenhaft und routiniert" bekannte Fahrer habe alle vorgeschriebenen Pausenzeiten eingehalten. Auch entspreche das verunglückte Fahrzeug dem aktuellen Stand der Technik. Es sei am 8. Januar einer letzten Sicherheitsprüfung unterzogen worden. Das Unternehmen betonte, die Arbeit der Ermittlungsbehörden vollumfänglich zu unterstützen und drückte Bedauern über die Verletzen aus.

Die Menschen waren auf dem Weg zum Skiurlaub ins österreichische Kaprun, das etwa 70 Kilometer weiter südlich liegt. Hunderte Rettungskräfte aus der Region und sechs Hubschrauber waren laut Feuerwehr über Stunden vor Ort.

Die Polizei zählte nach Rückmeldungen aus Krankenhäusern am Sonntag 52 Verletzte. Unter den Opfern waren 14 Schwerverletzte - davon eine Person auf der Intensivstation. Der 58-jährige Fahrer sei leicht verletzt worden. Unverletzt seien nur neun Menschen geblieben. Wie es den Verletzten inzwischen geht, war am Montag nicht zu erfahren.

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